Rede vom 6. Juli 1933 (Adolf Hitler)

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Die in der Freiburger Zeitung am folgenden Tag veröffentlichte Ansprache

In Hitlers Rede vom 6. Juli 1933, gehalten vor den Reichsstatthaltern in der Reichskanzlei, verkündet der Führer unmißverständlich offiziell das Ende der nationalsozialistischen Revolution. Anlaß hierfür war die Sorge vor der Militanz gewisser SA-Kreise, die mit Macht auf eine zweite, nationalbolschewistische, Revolution drängten.

Inhalt

Die von Hitler verkündete Beendigung der Revolution wurde zu einem offiziellen Akt gemacht, als Wilhelm Frick in seiner Eigenschaft als Reichsinnenminister am 11. Juli 1933 in einem Rundschreiben erklärte:

„Der Herr Reichskanzler hat eindeutig festgestellt, daß die deutsche Revolution abgeschlossen ist.“[1]

Schon damals ging in führenden SA-Kreisen das Wort von einer „zweiten Revolution“ um. Dies stand im Widerspruch zu Hitlers Vorstellungen, der in der vorliegenden Rede sagte:

„Die Revolution ist kein permanenter Zustand, sie darf sich nicht zu einem Dauerzustand ausbilden. Sie muß den freigewordenen Strom der Revolution in das sichere Bett der Evolution hinüberleiten. Die Erziehung der Menschen ist dabei das Wichtigste [...] Die Ideen des Programms verpflichten uns, nicht wie Narren zu handeln und alles umzustürzen, sondern klug und vorsichtig unsere Gedankengänge zu verwirklichen.“

Nach dem politischen Sieg der NSDAP hegten viele SA-Führer den Wunsch, die Keimzelle einer neuen nationalsozialistischen Wehrmacht zu bilden. Das aber scheiterte auch an der Tatsache, daß Hitler dem Reichspräsidenten Paul von Hindenburg bei seiner Ernennung das Versprechen, ja das Ehrenwort gegeben hatte, sich jedes Eingriffes in die Reichswehr zu enthalten. Hitler hatte schon während seiner Haft in Landsberg als eine der unwandelbaren Regeln für den Neuaufbau der Partei niedergelegt, daß die neue NSDAP niemals in einen Konflikt mit der Reichswehr geraten dürfe.

Dagegen bezog Ernst Röhm nicht nur verbal Stellung, indem er bei jeder sich bietenden Gelegenheit den Führer des Reiches brüskierte, sondern auch aktiv auf einen Umsturz hinarbeitete, der unter dem Stichwort Nacht der langen Messer geplant war.

Röhms (der mittlerweile als Kandidat für das Amt eines Reichswehrministers auf einer geheimen Kabinettsliste des Generals Kurt von Schleicher stand) Pläne hatten sich inzwischen weiter konkretisiert. Nach Röhms wehrpolitischem Konzept sollte neben der Reichswehr eine 300.000 Mann starke Miliz entstehen. Dies entsprach jedoch nicht Hitlers Vorstellungen von einer neuen Wehrmacht aus der Mitte des Volkes. Nach der vorliegenden Rede eskalierten somit die Gegensätze bis zum Tage des sogenannten Röhm-Putsches ein Jahr später.

Wortlaut

Der gekürzte amtliche Wortlaut der vorliegenden Rede vom 6. Juli 1933:

Quelle
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Die politischen Parteien sind jetzt endgültig beseitigt, dies ist ein geschichtlicher Vorgang, dessen Bedeutung und Tragweite man sich vielfach noch gar nicht bewußt geworden ist. Wir müssen jetzt die letzten Überreste der Demokratie beseitigen, insbesondere auch die Methoden der Abstimmung und der Mehrheitsbeschlüsse, wie sie heute noch vielfach bei den Kommunen, in wirtschaftlichen Organisationen und Arbeitsausschüssen vorkommen, und die Verantwortung der Einzelpersönlichkeit überall zur Geltung bringen.

Der Erringung der äußeren Macht muß die innere Erziehung der Menschen folgen. Man muß sich davor hüten, rein formale Entscheidungen von heute auf morgen zu fällen und davon eine endgültige Losung zu erwarten. Die Menschen vermögen leicht die äußere Form in ihre eigene geistige Ausprägung umzubiegen.

