Quelle / Rede vom 3. Oktober 1941 (Adolf Hitler)

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Adolf Hitler hielt am 3. Oktober 1941 in Berlin eine Rede zur Eröffnung des Winterhilfwerkes. Der wichtigste Teil dieser Rede ist seine Erklärung für den reichsdeutschen Präventivkrieg gegen das bolschewistische Rußland. Weiterhin erläutert er kurz die von ihm vorgetragenen Abrüstungsvorschläge, die stets von Großbritannien abgelehnt wurden.

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Quelle
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Meine deutschen Volksgenossen und -genossinnen!

Wenn ich heute nach langen Monaten wieder zu Ihnen spreche, dann geschieht es nicht, um etwa einem jener Staatsmänner Rede und Antwort zu stehen, die sich vor kurzem wunderten, warum ich so lange geschwiegen hätte. Die Nachwelt wird einmal abwägen und feststellen können, was mehr Gewicht hatte in diesen dreieinhalb Monaten: die Reden des Herrn Churchill oder meine Handlungen. Ich bin heute hierher gekommen, um wie immer zum Winterhilfswerk eine kurze Einleitung zu geben. Es wurde mir dieses Mal das Herkommen besonders schwer, weil in diesen Stunden, da ich hier sein kann, an unserer Ostfront sich wieder im Vollzug eingeleiteter Operationen ein neues gewaltiges Ereignis vollzieht. Seit achtundvierzig Stunden ist abermals eine Operation von gigantischem Ausmaß im Gange. Sie wird mithelfen, den Gegner des Ostens zu zerschmettern. Ich rede nunmehr zu Ihnen im Namen der Millionen, die in diesem Augenblick kämpfen, um Sie, die deutsche Heimat, aufzufordern, zu allen anderen Opfern auch in diesem Jahr das zusätzliche Opfer des Winterhilfswerks auf sich zu nehmen. Seit dem 22. Juni tobt nun ein Kampf von einer wahrhaft weltentscheidenden Bedeutung. Umfang und Tiefe dieses Ereignisses wird erst eine Nachwelt ganz klar erkennen. Sie wird einst in ihren Feststellungen zu dem Ergebnis kommen, daß damit eine neue Zeitenwende begann. Auch dieser Kampf wurde von mir nicht gewollt. Seit im Januar 1933 mir die Vorsehung die Führung und Lenkung der Geschicke des Reiches anvertraute, hatte ich ein Ziel vor Augen, das im wesentlichen im Programm unserer nationalsozialistischen Partei umrissen war. Ich bin diesem Ziel nie untreu geworden und habe mein Programm niemals aufgegeben. Ich habe mich damals bemüht, den Wiederaufbau eines Volkes herbeizuführen, das nach einem durch eigene Schuld verlorenen Krieg den tiefsten Sturz seiner Geschichte hinter sich hatte. Allein schon eine riesenhafte Aufgabe. Ich begann dabei diese Aufgabe in dem Augenblick, als andere bereits an ihr entweder gescheitert waren oder überhaupt nicht mehr an die Möglichkeit der Erfüllung eines solchen Programms glaubten. Was wir nun in diesen Jahren in friedlichem Aufbau geleistet haben, ist einmalig. Es ist für mich und für meine Mitarbeiter oft geradezu eine Beleidigung, uns mit jenen demokratischen Nullen abgeben zu müssen, die überhaupt auf nicht eine einzig wahre große Lebensleistung zurückzublicken in der Lage sind. Ich und wir alle hätten diesen Krieg nicht notwendig gehabt, um etwa unsere Namen zu verewigen. Dafür hätten die Werke des Friedens gesorgt, und zwar genügend gesorgt. Und außerdem, wir waren nicht etwa am Ende unserer Schöpfungen angekommen, sondern wir standen vielleicht auf manchen Gebieten erst am Beginn. Die innere Sanierung unseres Reiches war uns gelungen, unter schweren Voraussetzungen. Denn immerhin, in Deutschland müssen 140 Menschen auf dem Quadratkilometer ernährt werden. Die andere Welt hat es hier leichter. Und trotzdem haben wir unsere Probleme gelöst, und die andere Welt ist zum großen Teil an diesen Problemen gescheitert. Es waren folgende Grundsätze:

1. Die innere Konsolidierung der deutschen Nation,

2. die Erringung unserer Gleichberechtigung nach außen und

3. die Einigung des deutschen Volkes und damit die Wiederherstellung eines naturgegebenen Zustandes, der durch Jahrhunderte nur künstlich unterbrochen worden war.

Es war also, meine Parteigenossen und meine Volksgenossen, unser äußeres Programm auch von vornherein festgelegt, daher auch die äußeren Maßnahmen von vornherein bestimmt. Keineswegs war damit gesagt, daß wir jemals nach einem Krieg strebten. Aber etwas war bestimmt: daß wir unter keinen Umständen verzichten wollten auf die Wiederherstellung der deutschen Freiheit und damit einer der Voraussetzungen zum deutschen Wiederaufstieg.

