Nero Claudius Germanicus

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Marmorbüste des Nero Claudius Germanicus, Musée Saint-Raymond

Nero Claudius Germanicus, historisch auch Tiberius Claudius Nero (Lebensrune.png 24. Mai 15 v. d. Z.; Todesrune.png 10. Oktober 19 n. d. Z. in Antiochia am Orontes), war ein römischer Feldherr, bekannt durch seine weitgehend erfolglosen Feldzüge und Kriegsverbrechen in Germanien während des Römisch-Germanischen Krieges. Den Siegerbeinamen „Germanicus“ erhielt er nicht aufgrund seiner Taten, sondern erbte ihn von seinem Vater Nero Claudius Drusus, der 9 v. d. Z. starb.

Wirken

Germanicus war der Vater Caligulas sowie Großneffe des ersten römischen Kaisers Augustus; von diesem war er als Nachfolger Tiberius’ im Amt des Princeps vorgesehen.

Germanicus unterstützte Tiberius bei der Niederschlagung des pannonischen Aufstandes und bei der Sicherung der Rheingrenze nach der Schlacht im Teutoburger Wald. Im Jahre 13 übernahm er den Oberbefehl am Rhein und mußte im folgenden Jahr, nach dem Tod Augustus’, eine Meuterei der Legionen niederschlagen, die ihn gern zum Kaiser ausgerufen hätten.

Germanien

Er wurde von Kaiser Tiberius und vom römischen Senat beauftragt, „Rache für Varus“ nach der Schmach der Hermannsschlacht zu nehmen, dieses Ansinnen schlug jedoch weitgehend fehl. Obwohl Germanicus zwei Jahre lang mit acht Legionen, d. h. einem Drittel der römischen Gesamtstreitkräfte, das Land durchzog, konnte er die um Freiheit von der Fremdherrschaft kämpfende Arminius-Koalition nicht entscheidend schwächen. Ihm gelang es lediglich, wenige kleine Siege zu erringen, er konnte allerdings den kleinen germanischen Volksstamm der Marser vernichten.

Der römische Überfall

Legionen aus Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) und Castra Vetera (Xanten) überquerten im Jahre 14 auf der wiedererrichteten Brücke bei Castra V. den Rhein. Einer Angabe nach waren es mit Auxilien (Hilfstruppen) 30.000 Mann, nach Wilhelm Teudt „nur“ 17.000 (12.000 Legionäre, 26 Kohorten Bundestruppen und 8 Reitergeschwader). Die Römer schlichen über eine von Tiberius erstellte Schneisenstraße zwischen Ruhr und Lippe und griffen die Marser an, von denen Germanicus über Kundschafter erfahren haben mußte, daß sie gerade ein großes Fest zu Ehren der Göttin Tanfana feierten. Die überraschten und unbewaffneten Germanen wurden abgeschlachtet. Die alarmierten istväonischen Nachbarstämme (Brukterer, Tubanten, Usipeter) zogen zwar gegen die Römer, konnten aber nur die Nachhut angreifen und vernichten, um so das Blutbad ein wenig zu vergelten.

Nach Tacitus (Annalen 1, 51) wurde neben dem zentralen, nicht genau zu lokalisierenden Tanfana-Heiligtum ein Landraum von 50 römischen Meilen mit Feuer und Schwert völlig verwüstet:

„Kein Geschlecht, kein Lebensalter fand Erbarmen.“

Auch wegen dieser Greueltaten, die Germanicus nicht nur bei den Marsern, sondern auch bei den Chatten im Frühjahr 15 n. d. Z. angerichtet hatte, fanden sich die sonst oft untereinander zerstrittenen Germanen wieder zusammen, um gegen die Römer vorgehen zu können.

16 besuchte Germanicus erneut das Schlachtfeld und stieß bis zur Weser vor, wo es im Spätsommer bei Idistaviso zu einer Schlacht gegen Arminius kam, Germanicus mußte sich unterlegen zurückziehen. Auf dem Rückmarsch zum Rhein wäre das Heer fast vernichtet worden. Germania magna konnte nie erobert werden.

Literatur

  • Wilhelm Teudt: Germanische Heiligtümer – Beiträge zur Aufdeckung der Vorgeschichte, ausgehend von den Externsteinen, den Lippequellen und der Teutoburg, Eugen Diederichs Verlag, Jena 1929–1936 (4 Auflagen).