Augstein, Rudolf

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Rudolf Augstein

Karl Rudolf Augstein (Lebensrune.png 5. November 1923 in Hannover; Todesrune.png 7. November 2002 in Hamburg; Pseudonyme u. a. Moritz Pfeil und Jens Daniel) war ein deutscher Wehrmachtsdeserteur,[1] BRD-Journalist, Verleger, Publizist und der Gründer des Wochenmagazins „Der Spiegel“.

Werdegang

Herkunft

Karl Rudolf Augstein war das sechste von sieben Kindern eines Fotokaufmanns. Sein Großvater, ein Weinhändler in Bingen, galt als betont preußenfeindlich.[2]

Ausbildung

Angeblich sei er schon als Schüler im Widerstand gewesen, weil er in einem Aufsatz Zweifel am Endsieg geäußert habe. Tatsache ist, daß seine Pressekarriere im Dritten Reich begann. Nach dem Abitur am humanistischen Kaiserin-Auguste-Victoria-Gymnasium in Hannover (1941) arbeitete Augstein u. a. als Volontär beim „Hannoverschen Anzeiger“ und schrieb sogar für Dr. Goebbels’ Renommierzeitung „Das Reich“. Er wurde dann zum Arbeitsdienst eingezogen und leistete ab April 1942 als Soldat seinen Ehrendienst – erst als Funker, dann als Artilleriebeobachter an der Ostfront – zuletzt als Leutnant. 1945 geriet der verwundete Augstein kurz in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Die Absicht, Germanistik zu studieren, gab er auf.[3]

Frühe Karriere

1945 arbeitete Rudolf Augstein als Journalist bei dem von der britischen Militärregierung lizenzierten „Hannoverschen Nachrichtenblatt“. Nachdem am 16. November 1946 unter Leitung britischer Presseoffiziere in Anlehnung an angelsächsische Vorbilder das Nachrichtenmagazin „Diese Woche“ erschienen war, wechselte er zu dieser Redaktion und übernahm hier das Referat Deutschland.

Von den Briten mit der Herausgabe einer Wochenschrift zur Umerziehung beauftragt, erhielt Rudolf Augstein eine entsprechende Lizenz.[4] Also erscheint seit 1947 „Der Spiegel“, ausgerichtet am VS-Nachrichtenmagazin „Time“. Lange Zeit stand der journalistische Kampf gegen Konrad Adenauer (CDU) und Franz Josef Strauß (CSU) im Vordergrund. 1962/63 saß Rudolf Augstein wegen Landesverrat-Verdachts ein, das spätere Verfahren wurde mangels Beweisen eingestellt. 1982 geriet er wegen mitgeführten Haschischs mit der italienischen Justiz in Konflikt. Kurze Zeit gehörte er nach 1972 als FDP-Abgeordneter dem BRD-Bundestag an.

Augstein unterstützte die „Neue Ostpolitik“ von Willy Brandt (SPD) und trat ab 1989 verstärkt für die „Wiedervereinigung“ Deutschlands ein.

Der 8. Mai 1985

Der SPIEGEL-Chef steuerte einen bemerkenswerten Aufsatz zur Diskussion um den 8. Mai 1985 bei,[5] was ihm massive Kritik eintrug. In den „Israel Nachrichten“ hieß es:

„Beim Lesen von Augsteins Abhandlung könnte man fast glauben, daß diese nicht im Januar 1985, sondern im Januar 1945 verfaßt sei. In perversem Selbstbewußtsein hätte er Stalin, Truman und Churchill am liebsten am Galgen gesehen; dem ersteren wegen der Morde in Katyn, Truman wegen Hiroshima und Churchill wegen Dresden... In Augsteins Augen feiern nur Tölpel die Befreiung vom Nazijoch am 8. Mai 1985. Er kann sicher sein, daß nicht nur erlöste Juden in Israel, sondern auch Juden in anderen Ländern die Sektkorken aus Anlaß des Niederganges von Großdeutschland knallen lassen. Daß sich Augstein in unverantwortlicher Weise herabläßt, derart zu artikulieren, weist darauf hin, daß er sich auf eine ganz schiefe Ebene begeben hat. Der Jüdische Weltkongreß wird sich, wie zu hören ist, auf seiner nächsten Sitzung mit diesem und ähnlichen Problemen befassen.“ [Quellennachweis erforderlich]

Journalistisch hat der SPIEGEL jedoch durch Jahrzehnte hindurch eine Art der „Kritik“ an der BRD-Gesellschaft geübt, die völlig von alliierten Vorgaben bestimmt war. Die Begriffe „Demokratisierung“ und „Aufarbeitung deutscher Schuld“ haben unvermeidlich eine totale Traditionsauslöschung im Gefolge, auch wenn ein zu störrischen Gesten neigender Rudolf Augstein sich und andere gerne davon abgelenkt hat.

