Sorge, Richard

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Der langjährige Korrespondent der „Frankfurter Zeitung“ Sorge meldete sich bei Beginn des Ersten Weltkrieges freiwillig zum Deutschen Heer. Er trat in ein Artilleriebataillon ein und wurde an die Westfront versetzt. Dort wurde er im März 1916 durch Granatsplitter schwer verwundet, die ihm beide Beine brachen. Durch die Verwundung blieb er für den Rest seines Lebens körperlich beeinträchtigt. Er wurde allerdings zum Unteroffizier befördert, erhielt das Eiserne Kreuz und wurde aus der Armee entlassen. Sorge studierte Ökonomie und Politikwissenschaften in Berlin, Kiel und Hamburg. Er war seit 1917 Mitglied der USPD, beteiligte sich im späten Juni 1919 an den Kommunistenputsch in Hamburg (getarnt als Sülzeunruhen) und trat im Oktober 1919 der KPD bei. 1919 (nach anderen Quellen 1920) wurde er in Hamburg zum Dr. rer. pol. mit der Arbeit „Die Reichstarife des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine“ promoviert. Der Vaterlandsverräter hat in Tokio unter Zuhilfenahme der Deutschen Botschaft und ihrer Attachés ein Spionagenetz für das 4. Büro der Roten Armee aufgebaut.

Richard Sorge (Lebensrune.png 4. Oktober 1895 in Adjikent, Baku, Russisches Kaiserreich (heute Aserbaidschan); Todesrune.png 7. November 1944 in Tokio, Japan hingerichtet) war ein deutscher Journalist und Spion für die Sowjetunion in Japan während des Zweiten Weltkriegs. Er war der schlimmste Verräter an Deutschland. Sein Pseudonym lautete R. Sonter, sein Deckname „Ramsay“.

Werdegang

Richard Sorge wurde am 4. Oktober 1895 in Adschibend bei Baku geboren.[1] Sein Großvater war ein Weggenosse von Karl Marx und Mitbegründer der 1. Internationale. Sein Vater Kurt Sorge war durch Vermittlung Sven Hedins im Dienste der Kaiserlich Russischen Öl-Kompagnie als Mineningenieur in Aserbaidschan tätig. Vorher hatte er schon für eine europäische Firma in Rußland gearbeitet und dort Jekaterina Levowna Kobeleff aus Kiew geheiratet.[2] Mit seinen Eltern kam Richard Sorge im Jahre 1898 nach Deutschland, wo die Familie zunächst in Hildesheim, dann in Koblenz, München und seit 1912 in Berlin-Lankwitz lebte.

Richard Sorge seinerseits war vom Beginn des Schulbesuches an schon in einem Internat untergebracht, von dem aus er die Oberrealschule in Berlin-Lichterfelde besuchte. Im Oktober 1914 kam er als Kriegsfreiwilliger an die Westfront, wo er mehrfach und schließlich so schwer verwundet wurde, daß er in den letzten Kriegsjahren in Berlin, Kiel und Hamburg Volkswirtschaft studieren konnte. 1917 trat er der USPD, 1919 der KPD bei und wurde deren Parteitagsdelegierter und Funktionär. An den KP-Umsturz-Unruhen 1920 in Hamburg und 1923 im Ruhrgebiet war er maßgeblich beteiligt. Ab 1925 war er Mitglied von Stalins KPdSU und Komintern. Ab 1929 spitzelte er, getarnt als deutscher Pressevertreter, für den sowjetischen Geheimdienst in China. 1933 trat er als deutscher Presseagent, später als Korrespondent der „Frankfurter Zeitung“ in Tokio in Erscheinung, von wo aus er ein Spionagenetz spann. Deutschlands Geheimdienste witterten trotz Sorges einschlägiger Vergangenheit selbst dann keine Gefahr (bzw. der Verräter wurde von Einflußreichen gedeckt), als er zum Vertrauten und Presse-Attaché des deutschen Botschafters in Tokio, des einstigen Adjutanten Krut von Schleichers, Eugen Ott, aufstieg. So hatte Sorge schließlich sogar einen „Draht“ ins japanische Kabinett. Die wichtigste Geheiminformation, die der Verräter kurz vor seiner Verhaftung am 16. Oktober 1941 Stalin zuspielte, war, daß die japanische Kwantung-Armee keinen Angriff auf die Sowjetunion unternehmen werde, sondern Tokio sich auf den bewaffneten Konflikt mit den VSA konzentrieren wolle. Die daraufhin von Stalin den Deutschen entgegengeworfenen Sowjettruppen aus Fernost hatten maßgeblichen Anteil am Scheitern der Offensivpläne der Wehrmacht 1941/42.

