Opus Dei

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Das Hauptquartier des Opus Dei, 243 Lexington Avenue, New York City

Das Opus Dei (lat. für „Werk Gottes“) ist eine streng-katholizistische Logenvereinigung.

Ursprünglich im Jahre 1928 von Josemaría Escrivá in Madrid als Laienorganisation der Römisch-katholischen Kirche gegründet, wirkte die Organisation im Bereich der Seelsorge und der geistlichen Bildung von Laien. Die Organisation hat heute weltweit 90.000 Mitglieder, jedoch kann diese Zahl eindeutig bestätigt werden, da offiziell nicht über Mitgliedsanzahlen Buch geführt wird. Die Organisation ist in weit über hundert Staaten vertreten. Der Hauptsitz des Opus Dei ist Rom.

Geschichte

Gegründet wurde das „Werk Gottes“ im Jahr 1928, in Madrid. Seinen Namen erhielt es jedoch erst in den 1930er Jahren. Als erstes anerkannt wurde die Gesellschaft 1941 durch den Bischof von Madrid, 1947 folgte die Anerkennung durch den Vatikan. In Francos letzten Regierungsjahren waren viele Kabinettsmitglieder dem Opus Dei angehörig. Auch in der Ära nach Franco waren Mitglieder des Opus Dei an führender Stelle in der spanischen Politik aktiv. Im Jahre 1952 wurde die erste Niederlassung in Deutschland eröffnet. Im Jahr 1982 wurde Opus Dei von Papst Johannes Paul II. als Personalprälatur, einer Rechtsform des Vatikans errichtet.

Organisation

Struktur

Die Organisationsstruktur ist nach dem Vorbild der katholischen Diözesen hierarchisch aufgebaut: An der Spitze steht der Prälat. Er wird in seinem Amt vom Generalrat (nur Männer) unterstützt; die Frauen haben einen eigenen Beirat, das Assessorat.

Abteilungen

Eine Gruppe sind die Numerarier. Die Numerarier bestehen nur aus Männern, die ein Zölibatsversprechen abgegeben haben. Sie leben in speziellen Opus-Dei-Häusern. Etwa 20 Prozent der Mitglieder sind Numerarier. Weiters gibt es Supernumerarier, die etwa 70 Prozent ausmachen. Diese dürfen mit Weib und Kindern leben. Am 14. Februar 1930 schuf Escrivá auch ein Abteil für Frauen, die auch Zölibat einhalten, und eine Priestergesellschaft, die Priester werden aus Numerariern ausgelesen.

Disziplin („Lebensplan“) der Mitglieder

Die Mitglieder erfüllen einen sogenannten „Lebensplan“, der üblicherweise mit dem Ausdruck „Normen“ bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um bestimmte festgelegte Gebete und Übungen, die den Alltag strukturieren sollen. Sie sollen gerade in den unscheinbaren Dingen des Alltags – dazu führen, nach der christlichen Verheißung nach einem Leben in Fülle zu streben. Die Mitglieder erhalten dazu eine theologische Bildung und sollen jährlich an Exerzitien teilnehmen. Opus-Dei-Mitglieder beichten wöchentlich Numerarier-Priestern, und niemand anderem, jede noch so kleine „Sünde“.

Bußübungen

Numerarier und Assoziierte tragen täglich außer an Sonn- und Feiertagen zwei Stunden einen schmerzhaften Bußgürtel (Cilicium) und führen wöchentliche Kasteiungen mit einer Handgeißel aus verknoteten Seilen durch. Vornehmlich handelt es sich um eine Art Peitsche (Geißel), mit der man sich über die Schulter das Gesäß blutig peitschen kann, und einen Bußgürtel, der mit nach innen gerichteten Metalldornen gespickt ist und um die Oberschenkel geschnallt wird. Gesäß und Oberschenkel wurden wegen ihrer Empfindlichkeit für die Geißelung ausgewählt und natürlich auch, weil sie verhüllt sind und Fremde somit die Spuren der Kasteiung nicht entdecken können. Der Gott in Escrivás Visionen trug die Züge eines sado-masochistischen Gottes, in dessen Lebensregeln sich viele Christen nicht wiederfinden können.“[1] Der Bußgürtel (Cilicium) wird dabei jeden Tag außer an Sonn- und Feiertagen zwei Stunden lang um die Oberschenkel getragen. Die „Peitsche“ wird wöchentlich verwendet, häufig aber auch mehr – die Opus-Dei-Mitglieder müssen bei den Priestern um Erlaubnis fragen, wenn sie die Rute häufiger benutzen wollen.

