Boeselager, Philipp Freiherr von

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Philipp Freiherr von Boeselager.jpg

Philipp Freiherr von Boeselager (Lebensrune.png 6. September 1917 auf Burg Heimerzheim; Todesrune.png 1. Mai 2008 auf Burg Kreuzberg in Kreuzberg bei Altenahr) war ein deutscher Forstverbandsfunktionär, Offizier der Kavallerie der Wehrmacht und nach eigenen Nachkriegsaussagen angeblich Teilnehmer des Putschversuches vom 20. Juli 1944.[1]

Nachkriegszeit

Boeselager, Philipp Freiherr von, nach der Kapitulation beim Abschied seines Regiments auf dem Halbblüter Moritz zu sehen.jpg

Der Familienvater mit vier Kindern war ab 1946 Mitglied des Malteserordens (zuletzt im Rang eines Ehren- und Devotions-Großkreuz-Bailli in Obedienz) und Mitbegründer des Malteser Hilfsdienstes. Oberstleutnant a. D. Freiherr von Boeselager war zudem Schirmherr der Boeselager-Wettkämpfe, eines internationalen militärischen Vielseitigkeitswettkampfes der Panzeraufklärungstruppe in Erinnerung an seinen Bruder Oberst Georg Freiherr von Boeselager, gefallener Kommandeur der 3. Kavallerie-Brigade (der einstige Reiterverband „Boeselager“).[2]

In den 1950er Jahren gehörte er zum Personalgutachterausschuß, der über die Einsetzung von ehemaligen Wehrmachtoffizieren in die neu gegründete Bundeswehr entschied. Bei der Bundeswehr hatte er zuletzt den Dienstgrad eines Oberstleutnants der Reserve. Am 7. Oktober 2009 wurde im Beisein seiner Witwe, Rosa Maria Freifrau von Boeselager, die Kaserne des Kommandos Strategische Aufklärung in Gelsdorf (Max-Planck-Straße 17) durch den Bundesminister der Verteidigung Franz Josef Jung in „Philipp-Freiherr-von-Boeselager-Kaserne“ benannt.

Freiherr von Boeselager gehörte auch zu den Gründungsmitgliedern des WWF Deutschland.

Zitate

  • „Von Fronteinheit ist mir nicht bekannt, daß jemand aus politischen Gründen übergelaufen ist, obwohl das Risiko ab 1942 gering war, da die Front überall Löcher hatte. Ein verantwortungsbewußter Soldat ließ seine Kameraden nicht im Stich, mit denen er im Deckungsloch zusammengehockt hatte. Selbst Soldaten, die mir als Kommunisten bekannt waren, sind aus diesem Grund nicht übergelaufen“[3]

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Fußnoten

  1. Prof. Dr. Antonius John: 20. Juli 1944 - Das Gewissen steht auf. Philipp Freiherr von Boeselager und der militärische Widerstand
  2. Am 14. Januar 1943 erging der Befehl zur Aufstellung des Verbandes, zunächst in einer Stärke von etwa 1.200 Mann. Kern der Truppe war die Reiterschwadron der Aufklärungsabteilung der 6. Infanteriedivision. Im Februar kamen noch 350 Kosaken dazu. Man erhielt auch schwere Waffen in Form von 10,5 cm Leicht-Geschützen, schweren Granatwerfern und schweren MGs. Im März 1943 erfolgte der Ausbau zum Kavallerie-Regiment Mitte. Das Regiment hatte schließlich 6.200 Mann und war so stark wie eine sowjetische Kavalleriedivision. Zur Bewaffnung waren inzwischen auch schwere Pak, Nebelwerfer und Panzerspähwagen hinzugekommen. Während des Jahres 1943 wurde das Regiment an Brennpunkten der Heeresgruppe eingesetzt und hatte schwere Kämpfe zu bestehen. Zum Reiterverband traten im Laufe des Jahres eine Pionier-Gruppe, ein weiterer Pak- und ein Flakzug. Außerdem wurde eine Panzerkompanie angegliedert. Das Boeselagerregiment erhielt als eines der ersten das neue Sturmgewehr. Die Feuerkraft zweier solcher Gewehre entsprach der eines Maschinengewehrs. Philipp von Boeselager, damals Rittmeister, übernahm eine Abteilung (entsprechend einem Bataillon) des Regiments. Es stand überall seinen Mann. Benachbarte und andere Einheiten und Verbände blickten mit Neid und Respekt auf die Reiter Boeselagers, mit Neid wegen der unkonventionellen Organisation, mit Respekt wegen der hervorragenden Leistungen. Es war immer eine Ehre für eine nicht zum Regiment gehörende Einheit, ihm auf Zeit zugeteilt oder unterstellt zu werden. Die Truppe „Boeselager“ hatte allerdings noch nicht die endgültige Form gefunden. Das Regiment wurde nämlich aufgestockt zu einer Brigade, zur 3. Kavalleriebrigade. Die Soldaten nannten sie kurz und bündig Brigade „Boeselager“. Aus zwei anderen Reiterregimentern, nämlich dem Kavallerieregiment Nord und dem Kavallerieregiment Süd, wurde die 4. Kavalleriebrigade gebildet. Diese beiden Brigaden und die 1. Ungarische Kavalleriedivision wurden zum Kavalleriekorps „Harteneck“ zusammengestellt. Die Reitertruppe schien eine neue Zukunft zu haben.
  3. Leserbrief Philipp Freiherr von Boeselagers in der FAZ vom 28. Dezember 1995, wiedergegeben in der National-Zeitung, 26. September 2014, S. 5
  4. 4,0 4,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 231
  5. N. N.: Bundesverdienstkreuz für Freiherr von Boeselager. In: AFZ/Allgemeine Forst Zeitschrift für Waldwirtschaft und Umweltvorsorge. 44. Jahrgang, Heft 27/1989, S. 725