Goth, Rolf von

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Rolf von Goth (Lebensrune.png 5. November 1906 in Windhuk/Deutsch-Südwestafrika; Todesrune.png 9. November 1981 in Deutschland) war ein deutscher Schauspieler und Hörspielregisseur.

Wirken

Rolf von Goth wurde am 5. November 1906 in der Stadt Windhuk geboren, die damals der Verwaltungssitz von Deutsch-Südwestafrika war und zu den deutschen Kolonien bzw. Schutzgebieten zählte; sein Vater war dort als Offizier der Schutztruppe stationiert.[1] Sohn Rolf hatte zunächst auch die Absicht, eine Laufbahn als Offzier einzuschlagen, entschied sich dann aber für die Schauspielerei.

Ende der 1920er Jahre startete der knapp 20jährige eine kurze, intensive Filmkarriere. Er trat erstmals, noch ungenannt, mit einer winzigen Rolle in Fritz Langs StummfilmklassikerMetropolis“ (1927) auf der Leinwand in Erscheinung. Es folgten Auftritte in dem Kriminalfilm „Vom Täter fehlt jede Spur“ (1928) und in der von und mit Reinhold Schünzel in Szene gesetzten Komödie „Don Juan in der Mädchenschule“ (1928), wo er von Schünzel als Königliche Hoheit Prinz Osram besetzt wurde.

Den Übergang zum Tonfilm schaffte der junge Schauspieler problemlos, schien auch hier auf die Rolle des „Lieblings aller Schwiegermütter“ abonniert. Immer wieder mimte er sympathische Jünglinge, so in Erich Waschnecks Kriminalkomödie „Va Banque“ (1930) als Bruder von Lil Dagover, mit der er auch für Robert Lands Drama „Boykott“ (1930) vor der Kamera stand und diesmal deren Sohn, den Oberprimaner Erich, verkörperte. Überwiegend waren es die unbeschwerten oder melodramatischen, eher belanglosen Unterhaltungsfilme jener Jahre, in denen von Goth mit prägnanten Nebenrollen zu den Publikumslieblingen vor allem der weiblichen Zuschauer gehörte. Als der junge Paul zeigte er sich in Gerhard Lamprechts Tragikomödie „Zwischen Nacht und Morgen“ (1931) neben Aud Egede-Nissen und Oskar Homolka, als Saxophonist Jim war er einer der „Fünf von der Jazzband“ (1932, Regie: Erich Engel) an der Seite von Jenny Jugo und der Rudi Moebius in Victor Jansons schwungvollem Musikfilm „Es war einmal ein Walzer“ (1932; Drehbuch: Billy Wilder) mit Marta Eggerth und Paul Hörbiger. In der Ganghoferadaption „Die blonde Christl“ (1933; Regie: Franz Seitz sen.), die später von Rudolf Schündler als „Der Geigenmacher von Mittenwald“ (1950) erneut ins Kino gebracht wurde, mimte er den Hans Brandtner, der die schöne Christine (Karin Hardt) liebt. Er spielte mit Gerda Maurus in Arzén von Cserépys „Ein Mädchen mit Prokura“ (1934), erneut unter der Regie von Franz Seitz in „Bei der blonden Kathrein“ (1934) und tauchte als Student Leopold auf, der die Wirtin der „Goldenen Gans“ (Liane Haid) heiraten will, aber zugunsten des Kellermeisters (Fred Hennings) verzichten muß.

Danach endete von Goths filmische Karriere ohne erkennbaren Grund. Nach zweijähriger Pause drehte er nur noch zwei Kinofilme, gehörte zur Besetzung der Melodramen „Das Schloß in Flandern“ (1936, Regie: Géza von Bolváry) sowie „Ballade“ (1938; Regie: Peter Hagen), der an den Kinokassen jedoch wenig erfolgreich war.

Während des Zweiten Weltkrieges spielte er nur noch im Film „Die Frau meiner Träume“ (1944) mit, dann zog er sich vom Filmgeschäft zurück.

Nach Ende des Krieges startete der Schauspieler eine zweite erfolgreiche Laufbahn als Hörspielregisseur beim damaligen NWDR in Berlin, aus dem später der Sender Freies Berlin wurde. Dort zeichnete er für die Produktion von über zweihundert Hörspielen verantwortlich. Dazu gehörte zum Beispiel 1952 das Schauspiel „Die Liebe der vier Obersten“ von Peter Ustinov, in einer Funkbearbeitung von Thilo Koch. Als Sprecher traten damals Siegfried Schürenberg, Ernst Schröder, Walter Süssenguth und Ernst Konstantin in Erscheinung. Nur selten war er auch für andere Funkhäuser tätig, wie 1964, als er für den WDR den sechsteiligen Krimi „Glocken des Todes“ von Ernst Hall inszenierte; zu den Hauptakteuren gehörten Hermann Lenschau, Alwin Joachim Meyer, Helmut Peine und Fritz Rasp.

Rolf von Goth, der eine zeitlang mit seiner Filmpartnerin aus „Die blonde Christl“ (1933), Karin Hardt, verheiratet war, starb vier Tage nach seinem 75. Geburtstag am 9. November 1981 in Berlin. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem dortigen Friedhof Heerstraße (Grabstelle: II Ur 3–219).

Filmographie

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 43, 28. Oktober 1934