Hagen, Nina

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Catharina „Nina“ Hagen (Lebensrune.png 11. März 1955 in Berlin-Friedrichshain) ist eine halbjüdische, in der BRD lebende Punkrocksängerin und Schauspielerin.

Werdegang

Herkunft

Catharina „Nina“ Hagen wurde am 11. März 1955 in Ost-Berlin als Tochter des jüdischen Drehbuchautors Hans Oliva-Hagen[1] („Karbid und Sauerampfer“) und der in der DDR einst bekannten Schauspielerin Eva-Maria Hagen geboren. Als Nina Hagen zwei Jahre alt war, trennten sich ihre Eltern.[2] Der Jude Wolf Biermann, in der DDR verfemter Liedermacher und seit Mitte der sechziger Jahre Lebensgefährte ihrer Mutter, wurde zu ihrem Ziehvater.[3]

Ausbildung

Im Gefolge ihrer prominenten Mutter, die allein in rund 50 DEFA-Filmen mitwirkte, wurde Nina Hagen früh ein Jungstar und konnte sich deshalb auch schon mal Provokationen leisten. Die Schule verließ sie noch vor Abschluß der zehnten Klasse. 1972, als 17jährige, fiel Nina Hagen durch die Eignungsprüfung der Staatlichen Schauspielschule der DDR. Eine Zeitlang ging sie nach Polen und sang dort erstmals auch in einer Musikgruppe, u. a. Titel von Janis Joplin und Tina Turner. Danach ließ sie sich ein Jahr lang im Zentralen Studio für Unterhaltungskunst ausbilden und trat anschließend mit verschiedenen Gruppen auf, so unter anderem mit dem Alfons-Wonnenberg-Orchester. Dieses Ensemble hatte einen Auftritt beim Pressefest der SED-Zeitung „Neues Deutschland“. Die dort anwesende Musikgruppe Automobil aus Leipzig war von Hagens Stimme so fasziniert, daß sie sie sofort als Sängerin engagierte.

Wirken

1974 erhielt Nina Hagen beim Interpretenwettbewerb in Karl-Marx-Stadt einen Sonderpreis und wurde zur „Besten Nachwuchssängerin des Jahres“ gewählt. Mit Hilfe ihrer Mutter kam sie nun auch zur Schauspielerei und drehte mit ihr ihren ersten Film, „ABC der Liebe“. 1975 folgte „Junge, heute ist Freitag“. Inzwischen war Nina Hagen zur anerkannten Rocksängerin aufgestiegen. Nach der Auflösung von Automobil wurde sie von Fritzens Dampferband engagiert.

Nachdem Wolf Biermann im November 1976 ausgebürgert worden war, gelang es Nina Hagen und ihrer Mutter, dem Ziehvater und Partner in den Westen zu folgen.[4] Dort schaffte es Biermann schnell, Nina Hagen einen Vertrag mit CBS zu beschaffen. So hatte sie auch die finanzielle Freiheit, sich zunächst einmal im Westen umzusehen. Sie saugte die Reggae- und Punkszene auf, fuhr nach London, wo sie unter anderem Johnny Rotten von den Sex Pistols kennenlernte und eine Zeitlang mit der Frauenband The Slits musizierte. Etwa Ende 1977 kehrte sie mit neuen Ideen nach Westberlin zurück. Hier gründete sie mit ehemaligen Mitgliedern des Politrockkabaretts Lokomotive Kreuzberg die Nina Hagen Band.

1988 ernannte das Goethe-Institut Nina Hagen zur „deutschen Kulturbotschafterin“. In ihrem Buch „Ich bin ein Berliner“ (Vorwort: Fürstin Gloria von Thurn und Taxis) schilderte sie ihr Leben zwischen „LSD-Trips“ und lesbischem „Sex“ mit „Porno-Rita“.[4] „Das Wort Deutschland bringt mich um den verstand, das hört sich so national an“, bekundet sie. Eines ihrer Lieder heißt „Dirty Deutschland“.[4]Nazi-Skins“, so berichtet sie, hätten ihr schon mal Gewalt angetan, und ein UFO will sie auch gesehen haben.[4]

Im Fernsehen trat sie u. a. als Jurorin in der Pro7-Wettbewerbsschau „Popstars“ (2006–2007) auf und produzierte immer wieder Schlagzeilen als Gesprächsgast. In Berlin präsentierte sie 2008 eine informative Unterhaltungssendung, die sie anschließend als Kurzfilm im Weltnetz publizierte („Nina Hagen unzensiert“). Mit diversen Gesprächsgästen sprach sie darin über skandalträchtige Themen, die in den Massenmedien unterschlagen werden oder zu kurz kommen.

