Neutomischel

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Neutomischel

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Wartheland
Landkreis: Neutomischl
Provinz: Posen
Einwohner (2010): 14.865
Bevölkerungsdichte: 2.858 Ew. p. km²
Fläche: 5,2 km²
Koordinaten: 52° 19′ N, 16° 8′ O
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Neutomischel befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Neutomischel ist eine deutsche Kleinstadt in der Provinz Posen, bzw. dem Reichsgau Wartheland. Bis 1875 hieß der Ort Neutomysl.

Lage

Neutomischel liegt an der Straße, sowie an der Bahnlinie von Schwiebus nach Posen.

Geschichte

Ursprünglich war die Region sehr waldreich, Funde deuten auf eine Siedlung schon vor 11.000 Jahren hin. Im 18. Jahrhundert wurde das Gebiet von holländischen Siedlern bewirtschaftet[1]. Die eigentliche Stadtgeschichte beginnt etwa 1780. Siedler konnten zu günstigen Konditionen Waldflächen entlang des Flusses Schwarzwasser erwerben und in Ackerland verwandeln. Diese Möglichkeit nutzten aus Brandenburg, Schlesien und Pommern kommende Deutsche. Für die protestantischen Siedler wurde 1778/79 eine Kirche errichtet. Um die Kirche herum wurde eine Stadt als Zentrum für die umliegenden Siedlungen geschaffen. Am 8. April 1786 erhielt der Ort das Stadtrecht und ist somit die jüngste stadt der Provinz Posen[2], das Dorf Tomischl wurde zu Alttomischl.

Mit der Teilung Polens 1793 gelangte die Stadt an Preußen. Unter dem Einfluß Napoleons gehörte die Stadt von 1807 bis 1815 zum Herzogtum Warschau. Als Ergebnis des Wiener Kongresses fiel sie wieder an Preußen, 1848 wurde sie Kreisstadt. Der Aufschwung des Hopfenanbaus verdankte Neutomischel ab 1838 vor allem dem Kaufmann Josef Jakob Flatau. Hopfenprämierungen fanden im 19. Jahrhundert im örtlichen Niedbalschen Saale statt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die deutsche Bevölkerung vertrieben oder ermordet. Die Stadt steht seitdem unter polnischer Verwaltung.

Wappen und Siegel

Gedenkmedaille zur Erinnerung an die Allgemeine Deutsche Hopfenaussttelung in Neutomischel 1893 mit dem heraldisch korrekt ausgeführten Neutomischerler Stadtwappen (Helmschmuck: ein Pfauenwedel, vor welchem der goldene Kahn erscheint)

Das Neutomischeler Wappen zeigt in rotem Felde einen goldenen Kahn bzw. eine Barke ohne Mast und Segel, deren Seitenwände, vier Bretter hoch, in der Mitte parallel sind, dann rechts und links in zwei Spitzen zusammenlaufen.

Das erste, bis in alle Einzelheiten kunstvoll geschnittene Siegel der neugegründeten Stadt zeigt das Wappen in großer Aufmachung, und zwar in einem länglich runden Schild, umgeben von Fahnen, Standarten, Waffen, Kesselpauken und dergleichen mit der Ortsbezeichnung „NEUTOMISCHEL 1788“. Höchstwahrscheinlich hatte hierbei ein Siegel des Grundherrn oder eines in militärischen Verhältnissen gestandenen Vorfahren als Vorlage gedient, denn in diesem Aufbau zeigt es sich in farbigem Relief in entsprechend größeren Dimensionen auch an der Kanzelbrüstung in der 1779/80 erbauten evangelischen. Kirche in Neutomischel, ebenso über dem Portal des erst 1879 erbauten Rathauses.

Ein anderes Siegel aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts, zeigt den gekrönten fliegenden preußischen Adler mit kleinem Brustschild, Schwert und Zepter. Auf ersterem befindet sich der Adler des Großherzogtums Posen mit der Umschrift: „KOENIGL. PREUSS. MIDIATSTADT ZU NEUTOMISCHEL“.

Sehenswürdigkeiten

Bildergalerie

Bekannte, in Neutomischel geborene Personen

Verweis

Fußnoten

  1. Siehe dazu den Artikel zur östlich von Neutomischel befindlichen Ortschaft Sontop.
  2. Goldmann K.E.: Die ältesten Siegel und Wappen der Neutomischeler und umliegenden Holländergemeinden