SMS „Breslau“ (1911)

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Kleiner Kreuzer Breslau.jpg

Die SMS „Breslau“ war ein Kleiner Kreuzer der deutschen Kaiserlichen Marine. Der Kreuzer sank 1918 nach Minentreffern vor Imbros.

Geschichte

SMS „Goeben“ und SMS „Breslau“ in der Stania-Bucht bei Konstantinopel
SMS „Breslau“ und SMS „Goeben“, Messina.jpg

Ab dem 10. April 1913 nahm sie dann an der internationalen Blockade der Küste Montenegros teil. Gleichzeitig sollte der internationale Einsatz Montenegro an einer Besetzung Skutaris hindern, das an Albanien fallen sollte. 100 Mann der „Breslau“ wurden auf einem italienischen Dampfer als Landkontingent auf der Bojana dorthin entsandt. Nach längerem Streit in der internationalen Kommission wurde im Mai der Kommandant der Breslau, Fregattenkapitän Leberecht von Klitzing, zum Zivilkommissar des von den Osmanen geräumten Gebietes ernannt. In Vertretung von Kapitänleutnant Wilfried von Loewenfeld geführt, holte die Breslau am 30. Juni in Pola das aus den Seebataillonen gebildete Skutari-Detachment ab und nahm am 6. Juli das aus der eigenen Mannschaft gebildete Landkommando wieder an Bord. Von der SMS „Geier“ abgelöst, marschierte der Kreuzer vom 6. bis 10. August 1913 nach Konstantinopel, wo er bis zum 27. Oktober verblieb. Den Jahreswechsel 1913/1914 verbrachte er in Messina.

Am 8. Juli 1914 traf die „Breslau“ sich erneut mit der „Goeben“ vor Korfu, damit Konteradmiral Wilhelm Souchon die Lage mit seinen Kommandanten besprechen und Verabredungen für einen Kriegsfall treffen konnte, da sich am 28. Juni das Attentat von Sarajevo ereignet hatte. So nahm die „Breslau“ am 1. August in Durazzo ihr Landkommando an Bord. Das deutsche Marineinfanterie-Detachment in Skutari marschierte mit dem bataillonsgroßen k. u. k. Sicherungs-Detachment unter Major Franz Peter vom 4. bis 6. August 1914 in einem Fußmarsch von 45 km nach San Giovanni di Medua, wo der k. u. k. Dampfer „Sophie von Hohenberg“ beide Einheiten aufnahm und noch am selben Tag nach Castelnuovo brachte. Die „Breslau“ lief vereinbarungsgemäß erst nach Brindisi, um ein Bekohlen der „Goeben“ dort weitestgehend vorzubereiten. Zur Unterstützung des deutschen Konsuls und zur weiteren Vorbereitung wurde einer der jüngsten Offiziere der „Breslau“, der damalige Leutnant zur See Karl Dönitz, dort zurückgelassen. Dann lief sie weiter nach Messina, wo am Abend des 2. August 1914 auch die „Goeben“ eintraf. Dönitz kehrte wieder auf die „Breslau“ zurück.

Am 16. August 1914 wurde die „Breslau“ unter der osmanischen Flagge als „Midilli“ – nach der Hauptstadt der 1913 an Griechenland verlorenen Insel Lesbos, Mytilini – in Dienst gestellt. Die deutsche Besatzung blieb an Bord; sie trug nun den Fez als offizielle Kopfbedeckung. Die Übertragung der „Goeben“ und der „Breslau“ an die osmanische Marine trug entscheidend zum Eintritt der Türkei auf Seite der Mittelmächte in den Krieg bei. Admiral Souchon wurde zum Oberbefehlshaber der osmanischen Kriegsmarine ernannt und blieb es bis 1917.

