8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“
Die 8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“ war eine Kavallerie-Division der Waffen-SS, die bis zu 40 % aus Volksdeutschen bestand. Sie entstand durch Umbenennung am 22. Oktober 1943. Die Division trug den Ehrennamen „Florian Geyer“.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Von der Standarte über die Brigade zur Division
Bereits im November 1939 wurde aus Angehörigen der Reiter-SS eine SS-Kavallerie-Einheit, die sogenannte SS-Totenkopf-Reiter-Standarte (SS-Reiterstandarte „Totenkopf“), unter Hermann Fegelein gebildet. Diese unterstand dem Chef der Ordnungspolizei Kurt Daluege und wurde zur Sicherung des polnischen Hinterlandes nach dem Polenfeldzug eingesetzt.
Im Mai 1940 wurde die Standarte anläßlich des Westfeldzuges geteilt in die SS-Totenkopf-Reiter-Standarten 1 und 2, die im Februar 1941 in SS-Kavallerie-Regimenter umbenannt und in der im Generalgouvernement errichteten SS-Kavallerie-Brigade zusammengefaßt wurden. Wenig später wurden sie dem im Vorfeld des Unternehmens „Barbarossa“ gebildeten Kommandostab RFSS unterstellt.
Unter Hinzufügung eines dritten Regiments, wofür zahlreiche Volksdeutsche aus Rumänien rekrutiert wurden, wurde zwischen Juni und September 1942 auf dem Truppenübungsplatz Debica bei Krakau die SS-Kavallerie-Division aufgestellt.
Am 22. Oktober 1943 wurde die SS-Kavallerie-Division bei der Durchnumerierung der Verbände der Waffen-SS in 8. SS-Kavallerie-Division umbenannt; die Reiter-Regimenter in: SS-Kavallerie-Regiment 15, SS-Kavallerie-Regiment 16, SS-Kavallerie-Regiment 17 und SS-Kavallerie-Regiment 18 (November 1943 neu gebildet). Die übrigen Einheiten erhielten sämtlich die Nr. 8. Am 17. März 1944 erhielt das Artillerie-Regiment eine neue II. Abteilung, die bisherige II. wurde III. (mot.). Die Aufklärungs-Abteilung wurde Panzer-Aufklärungs-Abteilung mit fünf Kompanien. Die Sturmgeschütz-Batterie wurde auf eine Abteilung von drei Batterien erweitert. Die Division führte jetzt bereits den Ehrennamen „Florian Geyer".
Im Juni wurde die SS-Sturmgeschütz-Abteilung 8 in die SS-Panzer-Jäger-Abteilung 8 eingegliedert. Für die Aufstellung der 22. Freiwilligen-Kavallerie-Division wurde das SS-Kavallerie-Regiment 17 an diese abgegeben. Die Division behielt also nur drei Regimenter: 15,16 und 18. Durch die Einnahme von Budapest durch den Feind wurde die Division am 12. Februar 1945 aufgerieben.
37. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division „Lützow“
Nach der Vernichtung des Großteils der Division, gemeinsam mit der 22. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division „Maria Theresia“ unter dem Kommando von SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Zehender, bei der Schlacht um Ofen-Pest am 12. Februar 1945 wurden die außerhalb des Kessels befindlichen Divisionsteile (sowohl der 8. als auch der 22.) zur Aufstellung der 37. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division „Lützow“ verwendet.
Gliederung
| SS-Kavallerie-Division (1942) |
8. SS-Kavallerie-Division (22. Oktober 1943) |
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Einsätze
- vor September 1942: als SS-Kavallerie-Brigade zur „Bandenbekämpfung“ eingesetzt
- Oktober 1942 bis März 1943: bei Heeresgruppe Mitte
- März bis Juni 1943: Auffrischung und Partisanenbekämpfung
- Juni bis Dezember 1943: bei Heeresgruppe Süd
- Dezember 1943 bis März 1944: Neuaufstellung in Kroatien
- März 1944: Beteiligung an der Besetzung Ungarns
- September 1944: bei Heeresgruppe Südukraine
- Oktober 1944 bis Januar 1945: bei Heeresgruppe Süd
- Sicherungsmaßnahmen außerhalb von Budapest während des Unternehmens „Panzerfaust“
- Januar 1945: bei der Schlacht um Budapest wird die Division vernichtet.
Personen
Kommandeure
- 1. September 1941 bis Mai 1942: SS-Standartenführer Hermann Fegelein (Brigade)
- Mai 1942 bis 15. Februar 1943: SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Wilhelm Bittrich
- 15. Februar bis 19. April 1943: SS-Standartenführer Fritz Freitag
- 19. April bis 14. Mai 1943: SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Hermann Fegelein
- 13. September bis 22. Oktober 1943: SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS und Polizei Bruno Streckenbach
- 22. Oktober 1943 bis 1. Dezember 1944: SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Hermann Fegelein
- 10. Januar bis 14. April 1944: SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS und Polizei Bruno Streckenbach
- 14. April bis 1. Juli 1944: SS-Oberführer Gustav Lombard
- 1. Juli 1944 bis 11. Februar 1945: SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Joachim Rumohr
Weitere Personen (Auswahl)
Literatur
- Mark C. Yerger: Riding East. The SS Cavalry Brigade in Poland and Russia, 1939-1942, Schiffer Pub, Atglen, PA 1996, ISBN 9780764300608
