Ritt in die Freiheit

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FILM

Ritt in die Freiheit.jpg
Filmdaten
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Laufzeit: 92 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Universum-Film AG
Erstverleih: Universum-Film Verleih GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Karl Hartl
Regieassistenz: Erich Kobler
Drehbuch: Edmund Strzygowsky,
Walter Supper
Produktionsleitung: Alfred Greven
Musik: Wolfgang Zeller
Ton: Carlheinz Becker
Kamera: Günther Rittau,
Otto Baecker
Kameraassistenz: Ekkehard Küren-Thyrat
Standfotos: Horst von Harbou
Bauten: Werner Schlichting,
Kurt Herlth
Kostüm: Baron M. von Engelhardt
Herstellungsleitung: Alfred Greven
Schnitt: Gertrud Hinz
Besetzung
Darsteller Rolle
Willy Birgel Polnischer Rittmeister Graf Julek Staniewski
Ursula Grabley Russische Prinzessin Katerina Tschernikoff
Viktor Staal Polnischer Rittmeister Jan Wolski
Hansi Knoteck Polin Janka Koslowska
Edwin Jürgensen Russischer Gouverneur Fürst Tschernikoff
Werner Schott Russischer Oberst Bobrikoff
Heinz von Cleve Russischer Rittmeister Saganoff
Hans Reinhard Knitsch Russischer Fähnrich Smirnoff
Berthold Ebbecke Polnischer Oberleutant Malinowski
Hermann Braun Polnischer Fähnrich Milewski
Horst Birr Polnischer Ulan Krupka
Lidija Dourdina Katerinas Gouvernante
Peter Elsholtz Adjutant des Gouverneurs
Aribert Grimmer Polnischer Wachtmeister
Clemens Hasse Betrunkener Fährmann
Charly Kracker Häßlicher polnischer Ulan
Siegmar Schneider Großfürst
Rudolf Schündler Polnischer Student
Werner Bernhardy Major
Hermann Hardy Prinzenerzieher
Louise von Krogh Begleiterin des Gouverneurs beim Ball
Gustav Mahncke Unparteiischer beim Duell
Dagmar Muthardt Junges Mädchen beim Ball
Michael von Newlinski Russischer Offizier beim Ball
Conrad Curt Cappi Rittmeister Staniewskis Diener
Kurt Daehn

Ritt in die Freiheit ist ein Spielfilm von 1937. Der Film wurde vom Mai bis September 1936 in der Umgebung von Scharfenwiese (Polen) und im Freigelände Neubabelsberg gedreht. Die Uraufführung fand am 14. Januar 1937 in Berlin im Ufa-Palast am Zoo statt.

Handlung

Quelle
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1831! - Noch ist Polen Königreich mit einer eigenen Armee! Aber der Zar aller Reußen ist König von Polen, und schwer liegt die russische Faust auf Polen seit der letzte polnische Aufstand in Blut erstickt wurde. Die polnischen Regimenter sind, um sie besser überwachen zu können, auf russische Garnisonen verteilt. Zwei Schwadronen des polnischen Ulanen-Regiments Sobieski stehen unter dem Kommando des 11. Dornkossaken-Regiments in Grodno. Misstrauisch betrachtet ist der große Kosakenoberst die polnischen Schwadronen. Reibereien zwischen dem polnischen und dem Kosaken-Offizieren sind an der Tagesordnung. Rittmeister Wolski von den Ulanen, ein liebenswürdiger, leichtsinniger Reiteroffizier, schießt sich im Zweikampf mit einem Russen. Noch strenger wird die Aufsicht des Kosakenobersten. Es gährt im Lande, das weiß er ebenso gut wie der russische Gouverneur Fürst Tschernikoff, aber die Verschwörer sind nicht zu fassen.

Auf dem Exerzierplatz reiten die polnischen Ulanen in Züge aufgelöst. Wolski und sein Freund, der Chef der anderen Ulanen-Schwadron, Rittmeister Graf Staniwski, ein vornehmer, eleganter Aristokrat und Weltmann, legen plaudernd auf dem Hügel im Heidenkraut. Stumpfsinniges Nest dieses Grodno und dazu noch die russischen „Freunde“! Der Fähnrich galoppiert herbei unterrichtet: „Auf dem Floß treibt eine losgerissene Wagenfähre mit einem eleganten Reisewagen darauf. Der Fährmann scheint besoffen zu sein.“ – „Na und?“ „Und - in den Wagen sitzen zwei Damen, das Fernglas sagt: Jung und schön!“ Wie elektrisiert springt Wolski auf. Die Schwadron jagt zum Ufer. Richtig, da schwimmt die Fähre, und die Damen gestikulieren ängstlich. Der Fähnrich hat recht: reizend ist die eine. Wer mag es sein? Wolski kennt sie nicht, aber sie kennt seinen Freund Staniewski. Wolski soll ihn grüßen von Katharina Iwanowna, dann wird er schon wissen. Und Staniewski weiß! Kaum hat er den Namen gehört, ist es schon aufgesessen und galoppiert zu dem Wagen. Respektvoll zärtlich ist die Begrüßung: zwei Augenpaare senkten sich fest ineinander. Der grobe Kosakenoberst unterbricht barsch das Zwiegespräch. Staniewski stellt ihn vor, nennt die Namen der Dame, es ist: Ihre Durchlaucht, die Fürsten Katharina Tschernikoff, die Schwester des Gouverneurs - - - Stanieski der Pole liebt die junge Russin und sieliebt ihn. Täglich macht er mit Katharina lange Morgenritte. Der Gouverneur weiß natürlich alles, aber - wartet noch. Wolski ist besorgt: wenn sein Freund eine Russin heiratet, ist er für die polnische Sache verloren. Staniewski droht ihm, er wird immer Pole bleiben. Aber Klarheit wird er schaffen. Noch heute auf dem Ball des Gouverneurs zu Ehren des anwesenden Großfürsten wird er Katharina die entscheidende Frage stellen.

