Moscovici, Pierre

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Pierre Moscovici, ehem. EU-Kommissar für Wirtschaft, Finanzen, Steuern und Zollunion

Pierre Moscovici (geb. 16. September 1957 in Paris) ist ein jüdischer Politiker (Sozialistische Partei) mit einer zurückliegenden Karriere in Frankreich; zuletzt war er dort von 2012 bis Anfang April 2014 Finanz- und Wirtschaftsminister gewesen. Vom 1. November 2014 bis zum 30. November 2019 fungierte er unter dem Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker als EU-Kommissar für Wirtschafts- und Finanzangelegenheiten, Steuern und Zollunion.

Werdegang und Posten

Pierre Moscovici wurde am 16. September 1957 in Paris geboren. Seine Familie war 1948 aus Rumänien nach Frankreich gekommen. Sein Vater, der Sozialpsychologe Serge Moscovici, und seine Mutter, die Psychoanalytikerin Marie Bromberg, waren im kommunistischen Umfeld in der Pariser jüdischen Intelligenzija engagiert.

Pierre Moscovici studierte Politik- und Wirtschaftswissenschaften sowie Philosophie an der Universität Paris (1978 Maîtrise-Abschluss, 1979/1980 DEA-Diplomabschluß). Danach absolvierte er das Institut d’Etudes Politiques de Paris (IEP; 1980) sowie 1982–1984 die Verwaltungshochschule ENA. Hier war er auch Schüler des späteren jüdischen Finanzministers und Direktors des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn.

Politisch ursprünglich bei den Trotzkisten aktiv und in Studienzeiten Mitglied der Revolutionären Kommunistischen Liga (LCR), trat Pierre Moscovici unter dem Einfluß Strauss-Kahns 1984 der Sozialistischen Partei (PS) bei. 1990 folgte seine Wahl in die PS-Führungsgremien, 1992–1994 war er Schatzmeister der Partei.

Seine Berufskarriere startete Pierre Moscovici im Juni 1984 am französischen Rechnungshof. Er war von 1994 bis 1997 und erneut von 2004 bis 2007 Abgeordneter im Europaparlament. Von Juni 1997 bis Mai 2002 fungierte er als Minister für Europaangelegenheiten in der Regierung Lionel Jospin. Seit 1997 vertritt er in der Französischen Nationalversammlung als Abgeordneter den 4. Wahlbezirk des Départements Doubs. Nach Antritt der Regierung Jean-Marc Ayrault am 16. Mai 2012 wurde Moscovici zunächst zum Minister für Wirtschaft, Finanzen und Außenhandel ernannt. Seit der Kabinettsneubildung nach den Parlamentswahlen 2012 wurde er Finanz- und Wirtschaftsminister – die Zuständigkeit für Außenhandel ging auf ein eigenständiges Ministerium unter Nicole Bricq über.

Anfang April 2014 verlor Moscovici anläßlich einer Kabinettsumbildung nach der für die Sozialisten unerfreulichen Kommunalwahl (März 2014) seinen Posten.