Heidrich, Richard

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Richard Heidrich mit dem Ritterkreuz für das Unternehmen „Merkur“

Richard Heidrich (Lebensrune.png 28. Juli 1896 in Lewalde in Sachsen; Todesrune.png 22. Dezember 1947 Hamburg-Bahrenfeld)[1] war ein deutscher Offizier des Kaiserlichen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Fallschirmtruppe und Schwerterträger zum Ritterkreuz im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Richard Heidrich wurde am 28. Juli 1896 in Lewalde bei Bautzen/Sachsen als Sohn eines Bauunternehmers geboren. Dort verbrachte er auch seine Kinder- und Jugendzeit. Nach der Schule trat er am 18. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in das Reserve-Infanterieregiment 101 ein und kam nach der militärischen Grundausbildung an der Westfront zum Einsatz.

Erster Weltkrieg

Am 11. April 1915 wechselte der 18jährige Gefreite Heidrich zum Königlich-Sächsischen 3. Infanterieregiment Nr. 102 „König Ludwig III. von Bayern“, dessen Friedensgarnison Zittau war, hier avancierte er am 18. Mai 1915 zum Unteroffizier und noch im gleichen Jahr zum Fähnrich und Leutnant. Am 1. Oktober 1916 wurde er dann zum 16. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiment Nr. 182 versetzt, wo er zuerst als Zugführer eingesetzt wurde. Hier war er bis zum Kriegsende im Westen und im Osten als Zug- und MGK-Kompanieführer sowie schließlich als Regimentsadjutant eingesetzt. Bedingt durch An der Somme wurde er 1914 verwundet. 1918 kehrte Richard Heidrich im November hoch ausgezeichnet in die Heimat zurück. Als Freikorps 1919 ging Heidrich mit nach Litauen und wurde dann 1920 in die Reichswehr übernommen. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben den beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere sächsische Auszeichnungen verliehen.

Bei der Reichswehr

Bei Kriegsende war er noch immer Leutnant und wurde dann als solcher auch in das Reichsheer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. September 1915 festgelegt. Heidrich wurde in der Minenwerfer-Kompanie vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 24 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000-Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in die 13. Minenwerfer-Kompanie vom 10. Sächsischen Infanterie-Regiment in Dresden übernommen. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er als Zugführer zur 5. Kompanie vom 10. Sächsischen Infanterie-Regiment in Bautzen. Bereits im Herbst 1924 wurde er für das erste Jahr seiner Führergehilfenausbildung in den Stab der 4. Division der Reichswehr kommandiert. Am 31. Juli 1925 wurde er nach 10 Jahren als Leutnant zum Oberleutnant befördert und zur Infanterieschule Dresden kommandiert, wo neben anderen die Generalfeldmarschälle von Manstein und von Witzleben seine Lehrer waren. Am 1. Oktober 1925 wurde er in den Stab der 4. Division der Reichswehr nach Dresden versetzt. Dort absolvierte er dann das zweite Jahr seiner Führergehilfenausbildung. Danach kam er dann am 1. Oktober 1926 wieder als Zugführer zur 5. Kompanie vom 10. Sächsischen Infanterie-Regiment nach Bautzen zurück. 1927 - 1928 wurde er dann zur 8. Kompanie vom 10. Sächsischen Infanterie-Regiment ebenfalls in Bautzen versetzt. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann in die 2. Kompanie vom 10. Sächsischen Infanterie-Regiment nach Dresden versetzt. Von dieser wurde er dann für ein Jahr zur II. Marine-Artillerie-Abteilung kommandiert. Ab dem 1. Oktober 1930 wurde er dann wieder als Zugführer bei seinem Regiment eingesetzt. Am 1. Februar 1931 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann zum Chef der 14. Kompanie vom 10. Sächsischen Infanterie-Regiment in Löbau/Sachsen ernannt.