Ich habe aus diesem Gesichtspunkt heraus der Welt sehr viele Vorschläge unterbreitet. Ich brauche sie hier nicht zu wiederholen, das besorgt die tägliche publizistische Tätigkeit meiner Mitarbeiter, wie viele Friedensangebote ich dieser Welt machte, Abrüstungsvorschläge, Vorschläge zur friedlichen Herbeiführung vernünftiger wirtschaftlicher neuer Ordnungen. Es ist das alles abgelehnt worden, und zwar wesentlich abgelehnt worden von jenen, die ersichtlich nicht hoffen konnten, durch eine Friedensarbeit ihre eigenen Aufgaben zu erfüllen oder besser, ihr eigenes Regime am Ruder halten zu können. Trotzdem ist es uns allmählich gelungen, in jahrelanger Friedensarbeit nicht nur die inneren großen Reformarbeiten durchzuführen, sondern auch die Einigung der deutschen Nation einzuleiten, das Großdeutsche Reich zu schaffen, Millionen deutsche Volksgenossen damit wieder in ihre eigene Heimat zurückzuführen und das Gewicht ihrer Zahl damit auch dem deutschen Volk wieder als machtpolitisches Gewicht zur Verfügung zu stellen. In dieser Zeit gelang es mir, eine Anzahl von Bundesgenossen zu erwerben, – an der Spitze Italien, mit dessen Staatsmann mich eine persönliche enge und innige Freundschaft verbindet. Auch zu Japan wurden unsere Beziehungen immer besser. In Europa hatten wir außerdem von früher her eine Reihe von Völkern und Staaten, die uns in einer immer gleichbleibenden Sympathie und Freundschaft gegenüberstanden; vor allem hier Ungarn, einige nordische Staaten. Es sind zu diesen Völkern andere hinzugekommen, leider das Volk nicht, um das ich am meisten geworben habe in meinem Leben: das Britische. Nicht, daß etwa das englische Volk vielleicht dafür allein die Verantwortung trägt in seiner Gesamtheit, im Gegenteil, es sind einige Menschen, die in ihrem verbohrten Haß, in ihrem Wahnwitz jeden solchen Versuch einer Verständigung sabotierten, unterstützt von jenem internationalen Weltfeind, den wir alle kennen: dem internationalen Judentum. So gelang es leider nicht, Großbritannien, vor allem das englische Volk, mit dem deutschen in jene Verbindung zu bringen, die ich immer erhofft hatte.

So kam eben, genau wie 1914, der Augenblick, da die harte Entscheidung getroffen werden mußte. Ich habe auch davor dann allerdings nicht zurückgeschreckt. Denn über eines war ich mir im klaren: Wenn es eben nicht gelingen konnte, die englische Freundschaft zu bekommen, dann war es besser, die Feindschaft traf Deutschland in dem Augenblick, in dem ich selber noch an der Führung des Reiches stand. Denn wenn durch meine Maßnahmen und durch mein Entgegenkommen diese englische Freundschaft nicht zu erwerben war, dann war sie für alle Zukunft nicht zu erwerben, dann blieb nichts anderes übrig als der Kampf. Dann aber bin ich dem Schicksal nur dankbar, wenn dieser Kampf von mir geführt werden kann. Ich bin daher auch der Überzeugung, daß es mit all diesen Männern wirklich keine Verständigung gibt. Es sind das Wahnsinnige, Narren, Leute, die seit zehn Jahren kein anderes Wort kannten als nur eines: Wir wollen wieder einen Krieg mit Deutschland! – In Monaten, in denen ich mich bemühte, eine Verständigung herbeizuführen, da hatte dieser Herr Churchill nur immer einen Ruf: „Ich will einen Krieg haben!“ – Er hat ihn jetzt! Und alle seine Mithetzer, die nichts anderes zu sagen wußten, als daß das ein reizender Krieg sein wird, die sich gegenseitig damals am 1. September 1939 beglückwünschten zu diesem kommenden reizenden Krieg, sie werden jetzt unterdes vielleicht schon über diesen reizenden Krieg anders denken. Und wenn sie es noch nicht wissen sollten, daß dieser Krieg für England keine reizende Sache wird, so werden sie's mit der Zeit noch merken, so wahr ich hier stehe. Diese Hetzer haben es damals fertig gebracht Polen vorzuschieben; die Hetzer aber nicht nur hier in der alten, sondern auch die Hetzer in der neuen Welt. Sie haben schlau den Polen vorgeredet, daß erstens Deutschland sowieso nicht das sei, was es zu sein vorgebe, und zweitens daß man ja die Garantie besäße, unter allen Umständen die notwendige Hilfe zu bekommen. Das war die Zeit, in der England noch nicht in der Welt herumgebettelt hat um Hilfe seinerseits, sondern noch jedermann großzügig seine Hilfe versprach. Das hat sich ja seitdem schon wesentlich geändert. Wir hören jetzt ja nicht mehr, daß England einen Staat in den Krieg führt mit dem Versprechen, ihm zu helfen, sondern wir hören jetzt nur mehr, daß England in der Welt herumbettelt, es möchte ihm geholfen werden.

