Quelle / Rede vom 22. Januar 1938 (Adolf Hitler)

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„Jede große Zeit findet ihren abschließenden Wertausdruck in ihren Bauwerken“

Rede des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler vom 22. Januar 1938 zur Eröffnung der 1. Deutschen Architektur- und Kunsthandwerkausstellung in München, Haus der Deutschen Kunst

Quelle
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Jede große Zeit findet ihren abschließenden Wertausdruck in ihren Bauwerken. Diese Werke können dabei niemals das Ergebnis einer solchen Erkenntnis sein, sondern hier gilt eher der Grundsatz: „Wes das Herz voll ist, des Mund läuft über.“ Und wenn Völker große Zeiten innerlich erleben, so gestalten sie diese großen Zeiten auch äußerlich. Und ihr Wort ist dann jenes Wort, das länger zeugt als das gesprochene: Es ist das Wort aus Stein! Es ist also der innere Zwang Befehlshaber eines solchen Schaffens, und nicht eine erkenntnisreiche Überlegung.

Das Verständnis der Mitwelt großen schöpferischen Werken gegenüber pflegt daher meist nicht gleichen Schritt zu halten mit der Entstehung der Werke. Es mögen oft Jahrhunderte vergehen, ehe man, gleichlaufend mit der Erkenntnis der Größe einer Zeit, auch das Verständnis erhält für die Größe ihrer sichtbaren Dokumentierung in ihren Bauwerken. Ein gutes Beispiel dafür ist diese Stadt. Weder hat sie den König[1] einst begriffen, der ihre größten Bauwerke schuf, noch begriff sie die Bauwerke, die das Ergebnis seines Geistes und seines Wollens gewesen sind. Heute ist die Beurteilung anders. Wir dürfen hoffen, daß auch wir dereinst auf eine so gnädige Beurteilung der Nachwelt rechnen können.

Was diese Ausstellung bemerkenswert erscheinen läßt, ist folgendes:

1. ist zum ersten Mal überhaupt eine solche Ausstellung und in einem solchen Umfange der Menschheit gezeigt worden! Noch nie ist es bisher gelungen, in einem so großen Rahmen eine große und umfassende Architektur- und Kunsthandwerksausstellung durchzuführen.

2. Diese Ausstellung steht an der Wende einer Zeit. In ihr dokumentiert sich zum ersten Mal das Bild eines neuen Zeitalters. Und 3. zum ersten Mal seit dem Zeitalter unserer großen Dombauten sehen Sie hier eine wahrhaft große Architektur ausgestellt, das heißt eine Architektur, die sich nicht selbst verbraucht im Dienste kleiner Alltagsaufträge und Bedürfnisse, sondern eine Architektur, die über den Alltag und seine Bedürfnisse weit, weit hinausreicht und die beanspruchen kann, der kritischen Prüfung von Jahrtausenden standzuhalten und für Jahrtausende der Stolz des Volkes zu sein, das diese Werke geschaffen hat.

4. Es werden daher hier keine Projekte ausgestellt, sondern in dieser Ausstellung sehen Sie Pläne, teils in der Verwirklichung schon begriffen, teils vor ihrer Verwirklichung stehend. Alles aber ist für die Verwirklichung bestimmt und wird verwirklicht! Und 5. was Sie hier sehen, ist nicht das Ergebnis weniger Wochen oder weniger Monate, sondern das Ergebnis einer zum Teil jahrelangen Arbeit, die nur nicht vor den Augen der Öffentlichkeit stattfand, und dies liegt im Wesen unserer nationalsozialistischen Grundauffassungen, mit schwersten Problemen nicht vor die Nation zu treten, um sie diskutieren zu lassen, sondern schwerste Probleme vollkommen ausreifen zu lassen zu endgültigen Lösungen und die vollendeten Lösungen dem Volk zu zeigen. Es gibt Dinge, über die nicht debattiert und diskutiert werden kann. Dazu gehören auch so große Ewigkeitswerke. Wer könnte sich untermessen, wer könnte es sich herausnehmen, an dem Werk ganz großer gottgesegneter Naturen seinen kleinen Verstand anlegen zu wollen!

