Preis für Verständigung und Toleranz

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Der Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin wird jährlich an zwei Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Politik vergeben, die sich besonders dafür eingesetzt haben, daß sich die Bundesrepublik der Verantwortung für die [sog.] „Verbrechen des Nationalsozialismus stellt und kritische Aufklärung über Antisemitismus und Rassismus befördert. Gleichzeitig wird die Selbstverpflichtung honoriert, sich für Menschenwürde, für die Integration von Minderheiten und den Dialog zwischen den Kulturen und Religionen zu engagieren.“ Der Preis wurde erstmals 2002 im Jahr nach der Eröffnung des Jüdischen Museums in Berlin vergeben.

Die Verleihung findet traditionell im Rahmen des festlichen „Jubiläums-Dinners“ statt. Die Spendenerlöse dieser Abende kommen der Kinder- und Jugendbildungsarbeit des Museums zugute.

Die Verleihung des Preises wird durch den Museumsleiter W. Michael Blumenthal durchgeführt.

Preis-Skulptur

Die Farbgebung der Preis-Skulptur stellt einen Bezug zum Jüdischen Museum Berlin her: Das Silbergrau ist angelehnt an die Farbe der Zink-Titan-Fassade des Libeskind-Baus, der rote Farbton findet sich im Museumslogo wieder.

Preisträger

Zitate

  • „Toleranz ist […] alles andere als Beliebigkeit. Toleranz ist die Fähigkeit zum ernsthaften Dialog, den Anderen als Andersdenkenden zu akzeptieren und als Bereicherung zu verstehen.“ — Bundeskanzlerin Angela Merkel (Aus der Laudatio auf den Preisträger Helmut Panke am 18. November 2006)

Fußnoten

  1. In seiner Lobesrede würdigte Philosoph Jürgen Habermas vor allem die „eindrucksvollen historischen Forschungsarbeiten“ von Reemtsmas Hamburger Institut für Sozialforschung. Seine Ausstellungen über die Verbrechen der Wehrmacht gelten als Meilenstein in der Geschichtsaufarbeitung, denn zum ersten Mal machten sie öffentlich, in welchem Maße auch deutsche Soldaten am Massenmord in der Sowjetunion beteiligt waren. Hubertus Erlen, Wirtschaftswissenschaftler und Mitbegründer der James Simon Stiftung nahm die Statue aus den Händen von BDI-Präsident Hans-Peter Keitel entgegen. (B.Z., 14. November 2010)
    Die Laudatio auf Reemtsma hielt der Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas, die auf Erlen der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hans-Peter Keitel. Der 57-jährige Reemtsma sei nicht nur einer der renommiertesten Literaturwissenschaftler in Deutschland, sondern auch ein bedeutender Mäzen kultureller, wissenschaftlicher und politischer Initiativen, betonte das Museum zur Begründung. Mit seinem ungewöhnlichen Entschluss, sein Erbe für die Gründung des Hamburger Instituts für Sozialforschung und damit für wichtige publizistische Vorhaben und historische Projekte zu verwenden, habe er in beispielhafter Weise gezeigt, dass persönliche Verantwortung das Profil einer Gesellschaft nachhaltig beeinflussen könne. Mit den beiden heftig und kontrovers diskutierten Ausstellungen über die Verbrechen der Wehrmacht, die zum ersten Mal öffentlich machten, in welchem Maß auch deutsche Soldaten am Massenmord in der Sowjetunion beteiligt waren, habe er zudem einen Meilenstein in der Geschichtsaufarbeitung gesetzt.
    Hubertus Erlen (67) sei wie kaum ein anderer Wirtschaftsmanager gesellschaftlich, wissenschaftlich und personalpolitisch engagiert. Dass sich das Wirken des früheren Vorstandsvorsitzenden der Schering AG und heutigen stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden der Bayer Schering Pharma AG nicht allein auf das Wirtschaftsleben beschränkt, habe sich 2002 gezeigt, als er die Schering-Stiftung zur Förderung von Wissenschaft, Kultur und sozialen Zwecken ins Leben rief, erklärte das Museum. Der Theater- und Musikliebhaber Erlen sei außerdem Gründungsmitglied der Fördervereine der Staatsoper Berlin und des Deutschen Theaters.
  2. Press InformationJüdisches Museum Berlin, 6. November 2012