Ich habe damals gerade Polen gegenüber Vorschläge gebracht, von denen ich heute, nachdem die Ereignisse gegen unseren Willen einen anderen Verlauf genommen hatten, geradezu sagen muß: Es war doch die Vorsehung, die allmächtige Vorsehung, die es damals verhindert hat, daß dieses mein Angebot angenommen wurde. Sie hat wohl gewußt, warum das nicht so sein durfte. Und heute weiß auch ich es. und wir alle wissen es: Diese Verschwörung von Demokraten, Juden und Freimaurern hat es damals fertiggebracht vor zwei Jahren, zunächst Europa in den Krieg zu stürzen. Es mußten also die Waffen entscheiden. Seitdem nun findet ein Kampf statt zwischen der Wahrheit und der Lüge. Und wie immer, wird dieser Kampf für die Wahrheit am Ende siegreich ausgehen. Das heißt mit anderen Worten: Was immer auch die britische Propaganda, was immer auch das internationale Weltjudentum und seine demokratischen Helfershelfer zusammenlügen mögen, an den historischen Tatsachen werden sie nichts ändern. Und die historische Tatsache ist, daß nicht die Engländer in Deutschland stehen, daß nicht die anderen Staaten etwa Berlin erobert haben, daß sie nicht etwa nach dem Westen oder nach dem Osten vorgerückt sind, sondern die historische Wahrheit ist, daß seit nunmehr zwei Jahren Deutschland einen Gegner nach dem anderen niedergeworfen hat. Ich habe das gar nicht gewollt, ich gab ihnen sofort nach der ersten Auseinandersetzung wieder meine Hand. Ich war selber Soldat gewesen und weiß, wie schwer Siege zu erkämpfen sind, wie viel Blut und Elend, Jammer, Entbehrungen und Opfer sich damit verbinden. Ich bin sofort zurückgestoßen worden. Und seitdem haben wir es ja erlebt, daß jedes Friedensangebot von mir sofort von diesem Kriegshetzer Churchill und seinem Anbau ausgenützt wurde, um zu erklären, das sei der Beweis unserer Schwäche, das sei der Beweis, daß wir nun nicht mehr könnten. Ich habe es daher aufgegeben, noch einmal diesen Weg zu versuchen. Ich habe mich zur Überzeugung durchgerungen, es kann hier nur eine ganz klare Entscheidung, und zwar eine weltgeschichtliche Entscheidung für die nächsten hundert Jahre erkämpft werden.

Immer in dem Bestreben, den Umfang des Krieges zu begrenzen, habe ich mich im Jahre 1939 zu etwas entschlossen, das Sie, meine alten Parteigenossen, vor allem als das Schwerste begreifen, was ich, ich möchte fast sagen, an menschlicher Demütigung unternehmen mußte. Ich habe damals meinen Minister nach Moskau geschickt. Es war die bitterste Überwindung meines Gefühls. Aber in solchem Augenblick darf ja nicht das Gefühl eines Menschen entscheiden, wenn es sich um das Wohl von Millionen anderer handelt. Ich habe versucht, hier zu einer Verständigung zu kommen. Sie wissen selber im Innern am allerbesten, wie ehrlich und aufrichtig ich diese Verpflichtungen dann gehalten habe. Weder in unserer Presse noch in unseren Versammlungen ist auch nur ein Wort mehr seitdem über Rußland geschrieben worden, kein Wort mehr über den Bolschewismus. Leider hat sich die andere Seite von Anfang an daran nicht gehalten. Die Folgen dieser Abmachung war ein Verrat, der zunächst den ganzen Nordosten Europas liquidierte. Was es für uns damals bedeutete, stillschweigend zusehen zu müssen, als das kleine finnische Volk abgewürgt wurde, das wissen Sie ja alle selbst. Und was es für mich als Soldat bedeutete, hier zusehen zu müssen, wie ein übermächtiger Staat über einen kleinen herfällt, das wissen Sie auch. Ich habe aber geschwiegen. Was es bedeutete, als endlich die baltischen Staaten ebenfalls überwältigt wurden, das kann nur der ermessen, der die deutsche Geschichte kennt und weiß, daß es dort ja keinen Quadratkilometer Grund und Boden gibt, der nicht einst durch deutsche Pionierarbeit überhaupt der menschlichen Kultur und Zivilisation erschlossen worden war.

Trotzdem, ich habe zu all dem geschwiegen. Erst als ich von Woche zu Woche mehr empfand, daß Rußland nunmehr die Stunde gekommen sah, gegen uns vorzugehen, als in einem Augenblick, da wir knappe drei Divisionen in Ostpreußen besaßen, zweiundzwanzig russische sich dort ansammelten, als ich allmählich die Unterlage erhielt, wie an unserer Grenze Flugplatz um Flugplatz entstand, wie eine Division nach der anderen aus dem ganzen riesenhaften Weltreich hier zusammengezogen wurde, da war ich ja nun verpflichtet, auch meinerseits besorgt zu sein. Denn es gibt in der Geschichte keine Entschuldigung für ein Versehen, eine Entschuldigung, die etwa darin besteht, daß man nachträglich erklärt: Ich habe das nicht bemerkt, oder ich habe es nicht geglaubt. Ich fühle mich nun einmal, solange ich an der Spitze des Reiches bin, verantwortlich für des Deutschen Volkes Dasein, für seine Gegenwart und, soweit es ein Mensch überblicken kann, auch für seine Zukunft. Ich war daher gezwungen, langsam auch meinerseits Abwehrmaßnahmen einzuleiten. Sie waren rein defensiver Natur. Aber immerhin ergab sich bereits im August und September des vergangenen Jahres eine Erkenntnis: Eine Auseinandersetzung im Westen mit England, die vor allem die ganze deutsche Luftwaffe gebunden hätte, war nicht mehr möglich, denn in meinem Rücken stand ein Staat, der bereits sich fertigmachte, in einem solchen Augenblick gegen uns vorzugehen. Wieweit aber diese Vorbereitungen getroffen waren, das allerdings haben wir erst jetzt im vollen Umfang kennengelernt.

Ich wollte nun noch einmal dieses ganze Problem klären und habe deshalb damals Molotow nach Berlin eingeladen. Er stellte mir die bekannten vier Bedingungen:

1. Deutschland müßte endgültig einwilligen, daß, nachdem sich Rußland erneut von Finnland bedroht fühlte, Rußland zu einer Liquidierung von Finnland schreiten könnte.