Die großen Künstler und die großen Baumeister haben ein Recht, der kritischen Betrachtung kleiner augenblicklicher Alltagsnaturen entzogen zu werden. Ihre Werke werden endgültig beurteilt von Jahrhunderten und nicht von der Einsicht kleiner Tageserscheinungen.

Es sind daher alle diese Arbeiten nicht etwa gestern oder vorgestern entstanden, sondern seit Jahren wird an diesen Arbeiten nun die künstlerische Fähigkeit junger und älterer Architekten erprobt. Diese Ausstellung ist weiter bemerkenswert, weil in ihr eine Reihe neuer Namen zum ersten Mal in so geschlossener Form vor der Nation auftreten. Denn dieser neue Staat hat auch hier das Glück gehabt, neue Verkörperer seines künstlerischen Wollens zu finden, und – glauben Sie mir – diese Namen sind heute vielen Deutschen noch unbekannt, sie werden einmal zum Kulturschatz der deutschen Nation gehören.

Und endlich, vergessen Sie etwas nicht: In diesen Stunden wird vor den Augen einer breiteren Öffentlichkeit zum ersten Mal der Vorhang weggezogen vor Werken, die bestimmt sind, nicht Jahrzehnten, sondern Jahrhunderten ihren Stempel aufzuprägen! In diesem Augenblick soll über sie jene Empfindung kommen, die in den „Meistersingern“ so schön ausgedrückt ist: „Ein Kind ward hier geboren.“

Und das mögen Sie an manchen Werken zum ersten Mal hier sehen. Es sind hier architektonische Leistungen, die in sich einen Ewigkeitswert tragen und die ewig stehen werden, fest und unerschütterlich, aber auch unvergänglich in ihrer Schönheit, in ihren ewigen unvergleichlichen Maßen.

Dabei ist in dieser Ausstellung nicht gezeigt das große Bild der Entwicklung der Hauptstadt des Reiches und der Hauptstadt der Bewegung. Weder Berlin noch München zeigen in dieser Ausstellung die großen Pläne, die zur Ausgestaltung dieser Städte niedergelegt sind. Sie werden erst dann vor der Öffentlichkeit enthüllt werden, wenn im einzelnen die Planung als abgeschlossen gelten kann. Mehr wird in dieser Ausstellung gezeigt von Nürnberg[2] und auch eine große Arbeit bereits von Hamburg.[3] Die Namen der Architekten kann ich Ihnen hier nicht aufzählen. Über ihnen steht als der Lehrmeister unserer Zeit Professor Troost. Ein zweiter Verstorbener ist hier mit einem Ewigkeitswerk vertreten: Professor Ruff aus Nürnberg. Und dann kommen Schüler und es kommt Jugend: Professor Speer, Brinkmann,[4] Giesler, Haerter,[5] Kreis, Sagebiel usw., Klotz.

Von den Werken, die hier ausgestellt sind, gelten schon in unseren Augen als Werke für die Ewigkeit die Bauten von Nürnberg, das Stadion,[6] die Kongreßhalle, das Märzfeld und das bereits bestehende Zeppelinfeld. Von Hamburg sehen Sie hier zum ersten Mal das größte Brückenwerk, das in seiner Gesamtwertung als das gewaltigste Brückenwerk der ganzen Welt angesprochen werden kann.[7] Von Berlin sehen Sie im wesentlichen nur ein großes neues Werk, den Lufthafen.[8] Auch der neue Münchner Lufthafen[9] ist ausgestellt. KdF und Arbeitsfront zeigen große Werke, vor allem das Seebad in Rügen und dann den neuen KdF-Dampfer.[10] Diese sind die „Europa“ und „Bremen“[11] des kleinen Mannes, des deutschen Arbeiters. Von Weimar sehen Sie ein Bild der großen Umgestaltung dieser Stadt[12] und vom gleichen Architekten[13] eine große Ordensburg.[14] Die Wehrmacht, sie zeigt, daß der Kasernenbau heute gerade jenes Typische verloren hat, was früher vielen Bauten den Titel „Kasernenbau“ eintrug. Luft, Heer und Marine äußern ihre Einstellung zum neuen Staat auch hier in ihrer Architektur. Besondere Freude erfaßt uns, zu sehen, wie die deutsche Jugendbewegung sich künstlerisch in den neuen Staat eingliedert.[15]

