Polnische Sprache

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Die polnische Sprache als Teil der slawischen Sprachfamilie ist eine Kirchensprache, die sich aus einer ostgermanischen Sprache heraus entwickelt hat.

Schriftliche Zeugnisse der Polnischen Sprache

Während der normannischen Staatsgründung und mehrere Jahrhunderte später gab es im Warthegau keine polnische Sprache. Hierbei verdient erwähnt zu werden, daß selbst die Inschrift des im 12. Jahrhundert errichteten Grabdenkmals des Nationalhelden als deutscher Ritter dargestellten Boleslaw des Kühnen (992-1025) im Dom zu Posen nicht polnisch ist; sie trägt lateinische Lettern und lautet: „Regnum Sclavorum, Gothorum sive Polonorum".

Sie nennt also die Bewohner Ostdeutschlands mit der lateinischen Bezeichnung Sclavorum, d. h. den im nichtrömischen Heidenland befindlichen Goten sive (oder) der „Polen“, wobei dem letzteren Wort hinzuzufügen ist: welchen Namen sie eben erst später erhielten. Kurz ausgedrückt, heißt das eben: die „Polen“ sind Germanen, sind Goten, die von den aus den Karpaten stammenden Polanen vereinnahmt wurden. Dennoch lassen viele polnische Worte noch die ursprüngliche germanische Herkunft erkennen: Garbarz = Gerber, Malarz = Maler, Slusarz = Schlosser, glattki = glatt, krotki = kurz, uregulowac = regeln, falszowac = fälschen, Ratusz = Rathaus usw.

Polnische Ratsbücher erst ab 1500

Die Ratsbücher der Städte sowie die Zunftbücher, die zuerst deutsche, dann lateinische Schrift aufweisen, werden erst vom beginnenden 16. Jahrhundert ab in polnischer Sprache verfaßt. Vinzenz Kadlubek (1208-1323), Bischof und Zisterziensermönch schrieb die erste namhafte polnische Chronik in lateinischer Schrift. Auch die nachfolgenden Geschichtsschreiber, so bis zum bedeutendsten, Johann Longinus, ins Polnische mit lateinischer Endung übersetzt Dlugossius, abgekürzt Dlugosch, ursprünglich Johann Flachsbinder aus Danzig, genannt Dantiscus, geadelt von Höfen, (1415-1480), Bischof von Kulm und Ermland, „der starke leidenschaftlich nationalpolnische Töne anschlug", und Martin Kromer (1512-1589), der seiner Schrift den Titel gab: „Dreißig Bücher vom Ursprung und den Taten der Polen", bedienten sich der lateinischen Schrift.

Wenn eine Möglichkeit, polnische Sprache durch Schrift wiederzugeben vorhanden gewesen wäre, dann müßte sie irgendwo, z. B. in den Ratsbüchern wesentlich früher aufgetaucht sein. Als ältestes sogenanntes slawisches Schriftdenkmal gilt das glagolitische Alphabet, das von den Mönchen Kyrillus (eigentlich Konstantin) und Methodius geschaffen wurde. Sie waren Brüder. Aufgrund der Bitte des Herzogs von Mähren, Reinlieb (Rastislaf, Rotislaf, Rastiz , slaw. Swatopluk 846-870) waren sie vom griechischen Kaiser Michael III. (842-867) im Jahre 863 nach Mähren zur Einführung des Christentums nach orthodoxer Lehre gesandt worden.

Reinlieb (Rastiz), der bereits getauft war, hatte 870 seinen Onkel Magmar, slaw. Moimir, der noch Heide war, mit Hilfe Ludwig des Deutschen (843-876) gefangengenommen und den Franken ausgeliefert. Obgleich vom sich bildenden Deutschen Reich eingesetzt, bedrohte er dessen östliche Marken und hatte die Grenzmark Böhmen von Deutschland losgerissen. Aber der deutsche König Arnulf von Kärnten (gest. 899) schützte das Reich gegen die großmährische Staatenbildung und eroberte Böhmen zurück. Der mährische Staat zerfiel.

Kyrill und Method

Dieses Herzogtum Mähren erstreckte sich in der Hauptsache auf das Gebiet der ehemaligen römischen Provinz Pannonien, die zwischen den Provinzen Noricum und Mösien lag und umfaßte das eigentliche Mähren, Ungarn, die Slowakei und wahrscheinlich auch Böhmen und Siebenbürgen. Ursprungsbevölkerung waren einst die von Germanen überwanderten indogermanischen Illyrer; die heutigen Bewohner werden als Slowaken bezeichnet. Die römische Provinz Noricum lag südlich der Donau, etwa im Bereich von Bulgarien und Serbien.