Es war die erste Frage, die für mich schwer zu beantworten war, aber ich konnte nicht anders, als diese Zustimmung verweigern.

Die zweite Frage betraf Rumänien: die Frage, ob die deutsche Garantie Rumänien auch gegen Rußland schützen würde. Ich mußte auch hier zu einem nun einmal gegebenen Wort stehen. Ich bereue es nicht, daß ich es getan habe, denn ich habe auch in Rumänien einen Ehrenmann gefunden, in dem General Antonescu, der auch seinerseits zu seinem Wort blind gestanden ist.

Die dritte Frage damals betraf Bulgarien. Molotow forderte, daß Rußland das Recht erhalte, nach Bulgarien Garnisonen zu legen und damit über Bulgarien eine russische Garantie auszuüben. Was das heißt, das wußten wir ja unterdes von Estland, Lettland und von Litauen her zur Genüge. Ich konnte mich hier darauf berufen, daß eine solche Garantie doch bedingt sei vom Wunsch des zu Garantierenden, daß mir darüber nichts bekannt wäre und daß ich mich daher erst hier rückerkundigen müßte und mich besprechen müßte mit meinen Verbündeten.

Und die vierte Frage betraf die Dardanellen. Rußland forderte Stützpunkte an den Dardanellen. Wenn Herr Molotow das jetzt abzustreiten versucht, so ist das nicht verwunderlich. Er wird, wenn er morgen oder übermorgen nicht mehr in Moskau sein wird, es auch abstreiten, daß er nicht mehr in Moskau ist. Er hat diese Forderung gestellt, und ich habe sie abgelehnt. Ich mußte sie ablehnen.

Und damit war ich mir allerdings klar, denn es ist ja auch die weitere Unterredung ergebnislos verlaufen, daß nunmehr eigentlich höchste Vorsicht am Platze war. Und ich habe nunmehr Rußland sorgfältigst beobachtet. Jede Division, die wir feststellen konnten, wurde bei uns gewissenhaft eingetragen und durch Gegenmaßnahmen pflichtgemäß beantwortet. Die Lage war bereits im Mai soweit gediehen, daß es keinen Zweifel mehr darüber geben konnte, daß Rußland die Absicht hatte, bei der ersten Gelegenheit über uns herzufallen. Und gegen Ende Mai verdichteten sich diese Momente so, daß man nunmehr den Gedanken einer Auseinandersetzung auf Leben und Tod nicht mehr von sich weisen konnte.

Ich mußte damals nun immer schweigen. Und es ist mir das doppelt schwer geworden. Nicht so schwer vielleicht der Heimat gegenüber. Denn letzten Endes muß die begreifen, daß es Augenblicke gibt, in denen man nicht reden kann, wenn man nicht die ganze Nation in eine Gefahr bringen will. Viel schwerer ist mir das Schweigen meinen Soldaten gegenüber geworden, die nun Division an Division an der Ostgrenze des Reiches standen und doch nicht wußten, was eigentlich vor sich ging, keine Ahnung hatten von dem, was in Wirklichkeit unterdes sich verändert hatte und die doch eines Tages vielleicht zu einem schweren, ja, dem schwersten Waffengang aller Zeiten antreten mußten. Und gerade ihretwegen durfte ich ja nicht reden, denn hätte ich auch nur ein Wort verloren, dann hätte dies Herrn Stalin nicht im geringsten in seinem Entschluß geändert, aber die Überraschungsmöglichkeit, die mir als letzte Waffe blieb, die wäre dann weggefallen. Und jede solche Vorankündigung, ja, jede Andeutung hätte Hunderttausende von unseren Kameraden das Leben gekostet. Ich habe deshalb hier auch in dem Augenblick noch geschwiegen, in dem ich mich endgültig entschloß, nunmehr selber den ersten Schritt zu tun. Denn wenn ich schon einmal sehe, daß ein Gegner das Gewehr allmählich anlegt, dann werde ich nicht warten, bis er abzieht, sondern dann bin ich entschlossen, lieber selber vorher abzuziehen.

Es war, das darf ich heute hier aussprechen, der schwerste Entschluß meines ganzen bisherigen Lebens. Denn jeder solche Schritt öffnet ein Tor, hinter dem sich nur Geheimnisse verbergen.

Erst die Nachwelt weiß ganz genau, wie es kam und was geschah. So kann man nur sich mit seinem inneren Gewissen abfinden und dann das Vertrauen auf sein Volk, auf die selbstgeschmiedeten Waffen stärken und dann das, was ich früher oft sagte, den Herrgott bitten, nicht daß er einem hilft durch die Unterstützung des Nichtstuns, sondern daß er dem den Segen gibt, der selbst bereit und gewillt ist, heilig und opfervoll für sein Dasein zu kämpfen.