Die Hauptstadt der Bewegung und die Hauptstadt der Deutschen Kunst[16] ist im wesentlichen mit Werken vertreten, die bereits bestehen, und nur wenigen kleineren, die noch geplant sind.[17] Die großen Werke werden, so hoffe ich, nächstes Jahr der Öffentlichkeit gezeigt werden können.

Das Kunstgewerbe hat sich diesen Leistungen ebenbürtig angepaßt.

Wenn ich Sie nun bitte, diese Ausstellung zu besichtigen, dann spreche ich die Hoffnung aus, daß Ihnen nachfolgen Hunderttausende deutscher Volksgenossen und -genossinnen. Mögen sie sich selbst nicht des Glückes berauben, zu erleben, was in Deutschland geplant ist und was in Deutschland geschaffen wird. Und mögen sie daraus die Größe einer Zeit ermessen, die sie das Glück haben miterleben zu dürfen.

In diesem Sinn eröffne ich diese heutige Ausstellung.

Quelle: Völkischer Beobachter vom 23. Januar 1938; Titel der Rede entspricht der Veröffentlichung


Fußnoten

  1. Ludwig I. von Bayern
  2. Pläne, Großfotografien und Modelle des Reichsparteitagsgeländes
  3. Modell der Hochbrücke über die Elbe
  4. Woldemar Brinkmann (1890–1959), der Architekt war ein Schüler Paul Ludwig Troosts, er schuf Inneneinrichtungen von Schiffen des Norddeutschen Lloyds und später von Schiffen der Organisation Kraft durch Freude, von ihm stammt die Innengestaltung der Ausstellungshalle des
 Hauses der Deutschen Kunst, er plante die Münchner Oper.
  5. Wilhelm Haerter, Architekt, Entwurf für eine Hängebrücke über die Unterelbe
  6. Geplant von Albert Speer für 400.000 Zuschauer; wurde kriegsbedingt nicht errichtet
  7. Modell der Hochbrücke über die Elbe
  8. Der Flughafen Berlin-Tempelhof wurde seit 1934 gebaut; Architekt: Ernst Sagebiel.
  9. Gezeigt wurde ein Modell des Flughafens München-Riem. Der Flughafen wurde erbaut von 1936–1939, Architekt: Ernst Sagebiel; Sagebiel war auch der Architekt des 1933–34 neugebauten Reichsluftfahrtministeriums 
in Berlin sowie des Flughafens
 Stuttgart-Echterdingen.
  10. Die Wilhelm Gustloff, Innenausstattung: Woldemar Brinkmann
  11. Luxusdampfer der Atlantik-Route der Reederei Norddeutscher Lloyd in Bremen, deren Innenausstattung Paul Ludwig Troost ausgestaltet hatte
  12. Ein Modell vom ›Platz Adolf Hitlers‹ in Weimar wurde gezeigt; vgl. Gauforum Weimar
  13. Hermann Giesler
  14. Ordensburg Sonthofen
  15. Ausgestellt waren Modelle und Großfotografien von Heimen der Hitlerjugend, von Jugendherbergen und Adolf-Hitler-Schulen.
  16. München
  17. Ausgestellt waren Modelle und Großfotografien der Parteibauten und Ehrentempel am Königsplatz, des Braunen Hauses, des Führerbaus, schließlich des Hauses der Deutschen Kunst