Panzerkampfwagen 38(t)

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Panzerkampfwagen 38-01.jpg

Der Panzerkampfwagen 38(t) war ein leichter Panzer tschechischer Konstruktion, der nach der Besetzung der Tschechei durch das Deutsche Reich von der Wehrmacht übernommen und in den Anfangsjahren des Zweiten Weltkrieges eingesetzt wurde.

Entwicklung

Panzerkampfwagen 38-02.jpg

Als Deutschland im März 1939 in die Rest-Tschechei einmarschierte, war das modernste Fahrzeug der LT38. Allerdings war der LT38 erst Ende 1938 in Auftrag gegeben worden, weshalb erst einer fertig und weitere acht kurz vor der Fertigstellung waren. Im Mai führte die Wehrmacht sofort Erprobungen mit dem Panzer durch und kam zu dem Schluß, daß er sich als sehr gut erwiesen hatte und sogar dem Panzer III ebenbürtig war. Die neun Exemplare wurden sofort übernommen und erhielten ihren neuen Namen, nämlich Panzer 38(t). Gebaut wurde er in den Böhmisch-Mährischen Maschinenwerken (BMM) in Prag.

Die Panzer wogen 9,6 t und waren 4.610 mm lang, 2.140 mm breit und 2.250 mm hoch. Der Sechszylinder-Motor EPA beschleunigte die Fahrzeuge auf bis zu 42 km/h. Den vier Mann Besatzung stand im Drehturm eine 3,7-cm-KwK 38(t) L/48 zur Verfügung, für die 90 Schuß mitgeführt werden konnten. Bei einer v0 von 740 m/s durchschlug die Granate auf 500 m bis zu 35 mm Panzerung. Für die zwei MG wurden 2.700 Schuß mitgeführt. Die Panzerung betrug frontal 25 mm und seitlich 15 mm.

Die nach 150 Stück folgenden Ausführungen B, C und D unterschieden sich durch die gekrümmte Panzerplatte im Fahrerbereich. Die danach produzierten Fahrzeuge der Version E und F hatten einen zusätzlich aufgenieteten Panzer von 25 mm Stärke. Dadurch wogen die Fahrzeuge 9,9 t. Der Fahrbereich lag mit 220 Litern bei 240 km.

Als Ausführung G wurde 1942 die letzte Serie produziert. Hier war die Panzerung fast gänzlich ohne Vernietung ausgeführt. Die letzten 26 der 90 erstellten Fahrzeuge übernahm das Waffenamt im Juni 1942.

Die Ausführung S war eine Exportversion, von der Ungarn 102, die Slowakei 69, Rumänien 50 und Bulgarien zehn Fahrzeuge erhielten.

Nachdem der Panzer 1942 nicht mehr fronttauglich war, wurden einige Umbauten vorgenommen, um das hervorragende Laufwerk weiter nutzen zu können. So wurden einige als Selbstfahrgeschütze mit der 7,5-cm-Pak 40/3 umgebaut. Ferner wurde sein Laufwerk für den Hetzer und den Marder III benutzt. Andere wurden ihrer Türme beraubt und als Aufklärungspanzer eingesetzt bzw. als Munitionsschlepper.

Einsatz

Der Panzer 38(t) bewährte sich sehr gut in Polen, wo er mit den kleinen polnischen Panzern kein Problem hatte. In Frankreich hatte er, wie alle deutschen Panzer, Schwierigkeiten mit dem schweren Char B. Trotzdem war jeder 10. Panzer beim Westfeldzug 1940 ein Panzer 38(t), was seine Bedeutung unterstreicht. Er ersetzte bei der 7. und 8. Panzerdivision den Pzkw III. Erst mit dem Auftauchen der schweren Panzer in Rußland, wie dem T-34 und dem KV-1, war seine Zeit abgelaufen. Er war nicht mehr stark genug, um gegen diese Ungetüme zu bestehen. Er wurde nun zur Infanterieunterstützung eingesetzt und das auch nur, weil die Wehrmacht jeden Panzer dringend brauchte. Mitte 1944 waren noch 229 Panzer 38(t) im Dienst, allerdings nur bei den Besetzungstruppen.

Seine größte Schwäche war seine vernietete Panzerung. Bei Treffern passierte es oftmals, daß Niete im Innern des Fahrzeuges abplatzten und zu Geschossen wurden.

