Revanchismus

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Revanchismus (Wortherkunft frz./lat. revanche; dt. Vergeltung)[1] ist ein in der Regel im abwertenden, abfälligen Sinne verwendeter Terminus zur Bezeichnung einer politischen Haltung, deren Ziel die Vergeltung oder Rache für militärische Niederlagen oder das Streben nach Rückgewinnung verlorener Landesteile oder die Wiederherstellung früherer gesellschaftlicher Zustände ist. Zugrunde liegt dem Begriff das Wort Revanche, d. h. Vergeltung (in gutem und bösem Sinne). Ein mit Revanchismus im Zusammenhang stehender Begriff ist „Reaktion“.

Seit Ende des Deutsch–Französischen Krieges 1870/71 war vor allem die gesamte politische Ausrichtung Frankreichs revanchistisch geprägt, ein Schwerpunkt außenpolitischer Ziele war hier die Rückeroberung bzw. der erneute Raub des seit dem 17. Jahrhundert schrittweise von Frankreich annektierten und dann bis 1870 okkupierten deutschen Gebietes Elsaß-Lothringen.

Vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert war der Ausdruck Revanchismus auch ein gerne von neo-bolschewistischer Seite gebrauchtes politisches Schlagwort zur Diffamierung eines Gegners. So wurde in den Nachkriegsjahrzehnten in der BRD-Politik und deren Systemmedien der Begriff fast ausschließlich verwendet, um jedwede Bestrebung zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit im Sinne einer Revision zu diskreditieren und damit von den diesbezüglich klaren Vorgaben des Völkerrechts abzulenken bzw. diese zu ignorieren. In der DDR-Propaganda wurden während der gemeinsamen Diktatur von Kommunisten und Sozialdemokraten unter der Sammelbezeichnung SED die Heimatvertriebenen aus Ostdeutschland regelmäßig als „Revanchisten“ bezeichnet. Diese politische Praxis der substanzlosen Diffamierung wird seit dem Beitritt Mitteldeutschlands zum Geltungsbereich des Grundgesetzes für die BRD auch in der nunmehrigen Groß-BRD fortgeführt.

Fußnoten

  1. Vgl.: Lutz Mackensen: Das neue Fremdwörterlexikon, Lingen Verlag, Köln (1973), S. 373