Ankunft und Krieg

Mitte August 1914 erreichte das deutsche Mittelmeergeschwader Konstantinopel . Auf den beiden Kriegsschiffe – der SMS „Goeben“ und der SMS „Breslau“ – wurde umgehend die osmanische Flagge gehißt. Die „Goeben“ war ein Schlachtkreuzer der Moltke-Klasse mit 25.000 Tonnen sowie zehn 28-Zentimeter-Geschützen und damit allen kaiserlich russischen Schiffen überlegen. Die „Breslau“ war ein Kleiner Kreuzer mit 5.300 Tonnen und zwölf 10,5-Zentimeter-Geschützen. Die Entente-Mächte erklärten dem Osmanischen Reich am 2. Oktober 1914 den Krieg, die beiden Schiffe haben die russischen Häfen Sewastopol und Odessa beschossen. Der deutsche Admiral Wilhelm Souchon kommandierte das Geschwader und Minensperren und Küstenbatterien sperrten die Dardanellen gegen britische Vorstöße.

Gefecht bei Imbros

Am 20. Januar 1918 unternahmen „Yavuz Sultan Selim“ und „Midilli“ unter dem neuen Befehlshaber der Mittelmeerdivision, Hubert von Rebeur-Paschwitz, einen Ausfall aus den Dardanellen und trafen dabei auf britische Einheiten der Royal Navy in der Nähe der Insel Imbros. Die Monitore „M 28“ und „Raglan“ wurden versenkt; aber die türkische Flottille geriet in ein Minenfeld. Die „Midilli“ sank nach fünf Minentreffern; die „Yavuz Sultan Selim“ konnte trotz dreier Minentreffer in die Dardanellen zurückkehren und dort auf Grund gesetzt werden. Von der Besatzung der „Midilli“ überlebten nur 133 Mann; 330 fielen. Die, welche geborgen werden konnten, wurde auf der Deutschen Kriegsgräberstätte Tarabya beigesetzt.

Daten

Die SMS „Breslau“ war ein Kleiner Kreuzer mit 5300 Tonnen und zwölf 10,5-Zentimeter-Geschützen.jpg
  • Namensherkunft: Breslau, Hauptstadt der preußischen Provinz Schlesien
  • Stapellauf: 16.5.1911 in Stettin (Vulcanwerft)
  • Schiffsklasse: Magdeburg-Klasse[1]
  • Schwesterschiffe: S.M.S. „Stralsund“, S.M.S. „Straßburg“, S.M.S. „Magdeburg“
  • Besatzung: ca. 373 Mann
  • Maße: Länge 136 m (KWL), Breite 13,5 m, Tiefgang: 5,73 m
  • Wasserverdrängung:
    • Konstruktion: 4.564 t
    • Maximal: 5.281 t
  • Maximale Geschwindigkeit: 27,6 kn
  • Dampfstrecke: 5.000 Seemeilen
  • Kohlenvorrat: 1.200 Tonnen
  • Schiffsmaschine: 33.500 PS, 16 Marinekessel und 2 Satz Dampfturbinen (Germania Turbinen)
  • Bewaffnung: 12 Schnellfeuerkanonen Kaliber 10,5 cm, Torpedos, Flak
  • Ende: 1914 Kampf unter osmanischer Flagge (neuer Name: „Midilli“); 20.1.1918 nach Minenexplosion gesunken.[2]

Personen (Auswahl)

Kommandanten

Mai 1912 bis September 1913 Fregattenkapitän Leberecht von Klitzing
Mai 1913 bis August 1913 Kapitänleutnant Wilfried von Loewenfeld (in Vertretung)
Oktober 1913 bis Januar 1915 Fregattenkapitän Paul Kettner
Januar bis Februar 1915 Korvettenkapitän Rudolf Madlung
Februar bis August 1915 Kapitän zur See Leberecht von Klitzing
September 1915 bis Juli 1917 Korvettenkapitän Wolfram von Knorr
August 1917 bis Januar 1918 Fregattenkapitän / Kapitän zur See Georg von Hippel

Weitere

Siehe auch

Fußnoten

  1. 1908/09 entworfen, erhielt die Klasse ihren Namen durch das erste Schiff SMS „Magdeburg“. Der leitende Entwurfsdezernent war der Wirkliche Geheime Marineoberbaurat Hans Bürckner, der für den Amtsentwurf 1908/09 verantwortlich zeichnete.
  2. Daten der S.M.S. „Breslau“