Sachsengeschichte

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Die Sachsengeschichte (Res gestae Saxonicae) ist die Geschichte des Volkes der Sachsen, verfaßt durch Widukind von Corvey. Der vollständige Titel lautet Res gestae saxonicae sive annalium libri tres und bedeutet „Die Taten der Sachsen oder drei Bücher der Annalen“.

Erläuterung

Die Geschichte besteht aus drei Büchern mit Vorreden. Die Vorreden sind zugleich Widmungsschreibungen und an die Äbtissin Mathilde gerichtet. Das erste Buch berichtet über die Frühgeschichte des sächsischen Stammes, ihren Bund mit den Franken, den Fall des Königreichs Thüringen (König Herminafried) bis zum Tod Heinrichs I. (936). Das zweite Buch schildert die Ereignisse von der Königserhebung Ottos I. bis zum Tod seiner ersten Gemahlin Edgitha (946). Das dritte Buch reichte ursprünglich nur bis in das Jahr 967, wurde dann aber von Widukind noch bis zum Tod Ottos I. (7. Mai 973) fortgeführt. Das Werk ist in fünf Handschriften des 11. bis 16. Jahrhunderts überliefert.

Auszüge

Auszug aus dem 2. Buch

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Widukind-Sachsengeschichte 1.jpg Widukind-Sachsengeschichte 2.jpg Widukind-Sachsengeschichte 3.jpg Widukind-Sachsengeschichte 4.jpg


Auszug aus dem 3. Buch

XXXIIII. De Liudulfo, qui a patre iratus discessit
Proxima nocte Liudulfus cum suis a rege discedens urbem Rainesburg cum exercitu intravit. Rex autem sequens filium, urbem offendens quae dicitur Horsadal, obsedit eam.

34. Liudolf, der seinen Vater erzürnt verließ
In der folgenden Nacht verließ Liudolf mit seinen Männern den König und kam mit dem Heer nach Regensburg. Der König aber folgte seinem Sohn, und als er auf eine Burg namens Roßtal stieß, belagerte er sie.

XXXV. Pugna apud Horsadal
Facta autem pugna, durius certamen circa murum nemo umquam viderat mortalium. Multi ibi ex utraque parte caesi, plures sauciati; noctis tenebrae prelium dirimere. Saucius ancipiti bello postera luce ducitur inde exercitus, diutius ibi non morari visum ad graviora tendentibus.

35. Die Schlacht bei Roßtal
Es kam aber zur Schlacht, und ein härteres Gefecht um die Mauern hat kein Sterblicher je gesehen. Viele wurden dort auf beiden Seiten niedergemacht, noch mehr wurden verwundet; die Finsternis der Nacht erst beendete das Treffen. Mit infolge des unentschiedenen Kampfes schweren Verlusten wurde das Heer am nächsten Morgen weitergeführt; es schien ihnen, die nach Wichtigerem trachteten, nicht ratsam, sich dort länger aufzuhalten.

Literatur

  • Widukinds sächsische Geschichten, nach der Ausg. der Monumenta Germaniæ übers. von Reinhold Schottin. Mit einer Vorrede von Wilhelm Wattenbach, 1852 (PDF-Datei)
  • Res gestae Saxonicae /Die Sachsengeschichte: Lat. /Dt., Reclam-Verlag 1986, ISBN 978-3150076996
  • Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte des Widukind von Corvey., in: Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit, übersetzt von Albert Bauer, Reinhold Rau (Freiherr vom Stein- Gedächtnisausgabe 8), Darmstadt 1971, S.1-183.
  • Edmund Ernst Stengel: Die Entstehungszeit der „Res gestae Saxonicae“ und der Kaisergedanke Widukinds von Korvei, 1941
  • Georg Heinrich Pertz: Widukindi res gestae saxonicae, ex recensione Waitzii, 1866 (PDF-Datei)
  • Wilhelm Gundlach: Heldenlieder der deutschen Kaiserzeit aus dem Lateinischen übersetzt, an zeitgenössischen Berichten erläutert und eingeleitet durch Übersichten über die Entwicklung der deutschen Geschichtsschreibung im X., XI. und XII. Jahrhundert zur Ergänzung der deutschen Literaturgeschichte und zur Einführung in die Geisteswissenschaft, 1896, Band 2: „Der Sang vom Sachsen-Krieg“ (PDF-Datei)

Verweise