Portschy, Tobias

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Dr. jur. utr. Tobias Portschy

Tobias Portschy (Lebensrune.png 5. September 1905 in Unterschützen; Todesrune.png 2. März 1996 in Rechnitz) war ein deutscher Jurist und nationalsozialistischer Politiker aus Österreich. Portschy war Gauleiter des Gaues Burgenland von 1935 bis zum 11. März 1938, SS-Oberführer und Mitglied des Großdeutschen Reichstages.

Leben

Ausbildung

Tobias Portschy

Geboren wurde er am 5. September 1905 als als neuntes von fünfzehn Kindern des Kleinbauern Tobias Portschy in reindeutschen und protestantischen Unterschützen im Bezirk Oberwart/Burgenland. Da das Burgenland bis 1921 zu Ungarn gehörte, besuchte er die evangelische Volksschule A.B. in Unterschützen und danach das evangelische Gymnasium in Oberschützen, dessen ungarischem Lehrplan nach lediglich Deutsch und Religion in deutscher Sprache unterrichtet wurden, alle weiteren Fächer in ungarischer Sprache. 1921 kam das Gebiet als Burgenland zu der Republik Österreich.

Von September 1925 bis 1929 studierte er Rechtswissenschaften an der Universitäten Wien und Göttingen. Aufgrund eines Vortrages eines Kieler Universitätsprofessors im Sommersemester 1928 wurde er auf die NSDAP aufmerksam.

Zu Beginn des Jahres 1931 machte er sein Examen, und infolge Mittellosigkeit nahm er eine einjährige Gerichtspraxis als Rechtsanwaltsanwärter an, davon war er vom 4. April bis zum 3. Dezember 1931 in dem Bezirksgericht ein Oberwart und vom 4. Dezember 1931 bis zum 5. April 1932 beim Landesgericht für Zivilrecht angestellt.

In den Jahren 1932 bis 1938 war er als Rechtsanwaltsanwärter bei einem Rechtsanwalt in Oberwart tätig. Diese Tätigkeit wurde mehrmals unterbrochen, da Portschy wiederholt wegen seiner politischen Arbeit verhaftet wurde, ohne daß es je zu einer strafrechtlichen Verurteilung gekommen wäre.

Werdegang

Am 23. Juni 1931 trat er der NSDAP in Gau Steiermark bei (Nr. 511.418). 1932 war er Bezirksleiter in Oberwart. Von 1931 bis 1934 war er Kreisleiter er NSDAP in Oberwart und wenig später auch mit der Oberleitung der Kreise Güssing, Jennersdorf und Hartberg betraut.

Vom Frühjahr 1935 während der Verbotszeit der NSDAP im Ständestaat nach Gründung des Gaues Burgenland der NSDAP war er bis zum 11. März 1938 (illegaler) Gauleiter des Gaues Burgenland (vor der Gründung gehörten die drei Bezirke des Nordburgenlandes zur Gauleitung Niederdonau, während die vier Bezirke im Süden zum Gau Steiermark gehörten).

Am 17. Juni 1937 promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Ab dem 10. April 1938 war er Mitglied des Reichstages.

Am 4. Dezember 1937 wurde er verhaftet wegen des Verdachts der Anstiftung zu einem sogenannten „Fememord“ nach einem Plädoyer in einer Strafsache im Gerichtssaal des Bezirksgerichts Oberwart. Am 17. Februar 1938 wurde er infolge des Berchtesgadener Abkommens freigelassen. Einige Stunden vor dem Rücktritt Kurt Schuschniggs als Bundeskanzler wurde die unblutige Übernahme der burgenländischen Landesregierung in Eisenstadt übergeben.

Vom 13. März 1938 bis zum 10. April 1938 war er Gauwahlleiter im Burgenland. Vom 22. Mai 1938 bis zum 8. Mai 1945 war er stellvertretender Gauleiter des Gaues Steiermark. Vom 11. März 1938 bis zur Auflösung des Gaues Burgenland am 15. Oktober 1938 war er Landeshauptmann für das Burgenland.

Kriegszeiten

Tobias Portschy (Tribüne, mittig, mit Deutschem Gruß) in Großpetersdorf im Februar bzw. März 1945; bei den Kämpfen im Bezirk Oberwart 1945 hatte der Befehlshaber des Wehrkreis XVIII, General der Gebirgstruppen Julius Ringel, mehr als 1500 Mann Verstärkung in die bedrohte Gegend verlegen lassen. Bis zum 31. März 2.00 Uhr erreichten das SS-Panzergrenadier-Ausbildungs- und Ersatz-Bataillon 11, das Gebirgsjäger-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 138, eine Gebirgsveterinär-Ersatzkompanie sowie eine Kavallerie-Ersatz-Schwadron den Raum Großpetersdorf. Sämtliche im Gefechtsraum befindliche Truppen wurden unter dem Befehl von Generalleutnant Walter Krause zur „Divisionsgruppe Krause“ zusammengefasst. Das in der Befehlskette übergeordnete III. Panzerkorps richtete in der Zwischenzeit seinen Gefechtsstand in Kemeten ein. Am 5. April 1945 fielen Großpetersdorf und der Bezirksvorort Oberwart. Die Divisionsgruppe „Krause“ musste im Verlauf des 5. Aprils ihren Gefechtsstand zuerst nach Rotenturm und dann weiter nach Oberdorf zurückverlegen. Teile des Gebirgsjäger-Regimentes 99 wurden am 5. und 6. April in der Linie Kotezicken – Großpetersdorf – Oberwart eingesetzt, um die linke Flanke der Gebirgsdivision zu schützen. Auch das I. Bataillon des Gebirgsjäger-Regiment 98 wurde im Laufe des 5. April nach Norden verlegt und lieferte sich bei Kemeten heftige Rückzugsgefechte mit den Einheiten der Roten Armee.

