Preis für Verständigung und Toleranz
Der Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin wird jährlich an zwei Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Politik vergeben, die sich besonders dafür eingesetzt haben, daß sich die Bundesrepublik der Verantwortung für die [sog.] „Verbrechen des Nationalsozialismus stellt und kritische Aufklärung über Antisemitismus und Rassismus befördert. Gleichzeitig wird die Selbstverpflichtung honoriert, sich für Menschenwürde, für die Integration von Minderheiten und den Dialog zwischen den Kulturen und Religionen zu engagieren.“ Der Preis wurde erstmals 2002 im Jahr nach der Eröffnung des Jüdischen Museums in Berlin vergeben.
Die Verleihung findet traditionell im Rahmen des festlichen „Jubiläums-Dinners“ statt. Die Spendenerlöse dieser Abende kommen der Kinder- und Jugendbildungsarbeit des Museums zugute.
Die Verleihung des Preises wird durch den Museumsleiter W. Michael Blumenthal durchgeführt.
Inhaltsverzeichnis
Preis-Skulptur
Die Farbgebung der Preis-Skulptur stellt einen Bezug zum Jüdischen Museum Berlin her: Das Silbergrau ist angelehnt an die Farbe der Zink-Titan-Fassade des Libeskind-Baus, der rote Farbton findet sich im Museumslogo wieder.
Preisträger
- 2002: Berthold Beitz, Vorsitzender des Kuratoriums der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, und Heinrich von Pierer, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Siemens AG
- 2003: Bundesinnenminister a. D. Otto Schily und die Verlegerin Friede Springer, Laudator war Richard von Weizsäcker
- 2004: Christina Rau, die stellvertretend für ihren Mann Bundespräsident a.D. Johannes Rau s.A. und Unternehmer Michael Otto
- 2005: Nikolaus Graf Lambsdorff, der den Preis stellvertretend für seinen Vater Otto Graf Lambsdorff s.A. und der Mäzen Heinz Berggruen s.A.✡, Laudator Michael Naumann✡
- 2006: Generaldirektor der Staatsoper Berlin Daniel Barenboim und der BMW-Manager Helmut Panke, Laudatorin war Bundeskanzlerin Angela Merkel
- 2007: Bundeskanzler a. D. Helmut Kohl und der Historiker Fritz Stern✡, Laudator Richard C. Holbrooke✡
- 2008: Unternehmensberater Roland Berger und der jüdische Literaturnobelpreisträger Imre Kertész✡, Laudatoren Hildegard Hamm-Brücher✡ und Michael Naumann✡
- 2009: Franz Fehrenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung Robert Bosch GmbH und Christof Bosch, Sprecher der Familie und Mitglied des Kuratoriums Robert Bosch Stiftung GmbH – beide als Vertreter des Hauses Bosch und der Filmregisseur Michael Verhoeven
- 2010: Jan Philipp Reemtsma (Literatur- und Sozialwissenschaftler) und Hubertus Erlen (Wirtschaftsmanager), Laudator Jürgen Habermas und der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hans-Peter Keitel[1]
- 2011: Bundeskanzlerin Angela Merkel
- 2012: Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker und der Industriemanager Klaus Mangold[2]
- 2013: Berthold Leibinger, Iris Berben
- 2014: Wolfgang Schäuble, Hubert Burda
- 2015: W. Michael Blumenthal✡
- 2016: Anita Lasker-Wallfisch✡ und Renate Lasker-Harpprecht✡, Hasso Plattner
- 2017: Joachim Gauck, Joe Kaeser
- 2018: David Grossman✡, Susanne Klatten
- 2019: Heiko Maas, Anselm Kiefer
- 2020: Madeleine Albright✡, Igor Levit✡
- 2021: Charlotte Knobloch✡, Daniel Libeskind✡
Zitate
- „Toleranz ist […] alles andere als Beliebigkeit. Toleranz ist die Fähigkeit zum ernsthaften Dialog, den Anderen als Andersdenkenden zu akzeptieren und als Bereicherung zu verstehen.“ — Bundeskanzlerin Angela Merkel (Aus der Laudatio auf den Preisträger Helmut Panke am 18. November 2006)