Parlösen

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Parlösen

Staat: Deutsches Reich
Gau: Ostpreußen
Landkreis: Ortelsburg
Provinz: Ostpreußen
Einwohner (1939): 160
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Parlösen befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Parlösen ist ein deutscher Ort in Ostpreußen im Bezirk Allenstein, Kreis Ortelsburg. Der Ort hatte im Jahre 1939 insgesamt 160 Einwohner. Parlösen befindet sich im derzeit polnisch besetzten Teil Ostpreußens.

Lage

Parlösen liegt südwestlich des Allmoyer See, 31 km nördlich von Ortelsburg.[1]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[2]
1933 161
1939 160

Geschichte

Die Anfänge von Parlösen reichen in das 14. Jahrhundert zurück. Mit Borken und Saadau gehörte es zu den Rittergütern, die dem Ritter Menzel von Wildenau 1374 zu Lehnsrechten verschrieben wurden. 1397 wurde Philipp von Wildenau im Besitz von Borken, Saadau und Parlösen bestätigt, 1409 erneuerte Philipp von Wildenau seinem Diener Mattis zu Bössin die verlorene Handfeste über die zehn H, „die an des Bischofs Grenzen liegen“ (Parlösen). Die von Wildenaus werden in den Lehnbüchern als Besitzer des Güterkomplexes noch in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts genannt. 1560 ist Andreas Jonas, Amtsschreiber von Seehesten, Besitzer der Güter. Er war der Bruder des Kanzlers Christoph Jonas. Als er ohne Nachkommen starb, wurden die Güter von Herzog Albrecht Botho von Eylenburg verschrieben. Die von Eylenburgs haben die Güter laut Verschreibung 1609, 1617 genutzt. Nach einer Notiz im Lehnbuch 427 erwarb Rittmeister Friedrich Ernst von Gottberg die „Lehngüter Borken, Schadowen, Parlösen und Wolka“. Die Güter sind dann (um 1748) in den Besitz der Adelsfamilie von Gröben übergegangen. 1778 wird in den Lehnbüchern Ernst von Kurowski als Besitzer genannt. Anfang des 19. Jahrhunderts (Vasallentabelle 1804) erwarb Wilhelm von Berg (später Landrat des Kreises Ortelsburg), den Güterkomplex: Borken, Parlösen, Saadau, Wolka, Klein Borken, Dombrowken. In den ersten vier Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts haben die Besitzer der zum Gutsbezirk Groß Borken gehörenden Güter Groß Borken, Klein Parlösen, Klein Borken und Dombrowken oft gewechselt. Am 10. Januar 1838 findet sich in der Mensguther Prästationstabelle folgende Notiz: „Das Gut Parloesen nebst dem Bauerndorf Wolka und dem Waldrevier Rudzisken (zusammen 21 Hufen 23 Morgen 185 R culm.) und mit dem Obereigentum über das Erbpachtgrundstück Wilhelmsthal und seinem Anteil an dem sogenannten Saadauschen Bruch an den Gutsbesitzer Friedrich Conrad von Haagen, welcher mit seiner Ehefrau Bernhardine, geb. Knobelsdorf in Gütergemeinschaft lebt, für 10 675 Rthl in Pfandbriefen verkauft.“ Im 20. Jahrhundert sind folgende Besitzer von Klein Parlösen zu erwähnen: Leiner, Kauer, Penkwitt, Fechner, von Maltzan. Im Jahre 1913 werden in der Statistik zwischen der Landgemeinde Alt Parlösen (früher Parlösen-Wolka 61,4 ha, 38 Einwohner) und Gutsbezirk Klein Parlösen mit Neu Parlösen und Wilhelmsthal (403,3 ha, 113 Einwohner) unterschieden. Beide Bezirke werden 1928 zu einer Landgemeinde Parlösen zusammengeschlossen. 1939 waren in dieser Landgemeinde 17 landwirtschaftliche Betriebe vorhanden: 2: 0,5-5 ha, 2: 5-10 ha, 8: 10-20 ha, 5: 20-100 ha.

Parlösen gehörte zur Schulgemeinde Groß Borken.

Beim Einmarsch der Russen im Januar 1945 wurde Tomzik ermordet. Verschleppt wurden August Schlebrowski, Frau Schlebrowski, Paul Königsmann, Lydia Baus. Drei Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen.[3]

Fußnoten

  1. ParlösenBildarchiv Ostpreußen
  2. Parlösenverwaltungsgeschichte.de
  3. Max Meyhöfer: Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg