Dienstgrade der SS

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Rangabzeichen der SA im Jahre 1935

Die Schutzstaffel bzw. Allgemeine-SS und Waffen-SS hatten nach militärischem Vorbild eine Rangfolge, die sich durch entsprechende Dienstgrade der SS manifestierte. Dabei wurden die Rangbezeichnungen und Dienstgradinsignien weitestgehend von der SA übernommen.

Ähnlich wie in der militärischen Rangordnung wurden drei Ranggruppen unterschieden. Die SS-Mannschaften entsprachen den Mannschaften der Wehrmacht, die SS-Unterführer entsprechend den Unteroffizieren und die SS-Führer entsprechend den Offizieren.

Entwicklung

Dienstgrade für Waffen-SS-Tarnuniformen nach 1942 (die des Heeres der Wehrmacht gleichgestellt)
  • 1931: Schaffung der Dienstgrade Sturmhauptführer für SA und SS als Äquivalent zum Hauptmann der Wehrmacht, 1935 Umbenennung in SS-Hauptsturmführer bzw. 1939/40 in SA-Hauptsturmführer
  • 1934: Für besondere Verdienste um die Belangenschaften der SS und des Öffentlichen Lebens wurden von Himmler die besonderen Dienstgrade der SS-Ehren- und Rangführer eingeführt.
  • 1935: Umbenennung SS-Sturmführer in SS-Untersturmführer. Die SA behielt die Bezeichnung SA-Sturmführer als niedrigsten Offiziersrang, der dem Leutnant vergleichbar war, bei.
  • 1938: Schaffung der Dienstgrade SA-Haupttruppführer bzw. SS-Sturmscharführer
  • 1940: Die bisher vor allem für Freiwilligenbewerber der Allgemeinen SS üblichen Bezeichnungen der Staffel-Bewerber und Staffel-Anwärter wurden weitestgehend aufgegeben. Für die Waffen-SS wurden die Ränge SS-Schütze und SS-Oberschütze als niedrigste Mannschaftsdienstgrade verbindlich. Die Bezeichnung SS-Mann blieb hingegen erhalten und konnte einen SS-Angehörigen ganz allgemein bezeichnen, aber auch als Mannschaftsrang der Allgemeinen SS gelten.

Dienstränge der SS im Vergleich zu SA und Heer

Die folgende Tabelle gibt die Dienstgrade der SA und SS in aufsteigender Rangfolge nach dem Stand vom 7. April 1942 wieder. Die dazu korrespondierenden Dienstgrade der Wehrmacht werden ebenfalls aufgeführt.

Uniformen und Rangabzeichen der SS; nach 1942 änderten sich die Kragenspiegel leicht, z. B. fiel der Stern beim Brigadeführer weg, dafür aber mit drei Eichenlaubblättern. Der Gruppenführer behielt die drei Eichenlaubblätter, erhielt jedoch nun einen Stern. Der SS-Obergruppenführer nun zwei Sterne und der SS-Oberst-Gruppenführer drei Sterne zu den drei Blättern. Die Kragenspiegel des Reichsführer-SS änderten sich leicht, während z. B. die der Gau- und Reichsleiter der NSDAP sich schon 1939 stark änderten.
Kragenspiegel (A bis C vor 1942, 1 bis 4, wobei die 4 der neue Dienstgrad SS-Oberst-Gruppenführer darstellt, nach 1942) der Generäle der SS und SS-Ehrenwinkel
Sturmabteilung Allgemeine SS Waffen-SS Bemerkung Wehrmacht (Heer)
SA-Anwärter Freiwilligenbewerber der Waffen-SS Wehrpflichtiger oder Freiwilligenbewerber als Zeit- oder Berufssoldat
SA-Sturmmann
(SA-Mann vor 1942)
SS-Mann SS-Schütze Schütze
----- ----- SS-Oberschütze Oberschütze
SA-Obersturmmann
(SA-Sturmmann vor 1942)
SS-Sturmmann           Gefreiter
----- ----- ----- Stabsgefreiter
SA-Rottenführer SS-Rottenführer           Obergefreiter
SA-Scharführer SS-Unterscharführer
(SS-Scharführer vor 15.10.1934)
SS-Unterscharführer
SS-Junker (Offiziersanwärter)
Unteroffizier
Fahnenjunker (Offiziersanwärter)
SA-Oberscharführer SS-Scharführer
(SS-Oberscharführer vor 15.10.1934)
SS-Scharführer
SS-Oberjunker (Offiziersanwärter)
Unterfeldwebel
Fähnrich (Offiziersanwärter)
SA-Truppführer SS-Oberscharführer
(SS-Truppführer vor 15.10.1934)
SS-Oberscharführer
SS-Standartenjunker (Offiziersanwärter)
Feldwebel
(für Offiziersanwärter kein Äquivalent)
SA-Obertruppführer SS-Hauptscharführer
(SS-Obertruppführer vor 15.10.1934; Dienststellung: SS-Stabsscharführer)
SS-Hauptscharführer
SS-Standarten-Oberjunker (Offiziersanwärter)
Oberfeldwebel
Oberfähnrich (Offiziersanwärter)
----- ----- SS-Stabsscharführer „Spieß“ Dienststellung Hauptfeldwebel „Spieß“ (Kompaniefeldwebel)
SA-Haupttruppführer SS-Sturmscharführer ab 1938 Stabsfeldwebel, Stabswachtmeister
SA-Sturmführer SS-Untersturmführer
(vor 15.10.1934 SS-Sturmführer)
ab 1935 Leutnant
SA-Obersturmführer SS-Obersturmführer ab 1933 Oberleutnant
SA-Hauptsturmführer
(vor 1939/40 SA-Sturmhauptführer)
SS-Hauptsturmführer
(vor 15.10.1934 SS-Sturmhauptführer)
Hauptmann
SA-Sturmbannführer SS-Sturmbannführer Major
SA-Obersturmbannführer SS-Obersturmbannführer ab 1933 Oberstleutnant
SA-Standartenführer SS-Standartenführer Oberst
SA-Oberführer SS-Oberführer ------
SA-Brigadeführer SS-Brigadeführer SS-Brigadeführer und
Generalmajor der Waffen-SS
ab 1933 Generalmajor
SA-Gruppenführer SS-Gruppenführer SS-Gruppenführer und
Generalleutnant der Waffen-SS
Generalleutnant
SA-Obergruppenführer SS-Obergruppenführer SS-Obergruppenführer und
General der Waffen-SS
General der Waffengattung
----- SS-Oberst-Gruppenführer SS-Oberst-Gruppenführer und
Generaloberst der Waffen-SS
ab 1942 Generaloberst
----- ----- ----- Generalfeldmarschall
Chef des Stabes der SA Reichsführer-SS -----
----- ----- ----- Reichsmarschall

