Questenfest

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Auf dem Questenberg steht ein großer entästeter Eichenbaum, auf dem ein Kranz von drei Metern Durchmesser hängt. An beiden Seiten und der Spitze befindet sich je ein Büschel, eine Quaste. Manche Historiker sehen darin die Irminsul.

Das Questenfest ist ein uralter germanischer Brauch, der jährlich zu Pfingsten im südlichen Harz in dem kleinen idyllischen Ort Questenberg begangen wird. Die Queste ist ein riesiger Kranz. Auf einem Hügel nahe des Ortes wird dieser auf einem etwa 10 Meter hohen Baumstamm befestigt. An jedem Pfingstmontag wird zum Sonnenaufgang der alte Kranz heruntergenommen und anschließend das alte Büschel und ein wenig Reisig vom Kranz und den Quasten angezündet. Nachmittags werden der Kranz und die Quasten mit frischem Grün geschmückt und wieder am Stamm angebracht. Der gesamte Vorgang wird von einem großen Volksfest auf dem geschmückten Dorfplatz umrahmt.

Ursprung

Sonnenwendfeier in der protogermanischen (frühgermanischen) Ära, ca. 1000 bis 500 vor unserer Zeitrechnung

Der Ursprung des Festes ist ein germanischer Sonnenkult, die Queste wird dabei selbst als Sonnensymbol gedeutet, da unsere Vorfahren auf diese alte Wallburg zogen, um die Sonne zu begrüßen und zu verehren. Der Versammlungsplatz (85 Meter über dem Ort) auf dem bewaldeten Berg war einst Kultstätte und Thingplatz des Germanenstammes der Sachsen. Questenberg war früher sehr reich an vorgeschichtlichen Funden.

Das Questenfest gilt als ältestes germanisches Brauchtumfest auf deutschem Boden.

Ablauf

Der Questenmannschaft können nur Männer angehören - ein Hinweis auf das Alter dieses Brauches, wurden doch bei unseren germanischen Vorfahren meist die kultischen Handlungen nur von Männern durchgeführt.[1]

Am Pfingstsonnabend, gegen 10.00 Uhr werden von den jüngsten Questenmännern die Setzmaien und die Maien für die Lauerhütte, die mitten im Dorf vor der Schenke errichtet werden mit einem offenen Hänger vor dem ein Traktor gespannt ist aus dem Wald geholt. Es ist zugleich der erste Höhepunkt beim alljährlichen Questenfest.

In der Nacht von Pfingstmontag, um 03.30 Uhr wird das ganze Dorf durch einen Trompeter, der einen Zapfenstreich bläst geweckt.

Um 04.00 Uhr findet der Umzug der Questenmannschaft und der Aufstieg zur Queste statt. Auf dem Berg angekommen, wird der alte Questenkranz von der Questenmannschaft abgenommen und unterhalb des Felsengipfels ins Gras gelegt. Die gesamte Questenmannschaft nimmt im Innern des Kranzes platz. Es folgt eine feierliche Ansprache. Nach dieser erhebt sich die gesamte Questenmannschaft und nimmt ihre Kopfbedeckung ab, während unter den Klängen „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ von Ludwig van Beethoven, das trockene Reisigbüschel von der Spitze des Questenstammes verbrannt wird.

Die Questenmannschaft nimmt nun wieder platz im Kranz. Sauerkraut und Brot werden im Kreis herumgereicht und von den Questenmännern mit den drei Schwurfingern der rechten Hand wird das Sauerkraut aus dem Topf gegriffen und mit ein Stück abgebrochenen Brot stillschweigend verzehrt. Ein Schluck Nordhäuser Doppelkorn rundet das köstliche Mahl ab. Nachdem alle ausreichend versorgt wurden, wird die aufsteigende Sonne mit einem frommen Lied begrüßt. Danach beginnt der Abstieg der Questenmannschaft und deren Gäste ins Dorf, wo ab 06.00 Uhr ein musikalischer Frühschoppen stattfindet.[2]

Um 13.00 Uhr empfängt die Questenmannschaft die Traditionsfahne und formiert sich zum Festumzug mit anschließenden Aufstieg zur Queste – die anstrengende Arbeit beginnt, der neue Questenkranz wird hergestellt und feierlich eingeweiht, während die zahlreichen Gäste aus dem In- und Ausland ehrfurchtsvoll zuschauen und sich an Landschaft, Rucksackinhalt und dörflicher Imbißverkauf erfreuen.

Die Questenmannschaft, die zuvor unter Musik, Trommelwirbel und fliegenden Fahnen von der Dorfbevölkerung und den massenhaft herbeigeströmten Festgästen begleitet auf den Questenberg gezogen ist, zieht nun wieder hinab ins Dorf vor die Schänke. Hier, wo die aus Maien erbaute Laube steht, erreicht das Questenfest unter Musik und Tanz seinen dritten Höhepunkt und sogleich sein Ende. Verbunden ist das Ritual mit einem feucht-fröhlichen Volksfest auf dem Dorfplatz im Kern des Ortes einschließlich Maibaum und dem Questenberger Roland unter der Linde.

Siehe auch

Literatur

  • Ernst Kiehl: Das Questenfest: Gegenwart und Vergangenheit. Gemeinde Questenberg (1990), ISBN 978-3929767117
  • Ella Glol︠: Die Sage vom Questenfest, V. Höfling (1937)
  • Karl Meyer: Die Burg Questenberg und das Questenfest, Franke (1898)

Verweise

Fußnoten