Am 1. Juli 1940 wurde er Mitglied der SS (Nr. 365.175), unter dem selben Datum wurde er zum SS-Standartenführer ernannt, und schon am 9. November 1940 wurde er zum SS-Oberführer ernannt.

Von Januar bis Ende März 1941 war Portschy als Freiwilliger bei den Gebirgsjägern in Admont/Steiermark (Ausbildung) tätig (13. Kompanie/Gebirgsjäger-Ersatz-Regiment 138). Vom 28. März bis 5. April 1942 wurde er zur „Sicherung der deutsch-jugoslawischen Grenze“ eingesetzt. Vom 6. April bis zum 17. April 1941 nahm er am Balkanfeldzug teil. Vom 17. April bis 21. Mai 1941 war er der 3. Kompanie des Feldersatz-Bataillons 95 zugeteilt. Anschließend war er bis 15. Juli bei der 11. Kompanie des Gebirgsjäger-Regiments 100, mit der er in Griechenland und auf Kreta Unternehmen „Merkur“ eingesetzt war. Von 16. Juli bis 21. August 1941 war er bei der 1. Kompanie des Gebirgsjäger-Ersatz-Regiments 137 in Salzburg.

Im Oktober 1941 nahm er auf eigenen Wunsch am Einsatz an der Eismeerfront vor Murmansk teil, am 1. November 1941 wurde er zum Unteroffizier befördert. Dann nahm Portschy am Fronteinsatz als Offiziersanwärter (1. Februar 1942) und Wachtmeister (1. März 1942) bei den Gebirgsjägern (2. Kompanie/Aufklärungsabteilung 112) bis Mitte April 1942 am Handgranatenköpfel und an der Kräutlerwand teil.

Am 31. Oktober 1942 wurde er auf Verlangen Dr. Leys in die Heimat abkommandiert. Er war stellvertretender Gauleiter, als Gauobmann der DAF und als Beauftragter der Gauleitung im Gau Steiermark als Hauptdienstleiter Siegfried Uiberreithers tätig.

Nachkriegszeit

Am 8. Mai 1945 verließ Dr. Portschy den Sitz der Gauleitung in Graz und fuhr zu seinen flüchtigen Angehörigen in den Kreis Murau. Hier hielt er sich unter dem Namen Pöttschinger bis zum 13. Juni 1945 in einer Jagdhütte auf dem Fuchskogel verborgen. Am 13. Juni 1945 stellte er sich freiwillig dem britischen Militärgouverneur in Murau.

Ende Juni 1945 wurde er in das Kriegsgefangenenlager Wolfsberg in Kärnten eingeliefert. Ab dem September 1945 bekam er innerhalb des Lagers Einzelhaft im besonders streng bewachten „Bunker“.

Im Juni 1947 hatte er eine vernachlässigte Mittelohrentzündung. Bedingt durch die Lagerhaft bekam er eine Überstellung ins Landeskrankenhaus Klagenfurt. Der Verdacht auf Sepsis bewahrheitete sich, es folgten vier Kopfoperationen und Unterbindung der Jugularis (Halsvene).

Am 11. März 1948 wurde er ins Grazer Landesgericht für Strafsachen überstellt. Im Laufe der Untersuchung wurden alle erhobenen Anschuldigungen wegen Bereicherung, Verschickung von politischen Gegnern und der Zigeuner des Burgenlandes in Konzentrationslager widerlegt und fallengelassen. Am 11. Februar 1949 wird Dr. Portschy durch das Volksgericht Graz zu 15 Jahren schweren Kerkers, ergänzt und durch ein hartes Lager jährlich in der restlichen Strafzeit sowie Verfall des gesamten Vermögens verurteilt.

Ende Februar 1951 bekam er eine bedingte Entlassung aus dem Kerker durch einen Gnadenakt des Bundespräsidenten. Am 3. September 1957 wurde mit dem Beschluß des Grazer Straflandesgerichts die Verurteilung als getilgt erklärt.

Weiteres Leben

Das Professorenkollegium der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien verlieh Tobias Portschy den akademischen Grad eines Doktors am 15. Januar 1958.

Da ihm die Tätigkeit als Rechtsanwalt verboten war, übernahm Dr. Portschy mit zwei Brüdern die Elektrogroßhandlung unter der Bezeichnung „Alpenhandel Portschy & Co“ in Graz, seit dem 1. April 1976 lebte Dr. Portschy als Rentner in Rechnitz/Burgenland, wo er verschiedene Ehrenämter bekleidete.

Tod

Gauleiter und SS-Oberführer a. D. Dr. jur. Tobias Portschy starb in der Nacht zum 2. März 1996 in Rechnitz. Am 7. März 1996 fand die Beisetzung im engsten Familienkreis statt.

Familie

Am 26. Mai 1944 heiratete er in Rechnitz die 24jährige Burgenländerin und BDM-Führerin Edith Holndonner. Trauzeuge war Siegfried Uiberreither. Gauleiter SA-Obergruppenführer Üiberreither war auch noch bei den Festlichkeiten des Abends anwesend, als der Wiener Kreisleiter Arnhold Edith Portschy in die SS-Sippengemeinschaft aufnahm.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur