Dietrich, Otto

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SS-Obergruppenführer Dr. rer. pol. Dietrich
Unterschrift Dietrich, Otto.jpg

Jacob Otto Dietrich (Lebensrune.png 31. August 1897 in Essen; Todesrune.png 22. November 1952 in Düsseldorf) war ein deutscher Offizier (seit 1936 Major der Reserve), promovierter Politiker (NSDAP), Reichspressechef der NSDAP (seit 28. Februar 1934), SS-Obergruppenführer, seit 1938 Staatssekretär im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (RMVP) und Mitglied des Reichstages (1936, Wahlkreis 29, Leipzig).

Leben

Dr. Otto Dietrich II.jpg
Carl-Alfred Schumacher, Dr. Otto Dietrich und Wolfgang Falck nach der Reichspressekonferenz im Dezember 1939 zur Luftschlacht über der Deutschen Bucht; ganz links Schumachers Adjutant Oberleutnant Gert Müller-Trimbusch.
Reichsleiter Otto Dietrich

Otto Dietrich wurde am 31. August 1897 als Sohn eines Kaufmannes in Essen geboren. Dort besuchte er das Realgymnasium bis 1914.

Erster Weltkrieg

Als Obersekundaner rückte er 1914 als Kriegsfreiwilliger ins Feld. Während eines Urlaubes besteht er 1917 in Gent das Kriegsabitur. Seine Tapferkeit und seine Führung fallen sehr bald seinen Vorgesetzten auf und so wurde Otto Dietrich schließlich Leutnant im 1. Westfälischen Feldartillerie-Regiment Nr. 7. Das Eiserne Kreuz I. Klasse war bescheidene Anerkennung für seine Kriegstaten.[1]

Weimarer Republik

Nach dem ersten Weltkrieg studierte er Freiburg, München und Frankfurt am Main Philosophie und Staatswissenschaften und promovierte 1921 in Freiburg mit dem Prädikat „magna cum laude“ zum Doktor der politischen Wissenschaften. Dann war er als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter der Handelskammer Essen und als Syndikus beim Stahlwarensyndikat tätig. Bald darauf ging er zur Presse und wurde Handelsredaktuer bei der „Essener Allgemeinen Zeitung“.

1928 trat das Ereignis ein, das für seine fernere Lebensbahn bestimmend werden sollte: er, der Schwiegersohn von Theodor Reismann-Grone wurde als Chefredakteur der Handelsredaktion der „München-Augsburger Zeitung“ nach München berufen. Gleichzeitig hatte er dort die Münchener Vertretung der „Rheinisch-Westfälischen Zeitung“, des „Hanoverischen Kurrier“ und der Zeitung „Leipziger Neueste Nachrichten“. In München trat er bald in engeren Beziehungen zur Reichsleitung der NSDAP und leistete ihr manchen Dienst. 1929 trat Dietrich der NSDAP (Mitglieds-Nr. 126.727) bei.

Er sah wie das junge Pressewesen der Partei einer Zusammenfassung und Organisierung bedarf und erkannte, wie man gerade die Presse ganz anders in den Dienst der nationalsozialistischen Bewegung stellen könne. Zu Beginn des Jahres 1931 wurde ihm die stellvertretende Chefredaktion des führenden nationalsozialistischen Blattes des Ruhrgebiets, der Essener „Nationalzeitung“ übertragen. Aber schon wenige Monate später, am 1. August 1931 berief ihn Adolf Hitler als ersten Reichspressechef der NSDAP nach München zurück. Dr. Otto Dietrich war es, der nun tatkräftig das Pressewesen der Partei aus der Gesamtorganisation heraushob und ihm eine führende Stellung anwies. Er organisierte pressemäßig die Wahlkämpfe der Partei nach ganz neuen Methoden und wurde für alle Pressefragen zum engsten Vertrauensmann Hitlers, der ihn seit dieser Zeit ständig auf allen Reisen begleitete und zu dessen engsten Stabe er auch in Berlin gehörte.

Im Jahre 1932 nahm er die Position des Reichsleiters im Führerkorps der NSDAP ein. Im gleichen Jahr trat er in die SS als Mitglied mit der Nummer 101.349 ein.

Drittes Reich

Am 30. April 1933 wurde Dr. Dietrich zum Vorsitzenden des Reichsverbandes der Deutschen Presse gewählt. In dieser Eigenschaft machte aus dem früher rein liberalistisch-marxistisch geführten Verband allmählich ein Instrument des neuen Reiches. Am 27. Januar 1934 wurde er zum SS-Gruppenführer befördert. Er regte die Schaffung des Schriftleitergesetzes an, arbeitete an diesem Gesetze maßgeblich mit und setzte sich mit seiner ganzen Person für dieses Gesetz ein, das dem deutschen Schriftleiter eine ganz besondere Stelle gab. Nach der Gründung der Reichskulturkammer wurde Dr. Otto Dietrich zum Vizepräsidenten der Reichspressekammer ernannt. Das bedingt für ihn die Niederlegung der Führung des Reichsverbandes der Deutschen Presse.

Von 1937 bis 1945 nahm er die Funktion des eines Staatssekretärs im RMVP wahr. In dieser Funktion führte er die Aufsicht über die Abteilung IV (Presse), die zugleich als Presseabteilung der Reichsregierung fungierte. Dietrich führte daher auch die Amtsbezeichnung Pressechef der Reichsregierung. Im Zuge der administrativen Veränderungen unterstanden Dietrich im Laufe der Jahre auch die beiden aus der Abt. IV ausgegründeten Abteilungen für Auslandspresse und Zeitschriftenpresse im RMVP. Dietrich war zusammen mit Max Amann, dem Reichsleiter für die Presse der NSDAP, der wichtigste Konkurrent von Joseph Goebbels auf dem Gebiet der Pressepolitik. Am 20. April 1941 wurde Dietrich zum SS-Obergruppenführer ernannt.

Nachkriegszeit

Am 11. April 1949 wurde Dietrich als angeblicher „Kriegsverbrecher“ von den Vertretern der ehem. Feindmächte im Wilhelmstraßen-Prozeß zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Als Belastungszeuge trat Ribbentrops Pressechef Paul Karl Schmidt auf, der später unter dem Namen Paul Carell mehrere Kriegsbücher verfasste. Dietrich wurde 1950 vom alliierten Hohen Kommissar (High Commissioner) General John McCloy begnadigt und aus der Haft entlassen. Dietrich nahm später eine Tätigkeit bei der Deutschen Kraftverkehrsgesellschaft auf.

SS-Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

Bildergalerie

Fußnoten

  1. Männer im Dritten Reich, Orientalische Cigaretten-Compagnie „Rosma“ GmbH, 1934
  2. Der Silberspiegel, Nr. 8, 13. April 1937