Auschwitz

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Auschwitz

Staat: Deutsches Reich
Gau: Oberschlesien
Landkreis: Bielitz
Provinz: Schlesien
Einwohner (2015): 39.284
Bevölkerungsdichte: 1.296 Ew. p. km²
Fläche: 30,30 km²
Koordinaten: 50° 2′ N, 19° 14′ O
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Auschwitz befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Auschwitz (poln.: Oświęcim) ist eine deutsche Stadt in Westgalizien, die bis 1919 auch Zentrum des gleichnamigen Herzogtums war. Während des Zweiten Weltkrieges waren im dortigen Konzentrationslager Häftlinge interniert, die im in der Nähe befindlichen IG-Farben-Werk tätig waren. Nach 1945 wurde das Lager als sowjetisches Konzentrationslager verwendet.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1931 12.200
2015 39.284

Geschichte

Mittelalter

Das genaue Gründungsdatum von Auschwitz ist nicht bekannt. Aus Hinweisen in überlieferten Quellen geht hervor, daß sich Auschwitz mit Burg und Schloß zu entwickeln begann, als auch der polnische Staat noch in seinen Anfängen steckte. Um 1179 übertrug der Krakauer Fürst Kazimierz Sprawiedliwy (Kasimir der Gerechte) die Auschwitzer Kastellanei seinem Neffen Mesiko Platonogi (Knotenbein), dem Oppelner Herzog und Herrn auf Ratibor. Die Trennung dieser Kastellanei vom Krakauer Landbezirk hatte keinerlei rechtlich-kirchliche Folgen, da er bis zum Jahr 1821 zur Krakauer Diözese gehörte. Um die Jahrhundertwende vom 12. zum 13. Jahrhunderts besaß Auschwitz eine Pfarrkirche, die vermutlich aus Holz bestand. Zur Regierungszeit des Oppelner Herzogs Mesiko II. fielen die Tartaren unter Baidar ein und begannen zu plündern und zu brandschatzen, wodurch sowohl die Kirche als auch die Burg zerstört wurden.

Um 1272 verlieh der neue Oppelner Herzog Wladislaus I. Auschwitz das Löwenberger Stadtrecht. Das Löwenberger Stadtrecht war eine der polnischen Varianten des Magdeburger Rechts. Ebenfalls zu dieser Zeit wurde der Vogtei Auschwitz das Privileg verliehen. Nach der Teilung des Oppelner Herzogtums kam der Landbezirk Auschwitz zum neu entstandenen Herzogtum Teschen. 1291 bestätigte der Teschener Herzog und Herr auf Auschwitz Mesiko die Stadtrechte und erweiterte sie durch ein Gerichts- und Wirtschaftsprivileg. Als es im 14. Jahrhundert dann zu einer Teilung des Teschener Herzogtums kam, entstand das neue, von Polen und Böhmen unabhängige Herzogtum Auschwitz mit gleichnamiger Hauptstadt, dessen Besitzer Herzog Wladislaus wurde. Die Akten des Vatikan bestätigen auch, daß in den 1320er Jahren bereits eine Pfarrkirche in Auschwitz existierte.

1327 legte der Auschwitzer Herzog Jan, der Scholastiker genannt, schließlich dem böhmischen König Johann von Luxemburg gegenüber den Treueeid ab. Dies war ein Akt mit weitreichenden Konsequenzen, da er das Herzogtum für mehr als hundert Jahre von Einflüssen der böhmischen Krone abhängig machte.

1445 wurde das Herzogtum Auschwitz geteilt in das Auschwitzer, Leedener (Zator) und Toster Herzogtum. Besitzer des Auschwitzer Herzogtums wurde Herzog Jan IV. 1457 verkaufte der Auschwitzer Herzog Jan IV mittels Vertrag sein Herzogtum an den polnischen König Kazimierz Jagiellonczyk (Kasimir den Jagiellionen).

Bis Mitte des 15. Jahrhunderts gab es auf dem Territorium des Herzogtums Auschwitz lediglich durchreisende Juden. Das Recht, sich auf Dauer auf dem Territorium des Herzogtums niederzulassen, erhielten Juden erst 1457 nach dem Kauf des Herzogtums durch den polnischen König.

Neuzeit

Ein Feuer vernichtete 1503 einen großen Teil der Stadt Auschwitz und des Schlosses. Lediglich ein Turm aus dem 13. Jahrhundert und die Fundamente des Schlosses blieben übrig. Um die Mitte des 16. Jahrhundert erbaute die Stadt, durch Salzhandel reich geworden, ein einstöckiges Rathaus und kaufte das Dorf Plawy.

Um den Zuzug von Juden in die Stadt zu regulieren, verbot König Siegmund August 1563 die Erhöhung der Zahl der Juden in Auschwitz. Außerdem verbot er ihnen den Erwerb und den Bau von Häusern am Markt. Diese Regelung wurde erst 1663 von König Wladislaus IV. Wasa wieder geändert, der den Juden das Recht zugestand, in der Stadt zu wohnen, Häuser und Besitz sowohl in der Stadt als auch außerhalb zu erwerben. Außerdem bekamen sie das Recht, eine Synagoge und einen Friedhof zu unterhalten.

