Radio Liberty

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Sendeplan von 1973 mit den verschiedenen Sowjetsprachen und Sendefrequenzen für die Standorte in Deutschland, Spanien und Taiwan.

Radio Liberty (RL) war mit Radio Free Europe (RFE) der bedeutendste Rundfunksender im Kalten Krieg westlicher Propagandisten gegen den Ostblock.

Die Trägerorganisation war das American Committee for Freedom for the Peoples of the USSR (Amcomlib). Bezahlt wurde die Organisation wiederum durch die CIA. Im Gegensatz zu der Trägerorganisation von RFE suchte Amcomlib nicht die Öffentlichkeit mit dem Radioprojekt durch Spendenaktionen wie der Crusade for Freedom für RFE. Am 1. März 1953 ging Radio Liberation from Bolshevism auf Sendung. Im Gegensatz zum Zielpublikum des Senders RFE richtete sich Das Programm von RL nur an die Völker der Sowjetunion. Wenige Monate nach der Gründung wurde der Name in Radio Liberation umgewandelt um 1959 endgültig in Radio Liberty (russisch: Radio Svoboda) geändert zu werden.[1] Innerhalb weniger Wochen nach der Gründung wurden Programme in Armenisch, Azeri (Aserbaidschan), Georgisch und Turkestanisch gesendet. Die Bänder wurden vom Studio München zur Sendestation nach Lampertheim per Bahn und Motorradkurier gebracht. Erst mit der Aufwertung der schwachen Station in Lampertheim durch einen leistungsfähigen Sender in Spanien 1960 konnten wirklich weite Gebiete der Sowjetunion abgedeckt werden.[2] Um die Küste Sibiriens zu erreichen, wurde von 1955 bis 1973 eine Station in der Republik China (Taiwan) betrieben.
Wie RFE für einige Ostblockstaaten war RL für die Sowjetunion bemüht um das Anlegen von Akten zu Sowjetthemen wie Agrar- oder Außenpolitik, Industrieproduktion und Parteibiographien; das sogenannte Rote Archiv.[3] Zwischen Juli 1950 bis 1972 (?) war das in München angesiedelte Institut für das Studium der UdSSR (Institute for the Study of the USSR (Nachfolger Institute for the Study of Conflict?)) an RL angebunden. Mit westlichen Sprachen wenig bekannt waren die älteren Forscher ausreichend für Schriften zum einbringen in die UdSSR bzw. Mitarbeit am Archiv aber weniger um die Vorhut in der westlichen Forschergemeinde zu sein.[4]
In ihren Sowjetexilgruppen konnten Amcomlib weder die hochrangigen Flüchtlinge von RFE bieten noch die Mitwirkung in westlich anerkannten Formen des Widerstandes gegen Rotfront. So leisteten Viele in den 30er und 40er Jahren ihren Beitrag im Kampf gegen den Kommunismus an der Seite Deutschlands.[5] In den 70ern wurde der Ersatz für die alternde Mannschaft immer problematischer. Gelöst wurde das Problem auf zwei Wegen. Erstens, wurde Samisdat (systemgegnerische Literatur), nach einer umfangreichen Überprüfung auf Echtheit um nicht KGB-Fälschungen zu erliegen, übertragen. Zweitens erbrachte die Ausreisewelle der 1970er reichlich ausgebildete und gebildete Emigranten unter denen neue Mitarbeiter zu finden waren. Da überdurchschnittlich viele Juden darunter waren wuchsen die Spannungen mit der alten Belegschaft, die RL nicht zu jüdisch wollten, wieder an.[6] Nach Jahrzehnten des überheblichen Herabsehens der fachlich besseren Mannschaft von RFE auf RL wurde nach einer Kampagne von US-Kongreßabgeordneten 1971 die Anbindung an die CIA beendet. Nachdem RL 1973 in das Gebäude von RFE zog wurden auch die beiden neuen Trägergesellschaften 1976 zur RFE/RL Inc. zusammengeführt. Erst hier beginnt die in vielen Artikeln ungenau von Gründung an gemeinsam behandelte Geschichte der beiden vorher getrennten Sender. Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks 1989 verlor RFE/RL zwar seinen Auftrag zur Stärkung der Opposition in der die VSA bekämpfenden Sowjetunion, der Sendebetrieb geht jedoch weiter. Ähnlich wie bei der Voice of America (VOA) geht es nun um die Propagierung des American Way of Life.

Verweise

Literatur

  • Critchlow, James: Radio Liberty: Hole-in-the-Head. 1995.
  • Johnson, Ross: Radio Free Europe and Radio Liberty: The CIA Years and Beyond. 2010.
  • Parta, Eugene: Discovering the Hidden Listener: An Empirical Assessment of Radio Liberty and Western Broadcasting to the USSR during the Cold War. 2007.
  • Sosin, Gene: Sparks of Liberty: An Insider's Memoir of Radio Liberty. 1999.

Fußnoten

  1. Puddington, Arch: Broadcasting Freedom – The Cold War Triumph of Radio Free Europe and Radio Liberty. 2000. Chapter 10: From Liberation to Liberty. S. 153-174. hier S. 155.
  2. Puddington. Broadcasting. S. 160.
  3. Puddington. Broadcasting. S. 167.
  4. Puddington. Broadcasting. S. 168.
  5. Puddington. Broadcasting. S. 156.
  6. Puddington. Broadcasting. S. 170.