In der Wehrmacht

Oberst Richard Heidrich in Heeresuniform mit dem neuen Ritterkreuzträger Fritz Prager, Ende Mai 1940
Richard Heidrich2.jpg

Als Hauptmann (seit 1. Februar 1931) war er mehrere Jahre lang Chef der Unteroffiziersanwärter-Lehrkompanie im Ausbildungsbataillon des IR 10 in Löbau. Ab 1934 fand er an den Kriegsschulen Dresden, München und Potsdam als Taktiklehrer Verwendung, hier in Potsdam wirkte übrigens damals der spätere Generalfeldmarschall Rommel als Schulkommandeur, dem – wie Heidrich – ebenfalls die Qualifikation für den Generalstabsdienst versagt geblieben war und der sich dann dennoch als einer der bedeutendsten deutschen Truppenführer des Zweiten Weltkrieges erweisen sollte.

Dort verbrachte er dann auch die Zeit während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er im Oktober 1935 als Lehrer an die Kriegsschule Potsdam versetzt. Am 18. Januar 1936 wurde er dort zum Major befördert. Im Jahre 1937 meldete sich Heidrich als 41jähriger Major freiwillig zu den in Aufstellung begriffenen Heeresfallschirmjägern, absolvierte eine Springerausbildung, wurde am 12. Oktober 1937 zum Chef der Fallschirm-Infanterie-Kompanie Stendal ernannt und begann damit eine wahre Pionierarbeit beim Aufbau einer damals völlig neuen Waffengattung. 1938 wurde aus der Stendaler Kompanie ein Fallschirm-Infanterie-Bataillon des Heeres und Heidrich am 30. Mai 1938 dessen erster Kommandeur. Mit Wirkung vom 1. Januar 1939 schieden Heidrich, nunmehr Oberstleutnant, und seine Fallschirmjäger aus dem Heer aus und wurden in die Luftwaffe überführt, wo seine Truppe zum II. Bataillon des Fallschirm-Jäger-Regimentes 1 umbenannt wurde, u. a. mit Fritz Prager und Alfred Schwarzmann.

Bereits am 6. Februar 1939 erfolgte seine Versetzung als 1. Generalstabsoffizier (Ia) in den Stab der 7. Flieger-Division. Ein knappes halbes Jahr später wurde er am 1. Juni 1939 als Offizier z. b. V. zum Oberbefehlshaber der Luftwaffe versetzt. Am 1. September 1939 kehrte er in den Stab der 7. Flieger-Division zurück. Am 1. Oktober 1939 wurde er aus der Luftwaffe entlassen und wieder in das Heer übernommen. Ab Dezember 1939 gab Heidrich noch einmal eine vorübergehende Gastrolle beim Heer, wurde dort mit sofortiger Wirkung vom 1. April 1940 zum Oberst befördert und nahm als Kommandeur des neu aufgestellten Infanterie-Regiments 514 im Rahmen der 294. Infanterie-Division am Westfeldzug teil. Dabei erwarb er sich die Spangen zu den Eisernen Kreuzen von 1914-1918. Noch während der Kampfhandlungen im Westen wurde Oberst Heidrich nach Berlin gerufen, nun aber wieder in Luftwaffenuniform, um ab dem 1. Juni 1940 den Befehl über das neue Fallschirm-Jäger-Regiment 3 zu übernehmen und es frontreif auszubilden.

Bei der Planung des größten deutschen Fallschirmjägereinsatzes während des zweiten Weltkrieges, der Einnahme der Mittelmeerinsel Kreta aus der Luft, hatte Heidrichs Truppe den Einsatzraum Mitte in deutschen Besitz zu bringen, dabei stürmte Oberst Heidrich am Nachmittag des 20. Mai 1941 nach der Landung an der Spitze seiner Männer das Zuchthaus von Agya bei Alikianou unter den Augen des griechischen Königs und des griechischen Ministerpräsidenten, die beinahe in Gefangenschaft geraten wären. Hier richtete er auch seinen Regimentsgefechtsstand ein. Er führte das Regiment dann auch bei den Kämpfen auf Kreta im Raum Chania. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Ziel des Regimentes war die Eroberung der Kastellhöhe bei Galatas. Es gelang dem Regiment, den Landeplatz Malemes für das Einfliegen der 5. Gebirgs-Division freizuhalten.