Am 22. Juni morgens setzte nun dieser größte Kampf der Weltgeschichte ein. Seitdem sind etwas über dreieinhalb Monate vergangen, und ich darf hier zunächst eine Feststellung treffen: Es ist alles seitdem planmäßig verlaufen. Was immer auch vielleicht im einzelnen der Soldat oder die Truppe an Überraschungen erleben konnte, – der Führung ist in dieser ganzen Zeit in keiner Sekunde das Gesetz des Handelns aus der Hand entwunden worden. Im Gegenteil, bis zum heutigen Tage ist jede Aktion genau so planmäßig verlaufen wie einst im Osten gegen Polen, dann gegen Norwegen, und endlich gegen den Westen und endlich auf dem Balkan. Nur eines muß ich hier feststellen: Wir haben uns nicht getäuscht in der Richtigkeit der Pläne. Wir haben uns auch nicht getäuscht in der Tüchtigkeit, in der einmalig geschichtlichen Tapferkeit des deutschen Soldaten. Wir haben uns auch nicht getäuscht in der Güte oder über die Güte unserer Waffen. Wir haben uns nicht getäuscht über das reibungslose Funktionieren unserer ganzen Organisation der Front, ihrer gigantischen hinteren Räume. Und auch nicht haben wir uns getäuscht über die deutsche Heimat. Wir haben uns allerdings über etwas getäuscht: Wir hatten keine Ahnung davon, wie gigantisch die Vorbereitungen dieses Gegners gegen Deutschland und Europa waren und wie ungeheuer groß die Gefahr war, wie haarscharf wir vorbeigekommen sind diesmal an der Vernichtung nicht nur Deutschlands, sondern Europas, das kann ich heute aussprechen. Ich spreche das erst heute aus, weil ich es heute aussprechen darf, daß dieser Gegner bereits gebrochen ist und nie sich mehr erheben wird! Hier hat sich gegen Europa eine Macht zusammengeballt, von der leider die meisten keine Ahnung hatten und viele auch heute noch keine Ahnung besitzen. Es wäre dies ein zweiter Mongolensturm geworden, eines neuen Dschingis Khan. Daß diese Gefahr abgewendet wurde, das verdanken wir zunächst der Tapferkeit, der Ausdauer, der Opferwilligkeit unserer deutschen Soldaten, und dann auch den Opfern all derer, die mit uns marschiert sind. Denn zum ersten Mal ist dieses Mal doch so etwas wie ein europäisches Erwachen durch diesen Kontinent gegangen. Im Norden kämpft Finnland; ein wahres Heldenvolk. Denn in seinen weiten Räumen steht es oft ganz nur allein auf seine eigene Kraft, auf seinen Mut, auf seine Tapferkeit und seine Zähigkeit gestellt. Im Süden kämpft Rumänien. Es hat sich aus einer der schwersten Staatskrisen, die einem Volk und einem Land passieren können, in staunenswerter Schnelligkeit erholt unter einem ebenso tapferen wie entschlußfreudigen Mann. Und damit umfassen wir auch bereits die ganze Weite dieses Kriegsschauplatzes, vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer. In diesem Rahmen kämpfen nun unsere deutschen Soldaten und in ihren Reihen und mit ihnen gemeinsam die Finnen, die Italiener, die Ungarn, die Rumänen, Slowaken, Kroaten sind im Anmarsch, Spanier, sie rücken jetzt in die Front, Belgier, Holländer, Dänen, Norweger, ja selbst Franzosen sind eingerückt in diese große Front.

Der Ablauf dieses einmaligen Geschehens ist Ihnen ja im großen bereits jetzt, soweit er zurückliegt, bekannt: drei deutsche Heeresgruppen. Eine, die Aufgabe, die Mitte aufzubrechen und rechts und links zunächst eine Bahn freizumachen. Die beiden Flankengruppen, die Aufgabe, die eine gegen Leningrad vorzustoßen und die andere die Ukraine zu besetzen. Im wesentlichen sind diese ersten Aufgaben gelöst.

Wenn die Gegner in dieser Zeit gewaltigster weltgeschichtlich einmaliger Kämpfe oft sagten „Warum geschieht jetzt nichts?“ – Es ist immer etwas geschehen. Aber gerade weil etwas geschah, konnten wir nicht reden. Wenn ich heute englischer Ministerpräsident sein müßte, würde ich vielleicht auch unter diesen Umständen dauernd reden, weil dort nichts geschieht. Aber das ist der Unterschied. Es konnte oft nicht geredet werden einfach aus dem Grunde, meine Volksgenossen – ich muß das heute hier vor dem ganzen deutschen Volk aussprechen – nicht weil wir die dauernde Leistung unserer Soldaten nicht genügend würdigen, sondern weil wir dem Gegner keine Kenntnis geben dürfen, voreilig von Situationen, die ihm selbst bei seinem miserablen Nachrichtendienst erst oft Tage, ja manches Mal Wochen später bewußt werden. Denn ich habe das neulich schon im Wehrmachtsbericht bringen lassen, der deutsche Wehrmachtsbericht ist ein Bericht der Wahrheit. Wenn irgendein blöder britischer Zeitungslümmel nun erklärt, das müßte erst bestätigt werden, – der deutsche Wehrmachtsbericht ist bisher schon gründlich bestätigt worden! Denn es gibt doch wohl keinen Zweifel, daß wir gesiegt haben in Polen und nicht die Polen, obwohl die britische Presse es anders behauptet hat. Und es gibt auch keinen Zweifel, daß wir in Norwegen sitzen und nicht die Engländer. Es gibt auch keinen Zweifel, daß wir in Belgien und Holland erfolgreich gewesen sind und nicht die Engländer. Und es gibt auch keinen Zweifel, daß Deutschland Frankreich besiegt hat und nicht umgekehrt. Es gibt auch keinen Zweifel, daß endlich wir in Griechenland sind und auch wieder nicht die Engländer oder die Neuseeländer. Und auch auf Kreta sind sie nicht, sondern wir sind dort. Also hat der deutsche Heeresbericht die Wahrheit gesagt und nicht die anderen.