Die beiden Brüder Method und Cyrill stammten aus Saloniki am Ägäischen Meer. Der jüngere, Konstantin, kirchlich Cyrill, am Byzantinischen Hof erzogen und Lehrer der Philosophie an der Schule der Residenz, beherrschte mehrere Sprachen und hatte schon unter den Chazaren gewirkt. Method war, ehe er in das Kloster eintrat, militärischer Befehlshaber. Beide paßten sich schnell den gegebenen Machtverhältnissen an und wandten sich, im Gegensatz zum Auftrag ihres griechischen Kaisers, dem römischen Glauben zu. Cyrill starb 869 in Rom und Method (gest. 885) wurde unter Führung des Legatentitels mährisch-pannonischer Erzbischof der römischen Kirche mit Sitz in Sirmium.

Schaffung des Kirchenslawischen

Cyrill schuf aus vierundzwanzig griechischen und aus vierzehn dem Armenischen, Hebräischen und Koptischen entlehnten Buchstaben ein Alphabet und so entstand eine Schrift, mit der die allgemeine gottesdienstliche Sprache des Balkans und nordöstlicher Völker geschaffen wurde. Beide Brüder gelten als die Schöpfer des glagolitischen Alphabets und der der griechischen Minuskel angepaßten cyrillischen Schrift. Auf sie geht der Ursprung der sogenannten slawischen Schriftsprachen als Sprachgruppe und folglich auch der Satem-Sprachen zurück. In diese neue Kunst-Sprache übersetzten sie und ihre Jünger Teile der Bibel, so das Neue Testament, den Psalter und Gebete.

E.s entsteht damit, namentlich infolge des kirchlichen Gebrauchs dieser Sprache, die aus dem 10. bis 12. Jahrhundert erhaltene Gruppe der Glagolica, die jetzt als kirchen-,,slawisch" bezeichnet wird. Das geschieht, obgleich der Mönch Chrabr im 10. Jahrhundert berichtet, daß noch eine Art Runen im Gebrauch gewesen sei und ein Teil der als „altslawisch" angesehenen Freisinger Denkmäler als Übersetzung aus dem Altdeutschen in das Lateinische erkannt ist. Nach den beiden Völkern, die sich der glagolitischen Sprache bedienten, wird die bulgarische und die kroatische Glagolica unterschieden.

Das Altkirchen-Glagolitische ist zunächst in seinem Gebrauch dasselbe wie das Latein für den römischen Gottesdienst. Seiner Herkunft oder nach der Art der Entstehung geht die überwiegende Meinung der Wissenschaftler dahin, daß die Grundlage von dem Dialekt gebildet wurde, der im Gebiet östlich von Saloniki, dem südmakedonischen, der Heimat der beiden Glaubensboten, gesprochen wurde.

Eine Anpassung an die Dialekte, in der beide wirkten, wird angenommen. Es handelt sich um keine Umgangssprache der Provinz Pannonien, auch nicht um das Altslowenische. Es ist eine aus eigenem Gedankenbau errichtete, künstliche, d. h. eine tote Sprache, die nicht lange von Bestand gewesen ist. Nach dem Tode Methods wurden seine Jünger, wie Gorazd, Klemenz und ihre sieben Freunde aus dem mährischen Reiche ausgewiesen, worauf sie in den Balkanländern Zuflucht suchten und im Sinne ihrer Lehrer m Mazedonien und Bulgarien wirkten, von wo aus sich das Christentum dann auf die umliegenden Länder ausbreitete. Damals war das Reich der Bulgaren unter Boris (864-893) und Simon (893-927) im Aufschwung begriffen. Durch die hier gewährte Aufnahme und Unterstützung gelangte die älteste der Mönchs-Sprachen aus dieser Gruppe, das Altbulgarische, zur Blüte wie auch die altkirchliche Literatur, die später die „altslawische" genannt wurde.

Kaiser Karl IV. (1347-1378), von der päpstlichen Partei in Deutschland gewählt, der 1348 die erste deutsche Universität in Prag schuf, von den Tschechen „Vater der Nation" genannt wird, berief im Jahre 1347 „Glagoliten" zur Einführung der von ihnen vertretenen Liturgie nach Prag und wies ihnen ein Kloster als Wohnsitz an, das später „bei den Slawen" genannt wurde. Sie verbreiteten ihre Sprache durch den Kirchendienst, und sie schrieben auch tschechische Erzeugnisse in diesem Alphabet. Aus dieser Zeit ist besonders der glagolitische „Lucidanus" bekannt, der eine Menge Bohemismen enthält.

Für das Polnische wird angenommen, daß die Entwicklung und Ausbreitung der „Volkssprache" durch das Lateinsiche behindert worden sei. Stillschweigend wird als Volkssprache das Polnische angenommen. Es gab aber keine polnische Volkssprache, sondern nur das Deutsche war heimisch und wurde wirklich von allen verstanden.

