Reichsausstellung „Schaffendes Volk“

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Plakat von Arno Drescher

Die Große Reichs-Ausstellung „Schaffendes Volk“, die vom 8. Mai bis Oktober 1937 in Düsseldorf stattfand, wurde von Gauleiter Friedrich-Karl Florian initiiert, durch Hermann Göring eröffnet und war die wichtigste, auch nach außen hin bedeutendste Ausstellung Deutschlands während des Nationalsozialismus.

Erläuterung

Ansteckabzeichen für Besucher
Zeitungsmeldung zur Eröffnung
Lageplan
Plan zum Lageplan
Halle 37: Rheinmetall-Borsig
Teilplan Schlageterforum von Franz Böhmer, Wettbewerb 1934

Sie hatte eine Vorbereitungsphase von 1½ Jahren, und mit ihr entstand ein völlig neues Stadtviertel in Düsseldorf, die „Schlageterstadt“ (von dem heute nur noch die Parkanlage des Nordparks sowie die anschließende Siedlung erhalten sind). Über sechs Millionen Menschen strömen aus dem In- und Ausland an den Rhein, um hier das neue deutsche Wohnen, das neue deutsche Arbeiten und die neue deutsche Kunst zu sehen.

1934 wurde ein Wettbewerb zur Gestaltung eines Schlageterforums für Düsseldorf ausgerichtet. Zu den Wettbewerbsvorgaben gehörte auch ein Ausstellungsgelände innerhalb des Forums. Ursprünglich war eine Bauausstellung geplant, die Düsseldorfs Stadtentwicklung im Norden zeigen sollte. Unter der Leitung des Akademiedirektors Peter Grund wurden ortsansässigen Architekten Arbeitsgebiete zugewiesen. Die von ihnen geplante Schlageterstadt wurde von der Stadtverwaltung als unwirtschaftlich abgelehnt. Auch die Bauausstellung wurde aufgegeben. Im Rahmen des Vierjahresplanes begannen nun die Planungen zu einer umfassenden Ausstellung. Die Hallen der Ausstellung konnten durch Materialbegrenzung nicht einheitlich gebaut werden. Sie wurden unterschiedlich für spätere Abnehmer anpaßbar konstruiert.

Auch blieb die Kläranlage der Stadt auf dem Gelände. Die geplante Architektenwahl konnte ebenfalls nicht durchgeführt werden, da die einzelnen und sehr kleinen Grundstücke auf dem freien Markt an Privatleute in Erbpacht vergeben worden waren und diese eine freie Architektenwahl hatten. Neben der Ausstellung und der Schlagetersiedlung wurde noch eine Gartenschau eingerichtet. Im nordöstlichen Anschluß an die Gartenschau wurde eine Heimstättensiedlung der Deutschen Arbeitsfront aufgebaut. Hinzu kamen noch ein HJ-Heim, eine Musterförsterei und eine Kunstausstellung.

Ausstellungsgelände

Die Hauptgebiete des Ausstellungsgeländes:

  • Schlageterstadt/-siedlung im Südosten (heute Siedlung Golzheim): Die Einheitlichkeit der Gestaltung wurde durch baupolizeiliche Vorschriften sichergestellt. Dazu gehörten 1- und 1½-geschossige Bauweise, gleiche Dachdeckung und weiß geschlämmte Wände. Die eigentlich verschiedenartige Architektur sollte in Bauzonen parallel zum Rhein gegliedert werden. Von den Planungen blieb am Ende nur ein Musterhaus pro Bauzone übrig. Da in der Künstlersiedlung am Südende der Schlageterstadt die Architektenwahl durchgeführt werden konnte, ist die Baugesinnung hier einheitlicher. Das Zentrum der Künstlerhäuser bildet das Atelierhaus für unverheiratete Künstler. Der Ausstellungsraum im Atelierhaus sollte die Gemeinschaftsausstellung der anwohnenden Künstler zeigen. Der Anschluß an die große Ausstellung wurde durch die Kläranlage behindert und durch die Rheinstraße zum Hauptfestplatz der Ausstellung gelöst.
  • Große Ausstellung: Der Hauptfestplatz als zum Rhein hin offener Raum wurde von der Fassade des Hauptrestaurants bestimmt. Industriehallen bildeten den Seitenflügel. Am nördlichen Flügel ragte der Mannesmann-Pavillon auf die Rheinböschung hinaus. Es beteiligten sich 982 Firmen und Organisationen an der Ausstellung.
  • Gartenschau im Norden: Zur Gartenanlage im Norden gehörten ein HJ-Heim und die nordöstlich dahinterliegende Heimstättensiedlung, die Wilhelm-Gustloff-Siedlung (heute Siedlung Nordpark).
  • Schlageterforum: Zur Ausstellung wurde nur wenig mehr vom Schlageterforum als das Ausstellungsgelände erstellt. Kongreßhalle u. ä. wurden nicht mehr in Angriff genommen, die bestehenden Parteibauten noch nicht eingebunden.

Beteiligte Architekten (Auswahl)

  • Fritz Becker – künstlerische Gestaltung der Freifläche; des Weiteren der Bau des Konditorencafé, die runde Pflanzenhalle, Bauten am Konzertplatz und am Wassergarten, die Pergola am Irisgarten und den Laubengang im Rosengarten, Konditorei-Café, Tanzring
  • Arnold Emundts – künstlerische Leitung des Architekturbüros
  • Emil Fahrenkamp – Gebäudegruppe am Hauptfestplatz und dem Mannesmann-Pavillon
  • Robert Meyer – Leitung des Architekturbüros
  • Wilhelm Mohr
  • Leopold Schmalhorst
  • Walter von Wecus – Verantwortlicher für die „gesamtkünstlerische Gestaltung“ der „Licht-, Fahnen- und Wasserspiele“

Architekten der Häuser in der „Schlageter-Siedlung“ 1937, u. a. Helmut Hentrich, Hans Junghanns, Walter Köngeter, Hans Heinz Lüttgen, Ernst Petersen, Klaus Reese, Heinz Thoma.

Beteiligte Gartenarchitekten (Auswahl)

Beteiligte Künstler (Auswahl)

Bildergalerie

Filmbeiträge

Rundgang durch die Ausstellung
Ausstellung „Schaffendes Volk“ in Düsseldorf 1937

Literatur

  • Ingo Beucker: Ausstellung „Schaffendes Volk“, Düsseldorf 1937. In: Baugilde, Heft 17, 1937, S. 589–591
  • Peter Grund: Die Gestaltung der Schlageterstadt. In: Baugilde, Heft 17, 1937, S. 597 f.
  • Ernst Heinson: Reichsausstellung Schaffendes Volk Düsseldorf 1937, 1937 [Katalog]
  • Stefanie Schäfers: Vom Werkbund zum Vierjahresplan – Die Ausstellung „Schaffendes Volk“. Düsseldorf 1937, 2001

Verweise