Das Opus Dei bestreitet die Existenz körperlicher Buße in der Organisation nicht. Sie führe in milder Form eine Askese weiter, welche auch in verschiedenen anderen Religionen bekannt ist.

Eine häufige Praxis ist auch eine tägliche kalte Dusche. Bei jedem Essen verzichten Numerarier auf Kleinigkeiten wie z.B. die Butter beim Brot oder den Zucker beim Tee oder Kaffee, zwischen den Mahlzeiten wird nicht gegessen. Es gibt auch spezielle Fasttage und Schweigezeiten. Es ist auch üblich, beim Aufstehen aus dem Bett zu springen und den Boden küssend „serviam“ zu rufen, lateinisch für „ich werde dienen“. Beim Schlafen wird häufig auch „gebüßt“, etwa ohne Kopfkissen, auf dem Boden, oder ohne Matratze auf den Bettbrettern zu schlafen.

Kritik

Kritiker bezeichnen Opus Dei aufgrund seines Einflusses und seiner Diskretion als „heilige Mafia“. Sie werfen dem Werk eine starke politische Ausrichtung, Machtstreben und einen fast sektenhaften Charakter, ferner Geheimniskrämerei, extreme Praktiken der Selbstkasteiung und ein konservatives Frauenbild vor.

Rekrutierungspraktiken

Opus-Dei-Mitgliedern wird empfohlen, ein Netzwerk von „Freunden“ in einer bestimmten Größe aufzubauen. Bei Leuten, die Opus Dei wahrscheinlich nicht beitreten werden, wird die „Freundschaft“ beendet. Häufig gründen Opus-Dei-Mitglieder auch Netzwerke wie Freizeitvereine, um potenzielle Mitglieder anzulocken.

Sektenverhalten innerhalb

Innerhalb des Bundes wird gedroht, daß die Mitglieder Gottes Gnade nicht bekommen, wenn sie z.B. austreten wollen. Ihre „Familie“ ist der Opus-Dei-Kreis, es soll Verfremdung zwischen der ursprünglichen Familie und dem Mitglied herrschen.

Gehälter müssen voll an Opus Dei abgegeben werden und wenn ein Mitglied Geld benötigt, muß es die Organisation in Kenntnis setzen, wieviel es braucht und wofür es ausgegeben wurde. Dies geschieht jede Woche. Mitgliedern ist Unterhaltung und Entspannung nicht erlaubt, alle Tätigkeiten müssen dem Wohle der Sache dienen.

Jeglicher Postverkehr wird durchgelesen und der Zugang zu Medien, ob gedruckt oder Rundfunk, wird streng kontrolliert. Für Literatur beispielsweise existierte ein Guia Bibliografica 2003, bei dem 60.000 Bücher katalogisiert sind. Verbotene Schriften sind zum Beispiel Werke von Adolf Hitler, Karl Marx, Friedrich Nietzsche, Günter Grass und Voltaire. Der Ein- und Ausgang von Personen wird ebenfalls überwacht.

Politische Einflußnahme und Ziele

Das Opus Dei wird bisweilen als politisch rechtsgerichtet und konservativ eingestuft. Diese insbesondere seit Ende der sechziger Jahre von „Linken“ verbreitete Einschätzung beruht besonders darauf, daß verschiedene Mitglieder in der Regierung Francos waren. Auch pflegte das Opus Dei zum chilenischen Staatschef Pinochet Kontakte. In Peru unterstützte das Opus Dei den Präsidenten Fujimori sowie die Kandidatin des konservativen Bündnisses Unidad Nacional, Lourdes Flores bei den Präsidentschaftswahlen 2006. Das Opus Dei erwidert dazu, daß es unter seinen Mitgliedern selbstverständlich auch welche gegeben habe, die mit der späteren Regierung Francos zusammenarbeiteten, jedoch auch solche, die wegen ihrer Gegnerschaft manche Sanktionen erlitten hätten. Der Gründer Escrivá habe sich bekanntlich stets dem Ansinnen der organisierten Franco-Anhänger widersetzt, das Opus Dei in ihr Projekt von einer politisch-religiösen Einheitspartei einzuspannen. Dies belege, daß das Opus Dei seinen Mitgliedern volle politische Freiheit gelassen und sich auf rein geistliche Aufgaben beschränkt habe.