Technische Daten

Ausführung A

  • Gewicht: 9,7 t
  • Länge / Breite / Höhe: 4,61 m / 2,14 m / 2,25 m
  • Kettenbreite: 29,3 cm
  • Antrieb: 7,75-l-Sechszylinder-Reihenmotor Praga EPA TZJ mit 125 PS bei 2.200 U/min
  • Geschwindigkeit: 42 km/h (auf Straße), 15 km/h (im Gelände)
  • Panzerung:
  • Front: 25 mm
  • Seiten/Hinten: 15 mm
  • Decke: 10 mm
  • Bewaffnung:
  • 37,2 mm KwK 38(t) L/47,8 mit 90 Schuß
  • zwei 7,92-mm-MGs mit 2.400 Schuß
  • Besatzung: 4 Mann
  • Stückzahl: 150


Ausführung B, C und D

  • Gewicht: 9,5 t
  • Länge / Breite / Höhe: 4,61 m / 2,14 m / 2,40 m
  • Antrieb: 7,75-l-Sechszylinder-Reihenmotor Praga EPA TZJ mit 125 PS bei 2.200 U/min
  • Geschwindigkeit: 42 km/h (auf Straße), 15 km/h (im Gelände)
  • Panzerung:
  • Front: 25 mm
  • Seiten/Hinten: 15 mm
  • Decke: 10 mm
  • Bewaffnung:
  • 37,2 mm KwK 38(t) L/47,8 mit 90 Schuß
  • zwei 7,92-mm-MGs mit 2.400 Schuß
  • Besatzung: 4 Mann
  • Stückzahl: 325


Ausführung E und F

  • Gewicht: 9,5 t
  • Länge / Breite / Höhe: 4,61 m / 2,14 m / 2,40 m
  • Antrieb: 7,75-l-Sechszylinder-Reihenmotor Praga EPA TZJ mit 125 PS bei 2.200 U/min
  • Geschwindigkeit: 42 km/h (auf Straße), 15 km/h (im Gelände)
  • Panzerung:
  • Front: 25 mm
  • Seiten/Hinten: 15 mm
  • Decke: 10 mm
  • Bewaffnung:
  • 37,2 mm KwK 38(t) L/47,8 mit 90 Schuß
  • zwei 7,92-mm-MGs mit 2.400 Schuß
  • Besatzung: 4 Mann
  • Stückzahl: 524


Ausführung G

  • Gewicht: 9,85 t
  • Länge / Breite / Höhe: 4,61 m / 2,14 m / 2,40 m
  • Antrieb: 7,75-l-Sechszylinder-Reihenmotor Praga EPA TZJ mit 125 PS bei 2.200 U/min
  • Geschwindigkeit: 42 km/h (auf Straße), 15 km/h (im Gelände)
  • Panzerung:
  • Front: 50 mm
  • Seiten/Hinten: 15–30 mm
  • Decke: 8-15 mm
  • Bewaffnung:
  • 37,2-mm-KwK 38(t) L/47,8 mit 90 Schuß
  • zwei 7,92-mm-MGs mit 2.400 Schuß
  • Besatzung: 4 Mann
  • Stückzahl: 499


Ausführung S

  • Gewicht: 9,5 t
  • Länge / Breite / Höhe: 4,61 m / 2,14 m / 2,40 m
  • Antrieb: 7,75-l-Sechszylinder-Reihenmotor Praga EPA TZJ mit 125 PS bei 2.200 U/min
  • Geschwindigkeit: 42 km/h (auf Straße), 15 km/h (im Gelände)
  • Panzerung:
  • Front: 25 mm
  • Seiten/Hinten: 15 mm
  • Decke: 10 mm
  • Bewaffnung:
  • 37,2-mm-KwK 38(t) L/47,8 mit 90 Schuß
  • zwei 7,92-mm-MGs mit 2.400 Schuß
  • Besatzung: 4 Mann
  • Stückzahl: 89

Varianten

  • Bergepanzer 38 (t)
  • 15cm sIG (schweres Infanteriegeschütz) auf Fahrgestell 38
  • Flakpanzer 38 (t)
  • Jagdpanzer 38 (t) – Hetzer

Nachkriegszeit

Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren Modelle bzw. Lizenzbauten des Panzerkampfwagens 38(t) weltweit im Einsatz. Bis Anfang 1970 hinein in der Schweiz und in Schweden, teilweise auch als Jagdpanzer. Syrien setzte die Modelle des Panzerkampfwagens 38(t) noch im Sechstagekrieg ein.

Siehe auch

Literatur

  • Wolfgang Fleischer: Der Panzerkampfwagen 38(t) im Einsatz, Das Waffen Arsenal Band 181, Podzun-Pallas-Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1999
  • Walter J. Spielberger: Die Panzerkampfwagen 35(t) und 38(t) und ihre Abarten, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 9783879437085

Verweise