Am 9. Juni 1941 wurde er namentlich im Wehrmachtbericht genannt:

„Die unter Führung von Generalmajor Meindl, Oberst Heidrich, Oberst Bruno Bräuer, Oberst Ramcke und Oberst Sturm stehenden Fallschirmverbände schufen in harten Kämpfen die entscheidenden Voraussetzungen für die Eroberung von Kreta.“

Für diese Leistung wurde ihm am 14. Juni 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.

Im Herbst 1941 wurden die zur 7. Fliegerdivision gehörenden Fallschirmjägerverbände – darunter auch Oberst Heidrichs Regiment – auf dem Luftweg an die Leningrad-Front geflogen und dort im Erdkampf eingesetzt. Am 13. April 1942 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 1. August 1942 wurde er mit der Führung der 7. Flieger-Division beauftragt und am 4. August 1942 zum Generalmajor befördert. Am 1. November 1942 wurde er dann auch zum Kommandeur der 7. Flieger-Division ernannt. Am 15. Juni 1943 wurde er dann durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der 1. Fallschirmjäger-Division ernannt. Am 1. Juli 1943 folgte die Beförderung zum Generalleutnant. Die auf Sizilien eingesetzte Division konnte einen Durchbruch der britischen 8. Armee verhindern. Bei den schweren Kämpfen um Monte Cassino in den ersten Monaten des Jahres 1944 gaben die Gegner den deutschen Fallschirmjägern respektvoll den Ehrennamen „Die Grünen Teufel“. Ihrem Kommandeur wurde am 5. Februar 1944 das 382. Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen, am 25. März 1944 folgten auch noch die 55. Schwerter dazu, auch wurde er erneut im Wehrmachtbericht genannt.

Am 25. März 1944 wurde er wieder namentlich im Wehrmachtbericht genannt:

„Die mit starken Kräften während des ganzen Tages gegen den Ost- und Nordteil geführten Angriffe brachen am zähen Widerstand der dort unter Führung des Generalleutnants Heidrich eingesetzten 1. Fallschirmjägerdivision zusammen.“

Für seine Führungsleistung wurden ihm am 25. März 1944 die Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub verliehen. Am 29. Juni 1944 wurde er mit der Wahrung der Geschäfte des Kommandierenden Generals des I. Fallschirmkorps beauftragt. Am gleichen Tag wurde er erneut namentlich im Wehrmachtbericht genannt:

„Bei den schweren Abwehrkämpfen in diesem Abschnitt haben sich die 1. Fallschirmjägerdivision unter Generalleutnant Heidrich und die 334. Infanteriedivision unter Generalmajor Böhlke durch besondere Tapferkeit und Standhaftigkeit ausgezeichnet.“

Zum 1. Oktober 1944 wurde er zum General der Fallschirmtruppe befördert. Am 1. November 1944 wurde er selbst zum Kommandierenden General des I. Fallschirm-Korps.

Am 23. Januar 1945 wurde er schwer verwundet und kam ins Lazarett. Seinen letzten Befehl gab er am 1. Mai 1945 auf dem Korpsgefechtsstand in Italien und gab sein Kommando über das I. Fallschirmkorps ab. Daraufhin wurde er in die Heimat ins Lazarett verlegt. Dort geriet er Anfang Mai 1945 in britische Kriegsgefangenschaft. Als er im Sommer 1945 aus der Gefangenschaft entlassen wurde, hatte er nicht mehr lange zu leben und starb bereits am 22. Dezember 1947 im Alter von nur 51 Jahren im Versorgungskrankenhaus Hamburg-Bahrenfeldt.

