Lazarsfeld, Paul

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Paul Felix Lazarsfeld (Lebensrune.png 13. Februar 1901 in Wien; Todesrune.png 30. August 1976 in Neu York Stadt, VSA) war ein jüdischer Soziologe.[1]

Werdegang

Nach Beendigung der Schule begann er ein Studium der Mathematik an der Universität Wien. Er schrieb 1924 eine Dissertation „Über die Berechnung der Perikelbewegung des Merkur aus der Einsteinischen Gravitationstheorie“ und ließ bis 1925 ein Post-Graduierten-Studium in Frankreich folgen.

Im August 1925 nahm Lazarsfeld am 2. Kongreß der „Sozialistischen Arbeiter-Internationale“ in Massilien teil.

1925 kehrte Lazarsfeld nach Wien zurück und arbeitete bis 1929 als Gymnasiallehrer für Mathematik. Danach war er bis 1933 Mitarbeiter am Psychologischen Institut der Universität Wien sowie von 1930 bis 1933 Leiter der „Wirtschaftspsychologischen Forschungsstelle“.

Lazarsfeld ging 1933 als Stipendiat der Rockefeller Foundation für zwei Jahre in die VSA. Nach Wien kehrte er kurz zurück, um sich ein Immigrantenvisum anstatt des bisherigen Studentenvisums zu besorgen. Ab 1940 lehrte er in den VSA als Professor der Soziologie und wurde 1943 eingebürgert. Er befaßte sich meist als Koautor mit Organisation und Durchführung von Forschungsprojekten als Kern seiner Aktivitäten, was ihm Zeit ließ, unter anderem während des Zweiten Weltkrieges als Berater des War Production Board im VS-Kriegsministerium tätig zu sein.

1963 gründete Lazarsfeld zusammen mit Oskar Morgenstern das Institut für Höhere Studien in Wien. Von 1962 bis 1963 und 1967 bis 1968 war er als Gastprofessor an der Sorbonne in Paris tätig.

Werk

Der Mathematiker Lazarsfeld gilt als der Begründer der modernen empirischen Sozialforschung. Ein Großteil weiterer Juden wandte sich während des Zweiten Weltkrieges gegen Deutschland aus Propaganda- und Zersetzungsgründen in der Division für psychologische Kriegführung gegen die Achsenmächte, so auch Henry Dicks und Daniel Lerner.

Als erste erhobene Sozialempirie gilt die im österreichischen Gebiet Deutschlands mit Marie Jahoda und Hans Zeisel durchgeführte Studie über „Die Arbeitslosen von Marienthal“. Hier wurden Daten aus unterschiedlichsten Quellen mit der Kombination sehr unterschiedlicher Erhebungsmethoden ausgewertet. Es war die statistische Erfassung eines von kollektiver Beschäftigungslosigkeit geprägten Industriedorfes.

Kommunikationsmodell nach Lazarsfeld

Für bedeutsam hält man für die Kommunikationsforschung die 1940 durchgeführte Studie „The People’s Choice“, die freilich vor dem Fernsehzeitalter stattfand. Für diese Studie wurden 600 registrierte Wähler während Roosevelts drittem VS-Präsidentschaftswahlkampf begleitet und bezüglich ihrer Reaktion auf den Wahlkampf befragt. Es war die Hoch-Zeit des „Brain-Trust“, – einem für VS-Präsidenten völlig neuen Beraterstab überwiegend jüdischer Hochschulintellektueller, die von Felix Frankfurter um ihn formiert worden waren.

Bei der Studie wurde geschlußfolgert, daß interpersonale Kommunikation einen starken Einfluß auf das spätere Wahlverhalten hat. Von besonderer Bedeutung waren demnach sogenannte Meinungsführer als Multiplikatoren von Nachrichten und Meinungen. Die Studie prägte den Begriff „Zwei-Stufen-Fluß der Kommunikation“.

  1. Die „Meinungsführer“ hören Radio oder lesen Zeitung,
  2. dann geben diese ihre Meinung in gefilterter Form der Bevölkerung weiter.

Lazarsfeld implementierte später die Theorie der Schweigespirale nach Noelle-Neumann bei Betrachtung der Fünf-Prozent-Hürde und ihrer Auswirkungen in bezug auf die Beeinflussung durch die Massenmedien.

Das aus Lazarsfelds autoritär-jüdischer Ethnogenese zwangsläufig erstandene Modell des Zweistufenflusses der Kommunikation von 1940 beschäftigt sich mit der Verbreitung von Informationen durch damalige Massenmedien. Demnach informieren Massenmedien in einem ersten Schritt Meinungsführer, die die Informationen durch direkte Kommunikation in einem zweiten Schritt an die Rezipienten (Empfänger) weitergeben.

Der Meinungsführer nimmt die Position eines Multiplikators ein. Nach Lazarsfelds altem Modell wirken die Medien also durch Meinungsführer, aber auch durch selektive Zuwendung zu Medieninhalten. Somit waren die Medien 1940 kaum in der Lage, Meinungen und Einstellungen zu verändern, sie verstärkten aber eventuell bereits bestehende Einstellungen und Überzeugungen.

Heute

In der modernen Hochtechnologiegesellschaft sind die nun überwiegend visuellen Medien bzw. deren Inhaber und Auftraggeber durch die Vereinzelung und Marginalisierung der Rezipienten selbst Meinungsführer. Nichtkonforme Nachrichten werden weggefiltert oder passend interpretiert und gelegentlich Verleumdungskampagnen initiiert.

Werke (Auswahl)

  • Public opinion and the classical tradition, in: Wolfgang Langenbucher: Politische Kommunikation, Wien 1986

Fußnoten

  1. David Korn: Wer ist wer im Judentum?, FZ-Verlag, ISBN 3-924309-63-9