Skorzeny, Otto

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Otto Rolf Skorzeny (Lebensrune.png 12. Juni 1908 in Wien; Todesrune.png 6. Juli 1975 in Madrid) war ein deutscher Offizier der Waffen-SS. Manche Quellen geben an, Skorzeny sei zuletzt im Range eines SS-Obersturmbannführers der Reserve gewesen, andere Quellen wiederum, darunter seine Gemahlin, bestätigen, daß er am 20. April 1945 noch zum SS-Standartenführer der Reserve befördert wurde.

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Leben

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Jugend

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Am 12. Juni 1908 wurde Otto Skorzeny in Wien geboren. Er entstammte einer alten Soldatenfamilie der k. u. k. Monarchie. Skorzeny erlebte als Zwölfjähriger den von allen relevanten politischen Kräften Deutschösterreichs, linker wie rechter, gewollten Beitritt Deutschösterreichs in das Deutsche Reich mit (Verfassung vom 23. März 1919). Erst im Oktober 1919 wurde das schon als vereint gesehene Land wieder von den alliierten Siegermächten, unter Mißachtung des zuvor von ihnen propagierten „Selbstbestimmungsrechts der Völker“, zerrissen.

Skorzeny prägten die alljährlich auf dem Wiener Heldenplatz stattfindenden Demonstrationen für die Wiedervereinigung Deutsch-Österreichs mit dem Deutschen Reich, und ebenfalls 1921 die Volksabstimmung in Tirol, bei deren Ausgang 98,8 % für einen Beitritt zum Deutschen Reich stimmten.

Studium und Freizeit

Im Jahre 1926 begann er ein Studium der Ingenieurswissenschaften an der Technischen Hochschule Wien. Dort wurde er auch Mitglied der schlagenden „Burschenschaft Markomannia zu Wien“ und holte sich beim akademischen Fechtkampf seine auffälligen „Schmisse“ auf der linken Gesichtshälfte, weshalb er später von den Alliierten „Scarface“ (deutsch: Narbengesicht) genannt wurde. Er beendete das Maschinenbaustudium 1931 mit dem Abschluß als Diplom-Ingenieur.

In seiner Freizeit spielte er Fußball und freundete sich dabei mit dem späteren Reichs- und Bundesübungsleiter Sepp Herberger an.

Heimatwehr und NSDAP

Im Jahre 1927 kam es zum sozialistischen Umsturzversuch des Republikanischen Schutzbundes in Wien, an dessen Bekämpfung Skorzeny durch die „Heimatwehr“ des Fürsten Ernst Rüdiger Starhemberg und den „Heimatschutz“ des Majors Emil Fey, teilnahm.

Das Verbot selbst eines harmlosen Abkommens über gegenseitige Zollfreiheit zwischen Österreich und dem Deutschen Reich durch die Siegermächte des Ersten Weltkrieges, motivierte Skorzeny für seinen Kampf um die Wiedervereinigung beider deutschen Länder.

Skorzeny, der sich als Gerüstbauer durchschlug, lernte im Jahre 1932 Joseph Goebbels kennen, als dieser in Wien eine Propagandarede hielt. Dieser mitreißende Augenblick veranlaßte Skorzeny, der NSDAP beizutreten.

Drittes Reich

1933 etablierte sich in Österreich eine christlich-autoritäre Diktatur unter Engelbert Dollfuß, der sämtliche Parteien verbot und das Parlament auflöste.

Der Aufstand im Juli 1934 gegen das Dollfuß-Regime hatte keinen Erfolg, obwohl Dollfuß selbst dabei umkam. Skorzeny befand sich zum Zeitpunkte des Aufstands in Italien auf einer Urlaubsreise. Dort lernte er Mussolini kennen. Dabei erfuhr er, daß der Duce fünf italienische Divisionen zum Einmarsch nach Österreich an der Grenze hatte aufmarschieren lassen für den Fall, daß der mit italienischem Geld finanzierte Aufstand gelungen wäre. Für Mussolini zählte das deutsche Österreich bis dahin zu seinem „römischen“ Interessensgebiet.

1935 wurde Skorzeny Mitglied des „Deutschen Turnerbundes“, der 60.000 militärisch geschulte Mitglieder hatte. Er wurde dort Zugführer.

Auf Druck des Deutschen Reiches ernannte Österreichs Bundespräsident Wilhelm Miklas, im März 1938, den von Hitler geforderten Arthur Seyß-Inquart zum neuen Bundeskanzler. In der Nacht vom 10. auf den 11. März versuchte eine SA-Abteilung den Präsidentenpalast zu stürmen und Bundespräsident Miklas zu entführen, der aber von seiner Garde verteidigt wurde. Skorzeny verhinderte durch sein Einschreiten als Zivilist ein Massaker. Seyß-Inquart bedankte sich persönlich bei Skorzeny.