Bekannt ist jedoch, daß der Gründer Escrivá, auf Veranlassung des Erzbischofs von Madrid, dem Ehepaar Franco Exerzitien (religiöse Unterweisung) gab.

Ziele

Opus Dei verteidigt scharf die Positionen der römisch-katholischen Kirche insbesondere in Moral- und Sozialangelegenheiten. Beispielsweise tritt Opus Dei, wie auch die Piusbruderschaften, gegen Homo-Ehen auf.

„Das Ziel von Opus Dei ist eine Verbreitung des katholischen Glaubens in Form eines Gesellschaftsbildes, nach dem der Mensch schuldig ist. Besonders gilt das für die Frauen, die unter dem Mann stehen, der nur zum Heiligen werden kann, wenn er die Verunreinigungen, die Sünden der Welt abstreift. Lust, Neugier, körperlicher und intellektueller Genuss werden ersetzt durch Beten und Selbstgeißelungen, um das sündige Fleisch abzutöten.

Prälaten

  • Josemaría Escrivá, Leiter von 1928 bis 1975
  • Alvaro del Portillo, Leiter von 1975 bis 1982 und Prälat von 1982 bis 1994
  • Javier Echevarría, Prälat seit 1994

Prominente Mitglieder

Opus Dei hat eine Vielzahl von prominenten Mitgliedern. Es sind bekannte Politiker, Geschäftsleute, Sportler usw.

Beispiel Politiker

Antonio Fontan, spanischer Journalist und erster Senatspräsident nach Wiedereinführung der Monarchie.

Mitglieder des Akademiker-Bereiches

  • Mariano Artigas – erhielt den “Templeton Foundation Award”, 1995 Buchautor.
  • Paolo Biavati - Universitätsprofessor an der Universität von Bologna.
  • Enrique Colom - Mitglied im “Pontifical Council for Justice and Peace” und “Scientific Committee of the Card. Van Thuan International Observatory”.
  • John F. Coverdale - Professor an der Seton Hall University
  • Ives Gandra da Silva Martins – Universitätsprofessor in Brasilien, Buchautor.
  • Joseph de Torre - Philosoph und Buchautor.
  • Scott Hahn Thelolge - Schrieb des Buch über Opus Dei: Ordinary Work, Extraordinary Grace: My Spiritual Journey in Opus Dei.
  • Rafael Navarro Valls - Ordentlicher Professor an der “Complutense University, Madrid”.
  • Fernando Ocariz – Theologe und Berater der “Congregation for the Doctrine of the Faith.
  • Jose Orlandis – Historiker, Buchautor.
  • Aquilino Polaino - Spanischer Forscher.
  • Lea Querzola - Universitätsleher an der Universität Bologna.
  • Martin Rhonheimer – Schweizer Philosoph, Referent an der “Pontifical University of the Holy Cross” zum Thema Ethik und Beziehungen zwischen Politik und Religionen.
  • Ignacio Rodriguez-Iturbe - University Professor an der Princeton University.
  • Bernardo Villegas - Vice-Präsident der “University of Asia and the Pacific.”
  • Hector Zagal – Mexikanischer Philosoph. Sein Arbeitsgebiet: Ethik und politische Philosophie.

Hauszeitung

  • Romana, das offizielle Organ des Opus Dei. Es ist auch im Weltnetz abrufbar und informiert seine Mitglieder über aktuelle Tätigkeiten, den Prälaten und die Leitungsgremien.

Assoziierte Gründungen

  • Die Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz (lat.: Pontificia Universitas Sanctae Crucis, ital.: Pontificia Università della Santa Croce) ist seit 1985 eine Universität päpstlichen Rechts.
  • Universität von Navarra in Pamplona

Literatur

  • Caroline Klima: Das Große Handbuch der Geheimgesellschaften. Freumaurer, Illuminaten und andere Bünde. Bei tosa im Verlag Carl Ueberreuter, Wien 2007, ISBN 978-3-85003-096-0, S. 139-153
  • Klaus-Rüdiger Mai: Geheimbünde. Mythos, Macht und Wirklichkeit. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2008, ISBN 978-3-404-60605-4

Verweise

  • Texte des Opus Dei: *[1]
  • Video-Führung durch die Zentrale des Opus-Dei in Neu York, VSA: [2]
  • Netzseite Josefmaria Escriva: [3]

Fußnoten

  1. Klaus-Rüdiger Mai: Geheimbünde. Mythos, Macht und Wirklichkeit. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2008, ISBN 978-3-404-60605-4 (2. Auflage Februar 2009, S. 337 f.)