Port Arthur (Film)

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FILM

Port Arthur.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Port Arthur
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Laufzeit: 81 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: F.C.L.
Im Auftrag von: Tobis Europa-Film AG
Stab
Regie: Nicolas Farkas
Drehbuch: Hans Klaehr,
Kurt Heuser,
Henri Decoin
Vorlage: Pierre Frondaie (Roman)
Produktionsleitung: Walter H. Guse
Musik: Otakar Jeremiás
Ton: Hermann Stör
Dialogregie: Josef Gielen
Kamera: Georg Krause,
Otto Heller,
Jaroslav Tuzar
Bauten: Alexander Loschakoff,
Stepán Kopecký,
Wladimir von Meinhardt
Aufnahmeleitung: Conny Carstennsen
Schnitt: Carl Forcht
Besetzung
Darsteller Rolle
Adolf Wohlbrück Boris Ranewsky
Karin Hardt Youki, Boris’ Frau
René Deltgen Ivamoura, Youkis Bruder
Paul Hartmann Wossidlow
Werner Pledath Novitzki
Ferdinand Classen Li Hung
Hugo Werner-Kahle General Stössel
Fritz Klippel Adjutant
Karl Meixner
Karl Morvilius
Erich Nadler
Theodor Rocholl
Wilhelm H. König
Youngling Tschang
Willi Volker

Port Arthur ist ein deutscher Spielfilmvon 1936. Die Uraufführung fand am 7. Dezember 1936 statt.

Handlung

Quelle
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1904: Zur Zeit des Russisch-Japanischen Krieges. Die russische Landarmee unter Kuropatkin ist geschlagen, die russische Flotte unter Makaroff ist vernichtet. Port Arthur ist sich selbst überlassen. Youki, eine Junge Japanerin, hat den russischen Offizier Boris kurz vor Ausbruch des Krieges gegen den Willen Ihres Bruders Ivamoura, eines fanatischen Japanischen Offiziers, geheiratet. Boris ist Kommandant eines russischen Torpedobootes und jetzt mit seinen Marinesoldaten bei der Verteidigung der Festung eingesetzt. Eines Tages steht ein chinesischer Kuli vor Youki und bittet sie, ihm zu folgen — ihr Mann lasse sie rufen.

Im Hinterzimmer eines Teehauses steht plötzlich vor ihr statt ihres Mannes — ihr Bruder ivamoura. In der Kleidung eines chinesischen Kulis betätigt er sich als Japanischer Spion. Youki könne jetzt gutmachen, was sie an Japan gesündigt habe durch ihre Heirat mit einem Europäer, sie solle versuchen, den Zeitpunkt eines geplanten Durchbruchsversuchs der russischen Flotte herauszubekommen. — Youki denkt und fühlt als Frau eines russischen Offiziers. Sie lehnt das Ansinnen ab.

Als ihr Mann, der nach sechswöchigem Frontdienst ein paar Tage in Ruhestellung bleiben soll, um sich mit einer neuen wichtigen Aufgabe vertraut zu machen, sich am nächsten Morgen von ihr verabschiedet, beschwört sie ihn, ihr die Wahrheit zu sagen — ob er etwa für den geplanten Durchbruchsversuch der Flotte abkommandiert sei? Kurz darauf hört Boris von seinem Freund, dem Generalstabsoffizier Novitzki, zum erstenmal von diesem Durchbruchsversuch, der in aller Heimlichkeit im Generalstab vorbereitet wird. Wer kann Youki davon erzählt haben?

Aus seinem qualvollen Grübeln heraus wird Boris zum Chef der russischen Gegenspionage gebeten. Er erschrickt, hört aber zu seiner Erleichterung, daß er mit seinen Leuten für eine gründliche Durchsuchung der Stadt eingesetzt werden soll. Durch eine abgefangene Japanische Brieftaube ist man auf die Spur eines Japanischen Spionagedienstes gekommen. Eine umfassende Razzia soll die Stadt von dem inneren Feind säubern. Zum Schluß der Unterredung freilich lädt sich Haupt¬mann Wossidlow. der Leiter der russischen Gegenspionage, für heute Nachmittag zum Tee bei Boris ein — er hofft Gelegenheit zu haben, die kleine Japanische Frau seines Kameraden kennenzulernen. -- Boris dringt in seine Frau und fordert Aufklärung, woher sie von dem geplanten Flottendurchbruch wisse. Youki gesteht die Begegnung mit ihrem Bruder - sie habe ihn nicht verraten können, habe jedoch nichts mit der japanischen Spionage zu schaffen. Boris ist erleichtert erfährt von seiner Frau den Ort dieser einmaligen Begegnung mit Ivamoura und gewinnt den Teehausbesitzer, der Im Gegensatz zu den japanischen Spionen, die sich für Ihr Vaterland einsetzen, eine bestechliche Kreatur Ist und sich zum Verrat an Ivamoura bereit erklärt. Heute abend ist dieser bei ihm anzutreffen. Der Teehausbesitzer hat für das gleiche Versprechen bereits bei Wossidlow, der ihn im Zusammenhang mit der Brieftauben-Affäre heute verhaften lassen, seine Haut gerettet. ––

