Claassen, Richard

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Richard Claassen (auch: Claaßen; Lebensrune.png 4. Januar 1900 in Berlin; Todesrune.png 26. Mai 1943 in Frolowo in sowjetischer Kriegsgefangenschaft) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres und der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant der Heeres-Infanterie und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Am 1. Juni 1934 wurde Claassen zum Hauptmann der Reichswehr befördert, er diente nach dem Übergang zur Wehrmacht auch beim Infanterie-Regiment 55 (nach Offiziersliste vom März 1939).

Zweiter Weltkrieg

Claassen nahm am Polenfeldzug als Bataillonsführer und am Westfeldzug 1940 als Bataillonskommandeur teil, im Oktober 1942 kam er im Laufe des Rußlandfeldzuges als Regimentskommandeur an die Ostfront im Raum des erbittert umkämpften Stalingrads.

Claassen, der am 1. April 1942 zum Oberstleutnant befördert worden war, erhielt das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für seine Tapferkeitstaten während der Schlacht von Stalingrad, in der sein Regiment vernichtet wurde.[1] Eine Ritterkreuzverleihungszeremonie fand im Kessel nicht statt, da er schon am 13. Januar 1943 noch vor der Kapitulation der 6. Armee in Kriegsgefangenschaft geriet. Gleichzeitig mit der Ritterkreuzverleihung wurde er vermutlich zum Oberst befördert (Dienstgrad nach Volksbund). Er verstarb entweder an den Folgen einer Verwundung, an Krankheit, an Unterernährung, an den Folgen von Folter und Verhör oder, wie so viele, durch Mord.

Frolowo

In der Stadt Frolow (Frolowo) bestanden die beiden Kriegsgefangenenlager 50 und 163 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[2] Lager 50 wurde bereits kurz nach der Schlacht um Stalingrad eröffnet. Beide Todeslager wurden später von stalingrader Kriegsgefangenenlagern übernommen.

Ruhestätte

Oberst Richard Claassen ist, nach dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, vermutlich als unbekannter Soldat auf die Kriegsgräberstätte Rossoschka überführt worden. Grablage: wahrscheinlich unter den Unbekannten.

Militärische Chronologie

Richard Claassen.jpg
  • 1.10.1917 als Seekadett in die Kaiserliche Marine
  • März 1918 Versetzung zum Landheer (Mai-Oktober 1918: Gruppenfhr bei den Ausbildungskursen)
  • Januar 1919 Versetzung ins 1. Garde-Reserve-Infanterie-Regiment/1. Garde-Reserve-Division/Garde-Reserve-Korps, Gruppenführer
  • 31.8.1919 aus dem Heeresdienst ausgeschieden (Vorläufige Reichswehr; ggf. mit dem Charakter als Oberleutnant)
  • 1.9.1919 Übertritt zur Awalow-Bermondt-Armee, Zug-und Kompanieführer im Detachement/Abteilung „Lieven“/Baltische Landeswehr
  • Dezember 1919 aus der Awalow-Bermondt-Armee als Leutnant ausgeschieden
  • März 1920 im Zeitfreiwilligen-Regiment Berlin (im Kapp-Aufstand)
  • November 1923 in einer Vermittlungsstelle für die Schwarze Reichswehr
  • 1.1.1931 - 1.1.1932 hauptamtlicher Wehrsportführer im Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten (Stahlhelm, B.d.F.), Gau Mecklenburg-Ost
  • 15.4.1933 - 30.04.1934 im Reichskuratorium für Jugendertüchtigung
  • 11.6.1934 reaktiviert als Offizier der Reichswehr (ggf. als Oberleutnant)
  • 30.9.1934 Auswahlkurs beim Ausbildungsstab an der Infanterie-Schule Döberitz
  • 19.10.1934 mit Wirkung vom 21.10.1934 als Hauptmann beim Infanterie-Regiment Heilbronn angestellt
  • 1.11.1934 in die 17. Kp./Inf.Rgt. Heilbronn
  • 16.12.1934 Fhr. 17. Kp./Inf.Rgt. Heilbronn
  • 1.4.1935 Chef 17. Kp./Inf.Rgt. Heilbronn
  • 15.10.1935 Chef 7. Kp/Infanterie-Regiment 55 (laut Stellenbesetzung)
  • 15.9.1939 - 5.2.1940 Fhr. II. Btl./IInfanterie-Regiment 55 (laut Meldung und PA/Personalakte: ab 11.09.1939)
  • 3.2.1940 ins III. Btl./Infanterie-Regiment 521 versetz (auch laut Meldung)
  • 21.12.1940 - 27.8.1941 Kdr. II. Btl./Infanterie-Regiment 578 (laut Meldung: ab 5.2.1941)
  • 27.8.1941 mit Wirkung 21.8.1941 in die Führerreserve OKH (Friedensstandort)/Dienst regelt der Befehlshaber im Wehrkreis XIII
  • 10.9.1941 kommandiert zur Inf.Schule, Lehr-Abt. II, als Inspektionschef/Inmarschsetzung nach Döberitz, Bahnstation Verschiebebahnhof Wustermark
  • 10.6.1942 - 15.10.1942 an der Schule IV für Offizier-Anwärter der Infanterie in Ohrdruf als Lehrgruppen-Kommandeur (→ Truppenübungsplatz Ohrdruf)
  • 15.10.1942 Führerreserve OKH (Friedensstandort)/Dienst regelt der Befehlshaber im Wehrkreis XIII
  • 22.10.1942 Kommandeur des Infanterie-Regimentes 517 (laut Dokument), das seit dem 15. Oktober 1942 in Grenadier-Regiment 517 umbenannt und der 295. Infanterie-Division unterstellt wurde
  • 13.1.1943 im Kessel von Stalingrad vermißt
  • 26.5.1943 im sowjetischen Kriegsgefangenenlager T.O. Frolowo bei Stalingrad verstorben (laut Mitteilung der Ehefrau vom 01.01.1969/auch WASt)

Beförderungen

  • Mai 1918 Fähnrich
  • Dezember 1918 Leutnant
  • 19. Oktober 1934 Hauptmann mit Wirkung 21.10.1934 im Heer angestellt unter Vorbehalt der Festsetzung der Rangdienstalters
  • 6. November 1934 Hauptmann erhält Rangdienstalter vom 01.06.1934 unter Vorbehalt der späteren Festsetzung der Ordnungs-Nummer zum Rangdienstalter
  • 2. Februar 1935 Hauptmann erhält Ordnungs-Nummer (143) zum Rangdienstalter vom 01.06.1934
  • 29. Februar 1940 Major mit Wirkung 01.03.1940 und Rangdienstalter vom 1.3.1940
  • 16. März 1942 Oberstleutnant mit Wirkung vom 1.4.1942 und Rangdienstalter vom 1.4.1942
  • Oberst; laut Sterbeurkunde des Standesamt Würzburg vom 20.8.1951 (kein amtlicher Nachweis im BA vorhanden)

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Infanterie-Regiment 517: Aufgestellt am 12. Februar 1940 bei Magdeburg aus dem II./Infanterie-Regiment 74 und dem II./Infanterie-Regiment 12 für die 295. Infanterie-Division. Am 15. November 1940 wurde der Stab und das III. Bataillon an das Infanterie-Regiment 589 abgegeben und ersetzt. Am 15. Oktober 1942 in Grenadier-Regiment 517 umbenannt. Das Regiment wurde, wie auch die 295. Infanterie-Division, im Januar 1943 in der Schlacht um Stalingrad vernichtet.
  2. Erich Maschke (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.