Der SPIEGEL-Zeitgeist

Das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL hat besonders lange an der Schwarz/weiß-Bebilderung festgehalten (als dies kein illustriertes Medium mehr so gemacht hat). Es handelte sich dabei um eine ideologische Festlegung: schwarz/weiß = sachlich, der Rudolf Augstein hier folgte. Als Reinhold Messner 1986 die Besteigung aller 8.000er beendet hatte, wollte DER SPIEGEL aber nicht erneut leere Grauflächen zu dieser Exklusivgeschichte präsentieren, Rudolf Augstein revidierte die Pose jener grau-in-grauen sogenannten „Sachlichkeit“; jetzt erst kamen die bunten Bilder ins Heft. Damit war der Weg frei für bunte Bilder in allen Artikeln.

Auch beim Titelbild des SPIEGELs gab es ideologische Festlegungen: Von 1947 bis weit in die 1960er Jahre hinein hat der SPIEGEL bevorzugt jeweils ein übergroßes Gesichtsportrait (eine porentiefe Nahaufnahme-Photographie) aufs Titelblatt gesetzt: gewissermaßen eine Sakralisierung der Persönlichkeit im Zeitalter übermächtiger Vermassung. Im Verlaufe der 1960er Jahre änderte sich dieser Stil allerdings grundlegend. Dem als „liberal“ geltenden Rudolf Augstein hatten linke Einflüsterer aufgeredet, daß die Epoche des Individuums (welches entscheidet und Entwicklungen prägt) nunmehr unwiderruflich zu Ende sei. Augstein hat das alles sofort geglaubt. Es war die Periode des „Genossen Trend“ – also der von Wahl zu Wahl scheinbar unaufhaltsamen Verbesserung von SPD-Wahlergebnissen. Die völlige Bedeutungslosigkeit des Individuums offen anzuerkennen, sei (so die Einflüsterer) vielmehr „aufgeklärt“, „progressiv“, „modern“ und „rational“ – mithin Inbegriff einer „fortschrittlichen“ Denkweise. Seitdem hat DER SPIEGEL begonnen, jene oftmals unansehnlichen, hilflos-konstruierten Symbolbilder aufs Titelblatt zu setzen, die nicht wenige Stammkunden vom Kauf des Magazins dann geradewegs abgehalten haben.

Psychologisch ist es sicher nicht zu weit gegriffen, dem nach außen hin betont „liberal“ auftretenden Rudolf Augstein eine gewissermaßen hochherrschaftliche Art von Borniertheit zu attestieren. Augstein versuchte nämlich – wie viele in seiner Generation –, einem konturlosen Zeitgeist gleichsam vorauszueilen. Das spezifisch Hochherrschaftliche an diesem angestrengten Links-Getue und „liberal“-Spielen war der stets herablassend-autokratische Stil dieser Pose. Der Herr reitet ein und kann beim besten Willen nicht verstehen – wird dann auch sehr laut –, warum gewisse von ihm ja doch frühmorgens in Auftrag gegebene Arbeiten nicht sofort und rasch ausgeführt worden sind. Diese gegen alle praktischen Erfordernisse sich taubstellende Haltung ist durch und durch hochherrschaftlich, aber sie kennzeichnet auch jene Planwirtschaftler, die sich gerne „fortschrittlich“ gehaben. Dergleichen ist in Mentalität und Erscheinungsform staatlich subventionierten, ultralinken BRD-Theaterdirektoren eng vergleichbar.

All jene „progressiv“-Posen sind eine „links-liberale“ Version von Souveränität. Mit diesen „progressiv“-Posen wurde mental in der Bonner Republik der beschämende, fortbestehende alliierte Besatzungsstatus der BRD – also etwa die Tatsache, daß die BRD die Besatzungskosten in der Ramstein Air Base trägt usw. – jahrzehntelang weggelogen und überspielt.

Zitate

  • „Meine ‚Leitkultur‘ war jüdisch.“ (2000)[6]

Auszeichnungen

Rudolf Augstein war Ehrendoktor der britischen Universität Bath (1983), der Bergischen Universität Gesamthochschule Wuppertal (1987), der Hochschule für Auswärtige Beziehungen, Moskau (1999); Ehrensenator der Universität Hamburg (1988); Ehrenbürger von Hamburg (1994); er erhielt den Adolf-Grimme-Preis (1990), das Große Bundesverdienstkreuz (1997) und den Ludwig-Börne-Preis (2000).

Mitgliedschaften

Augstein gehörte seit 1965 dem deutschen PEN-Zentrum an und war Bilderberger-Teilnehmer.

Spiegel-Artikel

Literatur

Fußnoten

  1. Wehrmachts-Deserteur Augstein, Die Zeit, Ernst Elitz, 28. Dezember 2006, abgerufen am 3. Dezember 2015
  2. Internationales Biographisches Archiv 09/2003
  3. Munzinger-Archiv GmbH, 2003
  4. HASSLIEBE ZU FRANKREICH, Der Spiegel, 1. November 1993
  5. Rudolf Augstein: Bitte kein Bit!, Der Spiegel, 29. April 1985
  6. Spiegel.png  Umerziehungsliteratur: ArtikelMeine Leitkultur war jüdisch, Der Spiegel, 47/2000, 20. November 2000, S. 30