Wehrmachtbericht

Am 24. Dezember 1943 Erwähnung im deutschen Wehrmachtbericht, darin hieß es:

„An der süditalienischen Front herrschte gestern mit Ausnahme des Abschnitts von Ortona Ruhe. Südlich und südwestlich der Stadt Ortona scheiterten auch gestern alle feindlichen Angriffe, obwohl sie von starkem Artilleriefeuer, von Panzern und Schlachtfliegern unterstützt wurden. Bei diesen Kämpfen zeichnete sich die 1. Fallschirmjägerdivision des Generalleutnants Heidrich durch besondere Standhaftigkeit aus.“

Der letzte Befehl

Letzter Tagesbefehl des Kommandierenden Generals des 1. Fallschirm-Korps, General der Fallschirmtruppe, Richard Heidrich, an seine Fallschirmjäger, gegeben am 1. Mai 1945 auf dem Korpsgefechtsstand in Italien:

„Fallschirmjäger, die militärischen Kriegshandlungen neigen sich dem Ende zu. Die letzten Wochen und Tage haben ungeheure Leistungen und Anstrengungen von Euch gefordert. Doch der Geist des Korps ist ungebrochen. In dieser Stunde möchte ich Euch danken für Eure Leistungen, Eure Einsatzbereitschaft und Euren Heldenmut. Fallschirmjäger, alle, die Ihr standhaft waret, schließt Euch zu Euren Gemeinschaften zusammen! Wir beenden, wenn es befohlen wird, den Kampf mit reinem Gewissen und stolzen Herzens. Wir haben unsere Pflicht bis zuletzt getan und fühlen uns nicht geschlagen. Ebenso wissen wir, daß das letzte Wort des wirklichen Sieges in dem Kampf der Weltanschauungen noch nicht gesprochen ist. Wenn die Feinde im Rausch ihres Siegestaumels uns mit manchem beschmutzen mögen, wir hören es nicht, sondern sehen stolzen inneren Bewußtseins in die Ferne, denn die Geschichte geht unerbittlich weiter ihren Weg. Das aufrechte Herz ist unbesiegbar und aus ihm entspringen bereits die Kräfte der Erneuerung. Fallschirmjäger, ich befehle auf lange Sicht: Erhaltet den Fallschirmjägergeist und formt ihn weiter! Er wirkt durch Hilfsbereitschaft für die Schwachen, durch frisches Zupacken überall fort und wird damit ein wesentlicher Teil des unsichtbaren führenden Geistes im deutschen Volk. Jeder aufrechte Fallschirmjäger ist Führer an seiner Stelle. Selbst wenn wir uns vorübergehend trennen müssen, so bleiben wir trotz allem eine Gemeinschaft, die, wenn sie wieder gebraucht wird, zu großem Zweck zusammentritt.
Jeder von Euch muß wissen, daß die dunkelste historische Stunde unseres Volkes männliche Würde verlangt. Ich fordere Euch auf, haltet Manneszucht und seid dem anderen ein Vorbild, tragt den Kopf hoch und macht den Blick frei, Eure Haltung muß erschrecken und andere hochreißen. Bietet den Feinden nicht schimpfliche Würdelosigkeit. Unsere Leistungen sind einmalig, dieses stolze Gefühl kann uns niemand beschmutzen. Gedenkt Eurer gefallenen Kameraden, die für Euch starben.
Arbeitet weiter an Euch, indem Ihr Eure Herzen stählt, Euren Charakter läutert, und in Euren Gemeinschaften Eure zukünftige Aufgabe überdenkt. Diese zukünftigen Aufgaben im deutschen Volk rufen zuverlässige, selbstbewußte Männer. Die Zukunft wird zeigen was Ihr bedeutet, denn Ihr seid bereits ein Samenkorn zu neuen Wegen. Niemals darf das deutsche Volk sich selbst zerfleischen und die Vernunft muß alles beherrschen.
Ich grüße Euch als meine unbesiegten treuen Fallschirmjäger.
Euer General“

Auszeichnungen

Beförderungen

Verweise

Fußnoten

  1. General der Fallschirmtruppe Heidrich, RichardDas-Ritterkreuz.de
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S. 155
  3. 3,0 3,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 374, ISBN 978-3-938845-17-2