Quelle / Roosevelts Kalkül ging auf

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Unter der Überschrift Roosevelts Kalkül ging auf erschien in der Jungen Freiheit 50/11 ein Artikel von Rolf Bürgel.

Quelle
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(...) Durch den Krieg, der im September 1939 in Europa ausgebrochen war, erhielten die Spannungen zwischen Japan und den USA aus der Sicht Roosevelts einen neuen Akzent. Ihm ging es nicht mehr um eine Übereinkunft mit Japan. Sein eigentliches Ziel war die Teilnahme am atlantischen Krieg gegen Deutschland. Doch dem würde der Kongreß, in dem die Kriegsgegner in der Übermacht waren, niemals zustimmen. Also versuchte Roosevelt das Deutsche Reich dazu zu provozieren, den ersten Schuß abzugeben, beispielsweise durch den US-Navy-Geleitschutz für britische Konvois trotz der Neutralität der USA. Hitler befahl den U-Booten jedoch, anders als 1917, größte Zurückhaltung gegenüber US-Schiffen. So versuchte es Roosevelt durch die „Hintertür“ (Charles C. Tansill „Die Hintertür zum Kriege“). Und die hieß Japan. Wenn es zum Krieg zwischen den USA und Japan kommen würde, würde Hitler in Roosevelts Kalkül in den Krieg eintreten müssen.
Am 14. August 1941 unterzeichneten Roosevelt und Churchill in einer Bucht von Neufundland auf dem britischen Schlachtschiff „Prince of Wales“ die „Atlantik-Charta“ (JF 33/11) als Grundlage einer gemeinsamen Kriegführung gegen Deutschland, in der aber auch festgelegt wurde, daß die USA im Falle eines japanischen Angriffs auf die fernöstlichen Besitzungen Großbritanniens und der Niederlande - die niederländische Exilregierung saß in London - sofort unterstützend in den Krieg eingreifen würden. Roosevelt gab diese Zusicherung, ohne vom Kongreß dazu ermächtigt zu sein. Denn nur der Kongreß konnte einen Krieg erklären. Geheimhaltung war daher oberstes Gebot. Darum lehnte Roosevelt auch den Vorschlag Churchills ab, Japan diese Vereinbarung in Form einer Warnung zukommen zu lassen. Wenn der Kongreß, der wie die Mehrheit des amerikanischen Volkes vom Krieg nichts wissen wollte, davon erfahren hätte, wäre Roosevelt aller Wahrscheinlichkeit nach seines Amtes enthoben worden. Um sein Ziel zu erreichen, mußte Roosevelt also dafür sorgen, daß Japan den ersten Schuß abgab. Besonders das amerikanische Öl-Embargo schnürte den Handlungsspielraum des im Krieg um seine „Wohlstandssphäre“ befindlichen Japan völlig ein. Alle mit Tokio geführten Verhandlungen über diese Frage erwiesen sich als reine Scheinverhandlungen.
Der britische Minister für Produktion, Oliver Lyttelton, hat am 20. Juni 1944 dazu festgestellt: „Amerika provozierte Japan in einem derartigen Ausmaß, daß die Japaner gezwungen waren, Pearl Harbor anzugreifen. Es ist eine Travestie der Geschichte, zu sagen, daß dieser Krieg Amerika aufgezwungen wurde.“ Wieso aber traf der japanische Angriff die US-Flotte in Pearl Harbor so überraschend und völlig unvorbereitet? Wer trug die Verantwortung für dieses Desaster? Diese Frage beschäftigte die Amerikaner während des gesamten Krieges. Daher setzte der Kongreß am 11. Mai 1945 einen Ausschuß aus Mitgliedern von Senat und Repräsentantenhaus ein, um diese Frage zu untersuchen.
Dieses „Joint Committee“ nahm seine Tätigkeit am 15. November 1945 auf und beendete sie am 31. Mai 1946. In 70 Verhandlungstagen wurden 43 Zeugen gehört und 183 Dokumente mit Beweismaterial vorgelegt. Verlauf, Erkenntnisse und Ergebnis der Untersuchung hat der Mitherausgeber der Chicago Tribune, George Morgenstern, in einem Buch veröffentlicht, das 1947 erschien und für großen Wirbel sorgte. Es wurde deutlich, daß sowohl die politische Führung bis zum Präsidenten einschließlich sowie die militärische Führung an dem Desaster alles andere als unschuldig waren. Bereits Monate vor dem Angriff war den US-Nachrichtendiensten der Einbruch in den „Purpurcode“ gelungen, den Schlüssel, den die Japaner im weltweiten Nachrichtenverkehr mit ihrem diplomatischen Korps nutzten.

Die US-Regierung war über den Angriff informiert

Die Amerikaner nannten diese Kryptoanalyse „Magic“. Im Jahre 1941 wurden durch „Magic“ 700 japanische Chiffremeldungen abgefangen, davon 200, die bis zum 2. Dezember 1941 zurückdatierten und sich mit Schiffsbewegungen befaßten, die unmißverständlich auf den Krieg hindeuteten, sogar auf Zeit und Ort des ersten Angriffs. US-Präsident, Außenminister, Generalstabschef und Marinechef hielten die so gewonnenen Kenntnisse während des Krieges aber streng geheim. So erfuhren auch die Befehlshaber in Pearl Harbor nichts von der ihnen drohenden Gefahr.
Mehr noch, die Verantwortlichen hielten es nicht einmal für notwendig, sie rechtzeitig zu warnen, um die nötigen Vorkehrungen treffen zu können. Aber noch war es nicht zu spät. Noch hätte man reagieren können. Noch hätte die Flotte auslaufen und sich so dem Angriff entziehen können. Auch die Abwehr des Stützpunktes aber war völlig ungenügend. Das war kein Geheimnis. Aber es geschah nichts! Die erste Warnung vor einem japanischen Luftangriff traf erst sieben Stunden nachdem der Angriff bereits begonnen hatte in Pearl Harbor ein. Erst dem Untersuchungsausschuß wurden die von „Magic“ abgefangenen und entschlüsselten japanischen Funkmeldungen am 15. November 1945 vorgelegt.
George Morgenstern schreibt dazu: „Pearl Harbor gab der amerikanischen Kriegspartei ein Mittel, sich von der Abhängigkeit von einem zögernden Kongreß zu befreien, um ein widerstrebendes Volk in den Krieg zu führen. (...) Verfassungsgemäße Verfahren waren nur noch dazu da, um umgangen zu werden, bis schließlich die Entscheidungsgewalt über Krieg und Frieden, die in Händen des Kongresses lag, darauf reduziert war, vollendete Tatsachen anzuerkennen.“ Am Ende ist Roosevelts Plan dann doch noch aufgegangen. (...)

Quelle: Junge Freiheit, 50/11, 9. Dezember 2011, S. 19, Rolf Bürgel: Roosevelts Kalkül ging auf