Boris instruiert seine Leute für die am Abend stattfindende Razzia. Unterdessen aber ist Wossidlow bereits bei Youki erschienen. Die bei der Brieftaube gefundene Post war an Ivamoura gerichtet. Wossidlow erpreßt von Youkt das Geständnis, daß sie mit ihrem Bruder in Beziehung stand und will sie, um seinem Kameraden die Schmach zu ersparen, daß seine Frau als Spionin verhaftet wird, zum Selbstmord zwingen. In ihrem Schuld bewußtsein scheint ihm Youkt gehorchen zu wollen - doch das Dazwischentreten von Boris rehabilitiert Youki Wossidlow muß einsehen, daß Youki korrekt gehandelt hat, ja er bekennt sogar, daß ihre Handlungsweise es ihm vermutlich überhaupt erst ermöglichte Ivamoura auf die Spur zu kommen. Youki darf aufatmend den Raum verlassen - sie hat geschworen, daß sie in keinerlei Beziehung mehr zu Ivamoura steht. — Im nächsten Augenblick fährt sie entsetzt zurück: vor ihr steht im Dunkel des Nebenzimmers ihr Bruder Ivamoua!

Ivamoura wußte sich auf seiner Flucht vor der unterdessen angesetzten Razzia keinen sichereren Ort als die Wohnung eines russischen Offiziers. Sie beschwört ihren Bruder, das Haus zu verlassen und drängt ihn, als er nicht gehen will. In das Arbeitszimmer ihres Mannes. Ivamoura aber nützt die Minuten, um Pläne der Schlüsselstellung der Festung. Pläne des Ports II, auf dem Boris mit seinen Soldaten eingesetzt werden soll, zu kopieren. Youki will den Bruder an seinem Tun hindern, aber sie sieht zu ihrem maßlosen Entsetzen, daß Ivamoura bereit ist, Boris niederzuschießen, falls sie einen laut von sich gibt. So duldet sie, um ihren Mann zu retten, stillschweigend den Verrat ihres Bruders. - Im Nebenzimmer meldet der verräterische Teehausbesitzer, daß er die japanischen Spione in diesem Augenblick an einem vereinbarten Punkte zusammenberufen habe. Wossidlow und Boris brechen auf. Ivamoura gelingt es in letzter Sekunde, seine Leute zu warnen und die kopierten Pläne der Japanischen Belagerungsarmee zu übermitteln. Dann hält er Abrechnung mit dem Teehausbesitzer und wird an dessen Leiche durch Boris Leute verhaftet.

Boris steht vor seinem Schwager Ivamoura. Ivamoura weiß, was ihm bevorsteht und bittet Boris um die Erteilung eines letzten Wunsches. Sein freiwilliger Tod, den ihm Boris ermöglichen soll, damit er sterben kann im Sinne seiner Ahnen, würde nicht ans Tageslicht kommen lassen, daß die Frau eines russischen Offiziers ihm seinen Verrat ermöglichte. - Boris prallt zurück. - Also stand Youki doch In Verbindung mit der japanischen Spionage? - Die wirklichen Hintergründe kann er ja nicht ahnen. Er begreift: wenn er Jetzt zuläßt, daß dieser Japaner Harakiri begeht, wird vermutlich nie ans Licht kommen, ob Youki Ihrem Bruder wirklich Helferin bei seiner Spionagetätigkeit war. Seine soldatische Pflicht befiehlt ihm, den Verräter der russischen Gegenspionage zu überantworten, er weiß aber auch, daß er damit seine noch immer über alles geliebte Frau der russischen Gegenspionage ausliefert. Er entscheidet gegen sein Herz und gehorcht als Soldat seiner Pflicht.