Skorzeny machte nach dem Beitritt Österreichs zum Deutschen Reich am 13. März 1938 einen selbst finanzierten Flugzeugführerschein. Beruflich stieg er zum Teilhaber einer Gerüstebaufirma auf. Zu seinem Freundeskreis zählten der Ingenieur Ferdinand Porsche sowie Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht, dessen Tochter er in zweiter Ehe heiratete.

Zweiter Weltkrieg

Skorzeny beim Führer Adolf Hitler
Otto Skorzeny beim Kabarett im Berliner Nachtklub „Atlantis“ im Jahre 1943

Skorzeny bewarb sich 1940 als Flugzeugführer bei der Luftwaffe, die ihn wegen seines zu hohen Alters von 31 Jahren, ablehnte. Danach versuchte er es bei der Waffen-SS, die ihn als Ingenieur in einer Kfz.-Instandsetzungskompanie einsetzte.

Den Westfeldzug durchlebte er in den Reihen des SS-Regimentes Germania. Am 30. Januar 1941 folgte seine Beförderung zum SS-Untersturmführer. Nachdem er im April 1941 in Serbien miteinmarschiert war, nahm er in den Reihen der SS-Division „Das Reich“ am Ostfeldzug teil. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet und kämpfte östlich von Kiew gegen eingeschlossene sowjetische Verbände. Danach stieß er mit seiner Division bis nach Moskau vor. Im November 1941 wurde Skorzeny durch Stalinorgel-Raketen-Beschuß am Kopf verwundet, zog sich im Lazarett außerdem die Ruhr zu und litt ebenfalls an Gallenkoliken.

Skorzeny wurde 1942 nach seiner Entlassung aus einem Wiener Lazarett nur noch als „gvh“ = garnisonsverwendungsfähig Heimat eingestuft, und zu einer Wachsoldateneinheit der „Leibstandarte Adolf Hitler“ (LAH) nach Berlin versetzt. Der Dienst langweilte ihn dort, deshalb meldete sich Skorzeny zur Panzerwaffe. Vor seinem Fronteinsatz bei der SS-Division „Totenkopf“ erlitt Skorzeny einen Ruhrrückfall und wurde erneut zur Reserve der LAH nach Berlin zurückversetzt.

Im April 1943 bot man Skorzeny eine neue Verwendung: Für den Sonderlehrgang „Oranienburg“ der Waffen-SS wurde ein neuer Chef gesucht, der gleichzeitig in Friedenthal bei Oranienburg eine Schule für den Agenteneinsatz hinter den feindlichen Linien aufbauen sollte. Skorzeny übernahm beide Aufgaben und wurde als SS-Obersturmführer der Reserve beim Amt VI, SD-Ausland (Auslandsnachrichtendienst) des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) kommandiert. Zusammen mit seinem Adjutanten, SS-Obersturmführer Karl Radl, zog er geeignete Soldaten für die neue Einheit heran und studierte gründlich alle Berichte über Ausbildung und Einsatz von Kommandotruppen. Zu den Aufgaben der Kommandotruppe gehörten Infanterie- und Pionierausbildung, der Umgang mit Granatwerfern, leichten Geschützen und Panzern, Fahrerausbildung an Motorrad, Auto, Motorboot und Lokomotive sowie Sport und Reitunterricht.

„Skorzenys Erfolge, sein Ruhm, immer glänzend und glücklich zu improvisieren, eine große Sache instinktsicher vorzubereiten, sind mindestens zur Hälfte die Verdienste Radls, der geschickt und erfahren die Pläne ausfeilte, die richtigen Leute an den richtigen Platz bugsierte und aus dem Skorzeny-Hauptquartier im märkischen Schloß Friedenthal seine Drähte zog, auch dorthin, wohin feldgraue Landser niemals ihre Kommißstiefel setzten.“Der Spiegel 29/1949

Danach wurde zum SS-Hauptsturmführer d. R. befördert. Viele der von ihm geplanten Operationen sahen die verantwortlichen Vorgesetzten als „zu riskant“ an und lehnten sie ab. Er bezeichnete sie selbst als „Einsätze, die Wunschträume blieben“ - von denen jeder einzelne im Erfolgsfall den Krieg hätte entscheiden können.