Der Diktator Stalin schenkte dessen Funksprüchen jedoch nur wenig Glauben. Da er selbst damit beschäftigt war, einen Angriffskrieg gegen Deutschland vorzubereiten, habe er den Gedanken, daß Hitler ihn noch auf der Ziellinie überholen könne, schlicht und einfach verdrängen müssen. So ignorierte er auch den Verrat des deutschen Präventivschlags Unternehmen Barbarossa: Bei dem Funkspruch aus Tokio handele es sich um nichts weiter als um das Lügenmärchen eines „verlogenen Arschlochs, das in Japan ein paar kleine Fabriken und Puffs betreibt und es sich gutgehen läßt.“[3] Richard Sorge, daraufhin nach Moskau beordert, weigerte sich auch folgerichtig konsequent, dem Begehren seines Herrn und Meisters Stalin nachzukommen und zog es vor, statt in das Arbeiterparadies zurückzukehren, lieber in Japan zu verbleiben.

Tod

Japan, das mit der Sowjetunion einen Nichtangriffsvertrag geschlossen hatte (der 1945 von Stalin gebrochen wurde), zögerte lange mit der Hinrichtung des Sowjetagenten, die erst am 7. November 1944 in Tokio erfolgte. Moskau inszenierte einen Heldenkult um den Verräter in seinen Diensten.

Verräter an Deutschland

Quelle
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Das doppelte Spiel des Richard Sorge

1954, als der Kalte Krieg bereits im Gange war, drehte Regisseur Veit Harlan („Das unsterbliche Herz“, „Jüd Süß“, „Der Große König“, „Kolberg“) einen seiner wichtigsten Nachkriegsfilme ab: „Verrat an Deutschland“. Nur einen Tag nach der Münchner Uraufführung wurde der eineinhalb Millionen Mark teure Streifen allerdings abgesetzt und verboten. Erst nach starken Veränderungen konnte der Film die FSK passieren. Hauptfigur des Films war Richard Sorge, der in Anbetracht der Auswirkung seiner Spionagearbeit als größter Verräter des Zweiten Weltkrieges gelten kann. Unter verschiedenen Decknamen lieferte er hochbrisante Informationen aus Japan in die Sowjetunion.

Glühender Kommunist

Geboren wurde Sorge als Sohn eines deutschen Ingenieurs und dessen russischer Frau am 4. Oktober 1895 in Adschibend bei Baku im heutigen Aserbaidschan, wo der Vater im Bergbau tätig war. Richard Sorges Großvater war einer der Weggefährten von Karl Marx gewesen und Mitbegründer der I. Internationale. 1898 siedelte die Familie nach Deutschland über. 1914 wurde Richard Soldat und kämpfte an der Westfront. Im März 1916 erlitt er eine Verwundung. Nach seiner Entlassung aus der Armee beschäftigte er sich eindringlich mit den Werken von Marx und Engels. 1917 trat er der USPD bei. Sein Studium der Ökonomie und Politikwissenschaften, das er in Berlin, Kiel und Hamburg absolvierte, beendete er 1920 mit einer Dissertation. Zu dieser Zeit beteiligte sich Sorge an den KP-Umsturzunruhen in Hamburg und wurde Mitglied der KPD.

