Rendsburg

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Rendsburg

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Schleswig-Holstein
Landkreis: Rendsburg-Eckernförde
Provinz: Holstein
Einwohner (2013): 27.325
Bevölkerungsdichte: 1.151 Ew. p. km²
Fläche: 23,72 km²
Höhe: 6 m ü. NN
Postleitzahl: 24768
Telefon-Vorwahl: 04331
Kfz-Kennzeichen: RD (auch: ECK)
Koordinaten: 54° 18′ N, 9° 40′ O
Rendsburg befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Schleswig-Holstein

Rendsburg (dänisch und niederdeutsch: Rendsborg/Rensborg) ist Sitz der Kreisverwaltung des Kreises Rendsburg-Eckernförde und liegt in der Mitte Schleswig-Holsteins am Nord-Ostsee-Kanal und am geschichtlichen Ochsenweg. Die Stadt verbindet die beiden Landesteile Schleswig und Holstein. Im Jahr 1867 wurde Schleswig-Holstein preußische Provinz, somit auch Rendsburg.

Geschichte

Ältere Zeit

Mitten in Schleswig-Holstein gelegen, an der Kreuzung wichtiger Straßen und Schienenwege mit dem Kaiser-Wilhelm-Kanal (Kiel-Canal), liegt Rendsburg. Die rund 30.000 Einwohner zählende Kreisstadt ist das Zentrum eines Wirtschaftsraumes mit etwa 60.000 Menschen: eine weltoffene Stadt durch ihre Infrastruktur, durch Denkweise und Lebensstil ihrer Bewohner. Schon um das Jahr 1100 entstand eine Burg auf der Eiderinsel, dort, wo ein Heer- und Handelsweg die Eider kreuzte.

Bald darauf erhielt sie den Namen Reinoldsburg, später zu Rendsburg verkürzt. Rendsburg wurde um 1150 gegründet und 1199 erstmals urkundlich erwähnt. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstand in Anlehnung an die Burg eine Ortschaft, die 1252 das Stadtrecht erhielt. Eine Linie des Schauenburger Grafenhauses, das mit Holstein belehnt war, wählte Rendsburg als Sitz und erreichte im 14. Jahrhundert mit Graf Gerhard III., in der Landesgeschichte „der Große“ genannt, die Herrschaft über den größten Teil Holsteins, über das Herzogtum Schleswig und zeitweise über ganz Dänemark. Der Stadt Rendsburg bestätigte Graf Gerhard im Jahre 1339 Stadtverfassung und Stadtgebiet; den städtischen Grundbesitz erweiterte er durch eine Schenkung.

Rendsburg entwickelte sich im 15. und 16. Jahrhundert zur Handelsstadt. Zahlreiche heimische Schiffer befuhren die Eider, Rendsburger Kaufleute trieben Handel mit Holz und Getreide aus der Umgebung und beteiligten sich am Transithandel zwischen Ost- und Nordsee. Im Jahre 1539 erhielt Rendsburg eine Umwandlung und wurde damit zu einem wichtigen militärischen Platz des dänischen Königs, der seit 1460 auch Landesherr von Schleswig-Holstein war. Daß die Reformation im Jahre 1542 auf einem Landtag in Rendsburg ihren offiziellen Abschluß fand, ist ein Hinweis auf die Bedeutung der Stadt.

Während des Dreißigjährigen Krieges hielten Wallensteins Truppen Rendsburg zwei Jahre lang besetzt, und im Jahre 1645 belagerten die mit Dänemark verfeindeten Schweden die Stadt und richteten schwere Zerstörungen an. Zwei Jahrzehnte später faßte die Regierung in Kopenhagen den Beschluß, Rendsburg zum stärkeren militärischen Stützpunkt in den Herzogtümern auszubauen. Dem ersten Ausbau (1669–1673) folgte ab 1690 ein weiterer, und fünf Jahre später hatte die Stadt ihr Gesicht völlig verändert.