1390 Glagoliten in Krakau schaffen die polnische Sprache

Erst im Jahre 1390 wurden Glagoliten-Mönche nach Krakau berufen. Sie brachten altkroatische oder altbulgarische Schriften mit. Diese Unterlagen wurden dem Polnischen dienstbar gemacht. Das Polentum hätte sich nicht durchsetzen können, bevor nicht eine eigene Schriftsprache gefunden war. Sie taucht plötzlich, obgleich bisher die deutsche Sprache sogar die des Hofes war, ohne vorherige Stufen der Entwicklung und ohne Beweisstücke einer Keimlingsanlage, fix und fertig im 15. Jahrhundert und ihre Wiedergabe durch Schrift auf. Es ist eine Schöpfung des Willens, der mit Bewußtheit schafft. Dieses Wunder in der Welt der Erscheinungen erklärt die Wissenschaft in sehr eingeschränkter Form; „Vielfach sind die Tschechen und Polen sprachlich slawisierte Germanen."

Anders ausgedrückt heißt das: Die Polen oder Slawen sind nicht in die heute von ihnen eingenommenen Gebiete eingewandert, sondern durch die Polonisierung wurden alle dort vorhandenen Menschen mit den stärksten Mitteln des Zwanges genötigt, ihre angeborene Muttersprache aufzugeben und eine künstliche fremde anzunehmen.

Literatur

  • Sieben-Sprachen-Wörterbuch - Deutsch, Polnisch, Russisch, Weissruthenisch, Litauisch, Lettisch, Jiddisch (1918) (PDF-Datei)

chronologisch aufgeführt

Quellen

  • Adam von Bremen, Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum et Scholast, 11. Jh., deutsch in „Geschichtsschreiber der dt. Vorzeit” (GV).
  • Cosmas von Prag, Chronica Boemorum liber,GV.
  • Albertus Crantzius, Wandalia, lat. Hamburg 1519; deutsch Lübeck 1600/1601 bei Albrecht Laurentz.
  • Entzelt von Salfeld, Chronicon der Alten Mark, Magdeburg 1579.
  • Fredegar Scholasticus, Historia Francorum, GV.
  • Helmoldi presbyteri Bozoviensis, Chronica Sclavorum et Venedorum, GV.
  • Ionae, Vitae sanctorum Columbani, GV.
  • Dr. W. Jobst, Genealogia der Löblichen Kurfürsten zu Brandenburg, Frankfurt/Oder 1562.
  • Christian G. Jöcher, Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Leipzig o. J..
  • Paul Warnefried, Historia Langobardorum, GV.
  • Cornelius Tacitus, De origine et situ Germaorum liber (Germania), GV.

Vertreter der Theorie

  • Bromme, Erich: Grundlagen der Siedlungsforschung, Selbstverlag, Berlin
  • Steller, Walther: Name und Begriff der Wenden, Kiel 1959.
  • Steller, Walther: Grundlagen der deutschen Siedlungsforschung (2 Bde), Werner/Landig, Wien 1973/1975.
  • Wolff, Franz : Ostgermanien, Grabert, Tübingen 1977.
  • Greil, Lothar: Slawenlegende, Iptinger, Wiernsheim 1982
  • Greil, Lothar: Slawenlegende. Die Deutschen, Opfer einer irrigen Geschichtsbetrachtung. Aufklärungs-Dokumentation. Volkstum-Verl. Wien u.a. 1971. (2. erg. u. erw. Aufl. Landig. Wien, München 1972; 4. erg. u. erw. Aufl. AKZ-Schlee. Eschweiler 1988)
  • Schlifkowitz, Heinrich: Der germanisch-deutsche Charakter des Wendlandes im Licht einer korrekten Personen- und Ortsnamenforschung, München 1986.
  • Schlifkowitz, Heinrich: Typische Ortsnamen zwischen Elbe und Weichsel, München 1988.
  • Helmut Schröcke: Indogermanen - Germanen - Slawen. Ihre Wurzeln im mittel- und osteuropäischen Raum. Orion-Heimreiter-Verlag, 2003, ISBN 3890930247
  • Helmut Schröcke: Germanen - Slawen. Vor- und Frühgeschichte des ostgermanischen Raumes 2. Aufl. Verlag für ganzheitliche Forschung (Verlag der Ludendorffer) 1999 Viöl (Nordfriedland) ISBN 392231497X; wieder Panorama, Wiesbaden 1999 ISBN 3-932296-00-1
  • Jochen Wittmann: Die Daglinger/„Piasten“ und die germanische Kontinuität; Verlag: Damböck, ISBN 978-3900589424

Sekundärbeiträge

  • Torsten Kempke: Ein Beitrag zum Thema "Slawenlegende": Streitfrage - Ostelbien germanisch oder slawisch?. In: Lübeckische Blätter 145, 1985, S. 121-124.
  • Lindenblatt, Bernhard: Alt-Preußenland. Arndt 2007

Verweise