Die Befreiung Mussolinis

Hauptartikel: Unternehmen „Eiche“
Skorzeny mit Hitler.jpg
SS-Sturmbannführer Otto Skorzeny als Gast auf dem Berghof

Am 25. Juli 1943 wurde Benito Mussolini durch ein Komplott, das von hohen Funktionären der faschistischen Partei vorbereitet worden war, abgesetzt, verhaftet und an einem unbekannten Ort untergebracht. Skorzeny wurde daraufhin, zusammen mit fünf anderen Offizieren, ins Führerhauptquartier befohlen.

Adolf Hitler wählte ihn für eine Aufgabe aus, die er ihm unter vier Augen erläuterte. Er sei davon überzeugt, daß Italien unter einer - vom König eingesetzten neuen Regierung - bald aus dem Kriege ausscheiden und den Duce an die Alliierten ausliefern werde.

„Ende 1943 erfolgte Adolf Hitlers Befehl, den nach dessen Sturz von Landsleuten festgesetzten Benito Mussolini, zu befreien. General Kurt Student beauftragte den Kommandeur des Fallschirmjäger-Lehr-Bataillons Major Otto-Harald Mors mit der Durchführung. Skorzeny beteiligte sich mit einem kleinen SS-Trupp.“[1]

Skorzenys Aufgabe sei es gewesen, den Aufenthaltsort Mussolinis ausfindig zu machen und ihn aus seiner Gefangenschaft zu befreien. Der Einsatz sollte mit größter Geheimhaltung vorbereitet und durchgeführt werden. Nach Rücksprache mit General Student gab Skorzeny vom Führerhauptquartier aus seine Weisungen für die Bildung einer Einsatzgruppe nach Berlin durch. Bis zum nächsten Morgen mußten etwa 40 Mann mit Tropenuniformen, Zivilanzügen, Waffen, Sprengstoff, Funkgeräten, Fallschirmen und neuen Soldbüchern versehen werden, um in Italien die Anwesenheit von Angehörigen der Waffen-SS zu verbergen.

Es war vor allem das Verdienst des Polizeiattachés an der deutschen Botschaft in Rom, des SS-Sturmbannführers Herbert Kappler, daß die häufig wechselnden Aufenthaltsorte Mussolinis ermittelt werden konnten. Einer der Aufenthaltsorte, an denen Mussolini schwer bewacht wurde, war die nördlich von Sardinien gelegene Seefestung Maddalena. Skorzeny traf Vorkehrungen, Mussolini durch den Handstreich von Soldaten, die durch Schnellboote auf die Insel gebracht werden und die italienischen Wachen überwältigen sollten, zu befreien.

Die Aktion, die am 28. August 1943 durchgeführt werden sollte, mußte jedoch gestoppt werden, nachdem bekannt geworden war, daß man Mussolini unmittelbar vorher weggebracht hatte. Die neue italienische Regierung war also über die geplante Aktion auf Maddalena scheinbar unterrichtet und konnte deshalb Mussolini im letzten Augenblick von der Insel bringen lassen. Später stellte sich heraus, daß der Abwehr-Chef und später als Hoch- und Landesverräter entlarvte Admiral Canaris, auch diese Aktion verraten hatte.

Allerdings konnte der neue Aufenthaltsort Mussolinis wieder schnell festgestellt werden. Es handelte sich um das Sporthotel am Gran Sasso im Abruzzen-Gebirge - in etwa 2.000 Metern Höhe. Skorzeny und Radl überflogen am 8. September 1943 das Gebiet und machten Aufnahmen vom Gran Sasso. Kurz darauf konnte auch die Entwaffnung der Italiener (→ Fall Achse) durch die deutschen Truppen durchgeführt werden. Da nach der Kapitulation der italienischen Armee die Auslieferung Mussolinis an die Alliierten zu erwarten war, mußte dessen Befreiung in höchster Eile versucht werden. Ein Einsatz gegen das Hotel war nur durch eine Luftlandeoperation mit Lastenseglern möglich.

Der 1,96 m große SS-Sturmbannführer Otto Skorzeny mit Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und Stahlhelm als Kommandeur des SS-Sonderverbands z. b. V. „Friedenthal“, Oktober 1943

Kurzfristig wurden aus Südfrankreich zwölf solcher Fluggeräte nach Italien befohlen. In ihnen konnten außer dem Flugzeugführer noch neun Mann untergebracht werden. Als Landeplatz legte Skorzeny eine Wiese in der Nähe des Hotels fest. Gleichzeitig sollte ein Fallschirmjäger-Bataillon im Tal die Bodenstation einer Seilbahn, welche zum Hotel führte, besetzen. Karl Radl machte noch den Vorschlag, den Carabinierigeneral Soleti mitzunehmen, der den italienischen Wachmannschaften gut bekannt war, um durch ihn den Befehl erteilen zu lassen, nicht auf die deutschen Soldaten zu schießen.

