Ostforschung

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Wiederbesiedlung des deutschen Reichsgaus Wartheland und die Vollendung der Ausdehnung des Großdeutschen Reiches, 1939

Ostforschung ist die geschichtswissenschaftliche und anthropologische Erforschung Ostdeutschlands, aber auch Osteuropas. Die schulische Unterrichtung der Forschungsergebnissen wird als Ostkunde bezeichnet.

Geschichte

Ziel der ersten akademischen Untersuchungen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation zum „teutschen Osten“ des 18. Jahrhunderts war es, die Völkerwanderung der Germanen, die Eroberungs- und Siedlungszüge des Deutschen Ordens sowie Preußens, die Errungenschaften der deutschen Hanse und das Schicksal der Auslandsdeutschen (insbesondere Balten- und Rußlanddeutschen) zu erforschen, um u. a. zu beweisen, daß die staatsbildende Kraft im Osten immer bei den Deutschen war. Diese Tatsache gilt schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts als einwandfrei festgestellt.

Die vaterländische Wissenschaft war stets eng verbunden mit der Deutschtums- und Volkskunde sowie mit dem Volkstumskampf zum Schutz der Heimat und der Rasse. Die Ostforschung bediente sich einer objektiven sozialdarwinistischen Überzeugung, die eine Überlegenheit der deutschen Kultur zum Wohle der Menschheit beinhaltete.

Geopolitische Vorstellungen und Schlußfolgerungen des Alldeutschen Verbandes konnten sich bereits 1894 auf die Ostforschung stützen. Der „Schutz des Auslandsdeutschtums“ wurde zur aktiven Außenpolitik des Deutschen Reiches. Neben der Kolonialforschung diente auch die Ostforschung wesentlich als Stütze einer Politik zur Sicherung von Reichsmacht und Lebensraum. Viele patriotische Professoren und Intellektuelle der Ostforschung engagierten sich wissenschaftlich wie politisch für das Grenzlanddeutschtum und den Schutz deutscher Volksgruppen.

Drittes Reich

Zweiter Weltkrieg

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges beschäftigte sich die Ostforschung auch mit den Herausforderungen der Wiederbesiedlung urdeutsches Gebiet, welches teilweise unter Fremdherrschaft stand und dessen deutsche Bewohner insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg vertrieben oder herausgenötigt worden war.

Reichsstiftung für Deutsche Ostforschung

Parallel zur Gründung der Reichsuniversität Posen wurde die „Reichsstiftung für Deutsche Ostforschung“ (RfDO) geründet. Durch eine Verordnung vom 3. März 1941 hatte der Beauftragte für den Vierjahresplan, Hermann Göring, diese Reichsstiftung eingerichtet und die Schirmherrschaft übernommen. Die „Arbeitsgemeinschaft der Ostsiedlung“ unter Arthur Greiser wurde von der Reichsstiftung institutionalisiert und finanziert. Sie funktionierte als Zusammenschluß der ostdeutschen Hochschulen Königsberg, Breslau und Posen. Die wissenschaftliche Leitung des Gremiums oblag dem frischgekürten Rektor der Reichsuniversität Posen und renommierter Tiergenetiker, SS-Standartenführer Prof. Peter Carstens.

Die Reichsstiftung mit Vorstand, wissenschaftlicher Leiter und geschäftsführender Leiter war entscheidender Schrittmacher für die wirtschafts- und bevölkerungspolitische Neuordnungspläne in Osteuropa, sie förderte den Wiederaufbau und die „Eindeutschung“ bzw. Regermanisierung des neuen alten deutschen Raumes. Als beratende Körperschaft der Reichsstiftung bildete sich ein Kuratorium aus Vertretern aller Reichsministerien sowie dem Reichsforstmeister, dem Reichskommissar für die Festung des deutschen Volkstums, den Beauftragen des Führers für die weltanschauliche Erziehung, den Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront und den Vorsitzenden der Reichsgruppe Industrie gehörten. Die Satzung der Reichsstiftung erfolgte am 6. März 1941, als Vermögen erhielt sie das Guthaben der ehemaligen polnischen Nationalstiftung in Burgstadt/Kurnik und das Vermögen aus dem Hitler anfallenden Vermächtnis des Fürsten Michael Radziwill (1870–1955) in Antonin im Warthegau vom 5. April 1940.

Ostkunde

Bis in die 1970er Jahre hinein hatte die Ostkunde noch einen festen Platz im Schulunterricht. Auf der Grundlage des Paragraph 96 des Bundesvertriebenengesetzes wurde die „Pflege des Kulturgutes der Vertriebenen und Flüchtlinge und Förderung der wissenschaftlichen Forschung“ staatlich gefördert, auch die „Gesamtdeutschen Wochen“ waren wie die politische Forderung nach einem Schulfach „Ostkunde“, nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der Kulturarbeit der Vertriebenen.

21. Jahrhundert

Zur modernen Ostforschung des 21. Jahrhunderts gehören auch die Greueltaten der Vertreibung, die Kriegsverbrechen der Alliierten im Osten, die Rechtslage des Deutschen Reiches nach 1945 und die weiterhin bestehende Sehnsucht der Deutschen nach wahrer deutscher Einheit im Sinne der Reichsidee.

Personen (kleine Auswahl)

Institutionen und Publikationen (Auswahl)

  • „Zeitschrift für Ostforschung“ (1952 bis 1994, danach in „Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung“ umbenannt)
  • Arbeitsgemeinschaft „Deutsche Ostkunde“
  • „Deutsche Ostkunde“ – Vierteljahresschrift für Erziehung und Unterricht (Zeitschrift)
  • Bundesarbeitsgemeinschaft für Deutsche Ostkunde im Unterricht

Siehe auch

Literatur

  • Gustaf Kossinna: Das Weichselland. Ein uralter Heimatboden der Germanen. [A. W. Kafemann], [Danzig] 1919; 4. Auflage, J. A. Barth, Leipzig 1943
  • Otto Reche: Stärke und Herkunft des Anteiles Nordischer Rasse bei den West-Slawen. In: „Deutsche Ostforschung. Ergebnisse und Aufgaben seit dem Ersten Weltkrieg“, hrsg. von Hermann Aubin u. a., Band 1, Leipzig 1942
  • Georg Stadtmüller: Geschichtliche Ostkunde. Abriß der Geschichte des deutschen und europäischen Ostens, Bogen Verlag (1959)