Polacek, Karl

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Karl Polacek

Karl Polacek (Lebensrune.png 1934 in Wien; Todesrune.png 6. März 2014 war ein deutscher Nationalist, Antikommunist, FAP-Führer und Mitglied der NPD aus Österreich. Polacek erlebte als Junge die Schlacht um Wien.

Leben

Jugend

Karl Polacek wurde 1934 in Wien geboren und verbrachte dort auch seine Kindheit. Im April 1945 flüchtete er gemeinsam mit seiner Mutter, von welcher er stets mit großer Verehrung sprach, wie viele seiner Landsleute vor der anrückenden Roten Armee. Nach einem kurzen Aufenthalt in einem Wiesenlager erreichten er und seine Mutter das oberösterreichische Städtchen Freistadt, wo sie Unterkunft in einem alten Klostergebäude fanden. Nach etwa zwei Monaten kehrten sie in das zum Teil schwer zerstörte Wien zurück.

Werdegang

In den nächsten Jahrzehnten war Polacek Seemann, später Offizier, und bereiste als solcher viele Länder. Anfang der 1980er Jahre ließ er sich im südniedersächsischen Mackenrode nahe Göttingen nieder. Anfangs in der NPD aktiv, verließ er diese 1985 und gründete einen Kreisverband der Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP), welche 10 Jahre später, 1995, durch die BRD-Justiz verboten werden sollte. Innerhalb der Partei bekleidete Polacek unter anderem das Amt des Schatzmeisters und war FAP-Bezirkvorsitzender und niedersächsischer Landesvorsitzender. Sein Haus, nach kurzer Zeit eines von mehreren bundesweiten FAP-Zentren, war schnell ein Dorn im Auge demokratischer Politiker und der linken sogenannten „autonomen“ Szene in Göttingen. Das daraufhin aufgrund der notwendigen Schutzmaßnahmen (wie Stacheldraht und Wachhunde) in den Systemmedien zur „Festung der Rechtsextremen“ hochstilisierte Grundstück wurde, wie auch Polacek selbst, immer wieder zum Ziel gewalttätiger Angriffe.

1991 erwirkte Niedersachsens damaliger Innenminister Gerhard Glogowski Polaceks Ausweisung aus der BRD. Er wurde daraufhin durch die Ausländerbehörde des Landkreises Göttingen aufgefordert, das Staatsgebiet binnen eines Monats zu verlassen. Gegen die Ausweisung legte Polacek juristische Mittel ein. Obwohl die Gerichte noch nicht über den Fall entschieden hatten, wurde er im Januar 1992 auf Anweisung des Innenministers Glogowski – der die Ausweisung mittlerweile zur „Chefsache“ erklärt hatte – verhaftet und über die Grenze deportiert.

In Österreich fand Polacek zunächst Unterkunft beim ehemaligen Landessprecher der 1988 behördlich aufgelösten Nationaldemokratischen Partei (NDP), Friedrich „Fritz“ Rebhandl.

Bereits früh nahmen nun auch die Behörden der BRÖ Polacek ins Visier. So übermittelte bereits im Dezember 1992 die Sicherheitsdirektion Oberösterreich einen Bericht über den „Neonazi Karl Polacek“ an die Staatsanwaltschaft in Ried. Im Januar 1994 beantragte diese beim Untersuchungsrichter die Einleitung einer Voruntersuchung wegen des Verdachts der „NS-Wiederbetätigung“ nach § 3 g, später noch § 3 h, des Verbotsgesetzes. Weitere vier Jahre später, im August 1998, wurde bekannt, daß Polacek sich im folgenden Jahr vor einem Geschworenengericht verantworten müsse. Der gegen ihn 1999 verhängten Freiheitsstrafe wich der Freigeist aus und ging ins Ausland. Gesucht mit internationalem Haftbefehl wurde er 2001 in Griechenland gefangengenommen und saß einige Monate in Haft, bis über seine Auslieferung entschieden wurde – er durfte bleiben. Nun beteiligte er sich an den politischen Aktivitäten der „Goldenen Morgenröte“.

Am 6. Mai 2007 trat Polacek wieder der NPD bei, welcher er bis zu seinem Tod als Mitglied im Kreisverband Eichsfeld, unter Führung seines engsten Freundes Thorsten Heise, angehörte.

Werke (Auswahl)

  • Als wir ‚befreit' wurden ... (mit Erich Reiter, Andreas Mölzer u. a), Wien 2006, ISBN 3-900052-07-7

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