1921 heiratete er Christiane Gerlach, die geschiedene Frau seines Professors Kurt Gerlach, der einer reichen jüdischen Familie entstammte und linksgerichtete Anschauungen vertrat. 1923 hatte Sorge maßgeblichen Anteil an den Revolutionsversuchen der Kommunisten im Ruhrgebiet. Zuvor war er für kurze Zeit hauptberuflich als Journalist tätig. 1924 zog er nach Moskau, wo er seine Kontakte zum sowjetischen Geheimdienst intensivierte. Seine Frau und er wurden zunächst im berüchtigten „Hotel Lux“ der Komintern untergebracht. 1925 wurde er Mitglied in Stalins KPdSU. Ab 1929 spionierte er in der Tarnung eines deutschen Pressevertreters für den sowjetischen Geheimdienst in China. Hier lernte er einen japanischen Journalisten kennen, der ihm für seine spätere Spionage nützlich sein würde.

Kriegsentscheidende Information

Nach seinem Aufenthalt in China zog er nach Deutschland mit dem Auftrag, als Korrespondent der „Frankfurter Zeitung“ in Japan zu spionieren. Zunächst trat er offiziell der NSDAP bei und arbeitete mit dem deutschen Nachrichtendienst zusammen. Schließlich in Tokio angekommen, baute Sorge (sein Deckname in Japan war „Johnson“) ein weites Spionagenetz auf - für die Sowjetunion. An seine Herren in Moskau sandte er eine Nachricht: „Ich glaube, es gelingt mir, sie alle an der Nase herumzuführen.“ Trotz seiner einschlägigen Vergangenheit witterte Deutschlands Geheimdienst keine Gefahr. Gedeckt von einflußreichen Kreisen, konnte sich Sorge das Vertrauen des deutschen Botschafters in Tokio, des einstigen Adjutanten von Schleicher, Eugen Ott erschleichen und wurde dessen Pressenattaché. So hatte er sogar Zugang zum japanischen Kabinett. Geheime Dokumente kopierte und leitete er nach Rußland weiter. So wußte Stalin beispielsweise umgehend Bescheid über den Antikomintern-Pakt zwischen Deutschland und Japan.

Die wichtigste, kriegsentscheidende und weltgeschichtlich bedeutendste Information spielte der Verräter den Sowjets kurz vor seiner Verhaftung zu: Die japanische Kwantung-Armee werde keinen Angriff auf die Sowjetunion unternehmen, sondern Tokio werde sich auf den bewaffneten Konflikt mit den USA konzentrieren. Also wurden starke Verbände der Roten Armee, die eine Auseinandersetzung im Osten mit Japan befürchtet hatte, rechtzeitig aus Sibirien abgezogen und den deutschen Soldaten entgegengeworfen. Diese Sowjettruppen hatten maßgeblichen Anteil daran, daß die Offensivpläne der Wehrmacht 1941/42 scheiterten.

In Japan verhaftet und hingerichtet

Zum Verhängnis wurden Sorge schließlich seine Kontakte zu japanischen Exilkommunisten, die der japanische Geheimdienst observierte. Am 18. Oktober 1941 wurde er verhaftet. Lange zögerte Japan, das mit der Sowjetunion einen Nichtangriffspakt geschlossen hatte (den Stalin 1945 brach), mit der Hinrichtung Sorges. Seine Hoffnung, die Sowjets würden ihn austauschen und retten wollen, erfüllte sich nicht. Möglicherweise, weil Stalins eklatante Fehleinschätzungen im Bezug auf das „Unternehmen Barbarossa“ durch Sorge hätten aufgedeckt werden können. Am 7. November 1944 wurde er in Tokio gehenkt. Die Sowjetunion inszenierte einen Heldenkult um ihn. Zwanzig Jahre nach seinem Tod wurde ihm der Titel „Held der Sowjetunion“ verliehen. 1969 ließ die DDR-Führung eine Straße in Berlin nach ihm benennen, die auch heute noch seinen Namen trägt.

Quelle: Quelle: Nationalzeitung, Nr. 15/08, 4. April 2008


Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Der von der Auswirkung seiner Spionagearbeit her größte Verräter des Zweiten Weltkrieges kam am 4. Oktober 1895 in Adschibend bei Baku zur Welt.
  2. Sein Vater war ein Bergbauingenieur aus Deutschland, der in russischen Diensten stand. Seine Mutter Jekaterina Levowna Kobeleff stammte aus Kiew.
  3. Junge Freiheit, 50/10, S. 21: Von wegen Meisterspione