Vormann, Nikolaus von

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Nikolaus Ruprecht Ernst von Vormann (Lebensrune.png 24. Dezember 1895 in Neumark (Westpreußen); Todesrune.png 26. Oktober 1959 in Berchtesgaden) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps, Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Panzertruppe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges sowie Militärschriftsteller.

Werdegang

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„Nikolaus von Vormann trat nach seiner Kadettenausbildung am 3. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dann zum 1. Magdeburgisches Infanterie-Regiment ‚Fürst Leopold von Anhalt-Dessau‘ Nr. 26. Bei diesem wurde er am 29. Januar 1915 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde später auf den 18. Juni 1915 datiert. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern noch mit beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Er wurde im 1. Weltkrieg auch mehrfach verwundet, wofür er das Verwundetenabzeichen in Gold erhielt. Nach dem Krieg wurde er nach einer gewissen Zeit im Freikorps in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er dann beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 im Reichswehr-Schützen-Regiment 8 eingesetzt. Die nächsten Jahre scheint er nicht zur Reichswehr gehört zu haben. Er wurde erst wieder im Frühjahr 1925 in der Rangliste verzeichnet. Sein neues Rangdienstalter wurde jetzt auf den 1. August 1919 datiert. Er gehörte jetzt zur 5. Kompanie vom 12. Infanterie-Regiment in Quedlinburg. Am 1. Februar 1926 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher gehörte er die nächsten Jahre zur 8. (MG.) Kompanie vom 12. Infanterie-Regiment in Quedlinburg. 1927/28 wurde sein Rangdienstalter auf den 1. April 1925 korrigiert. Ab 1929 wurde er dann für mehrere Jahre im Stab der 4. Division der Reichswehr in Dresden eingesetzt. Dabei absolvierte er jetzt auch seine Führergehilfenausbildung. Im Frühjahr 1932 wurde er dann im Reichswehrministerium (RWM) in Berlin eingesetzt. Dort wurde er jetzt in der Heeresabteilung (T 1) im Truppenamt (TA) eingesetzt. Dort wurde er dann auch 1933 als Hauptmann eingesetzt. Am 1. Mai 1935 wurde er dann zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der Reichswehrdienststelle Hamburg ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann am 15. Oktober 1935 zum Ia der 20. Infanterie-Division ernannt. Ab dem 1. Juni 1938 wurde er als 1. Generalstabsoffizier (Ia) im Generalkommando X. Armeekorps in Hamburg eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. August 1938 zum Oberstleutnant i. G. befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann zum Verbindungsoffizier des Heeres im Führer-Hauptquartier ernannt. Am 1. Oktober 1939 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando III. Armeekorps ernannt. Anfang Mai 1940 wurde er kurz vor dem Westfeldzug abgelöst. Dafür wurde er am 1. Juni 1940 zum Chef des Generalstabes vom neuen Generalkommando XXVIII. Armeekorps ernannt. Mit diesem Korps wurde er nach dem Frankreichfeldzug an der Kanalküste eingesetzt. Als Chef des Generalstabes wurde er am 1. September 1940 zum Oberst i. G. befördert. Im Frühjahr 1941 verlegte er mit dem Korps nach Ostpreußen. Zum Sommerbeginn 1941 wurde er dann mit seinem XXVIII. Armeekorps im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland eingesetzt. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Ende Februar 1942 wurde er abgelöst. Am 12. März 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Mitte November 1942 wurde er mit der stellvertretenden Führung der 7. Panzer-Division beauftragt. Im Dezember 1942 gab er sein Kommando wieder ab. Ende Dezember 1942 wurde er mit der Führung der 23. Panzer-Division im Südabschnitt der Ostfront beauftragt. Am 1. Januar 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er jetzt auch zum Kommandeur der 23. Panzer-Division ernannt. Diese führte er in den nächsten Monaten weiter in Südrussland. So auch beim erfolglosen Versuch den Kessel von Stalingrad zu entsetzen. Am 1. Juli 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 22. August 1943 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 4. November 1943 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: ‚In den schweren Kämpfen im Dnjeprbogen hat sich die südwestdeutsche 23. Panzerdivision unter Generalleutnant v. Vormann durch besondere Tapferkeit hervorgetan.‘ Im Herbst 1943 gab er sein Kommando ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Ende Dezember 1943 wurde er mit der Führung vom XXXXVII. Panzerkorps beauftragt. Am 20. Februar 1944 wurde er wegen der Kämpfe um den Kessel von Tscherkassy in den Ergänzungen zum Wehrmachtsbericht genannt: ‚Die zum Entsatz dieser Kampfgruppe angetretenen Verbände des Heeres und der Waffen-SS unter Führung des Generals der Panzertruppe Breith schufen im Zusammenwirken mit den unter Führung des Generalleutnants v. Vormann stehenden Truppen unter schwierigsten Wetter- und Geländeverhältnissen durch vorbildlichen Einsatz jedes einzelnen Soldaten die Voraussetzung für den Durchbruch.‘ Im Frühjahr 1944 gab er das Kommando wieder ab. Im Juni 1944 wurde er zum General der Panzertruppen befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Dezember 1943 festgelegt. Ende Juni 1944 wurde er mit der Führung der durch die Sommeroffensive der Roten Armee schwer angeschlagen 9. Armee beauftragt. Mitte September 1944 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Anfang Oktober 1944 wurde er dann zum Oberbefehlshaber vom Festungsbereich Süd-Ost ernannt. Kurz vor Kriegsende wurde er am 4. Mai 1945 noch zum Kommandant der Festung Alpen ernannt.“[1]

