Przewdzing, Dieter Josef

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Dieter Josef Przewdzing.jpg

Dieter Josef Przewdzing (Lebensrune.png 24. Februar 1944 in Annengrund; Todesrune.png ermordet 18. Februar 2014 in Krempa) war ein polendeutscher Politiker, Offizier der Bürgerwehr, einer der dienstältesten Gemeindeoberhäupter im polnischen Staat und seit 1985 Bürgermeister von Deschowitz (Woiwodschaft Oppeln) in Oberschlesien sowie Vertreter der deutschen Minderheit in Polen.

Przewdzing wurde am 18. Februar 2014 in seinem Haus in Krempa totgeschlagen, seine Kehle wurde zudem mit einem Messer durchgeschnitten. Es wird von einem politisch motivierten Mord gesprochen. Vorausgegangen war eine antideutsche Kampagne und Stimmungsmache der Polen. Zuletzt hatte es im Dezember 2013 eine Demonstration von polnischen Nationalisten vor dem Haus des Bürgermeisters gegeben.[1]

„Bei der deutschen Minderheit laufen derzeit die Telefone heiß. Urängste kommen hoch. Anrufer fragen sich, ob sie sich überhaupt weiterhin in den Strukturen der deutschen Minderheit engagieren könnten.“ — Ania Mróz, Pressesprecherin des Oppelner Bezirksverbandes der deutschen Minderheit

Wirken und Würdigung

Dieter Josef Przewdzing, ein regelmäßiger und prominenter Gast beim Odertalertreffen (Odertaler Heimattreffen) in Bensheim, Hessen, war für seine vaterländischen Ansichten und Aussagen bekannt. Seinen Amt in der Gemeindeverwaltung bekleidete er bereits seit der Zeit des Kommunismus – vor der Wende noch als Gemeindeleiter, nach dem Jahr 1990 als Bürgermeister. Alle vier Jahre kandidierte er für die deutsche Minderheit und gewann jedesmal. Er war engagiert in die Kampagne, Schlesien wirtschaftlich autonom von Polen zu machen. Przewdzing bekämpfte auch das Recht, Firmensitze aus Schlesien in andere Städte zu verlegen. Seiner Meinung nach bedeute dies große Verluste für die Gemeinden, das ganze Geld lande vor allem in der polnischen Hauptstadt Warschau.

Zahlreiche Fernbusse brachten die Trauergäste zur Beisetzungsfeier von Dieter Josef Przewdzing
„Die Landsmannschaft der Oberschlesier e. V. trauert um einen aufrechten Deutschen und einen herausragenden Kommunalpolitiker, der am Dienstagabend, 18. Februar 2014, unter dramatischen Umständen ums Leben kam. Die Oppelner Staatsanwaltschaft spricht von brutalem Mord. Dieter Przewdzing war als Bürgermeister von Deschowitz/ Zdzieszowice einer der dienstältesten Gemeindeoberhäupter ganz Polens. Er war zudem einer der verdientesten und profiliertesten Kommunalpolitiker in Oberschlesien. Seit der politischen Wende hat er die Bürgermeisterwahlen als Kandidat des Wahlkomitees der deutschen Minderheit stets gewonnen und sich über die Gemeindegrenzen hinaus einen ausgezeichneten Ruf erworben. Dieter Przewdzing wurde zuletzt durch seine Forderung nach wirtschaftlicher und kultureller Autonomie für Oberschlesien bekannt. Er kritisierte die zentralistischen Strukturen in Polen als wirtschaftlichen Nachteil für Regionen und Kommunen, vor allem den Mittelabfluß nach Warschau. Mit dieser Forderung und Kritik hat sich Przewdzing in nationalistischen Kreisen, die ihm Separatismus vorwarfen, keine Freunde gemacht. Mehrfach wurden Äußerungen laut, daß der Mann weg müsse. Ich möchte davor warnen, voreilige Schüsse aus diversen Zusammenhängen zu ziehen, die sicherlich hergestellt werden könnten und bereits jetzt in der öffentlichen Diskussion Platz haben. Wir Oberschlesier appellieren an sämtliche beteiligten polnischen Behörden, eine umfangreiche und lückenlose Aufklärung der Umstände des Todes von Dieter Przewdzing herbeizuführen. Die Untersuchungen müssen ganz unvoreingenommen durchgeführt werden. Bereits jetzt ist innerhalb der deutschen Minderheit aufgrund der möglichen Tatzusammenhänge eine große Verunsicherung aufgetreten. Die Ermittlungsbehörden müssen alles dafür tun, diese Verunsicherung zu zerstreuen. Heute trauern wir um unseren Landsmann. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie. Es ist ein trauriger Tag für die deutsche Minderheit, aber auch für unsere ganze Heimat.“Klaus Plaszczek, Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Oberschlesier e. V.

Medien der Bundesrepublik Deutschland ignorieren den rassistischen Mord überwiegend, eine Suche im Weltnetz nach Nachrichtenmeldungen ergibt kaum Treffer. Weder der deutscher Botschafter wurde eingeschaltet noch haben BRD-Regierungsstellen die Beteiligung deutscher Ermittler verlangt, solche kotauähnliche „internationale Zusammenarbeit“ gilt wohl nur, wenn z. B. ein Türke in der BRD von vermeintlichen „Neonazisgetötet wird.

Bestattungsfeierlichkeiten

Die Bestattungsfeierlichkeiten für Dieter Przewdzing (der u. a. mit dem Ritterkreuz des Ordens der Wiedergeburt der polnischen Polonia Restituta und dem Verdienstkreuz der Republik Polen in Gold ausgezeichnet worden war) fanden am Samstag, dem 22. Februar 2014 unter großer Anteilnahme von Familie, Freunden und Kameraden statt. Drei- bis fünftausend Menschen, darunter örtliche Regierungsvertreter, Vertriebenenverbände sowie -vereine und Einwohner der Gemeinde, nahmen würdevoll Abschied. Viele Teilnehmer schwenkten die Flagge Oberschlesiens und das alte Reichspanier. Der verheiratete Familienvater (eine Tochter und mehrere Enkel) wurde auf dem Friedhof in der Ortschaft Buchenhöh/Zyrowa (elf Kilometer östlich von der Kreisstadt Krappitz) im Familiengrab beigesetzt.

Ehrungen

  • Orden der Wiedergeburt der polnischen Polonia Restituta
  • Verdienstkreuz der Republik Polen in Gold

Das Begräbnis als Filmbeitrag

Verweise

Fußnoten