Odebrecht, Rudolf

Paul Rudolf Odebrecht (* 9. März 1883 in Berlin; † 31. Mai 1945 ebenda) war ein deutscher Universitätsphilosoph.

Leben

Nach dem Studium der Philosophie, Mathematik und Physik in Berlin promovierte er in Erlangen im Jahre 1906. Nach dem Staatsexamen 1910 in philosophischer Propädeutik, Mathematik und Physik war er als Lyzeal-, später als Gymnasiallehrer tätig. In den 1920er Jahren wandte er sich der phänomenologischen Philosophie Edmund Husserls zu. Nach seiner Habilitation 1931 mit der Schrift „Schleiermachers Ästhetik des Gefühls in ihrer systematischen und problemgeschichtlichen Bedeutung“ lehrte er nebenberuflich an der Universität Berlin und arbeitete an einer Darstellung der Geschichte der deutschen Philosophie als Werk arteigenen deutschen Geistes, der sich vom Rationalismus französischer Prägung abgegrenzt habe. Studienrat Professor Dr. Rudolf Odebrecht wurde 1942 mit der goldenen Leibniz-Medaille geehrt. Im Zuge der „Befreiung“ 1945 soll er tödlich verunglückt sein.

Seine transzendental-phänomenologische Ästhetik konnte sich im nunmehr zertrümmerten Deutschland nicht mehr auswirken, fand aber in Japan große Anerkennung.

Werke (Auswahl)

• „Grundlegung einer ästhetischen Werttheorie“ (I: Das ästhet. Werterlebnis, 1927; II: Morphologie d. ästhet. Wertzonen, nicht erschienen)
• Form und Geist, Der Aufstieg des dialektischen Gedankens in Kants Ästhetik“ (1930)
• „Schleiermachers System der Ästhetik“ (1932)