Und im Osten ist es nicht anders. Nach der englischen Version haben wir seit drei Monaten eine Niederlage nach der anderen bekommen. Aber wir stehen tausend Kilometer über unserer Grenze. Wir stehen östlich von Smolensk, wir stehen vor Leningrad, und wir stehen am Schwarzen Meer, wir stehen vor der Krim und nicht die Russen stehen etwa am Rhein. Wenn also bisher Rußland dauernd gesiegt hat, dann haben sie ihre Siege jedenfalls nicht ausgenützt, sondern sie sind nach jedem Sieg hundert oder zweihundert Kilometer sofort zurückmarschiert. Wahrscheinlich um uns in die Tiefe des Raumes zu locken!

Im übrigen sprechen über die Größe dieses Kampfes einige Zahlen. Es sind viele unter Ihnen, die noch den Weltkrieg mitgemacht hatten und die wissen, was es heißt, Gefangene zu machen und auch nur hundert Kilometer vorwärts zu erobern. Die Zahl der Gefangenen ist nunmehr auf rund 2,5 Millionen Russen gewachsen. Die Zahl der erbeuteten oder vernichteten, aber bei uns befindlichen Geschütze beträgt bereits jetzt rund 22.000. Die Zahl der vernichteten oder erbeuteten, also bei uns befindlichen Panzer beträgt jetzt bereits über 18.000. Die Zahl der vernichteten, zerstörten oder abgeschossenen Flugzeuge über 14,5 Tausend. Und dahinter befindet sich nun ein Raum, der zweimal so groß ist, als das Deutsche Reich war, das ich 1933 zur Führung erhielt oder viermal so groß als England. Die Luftlinie aber, die die deutschen Soldaten zurückgelegt haben, beträgt fast durchgehend heute über 800 bis 1.000 Kilometer. Das ist Luftlinie und das sind Marschkilometer, die oft das Anderthalbfache und Doppelte bedeuten, auf einer Frontlänge, die gigantisch ist, und einem Gegner gegenüber, der – das muß ich hier aussprechen – nicht aus Menschen besteht, sondern aus Tieren, aus Bestien. Was der Bolschewismus aus Menschen machen kann, das haben wir jetzt hier gesehen. Wir dürfen der Heimat nicht die Bilder bringen, die uns da zur Verfügung stehen. Es ist das Grauenhafteste, was Menschengehirne sich ersinnen können; ein Gegner, der zugleich kämpft aus tierischer Blutgier einerseits und aus Feigheit und Angst vor seinen Kommissaren andererseits; ein Land, das nach fast fünfundzwanzigjährigem bolschewistischem Dasein nunmehr unsere Soldaten kennengelernt haben. Und ich weiß nur eines: Wer dort war und noch im Herzen in irgendeiner Falte vielleicht noch Kommunist und nur im ideellsten Sinne gewesen sein sollte, der kehrt zurück von dieser Auffassung als geheilt; da können Sie überzeugt sein. Das Paradies der Arbeiter und der Bauern, das ich immer geschildert habe, das werden nach Beendigung dieses Feldzuges fünf oder sechs Millionen Soldaten bestätigen, so wie ich's geschildert habe. Das werden die Zeugen, die ich darin aufrufen kann. Die sind über die Straßen dieses Paradieses marschiert. Die haben in diesen elenden Katen dieses Paradieses nicht leben können, denn sie gehen gar nicht hinein, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Sie haben die Einrichtungen gesehen dieses Paradieses. Es ist das eine einzige Waffenfabrik auf Kosten des Lebensstandards dieser Menschen, eine Waffenfabrik gegen Europa.

Und gegen diesen grausamen, bestialischen, tierischen Gegner, gegen diesen Gegner mit dieser gewaltigen Rüstung, da haben unsere Soldaten diese Siege erkämpft. Ich weiß kein Lob, das ihrer gerecht werden könnte. Was sie an Mut und an Tapferkeit hier dauernd vollbringen und an Anstrengungen, an unermeßlichen Anstrengungen, es ist unvorstellbar. Ob es sich um unsere Panzerdivisionen oder Motordivisionen handelt, oder ob es sich um unsere Artillerie oder Pioniere dreht, ob wir unsere Flieger nehmen, unsere Jäger, unsere Sturzkampfbomber, unsere Schlachtflieger, oder ob wir unsere Marine nehmen, und ich schließe hier gleich ein die Besatzungen wie immer unserer U-Boote, ob wir endlich unsere Gebirgstruppen im Norden nehmen, oder ob wir die Männer unserer Waffen-SS nennen, sie sind alle gleich. Über allem aber – und das möchte ich hier wieder besonders betonen – über allem steht in seinen Leistungen der deutsche Infanterist, der deutsche Musketier. Denn, meine Freunde, wir haben dort Divisionen, die seit dem Frühjahr über zweieinhalb bis dreitausend Kilometer zu Fuß marschiert sind, zahlreiche Divisionen, die tausend und eineinhalb und zweitausend Kilometer zurückgelegt haben. Das spricht sich leicht aus. Ich kann sagen, wenn man überhaupt von Blitzkrieg redet, dann verdienen es diese Soldaten, daß man ihre Leistungen als blitzartige bezeichnet. In der Geschichte sind sie im Vorwärtsmarschieren noch nie übertroffen worden, höchstens im Davonlaufen von einigen englischen Regimentern. Es gibt nur noch ein paar historische Blitzrückzüge, die diese Aktionen an Schnelligkeit übertroffen haben, allerdings, es handelte sich hier nicht um so große Entfernungen, weil man sich von vornherein immer etwas näher an der Küste hielt. Ich will dabei nicht etwa den Gegner schmähen, ich will nur dem deutschen Soldaten die Gerechtigkeit zuteil werden lassen, die er verdient. Er hat Unübertreffliches geleistet! Und mit ihm auch alle die Organisationen, die heute teils Arbeiter sind, teils aber auch Soldaten. Denn in diesem gewaltigen Raum, da ist heute fast jeder Soldat. Jeder Arbeitsmann ist Soldat. Jeder Eisenbahner dort ist Soldat. In diesem ganzen Gebiet muß alles dauernd mit der Waffe Dienst tun. Und es ist ein Riesengebiet.

