Patrioten (Film)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

FILM

Patrioten (Film).jpg
Filmdaten
Originaltitel: Patrioten
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1937
Laufzeit: 96 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Universum-Film AG
Erstverleih: Universum-Film Verleih GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Karl Ritter
Regieassistenz: Friedrich Karl von Puttkamer
Drehbuch: Philipp Lothar Mayring,
Felix Lützkendorf
Musik: Theo Mackeben
Ton: Ludwig Ruhe
Kamera: Günther Anders
Kameraassistenz: Karl Plintzner
Standfotos: Willi Klitzke
Bauten: Walter Röhrig,
Franz Koehn
Kostüm: Arno Richter
Maske: Wilhelm Weber,
Maria Arnold
Aufnahmeleitung: Wilhelm Marchand,
Gerd Kautzer,
Ludwig Kühr
Schnitt: Gottfried Ritter
Choreographie: Sabine Ress
Besetzung
Darsteller Rolle
Mathias Wieman Deutscher Flieger Peter Thomann, genannt Pierre
Lída Baarová Thérèse, genannt Jou-Jou
Bruno Hübner Fronttheaterdirektor Jules Martin
Hilde Körber Suzanne
Paul Dahlke Tenor Charles
Kurt Seifert Alphonse
Nikolaj Kolin Nikita
Kurt Seifert Alphonse
Arthur Fritz Eugens Suzannes Sohn Jean Baptiste
Edwin Jürgensen Ortskommandant
Willi Rose Büro-Offizier
Ewald Wenck Polizeibeamter
Otz Tollen Kriegsgerichtsvorsitzender
Ernst Karchow Ankläger
André Saint-Germain Verteidiger
Paul Schwed 1. Deutscher Kriegsgefangener
Lutz Götz 2. Deutscher Kriegsgefangener
Karl Hannemann Sanitäter
Gustav Mahncke Sergeant
Karl Wagner Hoteldiener
Jim Simmons Flugzeugführer
Hans Reinhard Knitsch MG-Schütze
Hermann Pfeiffer Hotelier

Patrioten ist ein Kriegsfilm mit Mathias Wieman. Der Film wurde der vom 20. Januar bis März 1937 im Freigelände Neubabelsberg gedreht. Die Uraufführung fand am 14. August 1937 in Venedig, dann am 3. September 1937 in Paris, zur Eröffnung der deutschen Kulturwoche im Rahmen der Weltausstellung und schließlich am 24. September 1937 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin statt.

Auszeichnungen

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.
Werkaufnahme aus dem Film „Patrioten“. Mathias Wieman, Lída Baarová und Karl Ritter

Durch die Nebelschwaden der Nacht stürmt ein deutsches Bombenflugzeug. Tief unten geistert die Welt — Feindesland . .. Da blitzen Lichter einer Ortschaft — Ziel und Aufgabe des nächtlichen Angriffs. Doch das Flugzeug ist bereits von unten entdeckt worden. Heulsirenen schreien plötzlich auf, grelle Scheinwerfer fressen sich begierig in das Dunkel. Jähe Feuergarben erhellen die nächtlich gespenstische Erde. Die deutschen Bomben haben ihr Ziel erreicht. Aber auch die brüllenden Feuerschlünde der französischen Flakgeschütze ...

Krachend jagen die Geschosse in den Leib des Bombenflugzeuges, das nach kurzem Kampf zu Tode getroffen zur Erde taumelt, im mildtätigen Mantel der Nacht verschwindend. Durch die Dämmerung hetzt ein Mensch: Der deutsche Flieger Peter Thomann. Blut rinnt ihm von der Schulter. Hinter sich läßt er das schmerzliche Erlebnis seines Absturzes, den Verlust seiner Maschine und — seiner Kameraden. Stunden schon kämpft er sich vorwärts, bedroht von auftauchen den französischen Feldgendarmen, die zerschlissenen Fetzen einer Vogelscheuche am Leibe, fast am Ende seiner Kräfte. Er wagt das unmöglich Scheinende, durch das Feindesland wieder zurückzufinden zur deutschen Front, zu seinen Kameraden, zu seiner Pflicht.

Wenn es nach Charles gegangen wäre, dann hätte man den unbekannten, verschmutzten und zuerst für tot gehaltenen Menschen auf der Landstraße liegen lassen. Mon Dieu — man ist eine kleine Fronttheater- Gesellschaft, die heilfroh ist, wenn sie da und dort in den bescheidenen Etappennestern Spielerlaubnis bekommt und immer möglichen Scherereien mit den Herren Ortskommandanten aus dem Wege gehen kann — und gerade darum bangt Jules Martin, der „Herr Direktor'. noch jedesmal. Was also soll man mit diesem Fremden anfangen, der erschöpft auf der Straße liegt?; wer weiß woher er kommt, unbekannt, namenlos ... es ist Krieg. Aber die kleine, zarte Therese, Martins Enkelin und im übrigen der „Star` des Ensembles, will nichts von all diesen Einwänden hören. —

Hier ist ein Mensch in Not und man muß ihm helfen! Der dicke, gutmutige Alphonse ist schon halb und halb auf ihrer Seite, sicher auch der alte Nikita. der Großvater zögert nervös, von Suzanne, der kecken Soubrette, spöttisch und belustigt beobachtet, knurrt der Tenor Charles noch ärgerlich vor sich hin. Doch Therese siegt! Und so rollt der bewußtlose deutsche Kampfflieger Peter Thomann mit den Mitgliedern der Theaterkuppe und unter dem besonderen Schutz der kleinen, tapferen Therese in das nächste französische Städtchen ein. Die junge Französin müht sich um Peter wie eine Mutter, wie eine Schwester. ja — wie eine Liebende ... heiße Pe — Pierre .. , das ist alles. was sie von Ihm erfahren kann. Aber nach mehr fragt sie euch nicht. Sie will ihn gesundpflegen.