Am 12. September 1943 kam es zum Start. General Student verabschiedete 17 Männer der Waffen-SS und 90 Fallschirmjäger am Flugplatz Pratica di Mare. Einmal über dem Landegebiet erkannte Skorzeny jedoch, daß die von ihm als Wiese angesehene Fläche irrtümlicherweise ein Skisprunghügel war. Eine Landung war dort also nicht möglich. Skorzeny befahl nun dem Flugzeugführer, in einer Art abgefangenem Sturzflug möglichst nahe am Hotel zu landen. Sein Segler kam etwa 15 Meter vor dem Gebäude zum Stillstand.

Skorzeny, die Männer seines Flugzeuges und der Carabinierigeneral Soleti, rannten auf das Hotel zu. Karl Radl, dessen Segler unmittelbar hinter dem von Skorzeny landete, hat diesen Moment in seinem Buch „Befreier fallen vom Himmel“ beschrieben:

„Skorzeny nimmt seine Männer, sie laufen auf das Hotel zu. Da, ein italienischer Posten. General Soleti ruft ihn an: ‚Nicht schießen! Nicht schießen!’ Der Posten wird stehen gelassen, weiter auf das Hotel zu. Eine Tür fliegt auf. Das ist der Funkraum. Ein italienischer Soldat am Funkgerät. Er fliegt mit einem Ruck vom Stuhl. Ein, zwei Kolbenschläge mit der Maschinenpistole, und das Funkgerät ist unbrauchbar. Das wäre geschafft. Um Hilfe können die nicht mehr rufen. Doch keine Tür führt aus dem Kellerraum. Zurück, hinaus. Es geht um die Ecke am Vorbau. Wieder ein Posten. ‚Nicht schießen! Nicht schießen!’ ruft der General. Und auch dieser Posten schießt nicht. Da, eine zwei Meter hohe Betonmauer. Skorzeny steigt über die Schulter eines Mannes hinauf. Tritt ihn halb zusammen dabei. Der hilft den anderen aber auch noch hinauf. Sie stehen auf der Terrasse vor der Hausfront, wollen auf den Haupteingang zu, da fängt sich eben die 3, das ist mein Flugzeug, an der Fallschirmbremse in die Waagerechte vom Sturz auf, es ist vielleicht eine Minute vergangen. Alles zählt nur noch nach Sekunden. Meine Maschine schlägt auf, hebt sich nochmals, wird noch 50 Meter hinausgeschleudert und landet, zirka 100 Meter vor dem Hotel. Und schon eilen wir dem Chef zu Hilfe. Der sieht eben auch den Duce am Fenster. ‚Duce, treten Sie vom Fenster zurück, weg vom Fenster!’ ruft Skorzeny, er befürchtet doch noch das Entstehen einer Schießerei, und da kann leicht ein Unglück geschehen. Wir dringen weiter auf das Hotel vor… Noch bevor ich den Eingang erreiche, sind Skorzeny und Schwerdt eingedrungen, haben sich ohne Waffengebrauch einen Weg durch die Carabinieri gebahnt. Die sind völlig fassungslos und wollen aus dem Hotel heraus. Sie haben offenbar gerade Mittagsruhe gehalten. Zum Teil haben sie ihre Maschinenpistolen dabei, zum Teil sind sie ohne Waffen. Sie sehen ihren General, den viele kennen, und keiner schießt. Skorzeny und Schwerdt rasen eine Treppe in dem seinem Inneren nach vollkommen unbekannten Hotel hoch. Skorzeny reißt eine Tür auf im ersten Stock. Es ist die richtige. Drinnen steht Mussolini. Bei ihm sind zwei Offiziere und ein Mann in Zivil. Sie fliegen im Bogen heraus. Dann sind sie allein. Da erscheinen auch schon die Unteroffiziere Gföller und Gläsner in der Tür. Und als ich selbst durch die offene Tür trete, meldet Skorzeny gerade: ‚Duce, der Führer schickt uns, Sie zu befreien!’ Mussolini ist sehr bewegt. Er antwortet nur: ‚Ich wusste, daß mich der Führer nicht im Stich lassen würde.’ Drückt Skorzeny die Hand, umarmt ihn, küsst ihn auf die Wange, dasselbe geschieht mir, Schwerdt und Warger.“

Der italienische Kommandant des Hotels kapitulierte und wenig später konnte ein Fieseler Storch mit Heinrich Gerlach landen, der Mussolini und Skorzeny vom Gran Sasso zu einem Flugplatz brachte, von wo aus sie nach Wien flogen. Dort erhielt Skorzeny folgenden Anruf von Adolf Hitler:

Skorzeny, Sie haben eine militärische Tat glücklich zu Ende geführt, die in die Geschichte eingehen wird. Mir haben Sie meinen Freund Mussolini wiedergegeben. Ich habe Ihnen das Ritterkreuz verliehen und sie zum SS-Sturmbannführer befördert. Ich möchte Ihnen meine Glückwünsche aussprechen.

Deutscher Rundfunk: Die Befreiung des Duce: (mp3)

Das Attentat vom 20. Juli

Hauptartikel: Attentat vom 20. Juli 1944

Skorzeny war in den folgenden Monaten mit der Verstärkung seiner Kommandotruppen und der Entwicklung neuer Waffen für ihre Einsätze voll ausgelastet. Aus seinem Sonderverband z. b. V. Friedenthal entstand der Jagdverband Mitte mit fünf Bataillonen, einem Lehrbataillon und anderen Einheiten. Durch Zufall mußte er am 20. Juli 1944 wieder eine unvorhergesehene Aufgabe übernehmen. An diesem Tag brachte Oberst Stauffenberg während einer Lagebesprechung im Führerhauptquartier eine Sprengladung zur Explosion, die Adolf Hitler und seine engeren Mitarbeiter töten sollte. Nach der Ausschaltung des Führers sollte das Ersatzheer die Macht übernehmen.

Das Attentat schlug aber fehl und Adolf Hitler wurde nur leicht verwundet. Skorzeny hatte am 20. Juli 1944 gerade einen Zug von Berlin nach Wien bestiegen, als er erfuhr, daß von den Verschwörern alarmierte Truppen auf Berlin vorrückten. Skorzeny rückte mit einer Kompanie seiner Soldaten gegen den Sitz des Befehlshabers des Ersatzheeres vor, in dem die Verschwörer jedoch schon von Offizieren des Heeres festgenommen und einige von ihnen erschossen worden waren. Der Befehlshaber des Ersatzheeres war inzwischen befreit, jedoch seines Postens enthoben worden. Skorzeny veranlaßte daraufhin die Offiziere, ihre Arbeit wieder aufzunehmen, während er dafür sorgte, daß die für Rüstung, Nachschub und Ersatz zuständige Dienststelle des Heeres ihre Aufgaben wieder erfüllte.

Skorzeny in Ungarn

Skorzeny Deutsches Kreuz in Gold.jpg

Im September 1944 erteilte der Führer Skorzeny und Adrian Baron von Fölkersam einen neuen Auftrag. Der ungarische Reichsverweser Horthy hatte sowohl mit den West-Alliierten, als auch mit den Sowjets Fühlung aufgenommen und bereitete die Kapitulation seines Landes vor.

Skorzeny sollte diesen Abfall verhindern. Er versammelte seine Einheiten im Raum Wien, veranlaßte ihre Ausrüstung mit neuem Material und Fahrzeugen und begab sich in Zivil zur Erkundung nach Budapest. Fünf Wochen lang orientierte er sich über die örtlichen Verhältnisse. Es stellte sich heraus, daß als Beauftragter Horthys dessen Sohn Niklas über den jugoslawischen Partisanenführer Tito mit den Sowjets Kontakt aufgenommen hatte und die Waffenstillstandsverhandlungen vorbereitete. Am 15. Oktober 1944 wurde Niklas Horthy bei einem mit Titos Beauftragten geplanten Zusammentreffen von SS-Männern festgenommen, das Unternehmen „Panzerfaust“ hatte begonnen. Wenige Stunden später verkündete der ungarische Rundfunk, daß Horthy mit den Sowjets einen Waffenstillstand abgeschlossen habe.

Skorzeny befahl daraufhin für die Morgenstunden des 16. Oktober 1944 die Besetzung der Budapester Burg, in der Horthy seinen Amtssitz hatte. Um Mitternacht umzingelte ein Teil seiner Truppen den Burgberg, den anderen stellte Skorzeny zu einer Marschkolonne zusammen, mit der er bis zur Burg vorrücken und so den Eindruck erwecken wollte, es handle sich um eine vereinbarte Maßnahme. Der Plan gelang; die aufgestellten Pak-Geschütze der Ungarn feuerten nicht und schließlich kapitulierte der ungarische General. Am nächsten Tag wurde die ungarische Armee auf eine neue Regierung vereidigt, die den Kampf gegen die Sowjets an deutscher Seite fortsetzte. Eine große Gefahr für die deutschen Truppen war somit durch Skorzeny und seine Männer beseitigt worden. Als Skorzeny dem Führer seinen Einsatz in Budapest schilderte, sagte der zu ihm:

„Das haben Sie gut gemacht, lieber Skorzeny. Ich habe Sie mit Wirkung vom 16. Oktober 1944 zum SS-Obersturmbannführer befördert und Ihnen das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.“

Daraufhin machte er Skorzeny mit seiner nächsten Aufgabe vertraut.

