Rodenstock, Rolf

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Rolf Rodenstock (* 1. Juli 1917 in München; † 6. Februar 1997 ebenda) war ein Ökonom, Leiter des Familienunternehmens „Rodenstock“ und Wirtschaftsfunktionär.

Werdegang

Rolf Rodenstock, kath., war — mütterlicherseits jüdischer Herkunft[1] — der Sohn von Kommerzienrat Alexander Rodenstock, dem damaligen Inhaber der Optischen Werke G. Rodenstock. Das 1877 gegründete Unternehmen geht auf ein Ladengeschäft zurück, daß Rodenstocks Großvater unter dem Namen „Werkstätte für Physik und Mathematik“ eröffnet hatte. Der Großvater erhielt 1879 das erste Patent auf die Verbesserung von Brillengläsern. Der Vater war 1947 Mitgründer des Vereins der Bayerischen Metallindustrie, des ersten Arbeitgeberverbandes in Bayern, außerdem wurde er im gleichen Jahr in den bayerischen Senat gewählt. Rolf Rodenstock besuchte das Gymnasium in seiner Vaterstadt. 1937 wurde er zum Arbeitsdienst und anschließend zum Wehr- und Kriegsdienst einberufen. Nach einer Verwundung kehrte er schon 1941 von der Front zurück, erhielt Studienurlaub und wurde schließlich für die Arbeit im väterlichen Unternehmen „UK“ gestellt. Sein betriebswirtschaftliches Studium in München schloß er als Diplom-Kaufmann ab.

1943 trat in die Leitung der Optischen Werke seines Vaters ein; 1944 promovierte er zum Dr. rer. pol. 1953, nach dem Tode des Vaters, wurde er Chef des Unternehmens. Unter seiner Leitung wurde die Firma zu einem der führenden Herstellern von Brillengläsern, Brillenfassungen und Präzisionsoptik in Europa. Ab 1983 teilte er die Unternehmensführung mit seinem Sohn Randolf Rodenstock, der 1990 die operative Geschäftsführung allein übernahm. Rolf Rodenstock blieb Gesellschafter. Er starb 1997 in München.

Auszeichnungen

Am 3. Juli 1959 wurde ihm der Bayerische Verdienstorden verliehen. Die Ehrenbürgerschaft der Stadt Regen wurde ihm am 24. Februar 1977 verliehen. Er war Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und der Goldmedaille des jüdischen Logenbundes B'nai B'rith, die ihm 1984 verliehen wurde.

Mitgliedschaften / Ämter

Er war 1947 Mitbegründer des Fachverbands Feinmechanik und Augenoptik und bis 1964 dessen Vorsitzender. Seit 1949 gehörte er dem Präsidium des Landesverbands der Bayerischen Industrie an und führte es von 1955 bis 1977. Seit 1952 war er Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), vom September 1978 bis Ende 1984 dessen Präsident. Von 1956 bis zum Beginn der 1980er Jahre war er Professor für Betriebsorganisation, industrielles Rechnungswesen und technisch-wirtschaftliche Rationalisierung an der Technischen Universität München. Von 1966 bis 1978 war er Präsident des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln. 1971 wurde er Vizepräsident der Vereinigung der Arbeitgeberverbände in Bayern. 1977 übernahm er den stellvertretenden Vorsitz der Gesellschafterversammlung der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Familie

Aus der Ehe mit Inge Rodenstock (* 1936) stammt der gemeinsame Sohn Benedikt Rodenstock (* 1970). Der mütterlicherseits jüdische Journalist und Politiker Klaus Bölling[1] war von 1980 bis 1982 in dritter Ehe mit einer Tochter des Brillen-Fabrikanten Rodenstock verheiratet.[1]

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 David Korn: Wer ist wer im Judentum? FZ-Verlag. ISBN 3-924309-63-9