An beiden Ufern der Eider, nördlich und südlich der Altstadt, lagen jetzt ausgedehnte moderne Befestigungswerke. Das südliche Neuwerk schloß einen neu entstandenen Stadtteil ein, der fächerartig einen weiten Platz umgab. Der Gegensatz zwischen der mittelalterlichen Altstadt und dem barocken Neuwerk ist bis heute ein besonderer Reiz des Stadtbildes. Der Ausbau zur Festung machte Rendsburg zu einem mächtigen Zentrum mit einer umfangreichen Garnison, hemmte aber für 150 Jahre die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt.

Jüngere Zeit

Der Bau eines Eiderkanals brachte zwar erste Ansätze zu einer Verbesserung der Wirtschaftslage, aber solange Gräben und Bastionen die Ausdehnung der Stadt und die Gewerbeansiedlung verhinderten, blieb Rendsburg einseitig militärisch orientiert.

Während des schleswig-holsteinischen Befestigungskampfes gegen Dänemark in den Jahren 1848 bis 1850 war Rendsburg Ausgangspunkt der militärischen Aktionen, in den ersten fünf Monaten sogar Sitz der provisorischen Regierung.

Nach dem Mißlingen des Aufstandes ließ die dänische Regierung Altstadt- und Kronwerkbefestigungen einebnen. Die Wälle des Neuwerks blieben dem Verfall überlassen. Laut Gasteiner Konvention war Rendsburg im Jahr 1865, im Jahr nach dem Deutsch-Dänischen Krieg, für den Ausbau als Bundesfestung, zur Sicherung der Grenze des Deutschen Bundes zu Dänemark, vorgesehen. Wegen der Auflösung des Deutschen Bundes 1866 als Folge des Deutschen Bruderkrieges kam es aber nicht mehr zur Ausführung dieses Beschlusses, und das war für die weitere Entwicklung der Stadt von Vorteil. Rendsburg behielt eine Garnison, konnte sich jetzt aber auch in gewerblicher Hinsicht entfalten. Den entscheidenden Impuls gab jedoch erst der Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals, der Rendsburg zum Seehafen und Binnenland machte und die Entstehung von Werften und größeren Industriebetrieben ermöglichte. Die seit 1827 bestehende Hollersche Carlshütte wurde zum größten eisenverarbeitenden Betrieb Norddeutschlands. Mit der Verbreiterung des Kanals entstand 1913 die Eisenbahnhochbrücke, eine 2,5 km lange Stahlkonstruktion, die zum Wahrzeichen Rendsburgs wurde. Die gleichzeitig erbaute Straßendrehbrücke wurde im Jahre 1961 durch einen vierspurigen Tunnel ersetzt, zu dem 1965 noch ein Fußgängertunnel kam.

Den Zweiten Weltkrieg überstand die Stadt fast ohne Schäden. Die Integration von deutschen Flüchtlingen und Vertriebenen, welche die Einwohnerzahl Rendsburgs von 20.000 auf 37.000 steigen ließ, war die größte kommunale Leistung der Nachkriegszeit.

Bekannte, in Rendsburg geborene Personen

  • Ludwig Fahrenkrog (1867–1952), Dichter und Maler
  • Hans-Friedemann Götze (1897–1940), SS-Standartenführer
  • Gottfried Hansen (1881–1976), Admiral und Funktionär der deutschen Veteranenverbände nach dem Zweiten Weltkrieg
  • Gustav Kieseritzky (1893–1943), Vizeadmiral und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Eduard von Liebert (1850–1934), Offizier und Gouverneur von Deutsch-Ostafrika
  • Kurt-Albert Pape (1917–1943), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Heinz Schröder (1920–1944), Oberleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Johannes Schulze (1915–2000), Major der Reserve und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Otto Soltau (1885–1915), Maler und Buchillustrator
  • Erwin Waßner (1887–1937), U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg und späterer Konteradmiral

Galerie

Filmbeiträge

„Die Frauenkolonialschule in Rendsburg“ (1937, Kulturfilm:

Verweise