Porzellan-Manufaktur Allach

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Julfest 1944 (Julteller), Allacher Porzellan

Die Porzellan-Manufaktur Allach München GmbH war ein deutsches Unternehmen, das im Auftrag und für die SS feine Porzellanerzeugnisse fertigte. Dort wurden auch die weltbekannten Jul-Leuchter hergestellt.

Erläuterung

Seit 1927 besaß der Maler Franz Nagy in Allach bei München in der Nähe der Firma Krauss-Maffei ein ca. 2000 qm großes Grundstück in der Lindenstr. 8, der heutigen Reinhard-von-Frank-Str. 8, auf dem er zunächst als alleiniger Inhaber, eine keramische Werkstätte gründete und mit seinen Geschäftspartnern, dem Porzellanmaler Karl Diebitsch, dem damals schon bekannten Porzellankünstler Theo Kämner und dem Kaufmann Bruno Galke, dort 1935 mit der Produktion von Kunstporzellan begann. Karl Diebitsch, ein SS-Mann der ersten Stunde und Bekannter Heinrich Himmlers, vermutlich aus dessen Münchner Tagen, war es dann auch der von Anfang an die Beziehung zur Allgemeinen SS anknüpfte.

Im Jahre 1939 erfolgte die in Berlin lange vorbereitete und endgültige Übernahme der Firma durch die Allgemeine SS. 1939 wurde die Manufaktur von Heinrich Himmler übernommen.

Die Manufaktur wurde dem zur Allgemeinen SS gehörenden „Hauptamt Verwaltung und Wirtschaft“ in Berlin unterstellt und für sie die besten erreichbaren Künstler verpflichtet, welche in kürzester Zeit hochwertige Porzellangegenstände anfertigten. Diese einzigartige Konzentration der besten Künstler, Designer, Töpfer und alle wichtigen Handwerker zur Herstellung von hochwertigen Porzellan ermöglichte es, in der nur neunjährigen Zeit des Bestehens der Manufaktur beste Porzellangegenstände, wie historische Reiterfiguren, Tiere, Moriskentänzer und Gaukler, Kerzenleuchter, Vasen, aber auch politische Figuren und Gegenstände herzustellen.

Folgende Künstler sind hier zu nennen: Prof. Benno von Arent (Berlin), Karl Diebitsch (München), Richard Förster (München), Prof. Theodor Kärner (München), Prof. Wilhelm Krieg (Herrsching), Franz Nagy sen. (München), Wilhelm Neuhäuser (Dachau), Ottmar Obermaier (München), Adolf Röhring (Dachau) und Prof. Willy Zügel (München). Die SS-Runen wurden Markenzeichen des neuen Porzellans. Das Programm der Manufaktur umfasste sowohl verschiedenste Kunstgegenstände als auch Gebrauchsgeschirr mit insgesamt ca. 240 Porzellan- und Keramikmodellen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Manufaktur zum Lieblingsprojekt Heinrich Himmlers, Reichsführer der SS.

Aufgrund einer raschen Expansion des Unternehmens reichten die Anlagen in Allach nicht mehr aus, deshalb wurde bereits 1937 der größte Teil der Produktion auf das Gelände des SS-Übungs- und Ausbildungslagers beim Konzentrationslagers Dachau verlegt, dem heutigen Areal der VI. Bereitschaftspolizeiabteilung Dachau.

Das ehemalige, aus der Zeit des Ersten Weltkrieges stammende Produktionsgebäude des Pulverpreßwerks gibt es heute nicht mehr, es liegen aber Luftaufnahmen, Lagepläne und ein Foto vor. Schließlich wurde dorthin die gesamte Porzellanherstellung verlagert, während in Allach ab 1942 Kunstkeramik, wie Teller, Krüge und Vasen, hergestellt wurde. In den Kriegsjahren produzierte man in Dachau auch einfache Gebrauchsgegenstände, wie Salbengefäße und Kantinengeschirr.

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur

  • Porzellan-Manufaktur Allach, Verzeichnis der Erzeugnisse 1938-39 (PDF-Datei)
  • Gabriele Huber: Die Porzellan-Manufaktur Allach München GmbH, Jonas-Verlag 1997, ISBN 978-3894451325
  • Micheael J. Passmore: SS Porcelain Allach
  • Dennis R. Porell: Allach Porcelain 1936-1945 – Eine vergessene Manufaktur in einer unvergeßlichen Ära
    • Band I: Politische Figuren, Morisken, Plaketten, Tafeln und Teller, Kerzenhalter, Spezialanfertigungen, Deutsche Keramik
    • Band II: Militärische Figuren, Bauern, Figuren, Tiere, Vasen, Geschirr, Andere
  • Heinrich W. Schild: Der Julleuchter der Porzellan-Manufaktur Allach, in: „Militaria“, Heft 2000/6[1]

Verweise

Fußnoten