Pferde am Berg

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Pferde am Berg
Filmdaten
Deutscher Titel: Pferde am Berg
Produktionsland: Drittes Reich
Erscheinungsjahr: 1941
Stab
Regie: Wilhelm Prager, Peter Steigerwald
Kamera: Schmidtke
Produktion: UFA

Pferde am Berg ist ein 18–minütiger deutscher Kulturfilm von 1941.

Handlung

Quelle
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Daß der Tierfreund auch mitten im alten Europa Entdeckungen machen kann, erfuhren die Berliner Ausstellungsbesucher noch vor gar nicht allzulanger Zeit. Die letzte Grüne Woche stand im Zeichen der Rückgliederung der Ostmark in das großdeutsche Vaterland. Und unter den Gaben, welche sie bei dieser Gelegenheit darbrachte, erregte besonderes Aufsehen eine Pferderasse, die bis dahin außerhalb ihres engen Heimatgebietes so gut wie unbekannt geblieben war. Es war das durch seine Munterkeit und Zierlichkeit ausgezeichnete Haflinger Pferd, eine Art großes Pony mit einer hellblonden Mähne, das schon durch seine äußere Erscheinung Aufsehen erregen mußte. Viel erstaunlicher war aber, was man über seine Leistungsfähigkeit erfuhr. Auf den steilsten und schlechtesten Hochgebirgswegen, wo sonst nur die Gemse klettert, da kann sich der Bergbauer getrost der Sicherheit dieser Tiere anvertrauen.

Älter und länger bekannt, wenigstens in den Kreisen der Pferdezüchter, in vielen süddeutschen Städten aber auch eine gewöhnliche Straßenerschinung, ist das Norische Pferd, das man früher meist das Pinzgauer nannte. An wuchtiger Gestalt kann es sich mit den schweren Belgiern vergleichen, übertrifft diese jedoch an Zähigkeit und Anspruchslosigkeit. Sein Ursprung verliert sich wie der des Haflingers im Dunkel der Vergangenheit. Schon die alten Römer fanden es in den Gebieten vor, die sie zu ihrer Norischen Provinz vereinigten, und schon sie verstanden es, seine Tüchtigkeit für ihren Reichspostwagendienst in ungangbarem Gebirgsgelände nutzbar zu machen.

Gerade das Hochgebirge hat an die Überwindung der Verkehrsschwierigkeiten immer und überall die höchsten Aufgaben gestellt und darum den züchterischen Ehrgeiz seiner Bewohner geweckt. Denn Berg und Tal kommen nach dem bekannten Sprichwort nicht zusammen, aber die Menschen. Die Menschen sind auf Verkehr mit ihresgleichen und auf den Austausch ihrer Güter angewiesen. So haben die bäuerlich ganz unbegabten Indianer Südamerikas ein zur Haustierwerdung so wenig geeignetes Wildtier wie das Lama gezähmt, um auf seinem Rücken seit einem Jahrtausend ihre Lasten über die ungeheuren Gipfel der Anden zu befördern. In den Mittelmeerländern hat man zu demselben Zwecke den Esel eingeführt. Da der Rücken dieser beiden Tragtiere aber zu schwach blieb, haben besondere die Nordamerikaner die Zucht der Maultiere ausgebildet, jener Kreuzung zwischen Pferd und Esel, die nur den Nachteil hat, daß die so erzielten Blendlinge unfruchtbar und zur Weiterzucht untauglich blieben.

Der bodenständige Germane Mitteleuropas hat Größeres vollbracht. Er hat sich mit der tierliebhaberischen Begabung, die nur ihm eigen ist, des Haustieres angenommen, das von jeher seinen höchsten Stolz bildete. Er hat aus dem ursprünglichen Renner der flachen Steppe, dem Pferd, das Saumtier geschaffen. Schwindelfrei sucht das seiner Veranlagung nach so scheue und schreckhafte Geschöpf im Nebel seinen Weg längs abgrundtiefen Schroffen, die ihm kaum einen bröckelnden Raum zum Aufsetzen der Füße darbieten. Und es pendelt dabei nicht nur sein eigenes Leibesgewicht, sondern die schweren Lasten aus, die ihm sein Herr aufbürdet. Es zieht den Pflug auf den steilsten Steigungen, es meistert den Wagen auf jäh fallenden Abhängen. Und bei allem bleibt es genügsam, gedeiht bei bescheidenem Futter und erträgt alle Wechselfälle der Witterung. Es lohnt wohl, diese früher so wenig beachteten Züchtungen zu entdecken, welche die Ostmark dem Reich zugebracht hat. Denn sie schlagen ein neues Kapitel in der Geschichte des ehrwürdigen Gedenkbuches „Kriegskamerad Pferd“ auf, das mit den ersten Seiten der deutschen Geschichte anhebt; damals, als Julius Cäsar sein erstes Zusammentreffen mit den Germanen hatte.

Alle Motorisierung kann uns die Feldzugsdienste des Pferdes nicht völlig ersetzen, das hat der Weltkrieg bewiesen, und das hat in seinem bisherigen Verlauf der Freiheitskrieg gegen England bestätigt, den uns die Plutokraten der Pirateninsel aufgedrängt haben. Zu den Waffen, die dem geeinten deutschen Volke keine Geldmacht der Welt nachmachen kann, gehören die als Trag- und Zugpferde unvergleichlichen Hochgebirgsschläge der Ostmark. Wie die Söhne der Ostmark, so haben die treuen Vierbeiner ihrer heimatlichen Höfe ein Anrecht auf den Sieg gegen die Übermacht, von dem das Heldenlied von Narvik singt.

Der schlagartigen Entfaltung in der Entscheidungsstunde ging die unverdrossene, bescheidene Züchterarbeit in der stillen Abgelegenheit der ostmärkischen und der angrenzenden bayerischen Alpentäler durch ungezählte Menschenalter voraus. Dieses Werden und diesen Erfolg schildert uns der UFA-Kulturfilm der Terra-Filmkunst „Pferde am Berge“ (Regie W. Prager, Kameramann Schmidtke).

Quelle: Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 47; 21. November 1937