SS- und Polizeiführer

SS- und Polizeiführer (SSPF) war eine einflußreiche Funktion innerhalb der Schutzstaffel. Die SS- und Polizeiführer waren in Personalunion Polizei- und SS-Führer. Der erste SS- und Polizeiführer wurde 1938 beim Oberabschnitt Führer bei der Allgemeinen SS ernannt. Zweckbestimmung war die Bildung von Hierarchien für jede SS- und Polizeieinheit, die nur dem Kommando des Reichsführers-SS Heinrich Himmlers und Adolf Hitlers unterstanden.

Bei Kriegsausbruch etablierte sich folgende Hierarchie in den Dienststellungen:

  • SS- und Polizeiführer (SSPF)
  • Höhere SS- und Polizeiführer (HSSPF, HSS-PF, HSSuPF)
  • Höchste SS- und Polizeiführer (HöSSPF)

Die Ämter wurden durch Ernennung vergeben. Es gab meistens geographische Zuständigkeiten, die oft mit den SS-Oberabschnitten identisch waren. Durch den Führererlaß „über die polizeiliche Sicherung der neu besetzten Ostgebiete“ vom 17. Juli 1941 wurde die polizeiliche Sicherung dem „Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei“ (Himmler) übertragen. Zur Durchführung der polizeilichen Sicherung trat zu jedem Reichskommissar ein Höherer SS- und Polizeiführer, zu jedem General-, Haupt- und Gebietskommissar ein SS- und Polizeiführer. Außerdem wurde durch einen Erlaß vom Reichsführer-SS am 21. Mai 1941 jedem Befehlshaber eines rückwärtigen Heeresgebietes ein Höherer SS- und Polizeiführer beigeordnet. Die Einsatzgruppen wurden vom zuständigen SS- und Polizeiführer geführt, verloren daher aber ihre ursprüngliche Kommandostruktur.

Der Höchste SS- und Polizeiführer des SS-Oberabschnittes Italien war ab 1942 gleichzeitig Sonderbeauftragter für polizeiliche Angelegenheiten bei der italienischen Regierung.

Siehe auch

Literatur

  • Rolf Michaelis: Die Waffen-SS - Uniformen und Abzeichen. Feldgraue Bekleidung, Tarnbekleidung, Winterbekleidung, Tropenbekleidung, Sonderbekleidung, Abzeichen, Dörfler (2013), ISBN 978-3895559402

Verweise

Fußnoten

  1. Freiwilligen der Allgemeinen SS wurde obligatorisch eine dreimonatige Probezeit auferlegt; sie galten in dieser Zeit offiziell als Staffel-Bewerber.
  2. Freiwillige der Allgemeinen SS galten in den ersten drei Jahren als Staffel-Anwärter, traten jedoch in der Öffentlichkeit unter der Bezeichnung SS-Mann in Erscheinung.