Welles, Orson

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Orson Welles, März 1937

George Orson Welles ( * 6. Mai 1915 in Kenosha, Wisconsin, VSA; † 10. Oktober 1985 in Hollywood) war ein deutschfeindlicher VS-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Filmproduzent.

Werdegang

Jugend

Orson (George) Welles entstammte einer reichen virginischen Familie. Er war der Sohn des Fabrikanten und Erfinders Richard Head Welles und dessen Frau, der Pianistin Beatrice Ives. Die Eltern ließen sich scheiden und Welles lebte bis zum Alter von acht Jahren bei seiner außerordentlich kunstverständigen Mutter, einer Musikerin. Nach ihrem Tod kam er zum Vater, der ihn mit Theaterleuten und Sportreportern zusammenbrachte. Als er elf Jahre alt war, hatte der frühreife Junge bereits zwei Weltreisen hinter sich.

Ausbildung

Zunächst privat unterrichtet, besuchte Welles dann 1926-30 die Todd School in Woodstock, Illinois. Als er 13 Jahre alt war, starb sein Vater, und der jüdische Arzt Maurice Bernstein wurde sein Vormund, der einen starken Einfluß auf Welles ausübte. Er wollte keine Universität besuchen, studierte zunächst an der Chicagoer Kunstakademie und ging dann mit 16 Jahren nach Europa, wo er in Dublin in Irland den ersten Sprung auf die Bühne wagte.

Wirken

Dem Direktor des dortigen Gate-Theaters stellte er sich ungeniert als Star der amerikanischen „Theater Guild“ vor und gab sein Alter mit 25 Jahren an. Daraufhin wurde er engagiert und spielte mit großem Erfolg den bösen Herzog von Württemberg in „Jew Suss“ (Jud Süß). Danach reiste er in drei Erdteilen herum, betätigte sich als Maler und Stierkämpfer und ging dann ab 1933 in den VSA mit der Theatergruppe von Katharine Cornell auf Tournee, wobei er vor allem als Mercutio in „Romeo und Julia“ glänzte. 1934 organisierte er ein Drama-Festival in Woodstock und ging dann wieder zur Katharine-Cornell-Truppe zurück, mit der er in Shakespeare-Stücken nun erstmals am Broadway auftrat. Mit dem Theaterunternehmer John Houseman gründete er in Harlem das Negro People Theater, das 1936 mit „Macbeth“ debütierte (alle Schauspieler waren Schwarze). Welles verlegte den Schauplatz der Handlung von Schottland nach Haiti, und die Hexen wurden durch echte Voodoo-Priester verkörpert. Mit Houseman übernahm er später das Maxine Elliot Theater, in dem vor allem die Inszenierung des „Faust“ mit ihm in der Titelrolle bestach. 1937 gründeten Houseman und Welles das künstlerisch bedeutende Mercury-Theater, das im November 1937 mit einer Vorstellung von „Julius Cäsar“ im modernen Diktatorengewand seine Pforten öffnete. Weitere Regieleistungen in jenen Jahren waren „Horse Eats Hat“, „Cradle Will Rock“, „Shoemaker's Holiday“, „Heartbreak House“ und „Dantons Death“. Da er beim Rundfunk in der Thriller-Serie „The Shadow“ sehr viel verdiente, das anspruchsvolle Mercury-Theater aber finanziell notlitt, brachte er 1938 die Rundfunkgesellschaft CBS dazu, das ganze Theater zu mieten und regelmäßig seine Aufführungen als Hörspiele zu senden. Mit einem Schlag bekannt wurde er mit seiner Rundfunkinszenierung von H.G. WellsKrieg der Welten“, die durch ihren dokumentarischen Gestus Hunderttausende in Panik geraten ließ. Noch Stunden nach der CBS-Sendung am 30. Okt. 1938 mußte der Rundfunksprecher beteuern, es habe sich lediglich um die Dramatisierung eines utopischen Romans gehandelt. Der beispiellose Erfolg machte auch Hollywood auf den vielseitigen jungen Künstler aufmerksam. Er folgte einer Einladung der RKO-Filmgesellschaft, die ihm einen Vertrag mit einer bis dahin beim Film nicht gekannten Omnipotenz anbot.

