Römisches Kaiserreich

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Als Römisches Kaiserreich wird die Zeitspanne bezeichnet, in welcher der römische Staat und die Mittelmeerprovinzen des Römischen Reiches unter kaiserlicher Herrschaft standen. Die Römische Kaiserzeit begann mit der Verleihung des Titels „Augustus“ an Octavian im Jahr 27 v. d. Z. und endete de facto 410 n. d. Z. mit der Eroberung Roms durch die Germanen während der Germanischen Kriegen und de jure 476 n. d. Z. durch die Absetzung des weströmischen Kaisers Romulus Augustulus durch den Germanenfürsten und Heeresführer Odoaker im Jahr.

Titel „Augustus“

Der Ehrenname „Augustus“ (lateinisch für „der Erhabene“) wurde 27 v. d. Z. erstmals Octavian, dem Begründer des Prinzipats, verliehen und war – wie auch der Titel Cäsar – im Römischen und frühen Byzantinischen Reich bis Anfang des 7. Jahrhunderts Bestandteil der Kaiser-Titulatur. Das Gegenstück ist die Ehrenbezeichnung Augusta, mit der Ehefrauen oder nahe weibliche Verwandte römischer Kaiser ausgezeichnet wurden.

In der veränderten Bedeutung als Mehrer des Reichs trugen seit dem Mittelalter auch die römisch-deutschen Kaiser den Titel Augustus.

Mittelalter und Frühe Neuzeit

Die Krönung Karls des Großen durch Papst Leo III. im Jahr 800 betrachteten die Zeitgenossen als Erneuerung des westlichen Kaisertums. Karl stellte von da an seinem fränkischen und langobardischen Königstitel die Bezeichnung serenissimus augustus a Deo coronatus magnus pacificus imperator Romanum gubernans imperium voran („allergnädigster, erhabener, von Gott gekrönter, großer, Friede stiftender Kaiser, der das Römische Reich regiert“). Seine unmittelbaren Nachfolger beließen es bei der Bezeichnung imperator augustus, um nicht mit den byzantinischen Herrschern in Konflikt zu geraten, die sich seit der Zeit Karls des Großen demonstrativ als „Kaiser der Römer“ titulieren ließen. Erst seit der Kaiserkrönung Ottos III. im Jahr 996 führten auch die Herrscher des römisch-deutschen Reiches den Titel Romanorum Imperator Augustus.

Da der genaue Ursprung des lateinischen Begriffs damals nicht mehr bekannt war, wurde die Formel semper Augustus bei Übersetzungen ins Deutsche nur noch selten mit „allzeit Erhabener“ wiedergegeben, statt dessen auf lateinisch augere „(ver)mehren“ bezogen und in der Regel mit „allzeit Mehrer des Reiches“ übersetzt. In dieser Form blieb der Begriff Teil der Kaiser-Titulatur bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Jahr 1806 unter Franz II. (Franz I. von Österreich).

Siehe auch

Literatur

  • Erich Ackermann (Hg.): Das Lesebuch der Antike – Die einflussreichsten Dichter und Denker und ihre bedeutendsten Texte, Anaconda Verlag, 2014, ISBN 978-3730600757 [648 S.]