Die Ardennenoffensive

Im Westen war der Vorstoß der Engländer und Amerikaner an der Reichsgrenze zum Stehen gebracht worden. Der Führer plante eine neue Offensive, die aus dem Raum zwischen Aachen und Luxemburg durch die Ardennen bis an die Kanalküste führen und danach die feindlichen Kräfte nördlich der Linie Bastnach – Brüssel – Antwerpen vernichten sowie Antwerpen als Nachschubhafen der Alliierten ausschalten sollte. Skorzeny wurde im Rahmen des Unternehmens „Greif“ die Aufgabe übertragen, durch Soldaten in englischer und amerikanischer Uniform die Maasbrücken zwischen Lüttich und Namur in Besitz zu nehmen und sie bis zum Eintreffen der regulären Truppen vor Sprengungen zu schützen. Außerdem sollten kleine Kommandos in feindlicher Uniform hinter den amerikanischen Linien falsche Befehle erteilen, Nachrichtenverbindungen stören, alliierte Truppen irreleiten und in ihren Reihen Verwirrung stiften.

Otto Skorzeny mit seiner zehnjährigen Tochter Waltraut (1950)

Dieser Einsatz war bestimmt wirkungsvoll. Bald liefen brauchbare Nachrichten über die Situation hinter den feindlichen Linien ein . Der Führer einer Gruppe schickte zum Beispiel ein amerikanisches Panzerregiment in eine falsche Richtung, ließ Fernsprechleitungen zerstören und Wegweiser der amerikanischen Truppen entfernen. Noch größer als diese Wirkung waren aber Konfusion und Spionagehysterie, die nun hinter den amerikanischen Linien ausbrachen.

Die Oderfront

Nach dem Zusammenbruch der Ostfront erhielt Skorzeny den Befehl, mit seinen SS-Jagdverbänden, Friedenthaler (als Teil des SS-Jagdverbandes „Mitte“) und dem SS-Fallschirmjägerbataillon 500 (inzwischen zum SS-Fallschirmjägerbataillon 600 Umbenannt) ostwärts der Oder um Schwedt einen Brückenkopf zu bilden und zu halten, der für spätere Offensiven gegen die Rote Armee gedacht war. Skorzeny sicherte das Gebiet wie befohlen, sammelte zurückgehende deutsche Soldaten und SS-Freiwillige des fehlgeschlagenen Unternehmens „Sonnenwende“[2] und füllte mit ihnen seine vier Bataillone auf, die den Grundstock der Division Schwedt (Kampfgruppe/Sperrverband Skorzeny) bildeten. Er konnte auch zahlreiche Flüchtlinge sicher über die Oder bringen.

Am 28. Februar 1945 sagte ihm der Führer:

„Skorzeny, ich muß Ihnen danken für Ihre Leistungen an der Oderfront. Ihr Brückenkopf war lange Tage der einzige Lichtblick. Ich habe Ihnen das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen und werde es Ihnen in einigen Tagen aushändigen. Dann müssen Sie mir über Ihre Erfahrungen berichten.“

Bei Kriegsende geriet Skorzeny, der am 20. April 1945 zum SS-Standartenführer der Reserve befördert worden war, in der Nähe von Salzburg in VS-amerikanische Gefangenschaft. Skorzeny und die Reste seiner Jagdverbände hatten noch bis zum 20. Mai 1945 in der Alpenfestung ausgehalten.

Skorzeny sagte in einem Gespräch von 1953, daß er mit hundert zuverlässigen Männern und zwei Hubschraubern auch die Gefangenen aus dem Spandauer Kriegsverbrechergefängnis leicht hätte befreien können.

Nachkriegszeit

Prozeß in Dachau

Im Jahre 1947 wurde er (gemeinsam mit Karl Radl und acht anderen) in Dachau wegen des Einsatzes von Soldaten in feindlicher Uniform im Zuge des Unternehmens „Greif“ angeklagt, jedoch freigesprochen.