Man darf erst umschalten, wenn man die geeigneten Personen für die Umschaltung hat. Es sind mehr Revolutionen im ersten Ansturm gelungen, als gelungene aufgefangen und zum Stehen gebracht worden.

Die Revolution ist kein permanenter Zustand, sie darf sich nicht zu einem Dauerzustand ausbilden. Man muß den frei gewordenen Strom der Revolution in das sichere Bett der Evolution hinüberleiten. Die Erziehung der Menschen ist dabei das wichtigste. Der heutige Zustand muß verbessert und die Menschen, die ihn verkörpern, müssen zur nationalsozialistischen Staatsauffassung erzogen werden. Man darf daher nicht einen Wirtschaftler absetzen, wenn er ein guter Wirtschaftler, aber noch kein Nationalsozialist ist; zumal dann nicht, wenn der Nationalsozialist, den man an seine Stelle setzt, von der Wirtschaft nichts versteht. In der Wirtschaft darf nur das Können ausschlaggebend sein.

Die Aufgabe des Nationalsozialismus ist die Sicherstellung der Entwicklung unseres Volkes. Man soll aber nicht herumsuchen, ob noch etwas zu revolutionieren ist, sondern wir haben die Aufgabe, Position um Position zu sichern, um sie zu halten und allmählich mustergültig zu besetzen. Wir müssen dabei unser Handeln auf viele Jahre einstellen und in ganz großen Zeiträumen rechnen. Durch theoretische Gleichschaltung schaffen wir keinem Arbeiter Brot. Die Geschichte aber wird ihr Urteil über uns nicht danach abgeben, ob wir möglichst viele Wirtschaftler abgesetzt und eingesperrt haben, sondern danach, ob wir es verstanden haben, Arbeit zu schaffen.

Wir haben heute absolut die Macht, uns überall durchzusetzen. Aber wir müssen die abgesetzten Menschen auch durch bessere ersetzen können. Der Wirtschaftler muß in erster Reihe nach seinen wirtschaftlichen Fähigkeiten beurteilt werden, und wir müssen selbstverständlich die wirtschaftliche Apparatur in Ordnung halten. Mit Wirtschafts-Kommissionen, -Organisationen, -Konstruktionen und -Theorien werden wir die Arbeitslosigkeit nicht beseitigen.

Es kommt jetzt nicht auf Programme und Ideen, sondern auf das tägliche Brot für fünf Millionen Menschen an. Die Wirtschaft ist ein lebendiger Organismus, den man nicht mit einem Schlage verwandeln kann. Die Wirtschaft baut sich nach primitiven Gesetzen auf, die in der menschlichen Natur verankert sind. Die geistigen Bazillenträger, die jetzt in die Wirtschaft einzudringen suchen, bringen Staat und Volk in Gefahr. Man darf nicht die praktische Erfahrung ablehnen, weil sie gegen eine bestimmte Idee ist.

Wenn wir mit Reformen vor die Nation hintreten, müssen wir auch beweisen, daß wir die Dinge verstehen und sie meistern können. Unsere Aufgabe heißt Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit!

Aus dem Gelingen der Arbeitsbeschaffung werden wir die stärkste Autorität erhalten. Unser Programm ist nicht geschaffen, um schöne Gesten zu machen, sondern um dem deutschen Volk das Leben zu erhalten.

Die Ideen des Programms verpflichten uns nicht, wie Narren zu handeln und alles umzustürzen, sondern klug und vorsichtig unsere Gedankengänge zu verwirklichen. Auf die Dauer wird die machtpolitische Sicherheit um so größer sein, je mehr es uns gelingt, sie wirtschaftlich zu untermauern. Die Reichsstatthalter haben dafür zu sorgen und sind dafür verantwortlich, daß nicht irgendwelche Organisationen oder Parteistellen sich Regierungsbefugnisse anmaßen, Personen absetzen und Ämter besetzen, wofür allein die Reichsregierung, also in bezug auf die Wirtschaft allein der Reichswirtschaftsminister zuständig ist.

Die Partei ist jetzt der Staat geworden. Alle Macht liegt bei der Reichsgewalt. Es muß verhindert werden, daß das Schwergewicht des deutschen Lebens wieder in einzelne Gebiete oder gar Organisationen verlagert wird. Es gibt keine Autorität mehr aus einem Teilgebiete des Reiches, sondern nur aus dem deutschen Volksbegriff!


Fußnoten