Raketenabwehr

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Unter Raketenabwehr versteht man die Militärtechnik zum Abfangen und gegebenenfalls Zerstören von feindlichen Raketen.

Wesen

In den 1980er Jahren machte die Strategic Defense Initiative (SDI) Ronald Reagans Schlagzeilen, die die Entwicklung teilweise satellitengestützer Raketenabwehrsysteme zum Inhalt hatte. So wird das SDI Projekt mit verantwortlich gemacht für die Auflösung der Sowjetunion, die einem neuen Wettrüsten im Weltraum wirtschaftlich nicht mehr gewachsen war. Das seit den 90-er Jahren, also seit dem Ende des Kalten Krieges unterbrochene Programm wird von der Bush-Regierung nun unter neuem Namen als National Missile Defense (NMD) fortgeführt.

Die erneute Aufrüstung seitens der USA wird unter anderem von China und Rußland scharf kritisiert. Sie warnen vor einem neuen Wettrüsten im Weltraum.[1]

Die im SDI-Programm begonnene Entwicklung von Energiewaffen wird nach hohen Entwicklungsaufwendungen mit mäßigem Erfolg, so etwa THEL, nicht mehr verfolgt. Einsatzfähige Raketenabwehr stützt sich somit heute auf Anti-Raketen-Raketen und auf Systeme zur Blendung des Suchkopfes der anfliegenden Lenkwaffen (z.B. das MCD des M6 Linebacker).

Systeme zur Blendung des Suchkopfes sollen auch in aktuelle Verkehrsflugzeuge eingebaut werden, da in einigen Regionen der Welt mit Anschlägen durch tragbare Luftabwehrraketen (MANPADs, wie SAM und Stinger) gerechnet wird (nach Studien in den USA hat es in den letzten 25 Jahren etwa 35 Anschläge dieser Art auf Flugzeuge (6 auf große Passagiermaschinen) gegeben, wobei 24 Maschinen abgeschossen wurden und über 500 Menschen starben)

Zur Zeit befindet sich das IAAPS (Integrated Army Active Protection System) in der Entwicklung. Dieses soll den Stryker vor anfliegenden Lenkwaffen und Projektilen aller Art durch die Zerstörung dieser vor deren Einschlag schützen.

Die NATO will bis 2020 ein Raketenabwehrsystem aufbauen, das vom pfälzischen Ramstein aus gesteuert werden soll. Ca. 10 bis 20 Atomsprengköpfe sind auf dem Stützpunkt Büchel/Eifel gelagert.

Bekannte Systeme

Für militärische Nutzung:

VSA

Rußland

Israel

International

Zur Nutzung an Verkehrsflugzeugen:

Kritik

Im Streit um das geplante Raketenabwehrsystem der USA gehen die Meinungen in Europa auseinander. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier erneuerte 2007 bei Besuchen im Kaukasus seine Kritik.

„Die USA wollen Teile des Systems in Polen und der Tschechei aufbauen, stoßen damit aber Russland vor den Kopf. Steinmeier hatte kritisiert, man hätte mit Russland reden müssen. Eine Bedrohung durch iranische Raketen bezweifelte Steinmeier - mit dieser Bedrohung begründen die USA ihren Plan.“ Die USA haben für ihr Raketenabwehrsystem Stützpunkte in Alaska und Kalifornien; außerhalb des Landes gibt es bisher keine. In Polen und der Tschechei könnte es 2011 so weit sein. Dort sollen nach den Plänen der USA eine Batterie mit bis zu zehn Raketen sowie eine Radarstation entstehen.[2]

Literatur

Verweise

Quellen

Missile Defense Agency testet Space Tracking and Surveillance System (STSS) im November 2008

Fußnoten

  1. Telepolis: „China warnt vor Aufrüstung im Weltall“, 15.02.2001
  2. EuroNews - Streit um amerikanisches Raketenabwehrsystem 19.02.2007