Es war dem Gericht nicht bekannt, daß Soldaten, die im Einsatz ähnlich Agenten operieren, z.B. durch Tragen von Zivilkleidung oder gegnerischer Uniform und die danach wieder in den Bereich ihrer eigenen Truppen zurückgekehrt sind, vom Gegner nicht als Spione behandelt werden dürfen. Artikel 31 der Haager Landkriegsordnung regelt: „Ein Spion, welcher zu dem Heere, dem er angehört, zurückgekehrt ist und später vom Feinde gefangen genommen wird, ist als Kriegsgefangener zu behandeln und kann für früher begangene Spionage nicht verantwortlich gemacht werden.“ Das und noch weitaus mehr trat bei dem aufsehenerregenden Prozeß vor dem amerikanischen Militärgericht gegen den durch spektakuläre Einsätze weltbekannt gewordenen Kommandeur der SS-Jagdverbände überraschend zu Tage. Das US-Militärgericht mußte letztendlich erkennen, daß es sich bei der Halbtarnung - der Annäherung an den Feind in gegnerischer Uniform - nicht um einen Mißbrauch der gegnerischen Uniform (Haager Landkriegsordnung, Artikel 23) handelte, sondern um eine Form der Kriegslist, die nach Artikel 24 der Haager Landkriegsordnung sogar ausdrücklich erlaubt war. Selbst der Gebrauch der Schußwaffe beim Einsatz in Volltarnung mußte vom Gericht als Notwehr anerkannt werden. Auf dieser rechtlichen Basis begründet, wurde Otto Skorzeny von dem US-Militärtribunal am 9. September 1947 von allen Anklagepunkten freigesprochen.

Die größte Überraschung war dabei der alle überraschende Auftritt des legendären britischen Agenten Oberstleutnant Edward Yeo-Thomas in dem Prozeß. Er stellte sich SS-Skorzeny als Zeuge zur Verfügung und erklärte dem Gericht, daß es in britischen Kommandoeinheiten vielfach geübte Praxis war, im Einsatz deutsche Uniformen und Uniformteile zu tragen. Das Erscheinen und die Aussagen dieses bekannten und hoch ausgezeichneten britischen Geheimdienstoffiziers, (der mehrmals am Fallschirm über Frankreich absprang und die französische Untergrundbewegung gegen Deutschland koordinierte, der mehrmals aus deutscher Gefangenschaft, darunter aus dem Konzentrationslager Buchenwald geflohen war,) bedeutete eine Sensation.

Bis zum Juli 1948 mußte Skorzeny im Arbeitslager Darmstadt auf sein sogenanntes Entnazifizierungsverfahren warten, das aber immer wieder verschoben wurde, um Skorzeny so lange als möglich in Haft zu behalten.

Deshalb wählte er von sich aus am 27. Juli 1948 den Weg in die Freiheit. Erst war er in Deutschland, dann Frankreich, danach Spanien und anschließend Argentinien. 1951 kehrte er dann endgültig ins franquistische Spanien zurück, wo er unter dem Schutz von Francisco Franco stand, sehr erfolgreich als Ingenieur tätig war und vermutlich in der Firma Friedrich Hummels Waffengeschäfte tätigte. Skorzeny erwarb mit Hilfe von Helmut Clissmann ein Gut in Curragh/Irland, wo er ab 1959 die eine Hälfte des Jahres Schafzucht betrieb. Die andere Hälfte verbrachte der Diplomingenieur jeweils in Madrid.

Er mußte dort keinerlei Einschränkungen mehr befürchten und konnte weiterhin Kontakte zu ehemaligen Größen des Reiches, vor allem Léon Degrelle, aufrechterhalten. In einer einschlägigen Darstellung heißt es, Skorzeny sei in Spanien „ein Kristallisationspunkt für eine beträchtliche Anzahl von Männern“ gewesen. In dieser Zeit schrieb er auch seine Erinnerungen unter dem Titel Lebe gefährlich nieder und gab mehrere Interviews über sein Wirken während des Zweiten Weltkrieges. Er verwendete den Tarnnamen „Rolf O. S. Steinbauer“, Rolf war sein zweiter Vorname, Steinbauer der Mädchenname seiner Mutter.

1952 heiratete Skorzeny zum dritten Mal und gehörte zu den ersten Mitgliedern der „Gemeinschaft der Ritterkreuzträger“. Ab 1953 fungierte er unter anderem als Berater des argentinischen Präsidenten Juan Perón und des ägyptischen Staatschefs Nasser. Auch hat er geholfen, einen ägyptischen Geheimdienst mit dem Namen „Moukhabarat“ zu formieren. Der verehrte Kämpfer pflegte auch weiterhin Beziehungen zu früheren SS-Kameraden und war Mitte der 1960er Jahre Gründungsmitglied der mächtigen nationalsozialistischen Bewegung „CEDADE“ (Círculo Español de Amigos de Europa), die sich zuerst als Gesellschaft für die Wertschätzung von Richard Wagner etablierte. Heute (Stand: 2013) heißt die Nachfolgerorganisation Democracia Nacional (DN).