Im Kino war sie 2004 und 2006 in den „7-Zwerge“-Märchenpersiflagen des Komikers Otto Waalkes als böse Stiefmutter bzw. als Hexe neben ihrer Tochter Cosma Shiva (als Schneewittchen) zu sehen. In einem dritten Teil, der 2014 als Animationsfilm herauskam („Der 7bte Zwerg“), lieh Nina Hagen der Eisfee Dellamorta ihre Stimme. Im selben Jahr machte sie in der 3D-Neuverfilmung des Zeichentrickfilms „Die Biene Maja“ als Stimme der bösen Gunilla von sich reden. In diesem Film waren ihre Mutter und ihre Tochter in weiteren Rollen zu hören.

Mitgliedschaften/Ämter

Nina Hagen unterstützt mehrere karitative Projekte, ist Fördermitglied der „Coordination gegen BAYER-Gefahren“ und Schirmfrau der Initiative „PatVerfü“ gegen psychiatrische Zwangsmaßnahmen.

Auszeichnungen

  • 2000: Echo Klassik, für ihre Rolle in der „Dreigroschenoper“
  • 2003: Internationaler Buchpreis Corine in der Kategorie Illustriertes Sachbuch, für „That's Why The Lady Is A Punk“
  • 26. Oktober 2004: „Eins Live Krone“, für ihr Lebenswerk, Köln
  • 2004: Berliner Bär (B.Z.-Kulturpreis) im Bereich Musik, Berlin

Familie

Im Mai 1996 heiratete Nina Hagen den um 15 Jahre jüngeren David Lynn, von dem sie sich Anfang 2000 wieder trennte. Seit Januar 2004 war sie mit dem 22 Jahre jüngeren dänischen Musiker Rocco Alexander Breinholm verheiratet, von dem sie sich Anfang 2005 trennte.

Nina Hagen ist Mutter von zwei Kindern (Cosma Shiva, geb. 1981, und Otis, geb. 1990). Cosma Shivas Vater war der niederländische Rockmusiker Ferdinand Karmelk (1950–1988[5]), Otis' Vater der Stylist Franck Chevalier, der früher als Assistent des Modeschöpfers Jean-Paul Gaultier tätig war. Chevalier, der in den Vereinigten Staaten von Amerika lebt, versuchte im September 2000, ein gemeinsames Sorgerecht für seinen Sohn einzuklagen und ließ Otis nach einem Besuch in den USA nicht zum vereinbarten Termin zurückkehren. Daraufhin flog Nina Hagen selbst in die Vereinigten Staaten und holte ihren Sohn – gegen den Willen des Vaters – dort ab. Später einigten sich beide darauf, sich die Erziehung zu teilen.

Im Frühjahr 2000 kam es zu einem Familienstreit zwischen Nina Hagen und ihrer Mutter über deren Buch „Evas schöne neue Welt“. Nachdem Hagen, die sich durch die Veröffentlichung privater Briefe und Fotos in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt sah, eine einstweilige Verfügung gegen das Buch erwirkt hatte, zog Eva-Maria Hagen die Veröffentlichung zurück.

Am 16. August 2009 ließ sich Nina Hagen in der evangelisch-reformierten Kirche im niedersächsischen Schüttorf taufen.

Fußnoten

  1. Früher hieß die Familie Levy.
  2. Nina Hagen berichtet über ihren Vater, den Literaten und DDR-Nationalpreisträger Hans Oliva-Hagen: „Mein Papi hat, als ich Kind war, viele Schlaftabletten gefressen. Er wurde in die Nervenklinik eingeliefert. Er rechtfertigte seine Sucht mit seinen Erlebnissen als jüdischer Teenager bei seinem Zuchthausaufenthalt bei den Nazis.“
  3. Eva-Maria Hagen trennte sich von ihrem süchtigen Mann und zog zu Wolf Biermann, der Nina Hagens Stiefvater wurde.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 David Korn: Wer ist wer im Judentum?, FZ-Verlag, ISBN 3-924309-63-9
  5. Ferdinand Karmelk war heroinsüchtig und soll an AIDS gestorben sein.