Und was hinter dieser Front geleistet wurde, ist genau so gewaltig wie die Leistungen der Front. Über fünfundzwanzigtausend Kilometer russische Bahnen sind wieder in Betrieb. Über fünfzehntausend Kilometer russische Bahnen sind auf deutsche Spur umgewandelt worden. Und wissen Sie, was das heißt? Das heißt, daß der größte Querschnitt des Deutschen Reiches von einst, etwa von Stettin bis zu den bayerischen Bergen, daß also eine solche Linie, die knapp tausend Kilometer umfaßt, fünfzehnmal nebeneinandergelegt worden ist, heute bereits auf deutsche Spur im Osten. Was das an Schweiß kostete und an Anstrengungen, das kann vielleicht auch die Heimat gar nicht so recht ermessen.

Und hinter dem allem, da sind nun diese Arbeitsbataillone des Arbeitsdienstes, unserer Organisationen – vor allem die Organisation Todt – und die Organisationen unseres Berliner Speer. Und alles das wird wieder betreut von anderen. Diese ganze gigantische Front steht im Dienste unseres Roten Kreuzes. Sanitätsoffiziere und Sanitätspersonal und Rote-Kreuz-Schwester, sie alle opfern sich auf. Und hinter dieser Front baut sich bereits die neue Verwaltung auf, die dafür sorgen wird, daß diese ganzen riesigen Gebiete, wenn dieser Krieg länger dauert, der deutschen Heimat und den uns Verbündeten nützen wird. Und ihr Nutzen wird ein ungeheurer sein, und es soll keiner zweifeln, daß wir sie zu organisieren verstehen!

Wenn ich Ihnen aber nun so nur in wenigen Sätzen ein Bild der einmaligen Leistungen unserer Soldaten gebe und all derer, die heute hier im Osten kämpfen oder tätig sind, dann möchte ich auch den Dank der Front der Heimat übermitteln, den Dank unserer Soldaten für die Waffen, die die Heimat geliefert hat, für die ausgezeichneten und erstklassigen Waffen, den Dank für die Munition, die dieses Mal zum Unterschied des Weltkriegs in unbegrenzten Mengen, soweit sie nur transportiert werden kann, zur Verfügung steht. Es ist nur ein Transportproblem. Wir haben so vorgesorgt, daß in der Mitte dieses gigantischen Materialkriegs ich auf großen Gebieten die weitere Produktion nunmehr einstellen konnte, weil ich weiß, daß es jetzt keinen Gegner mehr gibt, den wir mit den vorhandenen Munitionsmengen nicht niederzwingen würden.

Und wenn Sie manches Mal in der Zeitung lesen über die gigantischen Pläne anderer Staaten, was sie alles zu tun gedenken und beginnen, und wenn sie hier von Milliarden Summen hören, so, meine Volksgenossen, erinnern Sie sich an das, was ich jetzt sage:

1. Wir stellen in den Dienst dieses Kampfes auch einen ganzen Kontinent.

2. Wir reden nicht von Kapital, sondern von Arbeitskraft. Und diese Arbeitskraft stellen wir hundertprozentig in diesen Dienst. Und

3. Wenn wir darüber nicht reden, dann heißt das nicht, daß wir nichts tun. Ich weiß ganz genau, daß die anderen alles besser machen als wir. Sie bauen Tanks, die unüberwindlich sind. Sie sind schneller als die unseren, sie sind stärker gepanzert als die unseren, sie haben bessere Kanonen als die unseren, und sie brauchen gar kein Benzin. Im Kampf haben wir sie bisher noch überall abgeschossen. Und das ist das Entscheidende. Sie bauen Wunderflugzeuge. Es sind immer Wunderdinge, die sie machen, alles unbegreiflich, auch technisch unbegreiflich. Aber sie haben noch keine Maschinen, die die unseren übertreffen. Und die Maschinen, die bei uns heute fahren oder schießen oder fliegen, sind nicht jene Maschinen, mit denen wir nächstes Jahr fahren oder schießen oder fliegen werden.

Ich glaube, daß das für jeden Deutschen genügen wird. Alles andere, das wird durch unsere Erfinder und durch unseren deutschen Arbeiter und auch durch die deutsche Arbeiterin besorgt. Denn hinter dieser Front des Opfers, des Todesmutes und des Lebenseinsatzes steht ja auch eine Front der Heimat, eine Front, die gebildet wird von Stadt und Land. Millionen deutsche Bauern, zum großen Teil oft auch ersetzt durch Greise oder halbe Kinder oder durch die Frau, sie erfüllen im höchsten Grade ihre Pflicht. Millionen und Millionen deutsche Arbeiter, sie schaffen unentwegt. Und es ist bewunderungswürdig, was sie leisten. Und über allem auch hier wieder die deutsche Frau, das deutsche Mädchen, die Millionen von Männern ersetzen, die heute an der Front sind. Wir können wirklich sagen, zum ersten Mal in der Geschichte: Ein ganzes Volk ist jetzt im Kampf, teils an der Front, teils in der Heimat.