Sein Bruder Alfred Skorzeny wurde in der Sowjetunion in Sippenhaftung im Jahr 1948 zu 20 Jahren Besserungslager verurteilt. Im Jahr 1955 wurde er vorzeitig aus der Haft entlassen und als Spätheimkehrer repatriiert.

Krankheit

Ein schweres und unheilbares Lungenleiden führte Skorzeny 1975 zur ärztlichen Behandlung nach Heidelberg. Dort waren die letzten Besucher vor seiner Rückkehr nach Spanien, acht Tage vor seinem Tod, Hans Ulrich Rudel und Waldemar Schütz. Otto Skorzeny berichtete ihnen bei dieser Gelegenheit von seinem Besuch im Führerhauptquartier im Herbst 1944, als der Führer erkrankt war und ihn an seinem Bett empfing. Der Führer sagte ihm an diesem Tag, er habe die Atombombe deshalb nicht bauen lassen, weil er nicht die Verantwortung dafür übernehmen wollte, daß die Menschheit durch ein solches „Teufelswerk“ vernichtet werde.[3]

Tod

Am 5. Juli 1975 starb Otto Skorzeny in Madrid, wo es vor der Überführung in die Heimat eine große Beisetzungsfeier gab. Seine Urne wurde am 16. Juli 1975 in Wien auf dem Döblinger Friedhof unter großer Anteilnahme seiner Weggefährten, Kameraden und Freunde beigesetzt.

Urnenbeisetzung (Bildergalerie)

Zitate

  • „I am proud to have faithfully served my country and the Führer who was elected by the German people with an overwhelminng majority. The only thing I lament is that all Europe—and not only Germany—is divided and torn by those powers that I had the honor of fighting.“[4]

Auszeichnungen (Auszug)

Werke

  • Geheimkommando Skorzeny, Hansa Verlag, Hamburg 1950
    • Die erste Veröffentlichung von Skorzenys Erinnerungen lösten kommunistische Massendemonstrationen in Paris aus
  • Lebe gefährlich, in „Für Deutschland – Kriegsberichte der Waffen-SS“, Band 3, Ring-Verlag Helmut Cramer, Siegburg-Niederpleis 1962 (2. Auflage als Deutsche Kommandounternehmen im Zweiten Weltkrieg, Band 1 und 2, Königswinter 1971 und 1973)
  • Wir kämpften – wir verloren, in „Für Deutschland – Kriegsberichte der Waffen-SS“, Band 4, Ring-Verlag Helmut Cramer, Siegburg-Niederpleis 1962, ASIN: B002T31AUU
    • später in „Meine Kommandounternehmen“ umbenannt
  • Meine Kommandounternehmen – Krieg ohne Fronten, Limes Verlag, WIesbaden und München, 3. Auflage 1976, ISBN 978-3938392119
    • Kapitel „Der Anschluß“ (HTML | PDF
    • Kapitel „Die Befreiung des Duce“ (HTML | PDF
    • Kapitel „Der 20. Juli“ (HTML | PDF
    • Kapitel „Nürnberg“ (HTML | PDF)
      • Erste 3. Auflage soll bei bei Cramer, Lohmar 1975, erschienen sein, dann erneut 1977, weitere (1981 und 1985) Auflagen bei Moewig (Rastatt), Auflagen beim Universitas Verlag 1993 und 2007

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. vgl.: Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-08 vom 07. Juni 2008
  2. Unternehmen „Sonnenwende“, auch bekannt als Unternehmen „Husarenritt“ oder die „Stargarder Panzerschlacht“, war eine deutsche Offensivoperation an der Ostfront in Pommern. Die Wehrmacht sah ursprünglich den Decknamen Husarenritt vor, aber die SS bestand auf dem Namen Sonnenwende. Ursprünglich als eine große Offensive geplant, wurde es schließlich als lokal begrenzter Angriff ausgeführt. Dieser wurde von der Roten Armee zurückgeschlagen, aber er hatte dazu beigetragen, den geplanten Angriff auf Berlin durch das sowjetische Oberkommando verschieben zu lassen. Ebenfalls erlaubte die Einbindung zahlreicher sowjetischer Truppen während des waghalsigen Unternehmens die Evakuierung großer Teile der Zivilbevölkerung während der Schlacht um Ostpommern, da diese Front kurzzeitig entlastet wurde.
  3. vgl.: Richtigstellungen zur Zeitgeschichte: Hitler wollte keine Atombombe
  4. Lawrence van Gelder: Otto Skorzeny, Nazi Commando, Dead; Rescued Mussolini From Italian Peak, New York Times, 8. Juli 1975