1564 wurden die Herzogtümer Auschwitz und Leeden (Zator) als fester Bestandteil der Krone Polens anerkannt. Polnisch wurde Amtssprache.

Am 30. Oktober 1655 eroberten schwedische Soldaten Stadt und Schloß. Im Dezember wurden sie wieder aus der Stadt gedrängt. Als Rache für das Dezember-Pogrom setzten die Schweden die Stadt in den ersten Februartagen des Jahres 1656 in Brand und vernichteten das Schloß. Die Zeit der Schwedenkriege leitete den wirtschaftlichen Niedergang der Stadt ein. Nach der ersten Teilung Polens kam das Auschwitz-Leedener Gebiet 1772 mit den Städten Auschwitz und Leeden (Zator) zum österreichischen Teilgebiet und wurde Teil Galiziens.

Der österreichische Kaiser Franz II. bestätigte 1793 alle bisher Auschwitz verliehenen Privilegien, erweiterte sie um das Privileg, 12 Jahrmärkte im Lauf eines Jahres abzuhalten. Darüber hinaus verlieh er der Stadt den Titel einer Munizipalgemeinde sowie ein neues Wappen.

Preußische Truppen überschritten 1866 bei Auschwitz die galizische Grenze. Zwischen ihnen und den österreichischen Truppen kam es zu einer Schlacht.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Auschwitz zu einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt ausgebaut, da hier zu jener Zeit drei Eisenbahnlinien zusammentrafen.

Polnischer Staat

Auf einem feuchten und moorigen Gelände in Zasole entstand 1917 in der Nähe der Landesstraße Auschwitz – Raisko eine neue Barackensiedlung, Neustadt oder auch Auschwitz III genannt. Dort befand sich u. a. eine Außenstelle des Polnisches Arbeitsvermittlungsbüros für Saisonarbeiter und Emigranten. In der Zwischenkriegszeit bewohnten Flüchtlinge aus dem Teschener Gebiet einen Teil der Siedling, ein anderer Teil diente als Kasernen für die polnische Armee.

Die Polnische Liquidationskommission in Krakau berief 1918 für den Kreis Auschwitz ein Kreisliquidationskomitee mit Sitz in Auschwitz ein. Es war dies die Keimzelle einer offiziellen zivilen Staatsmacht in diesem Gebiet, die von Vertretern des neu entstehenden Polens ins Leben gerufen worden war.

In den darauffolgenden Jahren wurde die innerpolnische Zugehörigkeit von Auschwitz mehrmals geändert.

Zweiter Weltkrieg

Bereits im Monat des Kriegsausbruches zogen sich die polnischen Soldaten aus Auschwitz und Umgebung zurück. Bis dahin polnisch besetzte Gebiete kehrten zu Deutschland zurück, einige Gebiete werden zusätzlich dem Reich angegliedert, dazu zählte u. a. der Kreis Bielitz und mit ihm auch Auschwitz. Die Deutschen setzen 1939 noch einen deutschen Bürgermeister an die Spitze der Stadt.

Im Zuge dessen kam es auch zu Umsiedlungen, Markt und Straße der Stadt wurden von 1940 bis 1944 ebenso umgebaut. 1940 wurde auf den Befehl Heinrich Himmlers das dortige Konzentrationslager Auschwitz errichtet, das bis zum Kriegsende in Betrieb war. Am 27. Januar 1945 rückte dann die Rote Armee in Auschwitz ein. Noch im selben Monat trafen dort offizielle Vertreter der polnischen Ölverwaltung ein, die im Auftrag polnischer Behörden zum 1. Februar 1945 die deutschen IG-Farben-Werke bei Auschwitz übernahmen. Rudolf Höss, der ehemalige Lagerkommandant, wurde 1946 in Auschwitz widerrechtlich exekutiert.

Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die im Deutschen Reich aufgebauten Buna-Werke von Polen einverleibt und als Chemiewerke „Oświęcim“ (heute: „Dwory S.A.“) weiter betrieben. Auf dem Territorium des ehemaligen Lagers Birkenau wurde 1967 das Internationale Denkmal für die Opfer des KL Auschwitz enthüllt, der Text der Inschrift gab damals noch die Zahl von neun Millionen ermordeten Menschen in Auschwitz an.

1979 ließ die Unesco das Territorium des ehemaligen Konzentrationslagers in Auschwitz und Birkenau in die „Liste des Weltkulturerbes“ eintragen.

Seit 1993 ist die bundesdeutsche Stadt Kerpen die Partnerstadt von Auschwitz.

Der Großrabbiner von Polen, Menachem Joskowicz, forderte 1998, das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz solle wegen des Leides, das Juden dort erlitten haben, exterritoriales Gebiet werden und dem Jüdischen Volk gehören.[1]

Bekannte, in Auschwitz geborene Personen

  • Beata Szydło (Lebensrune.png 1963), polnische Politikerin (PiS) und Ministerpräsidentin

Siehe auch

Fußnoten

  1. „Rabbiner: Auschwitz gehört dem jüdischen Volk“, Süddeutsche Zeitung, 19. August 1998. (Artikel)