Mag Großvater Jules noch so verstört räsonieren und mag der edle und immer offener eifersüchtige Charles noch so böse werden. Peter fühlt nur zu gut die wachsende Liebe des schönen Mädchens und sieht sich ihr selbst immer fester, immer inniger und — verhängnisvoller verbunden. Als die Truppe erneut unterwegs ist und von Gendarmen eine Paßkontrolle vorgenommen wird, weiß sich Peter, nur erst erst halb genesen, unbemerkt zu entfernen. Therese aber holt ihn ein und wieder zurück. Sie läßt ihn nicht fort - und er kann und darf ihr nicht gestehen, daß ihn Pflicht und Heimat rufen. Suzanne, die fürchten muß, daß der immer eifersüchtiger auf Pierre-Peter und verliebter in Therese werdende Charles ihr selbst seine Gunst entziehen könnte, gibt Therese den Paß ihres verstorbenen Mannes für Pierre, dessen Bleiben bei der Truppe damit gesichert wird. Als Peter eines Nachts einen erneuten Fluchtversuch macht, wird er dabei von Therese überrascht.

Sie zieht ihn in ihr Zimmer, beschwört ihn unter Tränen, bei ihr zu bleiben - sie liebe ihn . . . und gibt ihm den Paß. Erregt, dankbar und glücklich umschließt Peter das Mädchen. Sie hat sein Leben gerettet, für ihn, für sich, für - sein Vaterland. Die Liebenden kommen überein. Pierre mit Hilfe des Passes als Artisten auszugeben; doch auch für Therese selbst bleibt Peter - Pierre. Alle Widerstände innerhalb ihres kleinen Kreises weiß Therese zu überwinden, Pierre bleibt. Auch die Paßkontrolle vor dem mißtrauischen Ortskommando wird überstanden, wenn allerdings auch Pierre eine Probe seiner ,,artistischen Künsten muß. Ja, er zwingt sich so in die notwendige Rolle, daß er die am Abend in dem einen Gasthaussaal versammelten Soldaten mit seinem Mundharmonika-Spiel zu begeistern versteht. Vor ihm klatschte man auch Suzanne und Charles und Aiphonse zu, doch das Ereignis für die nach den Freuden einer friedlichen Welt ausgehungerten Soldaten ist Therese. die stürmisch gefeiert wird. Da wird die Vorstellung jäh unterbrochen - der Ort liegt schon nahe der Frontlinie - die warnenden. Sirenen heulen auf, alles stürzt in die Keller:

Deutscher Luftangriff! Pierre-Peter vergibt fast die ängstlich an ihn geschmiegt, Therese - da draußen, da oben donnern die Motoren der deutschen Flugzeuge, dort hämmern deutsche Maschinengewehre, dort kämpfen deutsche Flieger -seine Kameraden! Als er am nächsten Tage deutsche Gefangene sieht, die mit dem Aufräumen und Ausbessern der beschädigten Gebäude beschäftigt sind, steht sein Entschluß fest, er wird, er muß fliehen! Vorsichtig bekommt er es fertig, sich mit zwei Deutschen verständigen zu können. Die drei Männer machten einen Fluchtplan und einen gemeinsamen Treffpunkt für die kommende Nacht aus. Charles, der Peter ständig mit steigendem Mißtrauen beobachtet und verfolgt, macht eine Entdeckung, die seinem Haß neue Nahrung gibt. Er findet etwas, das Peter im Spiel mit Suzannes jungen, dem kleinen Jean Baptiste, verloren hat - ein deutsches Geldstück! Und damit steht es für Charles fest: Dieser angebliche Pierre ist ein deutscher Spion und er - Charles - er wird diesen Spion festnehmen lassen. Therese hört Charles’ Anschuldigungen - sie kann das nicht glauben. Sie flüchtet sich zu Pierre. Und er gesteht ihr alles. Doch sie - die Liebende - erkennt, versteht, verzeiht . . . .

Doch auch ihrer Heimat, ihrem Volk, ihrer Nation gehört ihre Liebe, sie weiß. daß sie diesem Gesetz nicht ausweichen kann. Sie verläßt Peter und. mit der Zwiespältigkeit ihrer Gefühle kämpfend, geht sie zum Ortskommandanten, unter Tränen von dem Mann berichtend, der ein deutscher Offizier ist, den sie verwundet fand, dem sie eine Heimat gab . . . Peters Fluchtversuch mißlang. In der dramatischen Verhandlung vor dem Kriegsgericht wird er von dem Verdacht der Spionage freigesprochen, doch wegen Irreführung der Behörden und Führung eines falschen Passes verurteilt. Mit einem letzten Händedruck scheiden die Liebenden. Einmal wird Friede sein . . . !


Bildergalerie