Chronologie

  • ab 1906 Ausbildung am Kadettenkorps
  • 3.8.1914 Eintritt in das Infanterie-Regiment „Fürst Leopold von Anhalt-Dessau“ (1. Magdeburgisches) Nr. 26, Magdeburg
  • 8.9.1914 bis 4.10.1914 verwundet im Lazarett
  • 18.6.1915 bis 24.9.1915 verwundet im Lazarett
  • 24.9.1915 Adjutant des II. Bataillons des Infanterie-Regiments „Fürst Leopold von Anhalt-Dessau“ (1. Magdeburgisches) Nr. 26
  • 4.12.1915 bis 20.12.1915 verwundet im Lazarett
  • 20.12.1915 Adjutant des II. Bataillons des Infanterie-Regiments „Fürst Leopold von Anhalt-Dessau“ (1. Magdeburgisches) Nr. 26
  • 20.6.1916 Kompanie-Führer im Infanterie-Regiment „Fürst Leopold von Anhalt-Dessau“ (1. Magdeburgisches) Nr. 26
  • 27.11.1917 Führer des Sturm-Bataillons der 7. Infanterie-Division
  • 18.7.1918 bis 20.8.1918 verwundet im Lazarett
  • 20.8.1918 Führer der Sturm-Abteilung der 7. Infanterie-Division
  • 5.1.1919 Adjutant des II. Bataillons des Freiwilligen-Detachements „von Oven“
  • 24.4.1919 Führer des Nachrichten-Zuges des Freiwilligen-Regiments Magdeburg
  • 1.10.1919 im Reichswehr-Schützen-Regiment 7 der Reichswehr-Brigade 4, Magdeburg, der Vorläufigen Reichswehr
  • 29.4.1920 Hilfsoffizier in der der Reichswehr-Brigade 4
  • 31.12.1920 Abschied aus der Vorläufigen Reichswehr
  • 1.11.1920 bis 30.11.1924 Kaufmann
  • 1.12.1924 in der 5. Kompanie des 12. Infanterie-Regiments, Quedlinburg
  • 1926 in der 8. (MG.) Kompanie des 12. Infanterie-Regiments, Quedlinburg
  • 12.3.1926 rechtes Auge durch Unfall beim Handgranatenwerfen verloren
  • 1.10.1928 zur Infanterieschule Dresden kommandiert und von dort zwecks Führergehilfenausbildung zum Stab der 4. Division, Dresden, delegiert
  • 1.10.1930 im Reichswehrministerium (RWM), Berlin, und von dort zwecks Führergehilfenausbildung in der Heeresabteilung (T 1) des Truppenamts (TA) eingesetzt
  • 1.10.1931 kommandiert zum Generalstab
  • 1.10.1933 Kompaniechef im 1. (Preußischen) Infanterie-Regiment, Königsberg
  • 1.5.1935 1. Generalstabsoffizier (Ia) der Reichswehrdienststelle Hamburg
  • 15.10.1935 Ia der 20. Infanterie-Division (Umbenennung), Hamburg
  • 1.6.1938 Ia im Generalkommando X. Armee-Korps, Hamburg
  • 19.8.1939 Verbindungsoffizier des Oberbefehlshaber des Heeres Walther von Brauchitsch beim Führer
  • 1.10.1939 Chef des Generalstabes des III. Armee-Korps
  • 13.5.1940 Führerreserve OKH
  • 1.6.1940 Chef des Generalstabes des XXVIII. Armeekorps
  • 28.2.1942 vor Leningrad schwer verwundet, Lazarett
  • 27.7.1942 bis 21.10.1942 Führerreserve OKH
  • 1.11.1942 bis 18.11.1942 an der Schule für Schnelle Truppen Wünsdorf
  • 19.11.1942 bis 8.12.1942 zur 7. Panzer-Division kommandiert
  • 9.12.1942 Führerreserve OKH
  • 28.12.1942 mit der Führung der 23. Panzer-Division beauftragt
  • 1.1.1943 Kommandeur der 23. Panzer-Division
  • 1.11.1943 Führerreserve OKH
  • 30.12.1943 mit der Führung des XXXXVII. Panzerkorps beauftragt
  • 12.3.1944 Führerreserve (wegen Meinungsverschiedenheiten mit der höheren Führung)
  • 27.6.1944 mit der Führung der 9. Armee beauftragt
  • 21.9.1944 Führerreserve, Wehrkreis (WK) VII
  • 5.10.1944 Oberbefehlshaber Festungs-Bereich Südost
  • 4.5.1945 Kommandant der Festung Alpen
  • 8.5.1945 bis 23.8.1948 in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft

Familie

Nikolaus war der Sohn des Karl von Vormann und seiner Gemahlin Anna, geb. Hempel. Oberstleutnant von Vormann heiratete am 24. September 1938 seine Verlobte Ruth Ryhiner.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Infanterie-Regiment „Fürst Leopold von Anhalt-Dessau“ (1. Magdeburg) Nr. 26, in: „Das Kriegsjahr 1917“, Band 4., Oldenburg i. O., 1926, S. 694–832
  • Tscherkassy, aus der Reihe: „Die Wehrmacht im Kampf“, Band 3, Kurt Vowinckel Verlag, 1954
  • Der Feldzug 1939 in Polen – Die Operationen des Heeres, Prinz-Eugen Verlag, Weissenburg 1958
  • So begann der Zweite Weltkrieg, Druffel Verlag, Berg 1988

Fußnoten

  1. von Vormann, Nikolaus, Lexikon der Wehrmacht
  2. 2,0 2,1 2,2 Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Mittler & Sohn. Berlin. S. 161.
  3. 3,0 3,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 762, ISBN 978-3-938845-17-2