Scholten, Rudolf

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Rudolf Scholten (* 3. November 1955 in Wien) ist ein jüdischer Politiker (SPÖ) in Österreich, er war Bundesminister für Kultur und Wissenschaft (1990-1997) in der BRÖ.

Werdegang

Herkunft

Rudolf Gerhard Hubertus Maria Scholten wurde am 3. November 1955 in Wien geboren und wuchs in großbürgerlichen Verhältnissen auf. Seine Mutter entstammt einer Adelsfamilie.[1] Sein Vater Gerhard Scholten (* 1923) entstammte einer böhmischen Industriellenfamilie jüdischer Herkunft.[2] In seinen 1988 erschienenen Erinnerungen schilderte er, wie er sich als ehemaliger Auschwitz-Häftling am 8. Mai 1945 mit Recht befreit fühlte, doch bald darauf Opfer des antideutschen Wahns im tschechischen Machtbereich wurde und ins KZ Modrany bei Prag geschafft wurde. „Da waren ja die Nazis nicht viel ärger gewesen“, beschreibt Scholten senior seine damaligen Gefühle, und er fährt fort: „All der Jubel, die Freude, das Glück und die Hoffnung, die ich bei der Befreiung im Januar 1945 empfunden hatte, dies alles war nichts anderes für mich als eine einzige riesengroße Enttäuschung geworden.“ Nur günstigen Schicksalsfügungen verdankte Scholten senior sein Überleben im Sieger-KZ und damit Scholten junior sein Leben.[2]

Ausbildung

Rudolf Scholten absolvierte in Wien das von Benediktinern geführte Schottengymnasium und studierte nach dem Präsenzdienst beim Heer Jura und Volkswirtschaft mit abschließender Promotion zum Dr. jur. (1978).

Wirken

Bereits 1976 war Rudolf Scholten Mitarbeiter der Österreichischen Kontrollbank (OeKB) geworden, in der er als rechte Hand des Generaldirektors Helmut Haschek im Vorstandssekretariat wirkte und Verträge für internationale Finanzierungen konzipierte. 1983 vertrat Scholten die OeKB im Neu Yorker Büro — an der Wall Street. 1984 wechselte er in den Mitarbeiterstab von Finanzminister Franz Vranitzky (SPÖ). Als dieser im Juni 1986 zum Bundeskanzler aufstieg, folgte ihm Scholten als wirtschafts- und kulturpolitischer Berater ins Bundeskanzleramt. Dort betreute er Fragen der staatlichen Industrie und betreute auch Angelegenheiten aus Kunst und Kultur, wobei er sich besonders für die bildende Kunst und für das Theater einsetzte. 1988 avancierte er zum „linksfortschrittlichen“ Generalsekretär des österreichischen Bundestheaterverbandes.[2] Auch als Unterrichts- und Kunstminister trat er als Verfechter linker Positionen auf. Auf heftigen Protest stieß seine Anordnung, die Namen der Weltkriegsgenerale Phlebs und Lohr von der Gedenktafel der Kapelle in der Wiener Hofburg entfernen zu lassen. Nach den Nationalratswahlen 1994 wurde Scholten Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst. 1996/97 war er „Minister für Zukunftsfragen“.[2]

Der Wiener „Kurier“ charakterisierte 1990 Rudolf Scholten: „Aufsteiger mit einem Hauch Internationalität“.[2]

Mitgliedschaften / Ämter

Rudolf Scholten ist Mitglied des Vorstandes der Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB), war von 1990 bis 1997 Kulturminister in Österreich, ist Präsident des Bruno-Kreisky-Forums (seit 2004), Aufsichtsratschef der Wiener Festwochen (seit 2005) und des Österreichischen Filminstituts (ÖFI) (seit 2007), sowie Bilderberger (2013).

Familie

Scholten ist seit 1990 mit der Kardiologin Christine Spallert-Neumann verheiratet, die sich durch ihr Engagement in der Psycho-Onkologie einen Namen gemacht hat. Das Paar hat die Töchter Sophie und Anna.

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 26/2010
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 David Korn: Wer ist wer im Judentum? FZ-Verlag. ISBN 3-924309-63-9