Wenn ich aber das ausspreche, dann ergibt sich für mich als alten Nationalsozialisten daraus eine zwingende Erkenntnis. Wir haben nun zwei Extreme kennengelernt. Das eine, das sind die kapitalistischen Staaten, die mit Lügen oder mit Betrügen und mit Betrügereien ihren Völkern die natürlichsten Lebensrechte verweigern, die ausschließlich ihre Finanzinteressen im Auge behalten, die bereit sind, dafür Millionen Menschen zu opfern. Nach der anderen Seite, da sehen wir das kommunistische Extrem: Einen Staat, der unsagbares Elend über Millionen und Millionen gebracht hat, und auch nur seiner Doktrin das Glück der anderen opfert.

Daraus kann es nun in meinen Augen für uns alle nur eine Verpflichtung geben, nämlich: unserem nationalen und sozialistischen Ideal mehr denn je zuzustreben. Denn über eines müssen wir uns im klaren sein: Wenn dieser Krieg einst beendet sein wird, dann hat ihn gewonnen der deutsche Soldat, der aus den Bauernhöfen, aus den Fabriken usw. stammt, der in seiner Masse wirklich die Masse unseres Volkes darstellt. Und es hat ihn gewonnen die deutsche Heimat mit den Millionen Arbeitern und Arbeiterinnen, Bauern und Bäuerinnen. Es haben ihn gewonnen die schaffenden Menschen im Kontor, im Beruf, alle diese Millionen Menschen, die tätig sind, die haben ihn gewonnen. Und für diese Menschen muß dann dieser Staat hier aufgerichtet werden, ausschließlich für diese Menschen. Wenn dieser Krieg zu Ende sein wird, dann werde ich aus ihm zurückkehren als ein noch viel fanatischerer Nationalsozialist, als ich es früher war. Und es wird ein Glück sein für alle diejenigen, die zur Führung berufen sind. Denn in diesem Staat herrscht ja nicht, wie etwa in Sowjetrußland, das Prinzip der sogenannten Gleichheit, sondern das Prinzip der Gerechtigkeit. Wer als Führer geeignet ist, sei es militärisch, politisch, oder sei es wirtschaftlich, er ist uns immer gleichhoch wert. Aber genau so wert muß auch derjenige sein, ohne dessen Mitarbeit jede Führung ein leeres Tun bliebe, nur Gedankenakrobatik. Und das ist das Entscheidende. Das deutsche Volk kann heute stolz sein. Es hat die besten politischen Führer, es hat die besten Feldherren, es hat die besten Ingenieure, Wirtschaftsführer, Organisatoren, es hat aber auch den besten Arbeiter, den besten Bauern; es hat das beste Volk.

Und alle diese Menschen nun in eine Gemeinschaft zu verschmelzen, war einst die Aufgabe, die wir uns als Nationalsozialisten stellten, die Aufgabe, die uns heute noch viel klarer ist als je zuvor.

Ich komme aus diesem Krieg einst zurück wieder mit meinem alten Parteiprogramm, dessen Erfüllung mir noch wichtiger ist und zu sein scheint als vielleicht am ersten Tag.

Und diese Erkenntnis hat mich auch heute nur ganz kurz hierher geführt, um das dem deutschen Volk zu sagen. Denn es hat auch im Winterhilfswerk wieder eine Gelegenheit, den Geist dieser Gemeinschaft zu bekunden. Was die Front opfert, das kann überhaupt durch nichts gut gemacht werden. Aber immerhin, auch das, was die Heimat leistet, muß vor der Geschichte dereinst bestehen können. Es muß wenigstens so sein, daß der Soldat, der an der Front ist, weiß, daß zu Hause sich die Heimat um jeden Zurückgebliebenen bekümmert und für ihn nach bester Möglichkeit sorgt. Das muß er wissen. Und das muß sein, damit auch diese Heimat dereinst in Ehren genannt wird neben den gewaltigen Leistungen der Front.

Ich glaube, daß es daher gar nicht angebracht sein würde, jetzt noch einen besonderen Aufruf oder eine Forderung an unsere Volksgenossen zu richten. Jeder weiß, was er tun muß in dieser Zeit. Jede Frau und jeder Mann, sie wissen, was man mit Recht von ihnen fordert und was zu geben sie verpflichtet sind. Und wenn sie nur einmal über die Straßen gehen und im Zweifel sein sollten, ob sie noch einmal geben sollen oder geben müssen, dann mögen sie nur einen Blick seitwärts wenden, vielleicht wird ihnen dann einer begegnen, der viel mehr als sie für Deutschland geopfert hat.

Und nur dann, wenn dieses ganze deutsche Volk zu so einer einzigen Opfergemeinschaft wird, dann allein können wir auch erwarten, dann können wir hoffen, daß uns die Vorsehung auch in der Zukunft wieder beistehen wird. Der Herrgott hat noch niemals einem Faulen geholfen. Er hilft auch keinem Feigen. Er hilft auch keinem Volk, das sich nicht selber helfen will. Hier gilt im größten der Grundsatz: Volk, hilf dir selbst, dann wird der Herrgott seine Hilfe Dir nicht verweigern!

Quelle: Freiburger Zeitung, 4./5. Oktober 1941


Die in der Freiburger Zeitung veröffentlichte Rede:

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Verweise