Knötel, Richard

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Richard Knötel, Begründer der wissenschaftlichen Uniformkunde

Richard Knötel (Lebensrune.png 12. Januar 1857 in Glogau; Todesrune.png 26. April 1914 in Berlin) war ein deutscher Historienmaler, Kriegsmaler und Autor. Sein Werk „Handbuch der Uniformkunde“ (1896, 1937, herausgegeben von Sohn Herbert Knötel und H. Sieg, Nachdruck 1966) gilt für Militärwissenschaftler weltweit als einzigartiges Nachschlagewerk der Epoche.

Leben

Richard Knötel.jpg
Friedrich II. nach der Schlacht bei Kunersdorf, eine der schwersten Stunden seines Lebens, 1759; von Richard Knötel

Nach dem Studium an der Berliner Akademie der bildenden Künste beschäftigte er sich eingehend mit der Geschichte des Militärs und wirkte als Illustrator für die Zeitschriften „Illustrirte Zeitung“, „Daheim“, „Über Land und Meer“ und als Zeichner für den „Berliner Kalender“ und den „Verein für die Geschichte Berlins“. Knötel illustrierte viele militärische Werke und veröffentlichte die Abhandlung „Die preußische Armee von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart“ (1883).

Er gab ein Quellenwerk zur Uniformenkunde in 18 Bänden heraus. Im Jahr 1888 zeichnete er für das Militärbilderbuch „Die Kriegsheere Europas“, welches von Oberstleutnant a. d. Vogt beschrieben wurde. Er war eines der Gründungsmitglieder der Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e. V. Gemeinsam mit dem Historienmaler Carl Röchling illustrierte er auch zwei Kinderbücher.

Neue Deutsche Biographie

K. interessierte sich schon in der Schulzeit für Uniformen; das bewegte militärische Leben in der Festung Glogau 1866 und 1870/71 regte ihn zu mannigfachen Zeichnungen an. Von seinem Vater und von August Senftleben wurde er frühzeitig künstlerisch gefördert. Außerdem beeinflußten ihn die Arbeiten des Schlachtenmalers August Beck. Nach seiner Ausbildung an der Berliner Kunstakademie wandte er sich Studien zur Geschichte der Uniformen zu, wobei sein Hauptaugenmerk Preußen zur Zeit Friedrichs des Großen und der Befreiungskriege galt. Die Mitarbeit K.s an den Zeitschriften „Illustrirte Zeitung“, „Daheim“, „Über Land und Meer“, seine Beiträge zu zahlreichen Regiments- und Truppengeschichten und die Zeichnungen für den „Berliner Kalender“ des „Vereins für die Geschichte Berlins“ machten die in allen Einzelheiten präzise Illustrationskunst K.s einem breiten Publikum bekannt. Das ursprünglich in Fortsetzungen geplante Werk „Die preußische Armee von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart“, 1883 zusammen mit Friedrich Krippenstapel veröffentlicht, gilt als frühestes Werk K.s. Allerdings ist davon nur das 1. Heft „Preußische Husaren“ (Nachdruck 1970) erschienen. K. illustrierte die Werke von Oberstleutnant außer Dienst →Fedor von Köppen (1830–1904, siehe BJ IX), „Die Hohenzollern und das Reich“ (1886 f.), „Preußens Heer in Bild und Wort … 1619-1889“ (1888/90) und „In des Königs Rock“ (1890), ferner „Das Militärbilderbuch, Die Armeen Europas“ (1887 f.) von Oberstleutnant Hermann Vogt.
K. zeichnete für das Leporello-Album „Die deutsche Armee“ (1896, auch englisch und französisch). Auch das photolithographierte „Festzug-Album“ zum 10. Deutschen Bundesschießen in Berlin 1890 gehört zu seinen frühen Arbeiten. Als wichtigste Werke hat K. ein Quellenwerk, die seit 1890 in 18 Bänden erscheinende „Uniformkunde“ mit den seit 1892 dazu erscheinenden Textbeilagen „Mitteilungen zur Geschichte der militärischen Tracht“ und ein Nachschlagewerk, das „Handbuch der Uniformkunde“ (1896, 71937, herausgegeben von Sohn Herbert Knötel und H. Sieg, Nachdruck 1966) geschaffen. Bei der „Uniformkunde“ handelt es sich um von K. gezeichnete, kolorierte und mit knappem Text versehene Blätter. Daneben leitete er viele Jahre hindurch die durch ihre „Zeitschrift für Heeres- und Uniformkunde“ wirksame „Deutsche Gesellschaft für Heereskunde“, die er zusammen mit anderen 1898 gegründet hatte. Von den Gemälden, die er in kaiserlichem Auftrag fertigte und die teilweise den betreffenden Truppen geschenkt wurden, seien genannt: „→Friedrich der Große im Gefecht bei Reichenbach, das braune Husarenregiment heran führend“ (jetzt auf Burg Hohenzollern), „Kampf bei Garcia Hernandez“ (für das Schloß in Hannover), „Kampf bei Sedan“ und „Die Fahnen des brandenburgisch-preußischen Heeres“. Von den schriftstellerischen Werken K.s sind vor allem „Die eiserne Zeit vor hundert Jahren 1806/13“ (1906, 21912) und „Der Totentanz von 1812“ (1912) bekannt.[1]

Familie

Ferdinand von Schills Tod in Stralsund

Abstammung

Richard war der Sohn von Augustin Knötel (1821–95), Gymnasialoberlehrer in Glogau, Maler und Schriftsteller und dessen Gemahlin Marie, geb. Schenck (Todesrune.png 1862), ebenfalls aus Glogau. Ihr Bruder war der bekannte Gymnasialprofessor und Historiker Dr. phil. Paul Schenck (1858–1934).

Ehe

Knötel heiratete seine Verlobte Anna Baronsky (1867–1943) aus Eberswalde. Ihr Sohn Herbert (1893–1963) wurde Geschichts-, Militär- und Kriegsmaler, Uniformkundler, Kustos am Zeughaus in Berlin, Oberregierungsrat, seit 1921 Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Heereskunde und war von 1952 bis 1957 deren Vorsitzender.

Werke (Auswahl)

Kinderbücher

Verweise

Fußnoten