Die polnischen Offiziere sind sämtlich zu dem Ball befohlen. Wolski würde viel lieber bei seiner Janka bleiben, seiner tapferen Geliebten, die er heiraten will. Wann? Das weiß nur Gott - und seine Gläubiger. Aber Befehl ist Befehl! Es ist eine dunkle, regnerischen Nacht. Ein Reiter pariert sein Pferd aus schärfstem Galopp, stürzte durch die Straßen. „Wo ist Graf Staniewski?“ „Beim Rittmeister Wolski.“ Als der Reiter bei Wolski ankommt, ist Staniewski schon vorausgefahren zum Ball. Der Fremde nimmt Wolski beiseite. Bebend vor Erregung berichtet er: In Polen ist Revolution! Der Freiheitskampf hat begonnen! Die neugebildete polnische nationale Regierung befiehlt den beiden Rittmeistern, ihre Schwadron sofort nach Warschau zurückzuführen; Polen braucht jeden Mann, jedes Pferd, jede Lanze! „Sie haben uns gequält und getreten, aber jetzt ist unsere Geduld zu Ende . . . und nun gehen sie tanzen. Herr Rittmeister!“

Wolskis Gesicht ist erstarrt. Seine Antwort kommt langsam: „Die beiden Schwadronen reiten noch heute ab! Alle Offiziere sind zum Ball beim Gouverneur. Eine bessere Gelegenheit kommt nicht wieder!“ Unauffällig giebt Wolski den Kameraden Ballsaal seine Weisungen. Alle polnischen Offiziere, außer Staniewski versammelt sich heimlich im Gartenpavillion. Wo bleibt Staniewski? Er steht vor Katharina und fragt sie, ob sie seine Frau werden will. Er erhält ihr Jawort, und früh will er beim Gouverneur um die geliebte Frau anhalten. Wolski sagt ihm alles, dass Vaterland ruft, die Kameraden warten. Aber Staniewski kann den Entschluss nicht finden. Sein ganzes Lebensglück soll jäh zerstören? Die Kameraden warten, sie warten vergebens. Wolski will es nicht glauben, bis es zu spät ist. Schon ist die Kaserne von Russen umstellt. Die polnischen Offiziere kommen nicht mehr durch. Säbel blitzen in der Nacht. Zu ungleich ist der Kampf; vier polnische Offiziere fallen. Oberleutnant Malinowski und der Fähnrich werden gefangen. Wolski hat sich durchgeschlagen. Staniewski findet ihn, als er vom Ball in seiner Wohnung zurückkehrt. Der alte Kamerad beschwört den Freund. Staniewski schweigt - - -

Da wendet sich Wolski verdächtig ab.

In der Kaserne wird Reveille geblasen. Staniewski erscheint bei seiner Schwadron, wie jeden Morgen. Ahnt er von nichts? Er erhält den Auftrag, die beiden polnischen Schwadronen morgen nach Kiew zu führen. Er erfährt, dass Wolski sich beinah widerstandslos festnehmen ließ und dass er und die beiden anderen polnischen Offiziere zum Tode verurteilt sind. Staniewski eilt zum Gouverneur, bittet um Begnadigung, aber der Gouverneur lehnt ab. Staniewski begreift, stahlhart wird sein Blick. Was sind jetzt Liebesgedanken, es geht um höheres! Katharina lebt wohl!

Die russischen Offiziere feiern ihrem Abschied von Grodno. Staniewski sitzt unter ihnen, wie geistesabwesend. Er erfährt, dass Wolski, Malinowski und der Fähnrich am frühen Morgen wegen Landesverrats schimpflich gehenkt werden sollen. Eisern beherrscht sich der Pole, bestellt Champagner, noch mehr Champagner. Als alle betrunken sind, verlässt Staniewski die Messe, klar und kurz kommen seine Befehle. Die polnischen Ulanen sind alarmbereit, schnell wird gesattelt. Ein Zug befreit Wolski und die zwei anderen. Rasch zu Pferde! Den fordern Kaserneneingang besetzten, während die Polen aus dem Nebenausgang reiten. Die Russen greifen an. Staniewwski verteidigt das Tor. Er hört den Galopp der abreitenden Ulanen und hält das Tor. Noch darf kein Russe die Kaserne betreten. Wütend schießen die Kosaken. Aber Graf Staniewski, jetzt ganz allein, hält stand, solange noch Leben in ihm ist. Von vielen Kugeln getroffen, stirbt er den Heldentod für Polen, für die Kameraden und ihren Ritt nach Warschau, hinaus in die Freiheit!