Pleitgen, Fritz

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Fritz Ferdinand Pleitgen (geb. 21. März 1938 in Duisburg-Meiderich; gest. 15. September 2022 in Köln) war ein Journalist und langjähriger Leitungsfunktionär im zwangsfinanzierten staatlichen BRD-Rundfunkwesen (WDR, ARD).

Werdegang

Fritz Pleitgen, ev.-luth., wurde als fünftes Kind eines technischen Zeichners geboren. Er wuchs in beengten Familienverhältnissen und zwei Jahre im Kinderheim auf. Die Familie wurde vorübergehend nach Schlesien evakuiert und kam über Berlin ins westfälische Bünde zurück.

Pleitgen besuchte Gymnasien in Bünde und Bielefeld. In der 12. Klasse ging er ohne Abschluß von der Schule. Ab 1952 war er als freier Mitarbeiter für Sport- und Gerichtsberichterstattung bei der Bünder Lokalredaktion der „Freien Presse“ Bielefeld tätig. Von 1959 bis 1961 absolvierte er ein Volontariat in verschiedenen Zentralredaktionen und Außenstellen der „Freien Presse“.

Ab 1961 hatte Pleitgen eine Anstellung als Redakteur der „Freien Presse“ Bielefeld. 1963 ging er zum WDR nach Köln, wo er als „Tagesschau“-Reporter vom Zypernkonflikt und dem Sechs-Tage-Krieg (1967) berichtete. 1970 wechselte er als ARD-Korrespondent nach Moskau, sieben Jahre später ging er nach Ost-Berlin und 1982 zunächst als ARD-Studio-Leiter nach Washington, dann nach Neuyork. 1988 wurde Fritz Pleitgen Fernseh-Chefredakteur beim WDR und 1994 Direktor des WDR-Hörfunks. Ein Jahr später wählte ihn der Rundfunkrat zum neuen Intendanten. 2007 schied er nach zwölf Jahren aus dem Amt. Fritz Pleitgen war von 1995 bis Ende März 2007 Intendant des Westdeutschen Rundfunks.

Mitgliedschaften/Ämter

Pleitgen war von 2001 bis 2002 ARD-Vorsitzender. Vom 1. Oktober 2006 bis Ende 2008 war er Präsident der Europäischen Rundfunkunion (EBU). Am 1. April 2007 wurde Pleitgen Vorsitzender der Geschäftsführung der RUHR.2010 GmbH. Pleitgen hatte seit 1969 ein Parteibuch der SPD.

Familie

Seit 1969 war Pleitgen mit Gerda Lichtenberg verheiratet, mit der er vier Kinder hatte. Sein Sohn Frederik Pleitgen ist Journalist und moderierte von 2013 bis 2015 das „RTL Nachtjournal“.