Unterdessen trägt die Spionage von Ivamoura ihre Früchte. Port Il wird mit zielsicheren Schüssen schwerer japanischer Artillerie zermürbt. Boris wird in der entstehenden Panik so umvermittelt eingesetzt, daß ihm kaum Zeit bleibt, mit seiner Frau mehr als ein paar Abschiedsworte zu wechseln. In diesen Augenblicken fühlt Boris, wie sehr er trotz allem diese Frau liebt, die ihm mit Tränen in den Augen zum Abschied winkt. - Alles in ihm wehrt sich zu glauben, daß diese Frau sich gegen ihn vergangen haben soll. Vielleicht hat Ivamoura gelogen - vielleicht ist sie doch unschuldig. Es wäre schön zu sterben und nicht mehr aus dem Traum einer kargen Hoffnung erwachen zu müssen. Der übermenschliche Einsatz seiner Persönlichkeit kann den Verrat nicht gutmachen. - Port II liegt unter schärfstem Feuer und fällt Port II, so fällt auch Port Arthur!

Boris wird aus den Kampfhandlungen genommen. Er sträubt sich, will seine Leute nicht im Stich lassen. Er muß sich beugen, als er hört, daß der Fall der Festung nur noch eine Frage von Stunden sei und daß es ihm vorbehalten bleiben soll, den Schlußpunkt zu setzen unter die Verteidigung von Port Arthur.

Die ruhmreichen Fahnen der russischen Regimenter sollen nicht in die Hand des Feindes fallen. Er soll versuchen, mit seinem schnellen Torpedoboot, an dessen Bord die Fahnen gebracht worden sind, die Japanische Blockade zu durchbrechen. Boris fügt sich dem Befehl, verläßt das Port, um vom Kommandanten der Festung die letzten Befehle entgegenzunehmen. Unterdessen hat Wossidlow durch ein raffiniertes Verhör seinerseits die erneute Beziehung zwischen Ivamoura und Youki entdeckt. Ivamoura wird zum Tod durch Erschießen verurteilt; er stirbt, nachdem er sich vorher die Erlaubnis erwirkt hat, seine Lumpen mit der Uniform eines gefangenen Japaners zu vertauschen, als echter japanischer Offizier. Youki ist verhaftet worden und harrt des Kriegsgerichtsurteils. Durch Wossidlow erfährt Boris das schuldhafte Handeln seiner Frau. Er verlangt sie zu sehen die Erlaubnis kann ihm nicht verweigert werden. Bevor er sie sieht, soll er seine Waffe ablegen -- er verzichtet — der Besuch dünkt ihm sinnlos.

Der Kommandant entläßt Boris in den fast sicheren Tod. Allzugroß ist die Übermacht der Japanischen Kreuzer. Die im Gang befindlichen Exekutionen werden eingestellt. In zehn Minuten weht über Port Arthur die weiße Flagge; sinnlos wäre es, jetzt noch Urteile vollziehen zu wollen. Youki wird entlassen. Im Hof erwartet sie die gleichfalls entlassene Dienerin: "Herrin, wir sind frei, wir können zu unseren Japanern zurück!" Youki versteht nicht — sie gehört nicht zu den Japanern, sie gehört zu ihrem Mann!

Sie stürzt durch die Straßen, bricht sich dann durch die aufgewühlte Menge, niemand kann ein verzweifeltes Menschenkind hindern, das eben ablegende Torpedoboot in letzter Sekunde zu erreichen. Fast überdröhnen stampfende Maschinen die Offenbarung einer großen Liebe: „Laß mich bei Dir sein — ich bin keine Japanerin — ich gehöre zu Dir“. Aber Boris kann das Geschehene nicht vergessen; wenn es ihm gelingt, durchzukommen — immer wird zwischen ihnen der Tod Tausender von Kameraden stehen, Youkis Schuld — der Fall von Port Arthur!

Eine Übermacht japanischer Kreuzer stürzt sich auf das kleine Torpedoboot, das unter Boris Kommando in verwegener Fahrt den Durchbruch versucht. Kanonen dröhnen. Die japanischen Kriegsschiffe wollen das russische Torpedoboot zwingen, sich zuergeben. Der Durchbruch ist aussichtslos. — Die ruhmvollen Ehrenzeichen der russischen Regimenter von Port Arthur dürfen nicht in die Hand des Feindes fallen. Boris gibt den Befehl. die Schotten zu öffnen, und während das Wasser strömend hereinbricht, finden zwei Menschen zueinander zurück, in der Messe des Torpedoboots, an der gleichen Stelle, wo sie damals getraut wurden, umarmen sich zwei Menschen, denen das Schicksal verwehrte, miteinander weiterzuleben, denen das Schicksal aber gnädig erlaubte, gemeinsam den Tod zu finden. Über der Stelle, wo das Andreaskreuz der russischen Torpedobootsflagge versinkt, geht blutrot und strahlend die Sonne eines neuen japanischen Morgens auf.