1940 begann Welles mit der Arbeit an seinem Spielfilm „Citizen Kane“,[1] der Geschichte eines Zeitungsmagnaten (vermutlich in Anspielung auf W.R. Hearst), der seine Seele verlor. Der Film, der 1941 anlief, zählt heute zu den genialsten der Filmgeschichte, überforderte damals jedoch das breite Publikum und erzielte nur ein schwaches Einspielergebnis. Nachdem sich Welles zusehends in seinen Projekten verzettelte griff die RKO ein und trennte sich von Welles. 1942/43 schuf Welles für den amerikanischen Rundfunk die Serie „Hello Americans“. Viele seiner Projekte blieben unvollendet. 1949 wurde er als kommunistischer Sympathisant verdächtigt, verließ die VSA im gleichen Jahr und lebte fortan in Europa. Er kehrte erst im Laufe des Jahres 1956 nach Hollywood zurück.
In seinem Film "F wie Fälschung" (1973/1975) geht es um Fälschungen von Gemälden und Tricksereien. Orson Welles verwendete als Aufnahmetechnik Weitwinkelobjekte und Schärfentiefe anstatt Schnitte und gab der Filmproduktion dadurch neue Impulse, die vielfach nachgeahmt wurden. Zu seinen weiteren Filmen zählen unter anderem "Von Agenten gejagt" (1943), "Die Waise von Lowood" (1944), "Morgen ist die Ewigkeit" (1945), "König der Könige" (1961), "Der junge General" (1961), "David und Goliath" (1961), "House of Cards" (1968), "König Ödipus" (1968), "Der Stern des Südens" (1968), "Tajna Nikole Tesle" (1980), "Mel Brooks' verrückte Geschichte der Welt" (1980), "Hot Money" (1983), "Parsifals überirdische Himmelszeitung" (1984) oder "Ein Tag für die Liebe" (1987). Orson Welles starb am 10. Oktober 1985 in Los Angeles, seine Asche wurde in Andalusien beigesetzt.

Auszeichnungen

1982 wurde Orson Welles vom französischen Staatspräsidenten François Mitterrand mit dem Kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet. Damit sollten vor allem seine Leistungen bei der Arbeit an „Citizen Kane“ und den Shakespeare-Verfilmungen gewürdigt werden.

Familie

Orson Welles war von Virginia Nicholson (1934–40), Rita Hayworth (1943–48) und Paola Mori (1955–85) geschieden. Aus den drei Ehen ging je ein Kind (insgesamt zwei Töchter und ein Sohn) hervor. Weitere Lebenspartner waren Dolores del Río (1938–41) und Oja Kodar (1966–85).

Sonstiges

In der Filmreihe des Hanser Verlags wurde ihm ein Sammelband gewidmet. In der Heyne Filmbibliothek erschien ein Band unter dem Titel „Orson Welles. Seine Filme - sein Leben“ (Autor: Joseph McBride). Weitere wichtige Arbeiten über Welles stammen von André Bazin und Maurice Bessy. Für das Deutsche Volk hatte Welles wenig übrig. Die Kunst hielt er für heruntergekommen („Es kann auch gar nicht anders sein“) und er gab zu, „Goethe niemals etwas abgewinnen“ zu können.

Quellen

Fußnoten

  1. Der Jude, Herman J. Mankiewicz, den Welles aus seiner Zeit beim Radio kannte, schrieb die erste Fassung des Drehbuches im Frühjahr 1940 auf seiner Ranch in Victorville. Als Co-Autoren fungierten Orson Welles und der Jude John Houseman, der jedoch nicht im Vorspann genannt wird. Da sich Mankiewicz ein Bein gebrochen hatte, lag er die meiste Zeit im Bett und brachte in zwölf Wochen über 200 Seiten zu Papier.